100 Jahre Stadtmission in Annweiler - Evangelischer ...
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H<strong>in</strong>terweidenthal<br />
Der Bibelkreis <strong>in</strong> H<strong>in</strong>terweidenthal ist durch Prediger Klag<br />
entstanden, der mit e<strong>in</strong>er Gruppe aus <strong>Annweiler</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />
missionarischen E<strong>in</strong>satz nach Rumbach wanderte� In H<strong>in</strong>terweidenthal<br />
traf er die aus Gräfenhausen stammende und dort<br />
zum ehemaligen Jungfrauenvere<strong>in</strong> gehörende Frau Hauck�<br />
Im Gespräch mit Bruder Klag e<strong>in</strong>igte man sich, <strong>in</strong> H<strong>in</strong>terweidenthal<br />
im Haus von Frau Hauck e<strong>in</strong>en Bibelkreis <strong>in</strong>s Leben<br />
zu rufen� E<strong>in</strong> Anfang war gemacht� Später traf man sich <strong>in</strong><br />
anderen Privathäusern, bis man sich schließlich bei den Diakonissenschwerstern<br />
im K<strong>in</strong>dergarten versammelte�<br />
Dem Bibelkreis gehörte auch der Schlossermeister Kupper<br />
an, der beim Neubau des Missionshauses 1930 den Eisenzaun<br />
mit den beiden schmiedeeisernen Toren anfertigte� Zur<br />
Zeit von Prediger Luz fanden die Bibelstunden im evangelischen<br />
Geme<strong>in</strong>dehaus statt� Zu dieser Zeit bestand zur Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
e<strong>in</strong> gutes und herzliches Verhältnis� Wiederholt<br />
fanden <strong>in</strong> der Kirche Evangelisationen statt; der Posaunenchor<br />
wurde des öfteren zu Posaunengottesdiensten e<strong>in</strong>geladen�<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n der 60er <strong>Jahre</strong> brachten die Bläser dem<br />
Alt<strong>in</strong>spektor Jakob Maue, der <strong>in</strong> H<strong>in</strong>terweidenthal wohnhaft<br />
war, e<strong>in</strong> Geburtstagsständchen�<br />
Heute f<strong>in</strong>den im Ort ke<strong>in</strong>e Bibelstunden mehr statt.<br />
Oberschlettenbach (von Edw<strong>in</strong> Anton)<br />
E<strong>in</strong>wohner: zwischen 150 und 200<br />
Warum gerade ich gebeten wurde, etwas über die missionarische<br />
Arbeit der <strong>Stadtmission</strong> <strong>Annweiler</strong> <strong>in</strong> den verhältnismäßig<br />
weit ause<strong>in</strong>ander liegenden Ortschaften Oberschlettenbach<br />
und R<strong>in</strong>nthal zu schreiben, ist <strong>in</strong> der Tatsache begründet,<br />
dass unsere Eltern aus diesen Dörfern stammten, und<br />
unsere verwandtschaftlichen Wurzeln eben dort zu f<strong>in</strong>den<br />
s<strong>in</strong>d� Gleich nach dem Krieg g<strong>in</strong>g ich mit me<strong>in</strong>er 11 <strong>Jahre</strong><br />
älteren Schwester von R<strong>in</strong>nthal zu Fuß nach Oberschlettenbach<br />
mit e<strong>in</strong>em Handwägelchen, um etwas Eßbares von den<br />
relativ vielen direkten Verwandten zu ergattern� Viele, viele<br />
Besuche, auch später mit me<strong>in</strong>em Bruder Walter und me<strong>in</strong>er<br />
Mutter, folgten, bis <strong>in</strong> die Gegenwart, wenn jetzt auch bedeutend<br />
weniger� Für „Stunden“ <strong>in</strong> Schlettenbach zu halten, war<br />
ich <strong>in</strong> jüngeren <strong>Jahre</strong>n immer zu haben� Rechtzeitig wurde<br />
h<strong>in</strong>gefahren, um den und jenen vorher noch zu besuchen�<br />
Unsere Mutter Karol<strong>in</strong>a Anton, geb� Stöbener wurde 1906 <strong>in</strong><br />
ihrem Elternhaus <strong>in</strong> Oberschlettenbach geboren, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
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Haus, das ihren Vorfahren als Gastwirtschaft diente und <strong>in</strong><br />
dem Glauben an Jesus Christus lange vor Bruder Klags Zeit<br />
(ab 1913) geweckt wurde�<br />
Cous<strong>in</strong> Eugen Stöbener, Jahrgang 1925, die meiste Zeit<br />
se<strong>in</strong>es Lebens durch e<strong>in</strong>en tragischen Unfall querschnittgelähmt,<br />
ist geistig noch rüstig und lebt mit se<strong>in</strong>er Frau im Hauenste<strong>in</strong>er<br />
Seniorenheim� Er er<strong>in</strong>nert sich an e<strong>in</strong>e Begebenheit<br />
<strong>in</strong> Oberschlettenbach, als e<strong>in</strong> Prediger beim geme<strong>in</strong>samen<br />
Essen wohl scherzhaft sagte, er würde se<strong>in</strong>e „L<strong>in</strong>a-Goud“<br />
mitnehmen� Eugen, als kle<strong>in</strong>er Junge, „strafte“ den lieben<br />
Prediger- Bruder <strong>in</strong> der Weise ab, als er se<strong>in</strong>en Suppenlöffel<br />
<strong>in</strong> den Teller desselben warf� Dieser war dann angemessen<br />
„bedient“ und zog ohne die „L<strong>in</strong>a-Goud“ von dannen� Eugen<br />
Stöbener ents<strong>in</strong>nt sich noch, wo die Stelle an se<strong>in</strong>em Haus<br />
war, an der sich ganz früher der Tanzsaal befand und auch<br />
die große „Stobb“ im Haus war� Dort traf man sich auch unter<br />
Gottes Wort�<br />
Bei e<strong>in</strong>em Missionsfest <strong>in</strong> Oberschlettenbach<br />
Übrigens - e<strong>in</strong>em lieben Prediger-Bruder namens Giesenhagen<br />
erg<strong>in</strong>g es auf der Terrasse der <strong>Stadtmission</strong> <strong>in</strong> <strong>Annweiler</strong><br />
beim Kaffee-Tr<strong>in</strong>ken nach e<strong>in</strong>em <strong>Jahre</strong>sfest ähnlich� Dort war<br />
es der Ball e<strong>in</strong>es Jugendlichen, der das Malheur verursachte�<br />
Insider wissen den Vorgang genauer zu beschreiben� –<br />
Mutter verlebte ihre K<strong>in</strong>der- und Jugendzeit <strong>in</strong> Oberschlettenbach<br />
und erzählte uns Jungen immer voller Begeisterung von<br />
ihrer Heimatgeme<strong>in</strong>de und dem Leben „im Bezirk“, von der<br />
Sonntagsschule, von den e<strong>in</strong>zelnen Orten, von Bibelkursen<br />
<strong>in</strong> Landau, von K<strong>in</strong>der- und Jugendtreffen, Jungfrauen- und<br />
Frauenvere<strong>in</strong>en, von Fräule<strong>in</strong> Cuno, Bruder Klag und Bruder<br />
Mettel, natürlich auch von Jüngl<strong>in</strong>gs- und Jungmänner-Vere<strong>in</strong>en,<br />
von Posaunenchören und S<strong>in</strong>gchören <strong>in</strong> den verschiedensten<br />
Orten, besonders auch von Oberschlettenbach� Dort<br />
gab es alles� Und noch vieles mehr, wie z�B� die Waldfeste,<br />
den L<strong>in</strong>delbrunn und Vorderweidenthal�<br />
So lernte sie auch unseren Vater Eugen Anton, Sägemühlsbesitzer,<br />
aus R<strong>in</strong>nthal kennen und lieben� Ihre Heirat erfolg-