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Nr.1 Sie sind nicht normal! - Vogel und Detambel

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Reden <strong>Sie</strong> von Ihren Stärken,<br />

denn Schwächen gibt es <strong>nicht</strong>!<br />

Eine der beliebtesten Fragen im Vorstellungsgespräch ist die Frage nach den persönlichen<br />

Stärken <strong>und</strong> Schwächen. Wir haben – solange wir mit Top-Führungskräften<br />

arbeiten – kaum jemanden erlebt, der auf diese Fragen so geantwortet hätte,<br />

dass die Antwort wirklich dazu gedient hätte, die eigene Positionierung zu festigen.<br />

Auf die (vermeintlich leichtere) Frage nach den<br />

Stärken bekommt man in der Regel eine Aneinan-<br />

derreihung von Beurteilungen zu hören nach dem<br />

Motto „Ich bin sehr mitarbeiterorientiert, führungs-<br />

stark, leistungsbereit, selbstverständlich aber auch<br />

offen für Neues, flexibel <strong>und</strong> natürlich …“. Ähnli-<br />

ches bekommt man übrigens zu hören, wenn man<br />

fragt „Was würde Ihr Chef über <strong>Sie</strong> sagen, wenn<br />

er heute hier wäre“, „Wie würden Ihre Mitarbei-<br />

ter <strong>Sie</strong> beurteilen“, „Was schätzen Ihre Kollegen an<br />

Ihnen… “ etc. Der Interviewer, der sich traut, alle<br />

diese Fragen hintereinander zu stellen, muss da-<br />

mit rechnen, innerhalb von zwei bis drei Minuten<br />

r<strong>und</strong> 30 Eigenschaften genannt zu bekommen.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, sich an mehr als 5 Eigenschaften<br />

nach weiteren 5 Minuten zu erinnern, ist<br />

recht gering; sehr groß hingegen ist die Wahrschein-<br />

<strong>Sie</strong> <strong>sind</strong> <strong>nicht</strong> <strong>normal</strong>!<br />

lichkeit, sich an keine der genannten Eigenschaften<br />

mehr zu erinnern. Vor allem deswegen, weil die anderen<br />

Bewerber zu fast 100 % ähnliche Eigenschaften<br />

nennen. Nur nebenbei angemerkt sei, dass sich<br />

viele Bewerber selbst <strong>nicht</strong> mehr an das erinnern<br />

können, was sie vor wenigen Minuten noch zu ihren<br />

Stärken gesagt haben. Fragt man sie nämlich<br />

im weiteren Verlauf des Gesprächs erneut, fällt die<br />

Antwort meist ganz anders aus bzw. man bekommt<br />

weitere, aber andere Eigenschaften zu hören. Fragt<br />

man sie übrigens, ob sie die vor wenigen Minuten<br />

genannten Eigenschaften noch einmal wiederholen<br />

können, ist meist „Schweigen im Walde“ bzw.<br />

ein mehr als peinliches Stottern die Antwort.<br />

„Fast alle Bewerber nennen<br />

ähnliche Eigenschaften.“<br />

Die Frage nach den Schwächen beantworten<br />

die meisten Bewerber so, wie es in der gängigen<br />

Bewerbungsliteratur empfohlen wird. <strong>Sie</strong> nennen<br />

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