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dresden kompakt - Dresdner Akzente

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G e s u n d h e i t l e b e n 1 / 2 0 0 9 W O H L F Ü H L E N 5<br />

Meditation in Bewegung<br />

Das dynamische Ashtanga-Yoga ist weit mehr als nur ein Fitnessprogramm<br />

Jetzt bin ich also ein Yogi. Ich<br />

stehe vor meiner geliehenen<br />

Matte in einem Trainingsraum<br />

des Ashtanga-Yoga-Zentrums<br />

und warte, dass der Basiskurs für<br />

Anfänger losgeht. Dieser Ashtanga-Yoga-Stil<br />

hat mich neugierig<br />

gemacht. Im Internet wird er oft<br />

wie eine neue Trendsportart behandelt,<br />

die „cool aussieht und<br />

einen noch cooleren Körper“<br />

formen soll. Also mit Yoga zur<br />

perfekten Bikinifi gur? Da bin ich<br />

mal gespannt.<br />

Mit mir haben noch neun weitere<br />

Yogis ihre Matten ausgerollt.<br />

Alles Menschen unterschiedlichen<br />

Alters und auch mit unterschiedlichen<br />

körperlichen Voraussetzungen.<br />

Da fällt es hoffentlich<br />

nicht so auf, dass ich schon<br />

seit längerer Zeit nicht mehr<br />

sportlich aktiv gewesen bin.<br />

Zuerst erklärt mir Annette Weber,<br />

die zusammen mit meinem<br />

heutigen Yogalehrer Dirk Richter<br />

das Zentrum leitet, was Ashtanga-Yoga<br />

überhaupt bedeutet:<br />

Das Wort „ashtanga“ heißt „acht<br />

Glieder“ und spielt auf den sogenannten<br />

„Achtgliedrigen<br />

Pfad“ an. Das ist ein spiritueller<br />

Weg, der die Menschen<br />

über acht Stufen zur<br />

Erleuchtung führen soll.<br />

Für die modernen Yogis<br />

komme es allerdings mehr<br />

auf die Körperübungen und<br />

das bewusste Atmen an. Denn<br />

schließlich, so Annette, „denkt<br />

heute selten jemand daran:<br />

Ich arbeite jetzt täglich an meiner<br />

Erleuchtung“. Dennoch hält sie<br />

wenig davon, im Ashtanga-Yoga<br />

ein reines Fitnessprogramm zu<br />

sehen. „Die bewegten Yogaarten,<br />

wie Ashtanga, können durchaus<br />

als Meditation in Bewegung<br />

verstanden werden.“ Sie erklärt,<br />

dass man allein durch das bewusste<br />

Atmen einen meditativen<br />

Zustand erreichen könne.<br />

Mit einer Entspan nungs -<br />

übung, die unsere Konzentra<br />

tion nach innen<br />

richten soll, beginnt schließlich<br />

unser Lehrer Dirk die Stunde.<br />

Das bewusste tiefe Atmen gibt<br />

mir erstmal die Gelegenheit, mich<br />

zu sammeln. Dann üben wir die<br />

Ujjayi-Atmung, die eine zentrale<br />

Rolle in dieser Yoga-Praxis spielt.<br />

Der Kehlkopfbereich wird dabei<br />

verengt, während man durch die<br />

Nase atmet. Dabei entsteht ein<br />

Ton, der, wenn man es richtig<br />

macht, an das Rauschen des Mee-<br />

res erinnern soll. Bei mir klingt<br />

das allerdings erst mal wie ein<br />

Schniefen. Nach einer Weile er-<br />

Foto: PR<br />

innert es mich eher an Darth Vader.<br />

Das ist zwar immer noch kein<br />

Meeresrauschen, aber ich glaube,<br />

ich taste mich langsam heran.<br />

Schließlich geht es mit den<br />

Sonnengrüßen los. Darunter<br />

versteht man eine vorgegebene<br />

Abfolge von Körperhaltungen,<br />

die dynamisch im Atemrhythmus<br />

ausgeführt werden. Das<br />

ist eindeutig der anstrengendste<br />

Teil der Stunde – das merke<br />

ich schon nach nur zwei Sonnengrüßen.<br />

Dass ich dabei ins<br />

Schwitzen gerate, wird durchaus<br />

als positiv angesehen. Ashtanga- Ashtanga- Ashtanga-<br />

Yoga hat nämlich auch die Aufgabe,<br />

den Körper durch Hitze<br />

zu reinigen. Deshalb empfehlen<br />

die Yogalehrer<br />

ihren Schülern auch,<br />

eine halbe Stunde<br />

vor und nach<br />

der Yogapraxis<br />

nichts zu trinken.<br />

Der Effekt sei ähnlich<br />

wie die Entgiftung beim<br />

Fasten. Die Haltungen, die<br />

Dirk vormacht, sind wirklich<br />

nicht ohne: Ich ärgere<br />

mich zunehmend über<br />

meine eigene Unsportlichkeit.<br />

Schön durch Wein Deutschland im Dauerstress<br />

Wein ist gut für das Wohlbefi nden.<br />

Dabei muss man ihn gar<br />

nicht trinken, sondern kann ihn<br />

auch – ganz nüchtern – in einer<br />

Wellness-Behandlung erleben: in<br />

der sogenannten Vinotherapie.<br />

Darunter versteht man eine Behandlung,<br />

die natürliche Traubenkernextrakte<br />

in unterschiedlicher<br />

Konsistenz und Dosierung<br />

einsetzt. Die Vinotherapie kann<br />

zum Beispiel Massagen mit Traubenkernöl,<br />

wohltuende Bäder<br />

oder auch spezielle Vino-Menüs<br />

umfassen. Das Spektrum der<br />

Anwendungen ist vielseitig und<br />

beinhaltet sowohl innerliche wie<br />

auch äußerliche Anwendungen.<br />

Ihren Ursprung hat die Therapie<br />

in Frankreich. Aber auch in<br />

Deutschland hat man jetzt erkannt,<br />

wie sehr sich Wein zur<br />

Schönheitspfl ege und Revitali-<br />

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sierung eignet. Die Kur hat nämlich<br />

positive Auswirkungen auf<br />

Kreislauf, Durchblutung, Fettstoffwechsel<br />

und Immunsystem.<br />

Laut dem Online-Gesundheitsratgeber<br />

„Gesund & Vital“ besitzen<br />

Traubenkernöle bis zu 80<br />

Prozent ungesättigte Fettsäuren,<br />

die sich positiv auf den Cholesterinspiegel<br />

auswirken. Neben<br />

Vitamin E enthalten die Trauben<br />

und Kerne auch das Antioxidantium<br />

Procyanidin (OPC), das freie<br />

Radikale besonders effektiv bekämpft.<br />

Die sind unter anderem<br />

für die Entstehung von Krebs und<br />

die Hautalterung verantwortlich.<br />

Es gibt inzwischen ganze Kosmetikserien<br />

auf Traubenbasis,<br />

die nicht nur Gesichtsfalten bekämpfen,<br />

sondern die Haut auch<br />

entgiften sollen. het<br />

Info: www.gesund-vital-online.de<br />

32 Prozent der Menschen in<br />

Mitteldeutschland (Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt, Thüringen)<br />

empfi nden ihr Leben als stressig.<br />

Das zeigt eine aktuelle Studie<br />

der Techniker Krankenkasse<br />

(TK). Damit liegen sie im bundesdeutschen<br />

Trend. Während<br />

in Bayern das Stressniveau deutlich<br />

unter dem Bundesdurchschnitt<br />

liegt, leiden die Baden-<br />

Württem berger am stärksten<br />

unter Stressbelastungen.<br />

Stressquelle Nummer eins ist<br />

der Job, danach kommen die<br />

fi nanziellen Sorgen.<br />

Dennoch zeigt die Studie,<br />

dass die Mitteldeutschen mehr<br />

Spaß an ihrem Beruf haben als<br />

die anderen Erwerbstätigen in<br />

Deutsch land. Berufl icher Druck<br />

spornt sogar mehr als zwei<br />

Drittel der Mitteldeutschen an<br />

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Die Hände bei gestreckten Beinen<br />

auf den Boden? Für mich<br />

bisher ein Ding der Unmöglichkeit.<br />

In einer Position, die Ähnlichkeit<br />

mit einem Liegestütz<br />

hat, den Körper über dem Boden<br />

halten? Sehr schwierig. Allerdings<br />

sieht Dirk das gelassener:<br />

Wir können die Beine ja erst mal<br />

anwinkeln und mit der Zeit versuchen,<br />

sie zu strecken. Natürlich<br />

bin ich stolz, wenn ich eine<br />

Position möglichst genau nachmachen<br />

kann. Annette gibt aber<br />

zu bedenken, dass ich immer auf<br />

meinen Körper hören sollte. Der<br />

sage mir, was er kann und was<br />

er eben (noch) nicht kann. Die<br />

einzelnen Positionen könne man<br />

immer anpassen.<br />

Nach den Sonnengrüßen üben<br />

wir einige grundlegende Stand-<br />

und Sitzpositionen. Die sind<br />

weniger anstrengend und ich<br />

versuche mich wieder auf meine<br />

Atmung zu konzentrieren. Dabei<br />

hilft es, dass Dirk die Gruppe<br />

öfter daran erinnert. Überhaupt<br />

sind nicht die Dehnungen das<br />

Schwierigste, sondern das bewusste<br />

Atmen. Ich ertappe mich<br />

oft dabei, wie meine Gedanken<br />

immer wieder zu meinem<br />

Abendessen abschweifen.<br />

Nach anderthalb Stunden<br />

ist meine „Schnupperstunde“<br />

auch schon zu Ende. Und wirklich<br />

– ich fühle mich entspannter<br />

und ich glaube, ich habe<br />

auch etwas für meine Figur getan.<br />

Das merke ich dann spätestens<br />

morgen, wenn ich Muskelkater<br />

habe. Das Wichtigste<br />

aber, was ich von dieser Stunde<br />

mitnehme, ist die Erkenntnis,<br />

wie unglaublich schwer es ist,<br />

einmal abzuschalten und den<br />

ständigen Gedankenfl uss zu<br />

unterbrechen. Das ist wahrscheinlich<br />

schwieriger und<br />

anstrengender als sämtliche<br />

Fitness-Workouts<br />

für die perfekte<br />

Strandfi gur.<br />

Maja Hetmank<br />

– im Gegensatz zu den Baden-<br />

Württembergern, bei denen<br />

nicht einmal die Hälfte der Befragten<br />

dies bestätigte.<br />

Beunruhigend ist es allerdings,<br />

dass 30 Prozent der Befragten<br />

in der mitteldeutschen Region<br />

angaben, Angst um ihren Arbeitsplatz<br />

zu haben. Das sind<br />

immerhin 13 Prozent mehr als<br />

in Bayern. het<br />

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