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Geschäftsbericht - Volksbank-Jestetten

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der Deutsche Aktienindex ohne klare Richtung. Belastend<br />

wirkten dabei der steigende Ölpreis und die Turbulenzen an<br />

den Finanzmärkten. Ihren bis dahin vorläufigen Höhepunkt<br />

erreichten die Marktturbulenzen mit dem Notverkauf der<br />

US-Investmentbank Bear Stearns an JP Morgan Chase<br />

im März 2008. Gestützt wurde der DAX hingegen noch<br />

von positiven Ergebnisberichten der Unternehmen und<br />

Fusionsbemühungen in der Finanzbranche.<br />

Im Hochsommer 2008 verstärkten sich die Sorgen um die<br />

Verfassung der europäischen Wirtschaft und die negativen<br />

Auswirkungen der US-Finanzkrise. Zudem belastete der<br />

bis auf 145 US-Dollar angestiegene Ölpreis der Sorte Brent<br />

die europäische Wirtschaft. Trotzdem konnte sich der DAX<br />

noch auf solidem Niveau halten. Im September kühlte sich<br />

dann das Klima am Aktienmarkt ab. Die Verstaatlichung der<br />

Immobilienfinanzierer Fanny Mae und Freddie Mac und des<br />

weltgrößten Versicherers AIG infolge geplatzter Kredite und<br />

Kreditversicherungen im Spätsommer waren die Vorboten<br />

der extremen Marktturbulenzen im Zuge der Insolvenz der<br />

Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008.<br />

In den darauf folgenden sechs Wochen verzeichnete der<br />

DAX einen Rückgang um fast 30 %. So lag der DAX zu Beginn<br />

der letzten Oktoberwoche bei nur noch knapp über 4.300<br />

Punkten.<br />

Im vierten Quartal 2008 versuchten Regierungen und<br />

Notenbanken weltweit intensiv und mit hohem Mitteleinsatz,<br />

die Märkte mit Rettungsprogrammen zu stützen. Neben<br />

den USA mit einem Rettungspaket über 700 Mrd. US-Dollar<br />

brachten zahlreiche europäische Staaten, darunter auch<br />

Deutschland, umfangreiche Hilfsprogramme für die<br />

Finanzwirtschaft auf den Weg. Der durch den fallenden<br />

Ölpreis nachlassende Inflationsdruck machte den Weg für<br />

kräftige Zinssenkungen seitens der EZB frei. Zusätzlich<br />

stützte die Ankündigung weiterer Hilfsprogramme für die<br />

angeschlagenen Konjunkturen in Europa und Nordamerika<br />

die Märkte. Vor einer Rezession konnten die Rettungsmaßnahmen<br />

die europäische Wirtschaft allerdings nicht<br />

bewahren. Eine Aufhellung der konjunkturellen Perspektiven<br />

zeichnete sich bis zum Ende des Jahres nicht ab. Im<br />

Durchschnitt bewegte sich der Deutsche Aktienindex in den<br />

letzten drei Monaten des Jahres um die Marke von 4.700<br />

Punkten. Mit 4.810 Punkten ging der DAX zum Jahresultimo<br />

aus dem Handel. Dies entspricht einem Jahresverlust von 40<br />

%.<br />

2. Entwicklung der badischen Kreditgenossenschaften im<br />

Geschäftsjahr 2008<br />

Vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschafts- und<br />

Finanzmarktkrise blicken die 73 (Vorjahr: 75) badischen<br />

<strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken (VR-Banken) einschließlich<br />

der BBBank noch durchaus zufrieden auf das abgelaufene<br />

Geschäftsjahr zurück, wenngleich die globale Entwicklung<br />

nicht spurlos an den Instituten vorüberging. Doch nicht<br />

zuletzt dank ihres Geschäftsmodells verbunden mit einer<br />

konservativen Anlagestrategie sowie einem äußerst geringen<br />

20 · <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong><br />

Anteil an Geschäften mit spekulativem Charakter ergibt sich für<br />

die heimischen VR-Banken eine solide Wirtschaftsbasis ganz<br />

im Sinne der genossenschaftlichen Grundmaxime: Einlagen<br />

aus der Region werden den Menschen und Unternehmen<br />

in der Region in Form von Krediten wieder zur Verfügung<br />

gestellt. Der Begriff „Vertrauen” – in normalen Zeiten ein viel<br />

strapaziertes Schlagwort – wird im Bewusstsein der Kunden<br />

und Verbraucher tatsächlich wieder als Wert wahrgenommen,<br />

unabhängig vom Zehntelprozent hinter dem Komma. Anders<br />

ist es kaum zu erklären, dass sich die Einlagen im Berichtsjahr<br />

deutlich um 5,6 Prozent auf 40,8 Milliarden Euro erhöht haben.<br />

Und auch die zusammengefasste Bilanzsumme der Institute<br />

legte erneut spürbar zu, und zwar um 5,8 Prozent auf rund 55<br />

Milliarden Euro.<br />

Während sich viele Wettbewerber in Folge der Krise aus der<br />

Mittelstandsfinanzierung verabschiedet haben, versorgen<br />

die <strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken ihre privaten und<br />

mittelständischen Kunden auch in schwierigen Zeiten in<br />

ausreichendem Maße und zu fairen Konditionen mit Krediten.<br />

So erhöhten die badischen VR-Banken in 2008 ihre bilanziellen<br />

Kundenkredite um 2,3 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wobei<br />

die Ausleihungen an Firmenkunden um fast vier Prozent<br />

zulegten.<br />

Beim Teilbetriebsergebnis im Bankgeschäft konnten sich<br />

die badischen <strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken wie<br />

erwartet nicht vom bundesweiten Trend abkoppeln. So<br />

verzeichnete der Provisionsüberschuss mit 0,76 Prozent<br />

der durchschnittlichen Bilanzsumme erstmals seit Jahren<br />

wieder einen leichten Rückgang. Das Zinsergebnis mit<br />

1,99 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme lag<br />

ebenfalls unter dem Vorjahreswert (2,09), so dass das<br />

Teilbetriebsergebnis der badischen VR-Banken trotz eines<br />

rückläufigen Verwaltungsaufwands von 2,07 Prozent<br />

der durchschnittlichen Bilanzsumme insgesamt um 0,07<br />

Prozentpunkte auf 0,68 Prozent der durchschnittlichen<br />

Bilanzsumme zurückgegangen ist. Das Bewertungsergebnis<br />

2008 bei den Wertpapieren fällt wie erwartet ungünstiger aus;<br />

hier spiegelt sich fast ausschließlich die negative Entwicklung<br />

an den Finanzmärkten wider. Selbst beste Papiere mussten<br />

aufgrund der einseitigen Marktentwicklung in ihrer<br />

Bewertung korrigiert werden. Das Verhältnis von Aufwand<br />

und Ertrag stieg – bedingt durch das rückläufige Provisions-<br />

und Zinsergebnis – von 73,3 auf 75,2.<br />

3. Entwicklung der <strong>Volksbank</strong> <strong>Jestetten</strong> eG<br />

Im 142. Geschäftsjahr ihres Bestehens konnte unsere<br />

<strong>Volksbank</strong> ihre Marktposition weiter erfolgreich ausbauen<br />

und steht auf einem soliden Fundament. Die Vermögens- und<br />

Finanzlage stellen sich geordnet dar. Von den Auswirkungen<br />

der Finanzmarktkrise ist unsere Bank in wesentlichem Umfang<br />

betroffen, da die Wertpapiere erheblichen Wertschwankungen<br />

unterworfen waren. Die Wertpapiere im Eigendepot sind<br />

aber unverändert im Investmentgrade einzustufen. Von dem<br />

Zusammenbruch amerikanischer bzw. isländischer Banken ist<br />

unsere Bank nicht betroffen.

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