Martin Luther - Diakonie Leipzig
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Leistungsträger gleicht dann die Minderleistung finanziell aus,<br />
so dass beispielsweise ein anderer Mitarbeiter diese Tätigkeit<br />
übernehmen kann. Andere Ausgleichsleistungen könnten<br />
auch technische Hilfsmittel sein oder eine leidensgerechte<br />
Arbeitsplatzausstattung.<br />
Ein dritter, sehr häufig vorkommender Fall ist, dass ein<br />
Mitarbeiter zwar wieder arbeiten kann, aber nicht in seinem<br />
bisher ausgeübten Beruf. Diese Situation stellt für den<br />
Arbeitgeber eine besondere Herausforderung dar. Dann wird<br />
im Rahmen des BEM beraten, ob der Mitarbeiter bei der<br />
Rentenversicherung Leistungen beantragen kann, die es uns<br />
als Arbeitgeber erleichtern, den Mitarbeiter im Unternehmen<br />
zu halten, ihn aber auf einen anderen Arbeitsplatz einzugliedern.<br />
Meist liegt hierfür schon eine Stellungnahme vor, die im<br />
Rahmen einer Rehakur als Abschlussgutachten erstellt wurde.<br />
Unter solchen Umständen können sogenannte „Leistungen<br />
zur Teilhabe am Arbeitsleben“ beantragt werden. Damit wird<br />
es leichter möglich, einen Mitarbeiter umzusetzen, vor allem,<br />
wenn derjenige eine Anpassungsqualifizierung oder Eingliederungszuschüsse<br />
bewilligt bekommt. Voraussetzung für eine<br />
solche Umsetzung ist natürlich, dass ein passender Arbeitsplatz<br />
in unserem Werk vorhanden ist.<br />
Und ob ein Arbeitsplatz passen könnte, muss die Beraterin im<br />
sensiblen Gespräch herausfinden. Dabei muss sie neben der<br />
körperlichen Belastbarkeit auch die kognitiven, mentalen und<br />
psychischen Voraussetzungen des umzusetzenden berufsunfähigen<br />
Mitarbeiters einschätzen. Häufig ist es aber leider<br />
auch der Fall, dass kein geeigneter Arbeitsplatz zur Umsetzung<br />
vorhanden ist. Dann wird im Rahmen der Gesundheitsmanagementberatung<br />
viel Hilfe geleistet, so dass der Mitarbeiter<br />
außerhalb der <strong>Diakonie</strong> seine Chancen auf einen<br />
Arbeitsplatz erhöhen kann. Es wird das eine oder andere<br />
Praktikum ermöglicht, das Erstellen von guten Arbeitszeugnissen<br />
veranlasst oder Beratung zur Bewerbung angeboten.<br />
Im vierten Fall der Wiedereingliederungsberatung stellt sich<br />
heraus, dass erkrankte Mitarbeiter gar nicht mehr ins Arbeitsleben<br />
zurückkehren können. Dann hilft die BEM-Beratung<br />
beim Stellen eines Rentenantrages.<br />
… ein Fall für`s BEM:<br />
Gerd K.* arbeitete seit vielen Jahren in einem Pflegeheim der<br />
<strong>Diakonie</strong> - zunächst als Pflegehelfer, später als gelernter<br />
Altenpfleger. Die Arbeit mit den alten Menschen machte ihm<br />
viel Spaß, die Kollegen waren ein gutes Team. In den letzten<br />
Jahren nahm jedoch die Arbeitsbelastung immer mehr zu. Die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner wurden immer pflegebedürftiger<br />
und der bürokratische Aufwand immer höher. Herr K.<br />
wurde mit seiner Arbeit und mit sich selbst immer unzufrie-<br />
Jahresbericht 2012 Gesundheitsmanagement 9<br />
dener. Er hatte nicht mehr die Zeit, sich so den Menschen<br />
zuzuwenden wie er es immer getan hatte. Seine Stimmung<br />
wurde deprimierter, auch außerhalb der Arbeit. Schließlich war<br />
der Gang zum Arzt und die Krankschreibung wegen Depressionen<br />
unvermeidbar.<br />
Nach mehreren Monaten Genesungszeit und einer psychosomatischen<br />
Kur fühlte er sich wieder in der Lage zu arbeiten.<br />
Für ihn stand jedoch die Frage, ob er wieder in seinen alten<br />
Beruf zurück kann. Beim BEM wurden verschiedene Möglichkeiten<br />
besprochen. Zunächst arbeitete er ein paar Wochen zur<br />
Probe in einem anderen Pflegeheim, sah sich dort aber mit<br />
den gleichen Problemen konfrontiert. Die Eingliederung in<br />
seinen ursprünglichen Arbeitsplatz scheiterte ebenfalls.<br />
Schließlich klappte – vom BEM vermittelt - kurzfristig ein<br />
befristeter Einsatz in einer Wohnstätte für Menschen mit<br />
Behinderungen. Dort arbeitete er in verschiedenen Wohngruppen<br />
und fühlte sich überall wohl. Und – er hatte Glück – kurzfristig<br />
wurde dort eine Stelle frei – bei den schwerstmehrfachbehinderten<br />
Menschen, wo er seine pflegerischen Kenntnisse<br />
gut einsetzen kann. Hier hat er wieder mehr Zeit für die<br />
Menschen und damit geht es ihm psychisch wieder richtig<br />
gut. Es bleibt zu hoffen, dass dies so bleibt und Herr K. er<br />
noch viele Jahre dort gesund arbeiten kann.<br />
*Name geändert<br />
EIN SCHÖNES GEFÜHL. RÜCKHALT.<br />
Man kann Leben einfach versichern. Man kann es aber<br />
auch einfach sicherer und lebenswerter machen.<br />
Gemeinsam tun wir das und unterstützen kirchliche<br />
und soziale Projekte.<br />
Gute Beratung braucht Gespräche. Ich bin für Sie da.<br />
Steffi Brachmann, Agenturleiterin<br />
Walnußweg 1 . 04249 <strong>Leipzig</strong><br />
Telefon 0341 4250584 . Fax 0341 4250588<br />
steffi.brachmann@bruderhilfe.de