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Spiel? - webMoritz

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links: „Zwei-Staatstheater-Modell“, rechts: „Zwei-Landesopern-Modell“<br />

würden aus einer Fusion der Theater Schwerin und Rostock<br />

zum einen sowie des Theaters Vorpommern und der<br />

Theater- und Orchestergesellschaft Neubrandenburg/<br />

Neustrelitz hervorgehen. Der Personalabbau würde sich<br />

dabei in einer Größenordnung von ungefähr 220 Stellen<br />

bewegen, was zu der Einsparung von rund 13 Millionen<br />

Euro pro Jahr beitragen würde.<br />

Distanzen werden zu groß<br />

Trotz des großen Stellenabbaus könne ein gleichwertiges<br />

Programm angeboten werden, schreibt die Unternehmensberatung<br />

in ihrem Abschlussbericht. „Das halte ich<br />

für Zweckoptimismus“, kontert Löschner. Er rechnet hingegen<br />

damit, dass das Angebot ausgedünnt werde und die<br />

schon bestehenden Lücken im <strong>Spiel</strong>plan sich noch vergrößern<br />

würden. „Es passiert sogar jetzt schon mal, dass<br />

wir an einem Freitag oder Samstag auch hier in Greifswald<br />

nichts anbieten können, weil wir keine Kapazitäten haben.<br />

Und das würde sich dann häufen“, so der Intendant<br />

Löschner.<br />

Ein weiterer Kritikpunkt sind auch die großen Distanzen<br />

zwischen den einzelnen Theaterstandorten. Schon jetzt<br />

gebe es laut dem Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung<br />

Gerald Mertens so viele Programme, dass<br />

Anzeige<br />

die Orchester am unteren Rand der <strong>Spiel</strong>fähigkeit seien.<br />

Auch Löschner befürchtet, dass die zusätzlichen Reisedienste<br />

die Kapazitäten auffressen würden. Man müsste<br />

beispielsweise den Einsatz des Orchesters stark auf die<br />

einzelnen Standorte aufteilen.<br />

Bei einer Fusion der Theater liegen die <strong>Spiel</strong>orte in verschiedenen<br />

Landkreisen, wodurch man noch mehr von<br />

der Idee des Stadttheaters abkommt, was auch Berger kritisch<br />

sieht: „Die Theater sind für die jeweiligen Regionen<br />

sehr identitätsstiftend und deshalb gibt es eine große Verbundenheit<br />

der Menschen mit ‚ihrem’ Theater.“ Durch<br />

den größeren Einzugsbereich könne das Angebot nicht<br />

mehr speziell auf eine Stadt und ihr Publikum zugeschnitten<br />

werden, gibt Löschner zu bedenken: „Man kann dann<br />

keine stadtrelevanten Themen mehr aufgreifen und muss<br />

sich an dem Gros der Abnehmerstädte orientieren.“<br />

Bis Ende des Jahres will die Landesregierung eine Entscheidung<br />

gefällt haben. Brodkorb bleibt bei diesem Ziel<br />

nicht mal mehr ein Monat Zeit, um mit den Trägern der<br />

Theater zu sprechen. „Das halte ich für völlig unrealistisch“,<br />

konstatiert Löschner. Er selbst rechne mit mindestens<br />

einem halben Jahr, in dem man sich intensiv mit den<br />

Modellen auseinander setzen müsse, um auf ihrer Grundlage<br />

praktikable Betriebsmodelle für die jeweiligen Theater<br />

ausarbeiten zu können.<br />

v GreifsWelt | 25

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