ZooZukunft 2009 - Tiergartenfreunde Heidelberg eV

Liebe Zoofreunde,
Vor 75 Jahren wurde der Kurpfälzische Tiergarten eröffnet.
Wir möchten dieses Jubiläum mit ihnen feiern. Die
Veranstaltungen des Jubiläumsjahres reflektieren die
Aufgaben, denen sich unsere Vorgänger stets gestellt
haben und denen auch wir uns verpflichtet fühlen. Mit
Ausstellungen der Fotos weltberühmter Naturfotografen
wollen wir Sie für die Schönheit und Bedrohung unserer
Natur sensibilisieren. Lassen Sie sich von Matthias Breiter
in die Wildnis Alaskas entführen, lernen Sie mit Florian
Schulz die Natur in Größe und im Detail zu bewundern.
Beim Betrachten erstklassiger Naturaufnahmen
könnte man Weinen – vor Trauer über all das was wir
Menschen bereits zerstört haben, vor Glück, dass unsere
Erde noch solche Schätze bereithält und vor Wut, weil
auch diese letzten Paradiese bedroht sind.
Dem großen Familienfest im Mai (gemeinsam mit dem
Bündnis für Familie der Stadt Heidelberg und der Erhardt-Schott-Schule)
folgt ein spezieller Tag für chronisch
kranke und behinderte Kinder. Beide stehen für
den besonderen Wert, den der Zoo für Familien und viele
benachteiligte Gruppen unserer Gesellschaft hat. Welche
anderen Angebote nutzen Familien gemeinsam. Im Zoo
sind bis zu drei Generationen beim Rundgang und in
intensivem Gespräch anzutreffen. Viele Gruppen, für die
sonst spezielle Angebote mit erheblichem Aufwand geschaffen
werden (oder geschaffen werden müssten)
gehören im Zoo zu den Stammkunden: Menschen, die
aus nahen oder fernen Ländern zu uns kommen, und nur
wenig Deutsch sprechen zum Beispiel. Menschen mit
Behinderungen nutzen den Zoo häufiger als alle anderen
Kulturinstitutionen. Die soziale Bedeutung ist für den
Zoo seit seiner Gründung immer wichtig gewesen.
Zeitschrift rund um den Tiergarten Heidelberg
den Bomben des zweiten Weltkriegs zum Opfer. Mit der
neuen Voliere erhalten unsere Riesenseeadler eine Unterkunft,
die innovative Tierhaltung und ansprechende
Landschaftsgestaltung verbindet. In 75 Jahren haben die
im und für den Zoo tätigen Menschen immer auch ihr
Bestes zum Wohl der ihnen anvertrauten Tiere gegeben.
Von den Gründern Carl Bosch und Otto Fehringer über
Max und Emmy Strang und Anna Fuhrmeister, die während
und nach dem Krieg den Zoo durch viele Klippen
geleiteten, Wolfgang Rohr und meinen dynamischen
Vorgänger Dieter Poley reicht die Reihe der in Leitungsfunktion
verantwortlichen Frauen und Männer.
Heute arbeiten im Zoo über 60 Tierpfleger, Handwerker,
Gärtner, Servicekräfte, Verwaltungsmitarbeiter, Auszubildende,
Wissenschaftler und viele mehr. Für uns alle
wird der 9 Juni 2009 ein besonderer Tag sein. Mit dem
Spatenstich für das neue Elefantenhaus tritt das größte
Bauprojekt des Zoos in eine neue Phase. Die vielen
hundert Planungsstunden, wohl an die tausend Briefe
und Mails fügen sich dann in ein Bauprojekt, dass unseren
Zoo sicher prägen wird. Das neue Elefantenhaus
steht auch für eine besondere Qualität unserer Arbeit im
Zoo, über die ich mich besonders freue: Der Wille ganz
vieler Mitarbeiter auch neue Wege zu beschreiten, die
Bereitschaft das Risiko des Scheiterns gemeinsam zu
tragen und die Freude ständig dazu zu lernen. Der Zoo
Heidelberg hat immer wieder für neue Ideen gestanden –
von den Gründungszeiten mit Greifvogelvoliere und Fledermausturm
bis heute, wo die gelungene Integration
des Gorillakindes „Kiki“ in seine Familie einen Meilenstein
in der Haltung von Menschenaffen setzt.
All dies können wir gemeinsam im Jubiläumsjahr Revue
passieren lassen.
Mit der Eröffnung der Voliere für Riesenseeadler greifen
Ich freue mich auf Sie
wir eine Tradition auf, die mit dem Bau der großen Greifvogelvoliere
in den Gründungsjahren begann. Dieses
vielleicht bedeutendste Bauwerk des jungen Zoos fiel
Klaus Wünnemann
2 75 Jahre Tiergarten Heidelberg Zoo aktuell 62 / 2009