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100 Jahre Stadtmission in Annweiler - Evangelischer ...

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Lebens-<br />

er<strong>in</strong>nerungen<br />

Im selbstverfassten Lebensbild des Peter Runtz von <strong>Annweiler</strong><br />

sehen wir bereits im 18� Jahrhundert die ersten Auswirkungen<br />

pietistischer Frömmigkeit�<br />

Die nachfolgenden Lebenser<strong>in</strong>nerungen e<strong>in</strong>iger <strong>Annweiler</strong>er<br />

Glaubenszeugen zeigen uns den Fortgang dieser Bewegung,<br />

deren Kette bis heute nicht gerissen ist�<br />

Die Betrachtung dieser Lebensbilder will uns helfen, unseren<br />

eigenen Weg besser zu verstehen� Generationen vor uns<br />

waren auf ihrem Weg mit Gott unterwegs und wir wünschen<br />

uns heute, dass sich diese Bewegung mit Gottes Hilfe weiter<br />

fortsetzt�<br />

Lebenser<strong>in</strong>nerungen des Peter Runtz<br />

Hundert <strong>Jahre</strong> <strong>Stadtmission</strong><br />

Hier <strong>in</strong> unserer Pfalzregion!<br />

Jahr um Jahr, man merkt es kaum<br />

Zieh’n R<strong>in</strong>ge sich im Stamm vom Baum�<br />

Und dadurch kann man gut erfahren<br />

wie viel er zählt an Lebensjahren�<br />

Doch ohne Wurzeln geht das nicht�<br />

Durch sie nur wächst er hoch <strong>in</strong>s Licht�<br />

So lasst uns heute stille stehn’,<br />

zurück zu unseren Wurzeln gehn’�<br />

Schon vor Zweihundert <strong>Jahre</strong>n<br />

In Häusern sie versammelt waren�<br />

Das Büchle<strong>in</strong> „Peter Runtz“ von hier<br />

Gibt e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick uns hierfür�<br />

Se<strong>in</strong> Lebensbild hat auch <strong>in</strong> diesen Tagen<br />

für uns noch etwas auszusagen�<br />

Wir lesen, <strong>in</strong> der Jugendzeit<br />

bracht’ er den Eltern Herzeleid�<br />

Sie waren fromm und grad heraus,<br />

ihm war es doch zu eng im Haus�<br />

Nur Schlimmes hatte er im S<strong>in</strong>n�<br />

Wo soll’s noch mit dem Peter h<strong>in</strong>?<br />

58<br />

Hier fügt der Schreiber Tröstendes e<strong>in</strong>:<br />

„Sollte denn alles verloren se<strong>in</strong>?<br />

Der Same des Wortes, der Eltern Gebete<br />

und der Geist, der im Vaterhaus wehte?<br />

Dass sich da ja ke<strong>in</strong>er irrt!<br />

S<strong>in</strong>d die Fäden auch noch so verwirrt,<br />

mag die Saat lange verborgen bleiben,<br />

die Lebenssonne br<strong>in</strong>gt sie zum Treiben�<br />

Und wie wir hören, zu rechten Zeit!<br />

Erfüllt uns das nicht mit Dankbarkeit?“<br />

Den Peter zog es von hier fort,<br />

nichts hielt ihn mehr an diesem Ort�<br />

Er durchwandert viele Strecken<br />

mit Ränzel und dem Wanderstecken�<br />

Schließlich kam er nach Neuwied:<br />

Dort dann das große Wunder g’schieht�<br />

Später schreibt er im Bericht:<br />

„Hier stand ich mitten im Gericht�<br />

Ich fand Befreiung, Gnade, Heil,<br />

welch Reichtum wurde mir zuteil!“<br />

Nun hatte es ihn sehr beschwert,<br />

dass er vom Elternhaus sich abgekehrt�<br />

Sie aber ließen ihn stets wissen,<br />

dass sie zuhaus ihn sehr vermissen�<br />

Der Leiter von der Brüderg’me<strong>in</strong><br />

schrieb e<strong>in</strong>en Brief an sie daheim:<br />

„Mit Freuden werdet ihr es sehen<br />

am Peter ist etwas geschehen�<br />

Denn ist jemand <strong>in</strong> Christo nur<br />

Ist er ´ne neue Kreatur�“<br />

Die Mutter kann es gar nicht fassen�<br />

Hat sie ´nen „Esau“ ziehen lassen,<br />

ihr kommt e<strong>in</strong> „Israel“ zurück�<br />

Unsagbar groß ist nun ihr Glück�<br />

Daheim schafft er mit großer Lust,<br />

nichts war mehr da vom alten Frust�<br />

Und wenn beg<strong>in</strong>nt das heil’ge Brennen<br />

sucht man Geschwister, die das kennen�<br />

Er fand auch e<strong>in</strong>en, namens Schmidt,<br />

der nahm den Peter zu sich mit�<br />

Begierig lesen sie zu zweit<br />

was <strong>in</strong> der Bibel liegt bereit�<br />

Und wie das Wort es uns verheißen:<br />

Es ist auch <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>en Kreisen<br />

wo zwei und drei versammelt s<strong>in</strong>d�<br />

Ja hier man schon den Anfang f<strong>in</strong>d’t

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