Liebe Sportfreunde! > Diese Ausgabe widmet sich ausführlich den Wander- und Tourensport, die Herbstnummer quillt dann von Ergebnissen und Wettkampfberichten über! (Hoffentlich!) Obwohl es ja schon einige Zeit her ist, möchte ich an dieser Stelle unserem Erfolgsteam, der Familie Oblinger, zur Geburt ihres Stammhalters MILO APOLLO NOA Oblinger recht herzlich gratulieren. Nun zurück zum Breitensport. In den letzten Jahren hat sich diese Szene ja stark verändert. Die bedeutendsten Fortschritte betrafen den Materialsektor. Ich denke da nicht nur an den Weg vom Faltboot über Polyesterkahn zu den Poly-Booten sondern ans Volumen. Mit den kurzen Booten sind heute Dinge möglich geworden, von denen die früheren Paddler nicht mal träumen konnten. Das fahrerische Können ist – bei den Spitzenleuten – geradezu explodiert. Vertrauten wir früher im schweren Wasser auf den hohen Auftrieb der „Banzen“, lachen uns die heutigen Fahrer aus und fahren mit ihren Minibooten die schwersten, wasserreichsten Bäche und Flüsse. Heute sieht man kaum noch 4m und längere WW-Boote auf Wanderfahrt, wer „IN“ sein will, fährt in diesem Fall ein Seekajak, ein sündteures modernes Faltboot oder ein Luftboot. Und natürlich einen Canadier, aus Polyethylen, Royalex, Kevlar, Blue-Steel, Super Link3, Holz oder als Falt- oder Luftboot. Der Geldtasche sind keine Grenzen gesetzt, sie wird auf jeden Fall leer! Wer die Fahrtenbe- Inhalt: > <strong>Terminkalender</strong> <strong>2009</strong> 04 > <strong>54.</strong> <strong>TID</strong> <strong>2009</strong> 05 > Aktivitäten Ausbildungsreferat 06 > Kajaklehrwart 06 > Diverse Veranstaltungshinweise 07 > OKV-Fahrtenleiterausbildung 08 > Austria Raftingteam 09 > Offene Grenzen – neue Paddelreviere 10 > Der Elexenbach 12 > La Gomera 13 > Die Tara in Montenegro 14 > Diverse Trainingslager 15 > Kanusport in Tirol 16 > KC Mayrhofen 16 > Naturfreunde Paddelsektion IBK 16 > TWV Kanusport Innsbruck 17 > Canoe & Kayak Club Innsbruck 18 > Die Isar 19 richte dieses Heftes liest, sieht, daß der Canadiersport rapid zunimmt. Als Canadierfreak, der diese Art des Kanusports schon über 50 Jahre lang ausübt, ist es natürlich eine besondere Freude, daß die „Amputierten“ – so wurden wir vor Jahren wegen unserer Paddel genannt – diesen immensen Zulauf haben. Und ich sehe da auch eine Chance für unsere Vereine. Eine Studie der Sportuniversität Innsbruck sagt voraus, daß in den nächsten Jahren der Zulauf zum Leistungssport rapid abnimmt – momentan wird der Leistungsport meist von jugendlichen Zuwanderern getragen – in Zukunft aber der Alters-und Breitensport, das sportliche Erlebniss in möglichst intakter Natur, regen Zulauf haben wird . Also, die Altersspirale gerät in Bewegung, wird beschleunigt. Was bedeutet das für uns? Wir und unsere Vereine sollten unser Angebot an unsere Mitbürger überdenken und ausweiten, neben den Leistungssport der „JUNGEN“ sollten/müssen wir den Breitenund Alterssport bewerben, anbieten und die Voraussetzungen dafür schaffen. Verschiedene Ausbildungsmodule – ist momentan ja recht „IN“ - erarbeiten und bewerben. Natürlich mit dem Hintergedanken, auch Mitglieder zu werben! Wir dürfen dieses Feld nicht nur den professionellen Anbietern überlassen, sondern sollten/müssen die jahrzehntelange Erfahrung, unsere Kompetenz als Kanuverein in allen Kanusportfragen, in die Waagschale werfen. Und wenn wir es nicht allein zu Stande bringen, müssen wir cooperieren, mit anderen Clubs oder Organisationen. Aber bitte HANDELN – nicht abwarten, es ist bereits sehr, sehr spät! Ich hoffe, Euch ein wenig zum Nachdenken über die Zukunft unseres Sports und unserer Vereine angeregt zu haben und wünsch' Euch viel Spass beim Studium dieser Ausgabe. gg Impressum Medieninhaber, Verleger, redaktion: Österreichischer Kanu Verband, Gießereistr. 8, A 5280 Braunau/Inn, Austria Schriftleitung - für den Inhalt verantwortlich: Günter J. GOLDBACH Gumppstr. 21a, 6020 Innsbruck, Austria; E-Mail: redaktion@kanuverband.at Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immer den Standpunkt des Verbandes bzw des Schriftleiters wieder. Auch für die Richtigkeit des Inhalts ist der Verfasser zuständig. Artikel können aus wichtigen - redaktionellen - Gründen gekürzt wiedergegeben werden. Erscheinungsort: A 5280 Braunau / Inn, Austria Layout: BIT-pooL . Büro für Gestaltung www.bit-pool.com Druck: sandler print&more, Krummnußbaum 42, 3671 Marbach; www.sandler.at Der Österreischische Kanu Verband im Internet: www.kanuverband.at redaktionsschluß für <strong>2009</strong>/2 am 30. September '09 österreichischer kanu sport Wanderfahrten <strong>2009</strong> der Faltbootfreunde Wien > Tour 3 Sa 11. – So 26. Juli: Ferienfahrt auf der bayrischen Donau von Ulm bis Regensburg (ca. 200 km) Der bekannte Donaudurchbruch von Weltenburg sowie die Städte Ulm und Regensburg sind einige Höhepunkte dieser Tour. Anmeldungen bis zum 24. Juni. Vorbesprechung Do 25. Juni 19:00. > Tour 4 Sa 18. – Do 30. Juli: Ferienfahrt auf Mur und Drau (SL und HR) von Spielfeld bis Bogojevo Mur und Drau sind in diesem Abschnitt als Grenzflüsse weitgehend naturbelassen geblieben. Am 30. Juli treffen wir in Bogojevo auf die <strong>TID</strong>. Für die Weiterfahrt mit der <strong>TID</strong> ist eine separate Anmeldung erforderlich. Anzahlung 10 € für Fahrtberechtigungen im Grenzgebiet und im Nationalpark Drau-Donau sowie Kopie der Fotoseite des Reisepasses erforderlich. Begrenzte Teilnehmerzahl! Weitere Informationen und Anmeldungen bei Helmut Goebl, Tel. 0680 3000 105 Wir machen noch weitere ein- und mehrtägige Touren, die kurzfristig organisiert werden, wie etwa: • Wachau von Melk bis Krems • Wien – Hainburg • Marchfeldkanal bis Deutsch Wagram Teilnahmebedingung: Die Teilnahme an den Wanderfahrten ist mit allen Bootstypen möglich und nicht auf Faltboote beschränkt. Sie erfolgt gratis und auf eigene Gefahr. Für die erforderliche Ausrüstung hat jeder Teilnehmer selbst zu sorgen. Die Touren sind so geplant, dass die An- und Abreise mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen kann. Bei den mehrtägigen Touren ist die Teilnehmerzahl auf 8 Personen oder 5 Boote begrenzt. Auskünfte und Anmeldungen (außer zu Tour 4) und weitere Tourenprogramme: Roman Riedel, Tel.: 0043-1-96 88 291, faltbootfreunde@chello.at Liebe Sportfreunde! > Wenn auch diese Ausgabe im größeren Ausmaß dem Breitensport gewidmet ist so geht der Leistungssport nach einer kleinen Pause im vollen Umfang weiter. Die großen Erfolge 2008 verpflichten und es wird viel Einsatz notwendig sein um ähnlich gute Resultat erreichen zu können. Im <strong>Flachwasser</strong>sport lief die Saison im Weltcup mit sehr guten Ergebnissen an. Bei den 3 Weltcupbewerben die heuer in Racice, Poznan und Szeged ausgetragen wurden erreichten unsere Damen beachtliche Plätze. So erreichte unser Olympiaboot im K 2 Schwarz – Schuring über die olympischen 500m die Plätze 2, 6 und 3. Ebenfalls über die 500m Distanz erreichte Ana Lehaci, die heuer erstmals in der Leistungsklasse der Damen K 1 an den Start ging die Plätze 5, 3 und 5. Sie konnte damit nahtlos den Übergang von der Junioren zur Meisterklasse schaffen. Bei 6 Weltcuprennen 3 Podestplätze erreicht zu haben ist einmalig im Rennsport. Mit diesen Leistungen ließ unsere Damenmannschaft international stark aufhorchen da im Weltcup pro Nation 2 Boote an den Start gehen können im Gegensatz zur EM und WM wo nur 1 Boot starten kann. Es gibt also berechtigte Hoffnungen bei der EM die in Brandenburg/GER und der WM in Dartmouth/ CAN im Medaillenkampf dabei zu sein. Die Herren nützten auch ihre Weltcupchance und so konnte Bernhard Schwarz in Szeged das B-Finale über 200 m gewinnen und Christian Endl erreichte über 500m im B-Finale Platz 6. Seit heuer wird im Kanu <strong>Slalom</strong> mit einem neuen Modus gefahren. Die Läufe werden nicht mehr zusammengezählt sondern es wird nur mehr der bessere Lauf gewertet. Bis zum Sieger werden jetzt insgesamt 4 Läufe ausgetragen. Zwei Läufe in der Qualifikation. Nur mehr die besten 20 statt wie bisher die besten 40 kommen in das Semifinale und die 10 besten Fahrer des Semifinales fahren dann wie bisher um den Sieg, allerdings ohne Bonus aus dem vorhergehenden Lauf da nur mehr dieser Lauf zählt. Das heißt dass man immer wieder von vorne anfängt. Etwas gewöhnungsbedürftig diese neue Austragung. Dazu kommt auch noch dass heuer die Startberechtigung der Nationen beim Weltcup neu geregelt wurde. Bis jetzt gab es ein Startrecht von 3 Booten pro Klasse und Nation. Ab nächstes Jahr wird das fixe Startrecht auf 1 Boot pro Nation beschränkt und dafür die Möglichkeit auf 6 Boote pro Nation und Klasse erweitert. Die Berechtigung dazu wird bei den Rennen im Jahr <strong>2009</strong> erworben. Das dies sicher kein Nachteil für die großen Nationen sein wird braucht wohl nicht extra erwähnt werden. Bei der EM in Nottingham gab es diesmal keinen Finalplatz. In Abwesenheit von Violetta Oblinger-Peters vertrat zwar Corinna Kuhnle unsere Damen ausgezeichnet doch fehlte das nötige Glück das sich sicher im Laufe des Jahres 2 3 österreichischer kanu sport einstellen wird. So verbuchte Corinna Kuhnle bei den beiden ausgetragenen Qualifikationsläufen die Tagesbestzeit. Unsere Herren verpassten knapp den Einzug in das Semifinale und Kuhnle erwischte es im letzten Drittel der Strecke bei ausgezeichneter Zwischenzeit mit einem 50ziger und aus war der Traum. Da aber im <strong>Slalom</strong> erst die Weltcupbewerbe ab Juli ausgetragen werden besteht ja noch die Möglichkeit diesen Ausrutscher zu korrigieren. Im Kanuslalom gibt es mit Helmut Schröter einen neuen Personalzugang. Mit Beginn Mai <strong>2009</strong> übernahm er die Stelle des Sportkoordinators im Kanuslalom. Der Verband hofft damit einen weiteren Schritt zu einer noch besserer Betreuung unserer Athleten in Blickrichtung Olympia 2012 getan zu haben. Helmut Schröter war von 1998 – 2004 in der Schweiz tätig. Ein Weltmeistertitel in der Herren K1 Mannschaft und der 6. Platz bei den Olympischen Spielen in Athen tragen seine Handschrift. Anschließend ging er zum deutschen <strong>Kanuverband</strong> wo er bis 2008 tätig war. Als Verantwortlicher im Kajak zählen zu seinem Erfolgsteam Weltmeister und Olympiasieger. Herzlich Willkommen in Österreich. Ein leidiges Kapitel ist derzeit im Sport die Doping Berichterstattung. Ich will das Dopingproblem nicht verniedlichen aber was hier in Österreich an Nestbeschmutzung derzeit abläuft stößt mir auf. Hier wird der Sport dargestellt als ob es nur gedopten Sport gäbe und ohne Doping keine Höchstleistungen möglich wären. Hier wird der Sport nicht differenziert betrachtet sondern alles über einen Kamm geschoren. Selbstverständlich bin ich gegen Doping aber man sollte dabei nicht das Augenmaß verlieren. Diese untergriffigen Angriffe und die nicht bewiesenen Anschuldigungen gegen österreichische Olympiasieger und Teilnehmer, die sich dazu ja kaum wehren können sind letztklassiger Journalismus. Diesen Berichterstattern müsste man eigentlich zu einer verantwortlichen, ehrenamtlichen Funktion vergattern, damit sie einmal miterleben wie mühsam der Weg zum Erfolg ist und wie schnell alles mit solchen Berichten zerstört wird. Dass damit dem österreichischen Sport großer Schaden angerichtet wird dürfte denen anscheinend egal oder nicht bewusst sein. Abschließend bedanke ich mich bei allen Mitarbeitern im Verband und in den Vereinen für die bis jetzt schon geleistete Arbeit und wünsche weiterhin viel Erfolg und unseren Sportlern die Erreichung der gesetzten Ziele in der Saison <strong>2009</strong>. Mit den besten Grüßen Walter Aumayr . Präsident des OKV