LU - IG BCE
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Senioren MAGAZIN<br />
Die demografische Entwicklung<br />
Bewertung durch den Bezirksleiter Roland Strasser<br />
Wir alle werden immer älter und<br />
Senioren immer jünger – so könnte<br />
man die Bewertung vornehmen,<br />
wenn man sich die demografische<br />
Entwicklung betrachtet. Doch so<br />
einfach ist dieses komplexe Thema<br />
nicht zusammenzufassen. Es gibt<br />
viele Ursachen, die diese Entwicklung<br />
beeinflussen und mindestens<br />
genauso viele Folgen, die dadurch<br />
entstehen.<br />
Aber woran erkennen wir das<br />
demografische Problem? Eines der<br />
ersten Anzeichen ist, dass die älteren<br />
Mitbürger im Stadtbild immer<br />
mehr zunehmen. Die Ursache liegt<br />
darin, dass der Altersdurchschnitt<br />
stark ansteigt und die Bevölkerungszahl<br />
gleichzeitig zurückgeht.<br />
Altersdurchschnitt steigt<br />
stark an! Bevölkerung<br />
rückläufig!<br />
Durch die wirtschaftliche Entwicklung<br />
im letzten Jahrhundert haben<br />
sich die Lebensbedingungen für die<br />
Menschen verbessert. Das Einkommen<br />
ist deutlich angestiegen und<br />
die medizinische Versorgung erreichte<br />
einen sehr hohen Stand.<br />
2 <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> <strong>LU</strong> Unsere Stärke verbindet.<br />
Eine der Folgen davon ist, dass die<br />
Menschen durchschnittlich immer<br />
älter werden. In Deutschland hat<br />
sich die Lebenserwartung eines<br />
60-jährigen Mannes von 75,5 im<br />
Jahre 1962 auf 79,2 Jahre in 2000<br />
erhöht. Die Hochrechnungen für das<br />
Jahr 2050 zeigen, dass die Lebenserwartung<br />
weiter auf 83,7 Jahre<br />
steigen wird. Dies würde ja eigentlich<br />
bedeuten, dass wir immer mehr<br />
Menschen werden müssten. Leider<br />
nein, denn die Geburtenzahl in<br />
Deutschland ist so niedrig, dass die<br />
Bevölkerungszahl rückläufig ist.<br />
Herausforderung für die<br />
Sozialsysteme<br />
Es geht hierbei um die Finanzierung<br />
der Sozialsysteme (Gesundheit<br />
und Rente), um die neuen Herausforderungen<br />
durch Pflege von<br />
Angehörigen oder um die Gestaltung<br />
von alter(n)sgerechtem Arbeiten<br />
und Wohnen.<br />
Doch welche Auswirkungen hat es<br />
auf die Arbeit der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>?<br />
Die Unternehmen haben in den<br />
letzten Jahren durch Personalabbauprogramme<br />
die Mitarbeiter-<br />
stärke stark nach unten gefahren.<br />
Sie haben sich dabei vorwiegend<br />
von ihren älteren Mitarbeitern getrennt.<br />
Die Folge ist, dass wir immer<br />
mehr jüngere Rentner haben.<br />
Auch gesetzliche oder tarifvertragliche<br />
Rahmenbedingungen (z. B. Altersteilzeit)<br />
haben diesen Prozess<br />
unterstützt. Die Belegschaften sind<br />
jünger geworden und somit ist der<br />
Altersdurchschnitt gesunken.<br />
Da die Unternehmen aber zeitgleich<br />
nicht mehr Personal eingestellt<br />
haben, stehen sie nun vor einem<br />
Problem. Sie werden in den nächsten<br />
Jahren einen Großteil ihrer Belegschaft<br />
und damit auch Wissen<br />
bzw. Erfahrungen verlieren. Gleichzeitig<br />
werden immer weniger junge<br />
Menschen in die Unternehmen<br />
strömen und ihnen somit als Fachkräfte<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Sicherlich kann hier viel durch die<br />
Aus- und Weiterbildung erreicht<br />
werden, aber für hoch technisierte<br />
Unternehmen ist dies nur bedingt<br />
einen Lösung. Die Unternehmen<br />
werden noch viel stärker als heute<br />
versuchen, ältere Kolleginnen und<br />
Kollegen so lange wie möglich im<br />
Betrieb zu halten. Dadurch entsteht<br />
eine weitere Herausforderung für<br />
die Beschäftigten, Betriebsräte und<br />
Gewerkschaften. Wie gestalte ich<br />
den alternsgerechten Arbeitsplatz<br />
der Zukunft? Unternehmen müssen<br />
die Arbeitsplätze so gestalten, dass<br />
sie auf der einen Seite den jewei-<br />
ligen Qualitäten des Mitarbeiters<br />
entsprechen und auf der anderen<br />
Seite die Gesundheit des Beschäftigten<br />
nicht gefährden. Denn Gesundheit<br />
ist nur einmal vorhanden.<br />
Also wie schaffen wir Entlastungen