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Die vielfältige Vogelwelt rund um unsere Residenz - DKV-Residenz ...

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RunDscHAu 3/2012 > RÜckBLIck 25<br />

»Schreibe, wie Dir<br />

der Schnabel gewachsen ist<br />

oder schreibe, wie Du sprichst!«<br />

Schreibe, wie Du sprichst« war die Aufforderung,<br />

welche mich seit meiner Schulzeit<br />

mit Erfolg begleitet hat – Voraussetzung<br />

war natürlich, dass man hochdeutsch<br />

sprach. Selbst bei der urplötzlichen Aufforderung<br />

des Lehrers: »Hefte raus z<strong>um</strong> Diktat« brach<br />

bei mir nicht der Angstschweiß aus und so fand<br />

ich nach der Korrektur nur wenige rote Fehlanzeigen<br />

angestrichen. Bei Mathe sah das anders<br />

aus.<br />

Durch verschiedene Wohnungswechsel in meinem<br />

Leben innerhalb Deutschlands erlebte ich<br />

dann erstaunliche Sprachunterschiede. Mir<br />

kamen z. B. oberpfälzisch und sächsisch höchst<br />

befremdlich und unverständlich vor.<br />

Schon vor über 100 Jahren befasste sich daher<br />

Konrad Duden mit der Vereinheitlichung der<br />

Rechtschreibung. Er wollte, dass das richtige<br />

Schreiben vereinfacht und verständlich wird<br />

und somit von Kindern aller Stände hochdeutsch<br />

zu erlernen sei. Zur Erlernung der deutschen<br />

Rechtschreibung hatte er nach der Reichseinigung<br />

eine Denkschrift verfasst und legte 1880<br />

die erste Ausgabe seines »Orthographischen<br />

Wörterbuch« mit 28.000 Stichwörtern vor. Seither<br />

gilt er als der deutsche Sprachpapst. Mittlerweile<br />

liegt das Werk in der 25. Auflage mit<br />

135.000 Stichwörtern aus politischen, sozialen,<br />

kulturellen und technischen Bereichen des Jahrhunderts<br />

vor.<br />

Als 2006 mit der jüngsten Rechtschreibreform<br />

alle Lehrerverbände, Kultusminister, Verlage,<br />

Nachrichtenagenturen und Zeitungsredaktionen<br />

sich in die Haare gerieten, hat man die Neuregelung<br />

versucht zu erleichtern. <strong>Die</strong> Mannheimer<br />

Dudenredaktion kennzeichnet durch gelbe<br />

Farbgebung im Inneren des Werkes, welche<br />

Schreibweise sie empfiehlt: z. B. Dorfschenke<br />

und nicht Dorfschänke. Es wird ausgeschenkt<br />

und nicht ausgeschänkt.<br />

Ich überlege nicht lange beim Schreiben, sondern<br />

bleibe dem alten Vorsatz treu: Schreibe,<br />

wie Du sprichst!<br />

Konrad Duden wurde 1829 auf einem Gut in der<br />

Nähe von Wesel geboren, studierte später in<br />

Bonn, arbeitete als Hauslehrer in Italien, heiratete<br />

in Messina die Tochter des deutschen Konsuls.<br />

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland<br />

führte er am Gymnasi<strong>um</strong> in Soest Englischunterricht<br />

ein. Vor 100 Jahren am 11. August 1911<br />

ist er gestorben. Unvergessen und ständig zu<br />

Rat gezogen.<br />

Gerda Lerch < <

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