Bei den nationalen Nachwuchs- Meisterschaften ... - cycleballer.com

HALLENRADSPORT
Spannende Überraschungen
Liebe Leserinnen und Leser,
aufatmen in
Rüsselsheim.
Der dortige
RMSC hat die
Auflösung
abgewendet
und nach
langem Ringen
und Suchen
endlich wieder
einen neuen Vereins-Chef (Seite
46). Anderthalb Jahre waren die
Posten des Ersten und Zweiten
Vorsitzenden praktisch vakant, da der
bisherige Vereinschef Oliver Wulle aus
beruflichen Gründen in München lebt
Steffen Wulle übernimmt hier
künftig das Zepter des 106 Jahre
alten Vereins.
Ganz anders das Bild beim VC
Darmstadt. Hier entstand ein
Landesleistungszentrum mit einer
zwei Radballfeldern fassenden
Sporthalle sowie eine Radrennbahn
(Seite 45). In Zeiten leerer Kassen
sicherlich eine
Ausnahmeerscheinung.
In Rheinland-Pfalz wird das Rad-
Leistungszentrum in Ludwigshafen-
Friesenheim schon seit Jahren von
einem eigens gegründeten
Trägerverein geführt und in Stand
gehalten. Nun hat sich diese
Gemeinschaft die Ausrichtung der
diesjährigen Deutschen
Meisterschaften der Elite
angenommen (Seite 45). In der
städtischen Friedrich-Ebert-Halle, in
der 1988 die Weltmeisterschaften
zur Austragung kamen, treffen sich
Anfang Oktober die besten
Radballer und Kunstradfahrer der
Republik. Und in der Sporthalle des
Leistungszentrums findet dann die
traditionelle DM-Party statt.
Die ersten DM-Teilnehmer stehen
sogar schon fest. Im Radball sind
exakt dieselben Mannschaften nach
der abgeschlossenen
Bundesligarunde qualifiziert (Seite
27). Doch Ehrenberg sorgte als
Staffelsieger für eine Premiere.
Noch nie stand das Team, immerhin
zweifach amtierender deutscher
Vizemeister, nach den sechs
Spielrunden ganz oben.
Weltmeister Hechtsheim hat nach
seinem Rückzug aus der
Nationalmannschaft mit
abgespecktem Trainingsaufwand es
immer noch locker unter die Top
fünf geschafft.
Dafür zeigte Eberstadt beim 2. UCI-
Weltcupturnier in Ober-Olm, dass
das kleine Tief zum Jahresbeginn
überwunden scheint und man
international durchaus eine Rolle
spielt (Seite 26). Im Finale schlugen
die amtierenden deutschen Meister
Jens und Holger Krichbaum ihre
Rivalen und Trainingspartner
Hechtsheim.
Dass die BDR-Junioren bei der
Europameisterschaft in
Bazenheid/SUI wieder einmal alles
Spitzenplätze belegten und mit
optimaler Ausbeute von sechs
goldenen sowie zwei Silbermedaillen
nach Hause fuhren, überraschte
nicht sonderlich (Seite 8). Erfreulich
war vielmehr, dass Ungarn, mit
knapp 12 Jahren einer der jüngsten
Hallenradsportnationen im Zweier
der Juniorinnen das erste
internationale Edelmetall gewann.
Dass sie dabei vom
verletzungsbedingten Fernbleiben
des österreichischen Duos
Puhr/Gasser sowie dem Fehltritt
der Schweizer Lokalmatadoren
Hammerschmidt/Schmidt
profitierten, ist da eher zweitrangig.
Umso überraschender die
Ausgänge bei der Junioren-DM im
‚Notquartier’ Altrheinhalle in Eich
(Seite 14). Der VfH Worms hatte in
kürzester Zeit die Sperrung der
ursprünglich als DM-Stätte
vorgesehenen, aber kurzfristig
gesperrten BIZ-Doppelturnhallen in
eine optimale Ausrichtung in der
kleinen Gemeinde umgemünzt. Als
Belohnung gab es einen Vizetitel für
den Ausrichter im Sechser der
Juniorinnen und Bronze für das
weibliche Vierergespann. Zudem
rundeten Lisa Hattemer (Gau-
Algesheim) im Einer und die Brüder
Patrick und Matthias Mergel
(Bolanden) für ein erfolgreiches
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Abschneiden des Gastgebenden
Landesverbandes Rheinland-Pfalz.
Bei den Schülern verabschiedete
sich ein starker Jahrgang mit
erneuten Titelgewinnen aus der
U15-Klasse (Seite 19). Anabell
Miltenberger und Philipp Kränzle im
Einer-, Erik Farley und Jan
Horstmann mit gebrochenem Arm
im Zweier- sowie der RMSV Aach
im Sechser- Kunstradfahren und im
Vier- sowie Sechser-Einradfahren
wiederholten ihren Vorjahreserfolg.
In Österreich macht derweil Adriana
Mathis (Meiningen) auf sich
Aufmerksam. Bei der
österreichischen Meisterschaft in
Wien-Liesing erzielte sie ein
Resultat, dass sie in der HRS-
Weltjahresbestenliste (Seite 38) auf
Platz fünf rangieren läst.
Durch das Tal der Tränen muss
Zeitz gehen. Das Zweitligateam
Robert Seidelt und Axel Müller, Ex-
Junioren-Europameister von 1996
und im Vorjahr noch nahe an den
Aufstiegsplätzen dran, müssen nun
den Gang in die Oberliga antreten.
Für ein Déjà vu könnte indes
Zscherben II sorgen, das als
Staffelsieger zum Aufstiegsfinale
vermutlich wieder Ex-Weltmeister
Mike Pfaffenberger und Michael
Gerdes entsenden wird. Dieses
Gespann hatte 2007 den Sprung
ins Oberhaus bereits geschafft. Den
Platz nahmen aber Daniel Leicht
und Norbert Seils ein, die als
Schlusslicht wieder runter müssen.
Während im Sommer die Fünfer-
Bundesliga ihren Meister kürt und
die Aufsteiger zur 2. Bundesliga
ermittelt werden, feilen die Elite-
Kunstradler an ihrer neuen Kür.
Denn bereits Anfang August starten
die ersten WM-Qualifikationen. Bis
dahin wünschen wir Ihnen, liebe
Leserinnen und Leser viel Spaß
beim Lesen.
Stefan Thomé, Herausgeber