Präventions- modell - Rückengerechtes Arbeiten in Pflege und ...
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Die Durchführung regelmäßiger Unterweisungen zur sicheren Handhabung<br />
von Lasten <strong>und</strong> auch von Bewohnern wird sowohl durch<br />
berufsgenossenschaftliches Recht (BGV A1) als auch durch staatliches Recht<br />
(Lastenhandhabungsverordnung) vom Unternehmer gefordert. Regelmäßig<br />
wird def<strong>in</strong>iert als m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal jährlich sowie aus gegebenem Anlass.<br />
Um die so erworbenen Kenntnisse <strong>und</strong> Verhaltensweisen auch <strong>in</strong> der Praxis<br />
umsetzen <strong>und</strong> langfristig beibehalten zu können, müssen die entsprechenden<br />
baulich-technischen <strong>und</strong> organisatorischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen geschaffen<br />
werden.<br />
5.2 Physische Voraussetzungen<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong>e sichere <strong>und</strong> rückengerechte Arbeitsweise ist die<br />
körperliche Konstitution der <strong>Pflege</strong>kraft. Muskelkraft, Gelenkbeweglichkeit <strong>und</strong><br />
Koord<strong>in</strong>ation s<strong>in</strong>d die wichtigsten konditionellen Gr<strong>und</strong>eigenschaften zur<br />
Durchführung der rückengerechten Arbeitsweise. Darüber h<strong>in</strong>aus stellt e<strong>in</strong>e<br />
gute konditionelle Verfassung e<strong>in</strong>en hohen Schutzfaktor dar.<br />
E<strong>in</strong>e sehr gute Möglichkeit, die körperlichen Voraussetzungen zu verbessern,<br />
ist die allgeme<strong>in</strong>e Rückenschule. Hier wird durch Körperwahrneh-<br />
mungsübungen für die eigene Bewegungsfähigkeit sensibilisiert. Die<br />
Muskulatur wird durch Funktionsgymnastik gekräftigt <strong>und</strong> gedehnt, um die<br />
Bewegungsfähigkeit zu erweitern. Informationen zu Aufbau <strong>und</strong> Funktion der<br />
Wirbelsäule sowie zu den Ursachen von Rückenbeschwerden werden<br />
vermittelt. Darüber h<strong>in</strong>aus verbessert Entspannungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zum e<strong>in</strong>en die<br />
Körperwahrnehmung <strong>und</strong> zum anderen macht sie Möglichkeiten der<br />
Schmerzbewältigung erfahrbar. Die Teilnehmer tra<strong>in</strong>ieren rückengerechtes<br />
Verhalten für alle Aktivitäten des täglichen Lebens. Denn nur wer sich am<br />
Arbeitsplatz <strong>und</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Privatleben rückengerecht verhält, hat e<strong>in</strong>e<br />
Chance, rückenges<strong>und</strong> zu bleiben.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit, die körperliche Konstitution zu verbessern, ergibt<br />
sich durch Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g an Geräten <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Stretch<strong>in</strong>gübungen zum<br />
Aufwärmen <strong>und</strong> Abkühlen. Auch Funktionsgymnastik <strong>und</strong> Wassergymnastik<br />
tragen zur Kräftigung <strong>und</strong> Dehnung der Muskulatur bei. E<strong>in</strong>e wichtige<br />
Ergänzung s<strong>in</strong>d regelmäßig e<strong>in</strong>geschobene Ausgleichsübungen am<br />
Arbeitsplatz.<br />
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