Gender Diversity und Organisationserfolg - KOPS - Universität ...
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werden kann. Die unterschiedlichen Motive für <strong>Diversity</strong> Management sowie die wenig<br />
konsistenten Ergebnisse unserer Analyse zum ökonomischen Erfolg von <strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong><br />
deuten daraufhin, dass es sinnvoll sein könnte, verstärkt andere Outcomes als abhängige<br />
Variablen zu untersuchen. In Frage kämen erwa die gesellschaftliche Resonanz auf<br />
<strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong>, die Reputation der Unternehmen oder Zufriedenheit, Gerechtigkeitsempfinden<br />
<strong>und</strong> "well-being" der Mitarbeiter.<br />
In methodischer Hinsicht erschwert die Vielfalt an Operationalisierungen, Untersuchungskontexten<br />
<strong>und</strong> verwendeten Moderator-, Mediator- <strong>und</strong> Outcome-Variablen die<br />
Vergleichbarkeit der Forschungsergebnisse <strong>und</strong> behindert damit den Erkenntnisfortschritt<br />
zu den Effekten von <strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong>. Analog zur Enrwicklung eines einheitlichen<br />
konzeptionellen Referenzrahmens erscheint daher eine methodische Konvergenz<br />
in der <strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong>-Forschung bis zu einem gewissen Grad als sinnvoll, ohne natürlich<br />
die Koexistenz verschiedener Forschungsparadigmen in Frage zu stellen. Künftige<br />
Untersuchungen könnten dabei insbesondere im Hinblick auf die folgenden beiden<br />
Aspekte einen Beitrag zur Vergleichbarkeit von Forschungsergebnissen leisten. Erstens<br />
sollte die Operationalisierung von <strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong> mit der zugr<strong>und</strong>eliegenden theoretischen<br />
Argumentation korrespondieren; je nachdem, ob <strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong> primär als<br />
Potential für einen erweiterten kognitiven Ressourcenpool oder als Risiko für Gruppenprozesse<br />
<strong>und</strong> Teamkohäsion gesehen wird, sollte das entsprechende <strong>Diversity</strong>-Maß<br />
gewählt werden 111. Zweitens sollte die Forschung zu den Effekten von <strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong><br />
stärker in "echten" organisationalen Settings durchgeführt werden. So interessant Studien<br />
im Militärbereich oder im universitären Umfeld auch sein mögen: Die Generalisierbarkeit<br />
ihrer Ergebnisse auf privarwirtschaftliche Organisationen <strong>und</strong> öffentliche Verwaltungen<br />
dürfte eher begrenzt sein.<br />
Darüber hinaus lag der Fokus der Forschung über <strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong> bisher weit überwiegend<br />
auf Organisationen in den USA. Es ist anzunehmen, dass gerade für die Auswirkungen<br />
von <strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong> <strong>und</strong> <strong>Diversity</strong> Management nicht nur der organisationale,<br />
sondern auch der gesellschaftliche Kontext eine entscheidende Rolle spielt l1 2 . Internationale<br />
beziehungsweise interkulturelle Vergleichsstudien über die Effekte von <strong>Gender</strong> <strong>Diversity</strong><br />
liegen jedoch bislang nicht vor. Daher sind die Ergebnisse der vorliegenden Empirie<br />
nur mit Vorsicht auf den deutschsprachigen Raum zu übertragen, wo der Grad an <strong>Gender</strong><br />
<strong>Diversity</strong> noch vergleichsweise gering ausfällt 1 13. Gr<strong>und</strong>lagen für Empfehlungen an die<br />
Praxis deutscher Unternehmen können daher nur aus einer verstärkten Forschungstätigkeit<br />
im deutschsprachigen Kontext gewonnen werden.<br />
111 Vgl. Hanison/Klein (2007).<br />
112 Vgl. Krell (2009);}ackson/joshi (2011).<br />
11 3 Vgl. Dolado/Felgueroso/jimeno (2002).<br />
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