Katalog 14 - Antiquariat Müller & Draheim

Weitere umfangreiche Rubriken gelten der Spanischen und
Portugiesischen Litteratur sowie Lateinamerika. III, 113–326 bringen
den Erstdruck der Reise nach Peru des Jesuiten Wolfgang
Bayer, der zuvor bereits die Passio Christi in Lingua Aymarensi
beigesteuert hatte (Streit, Bibliotheca Missionum III, nos. 582 &
985). Von anderen Missionaren erhielt Murr Sprachproben
aus Brasilien (VI), Paraguay (IX) und Kalifornien (XII). Große
Abschnitte der Bände XVI & XVII werden von Xaver Veigls
Status Provinciae Maynensis in America Meridionali eingenommen
(Streit a.a.O., no. 1107).
Murrs philologische Neugier ist damit keineswegs erschöpft.
Zwischen regelmäßige literarische Neuigkeiten aus England,
Italien und Rußland rückt er IV, 122–150 Untersuchungen
Ueber die persepolitanischen Inschriften mit Originalbriefen Carsten
Niebuhrs und 3 Kupfern ein. Die Arabische Litteratur kommt in
Band X und dem Neuen Journal I zu Wort. Murr faszinierte das
Kufische, das er auf dem Pluviale der in den letzten Bänden
breit behandelten Reichs-Insignien eingestickt fand. In Türkische
Litteratur (XIV) stellt er 1787 erstmals in deutscher Sprache
Drucke Ibrahim Müteferrikas zusammen; 1798 vergleicht er
slawonische Idiome.
Provenienz: Auf den Vorsätzen der Hauptreihe zierlicher zeitgenössischer
Eintrag einer Münchener Kapuzinerbibliothek,
in den Innendeckeln eigenhändiger Besitzvermerk des bayerischen
Exjesuiten und Historikers (Lorenz von) Westenrieder
(1748–1829). Die Nachtragsbände im 19. Jahrhundert
mit v. Berlepsch’ Bibliothek gezeichnet.
Kirchner, Bibliographie nos. 4082 & 4102; Ders., Geschichte I,
p. 174; Walravens, China illustrata no. 160; Löwendahl, Sino-
Western Relations, Serials g (ohne das Neue Journal). – Die
Nachtragsbände unbeschnitten, jeweils erste Bl. mit alt hinterlegten
Randschäden, dadurch Buchstabenverlust am Titel
des zweiten. 6 Lagen beider Bände gegeneinander verheftet.
Die Hauptreihe wohlerhalten und sehr schön gebunden.
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