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06.12.2007 NR 4 - Quartier Pankstrasse

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seite 4<br />

M E I N K I E z – D E I N K I E z<br />

Was haben hummeln und Schmetterlinge oder das „Gesetz der zwei<br />

Füße“ mit Integration zu tun? In den Vorbereitungsrunden mag der Eine<br />

oder Andere noch skeptisch gewesen sein; beim offenen Forum „Viele<br />

Kulturen – Eine zukunft?“ erwies sich das Konzept des „Open Space“<br />

als fruchtbar. Das <strong>Quartier</strong>smanagement Pankstraße hatte hierzu am<br />

10. November in die Oberschule am Brunnenplatz eingeladen. Rund 40<br />

Bürger zwischen 17 und 77 sowie Vertreter von Vereinen, Schulen und<br />

des Bezirksamtes diskutierten sechs Stunden über Anliegen und Ideen<br />

zum Thema Integration im Wedding.<br />

von michaela nolte<br />

Das Wissen um die jeweils andere Kultur muss gestärkt werden, darin<br />

herrschte in den arbeitsgruppen und bei der abschlussdiskussion einigkeit.<br />

Das mag angesichts von 160 nationen, die der Bezirksbürgermeister für den<br />

Bezirk mitte nannte, nicht einfach erscheinen. „Doch gerade weil wir eine<br />

Welt im Kleinen sind, ist es wichtig, antworten zu entwickeln und dieses motto<br />

mit Leben zu füllen“, so Dr. Christian Hanke zur Begrüßung.<br />

Bilal, Hassan und Jilal, drei Jugendliche, die sich ehrenamtlich im DrK-Jugendladen<br />

engagieren, wollten erst einmal die unterschiede und Vorurteile gegenüber<br />

anderen Kulturen und religionen klären, und forderten mehr Orte zur<br />

Begegnung. Denn um Vorurteile abzubauen, muss eine aktive Kommunikation<br />

entstehen. Der lebhafte austausch mit den jungen männern hat den erwachsenen<br />

sichtlich spaß gemacht.<br />

Gegenstand einer weiteren von acht arbeitsgruppen war das jüngst vom<br />

Berliner senat herausgegebene integrationskonzept, das Wolf müller, integrationsbeauftragter<br />

des Bezirksamts mitte, eingangs vorstellte. Havva arik<br />

meldete interesse an einer arbeitsgruppe an, beschäftigte sich zunächst allerdings<br />

allein mit dem senats-papier. im rahmen des „Open space“ ist aber<br />

auch eine „solo“-Gruppe möglich. Denn das „Gesetz der zwei Füße“, so der<br />

moderator andreas Knoth von der Organisationsberatung socius, „besagt,<br />

dass man sich einfach da aufhält, wo man sich sinnvoll einbringen kann. Wenn<br />

man das Gefühl hat, dass man fehl am platz ist, kann man auch rausgehen.“<br />

später regte Frau arik, Kiez-Bewohnerin und selbst im Gesundheitsbereich<br />

für migranten tätig, eine Fachveranstaltung zu den inhalten des Konzepts an.<br />

eine der Fragestellungen könnte lauten: Wie sieht es mit der interkulturellen<br />

öffnung der Verwaltung aus?<br />

quartier initiatiV<br />

als Vertreter des Verbands der islamischen Kulturzentren (ViKZ) waren Cüneyt<br />

özdemir und der imam serdar Kaya gekommen, um anregungen zu bekommen,<br />

wie der Verein zur integration beitragen kann. in einer arbeitsgruppe<br />

wurden gegenseitige erfahrungen ausgetauscht: Die Hemmschwellen von<br />

Deutschen, eine Veranstaltung der moschee zu besuchen, waren ebenso<br />

thema wie der Wunsch des ViKZ nach einem verbesserten Kontakt zu den<br />

christlichen Kirchen. Offene Gesprächskreise, die man zukünftig gemeinsam<br />

mit dem qm pankstraße initiieren will, sollen abhilfe schaffen. Darüber hinaus<br />

bot sigrid Homann, physiotherapeutin im Haus der Gesundheit des Bezirksamts<br />

mitte, an, schwangerschaftskurse mit muttersprachlerinnen in der<br />

moschee durchzuführen.<br />

ein weiterer Vorschlag kam von samer ahmed, der als Honorarkraft im DrK-<br />

Jugendladen arbeitet. Beim thema „Werte und Verhaltensregeln“ entstand<br />

der plan, dass ehrenamtliche Jugendliche des DrK in die theodor-plievierschule<br />

gehen, und mit den altersgenossen über ihre Wertvorstellungen reden.<br />

Direktorin angelika prase-mansmann versprach, die organisatorischen<br />

strukturen für eine Kooperation zu schaffen. Christian Luchmann vom qm<br />

pankstraße will die schulleiterin in der Debatte um eine verstärkte direkte<br />

einbindung der schüler unterstützen.<br />

so war das gegenseitige Kennenlernen ein positiver effekt des Forums „Viele<br />

Kulturen – eine Zukunft?“. Vor allem aber gab es am ende konkrete ansatzpunkte,<br />

die dazu beitragen können, das Fragezeichen einmal in ein ausrufezeichen<br />

zu verwandeln. „Weitere schritte und auch weitere ideen können<br />

am 7. Dezember im qm pankstraße in angriff genommen werden“, so die<br />

quartiersmanagerin susanne Walz zum abschied.<br />

nachbereitungstreffen: 7.12., 14-16 uhr, adolfstraße 12.<br />

Kontakt:<br />

quartiersmanagement pankstraße<br />

prinz-eugen-straße 1<br />

13347 Berlin<br />

tel.: 7474 6347

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