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Behandlung von Patienten mit Rheumatoider Arthritis - medizin ...

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<strong>Behandlung</strong> <strong>von</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rheumatoider</strong> <strong>Arthritis</strong><br />

Methotrexat – ein Goldstandard <strong>mit</strong> Potenzial und idealer Kombinationspartner<br />

Köln - Selbst ein „Goldstandard“ kann noch verbessert werden, wie aktuelle Daten zu Methotrexat<br />

(MTX), dem wichtigsten Basistherapeutikum in der Rheumatologie, zeigen: Nach den Ergebnissen<br />

einer Multizenterstudie bevorzugen die meisten <strong>Patienten</strong> wie auch Ärzte eindeutig eine neu<br />

entwickelte Fertigspritze <strong>mit</strong> erhöhter Methotrexat-Konzentration. Und: Trotz großer Fortschritte in<br />

der Rheumatologie bleibe MTX der obligatorische und zudem sichere Partner in der Kombinationstherapie,<br />

hieß es auf dem 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Köln.<br />

Methotrexat ist seit langem der unangefochtene „Goldstandard“ in der <strong>Behandlung</strong> <strong>von</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Rheumatoider</strong> <strong>Arthritis</strong>. Als überlegene Applikationsweise hat sich in einer 2008 publizierten Studie die<br />

subkutane Injektion erwiesen (Braun J, et al.: <strong>Arthritis</strong> Rheum 2008; 58(1):73-81). Allerdings beklagen<br />

<strong>Patienten</strong> immer wieder die Menge des zu applizierenden Volumens. Aus diesem Grund ist eine neue<br />

Fertigspritze entwickelt worden, die Methotrexat in einer höheren Konzentration enthält – und zwar pro<br />

Milliliter 50 Milligramm (metex ® FS 50 mg/ml) statt 10 Milligramm (Metex ® FS 10 mg/ml), so dass zum<br />

Beispiel bei der 20 mg Wirkstärke nur noch ein Volumen <strong>von</strong> 0,4 statt 2,0 Milliliter injiziert werden muss.<br />

Außerdem ist bei der neuen Fertigspritze die Nadel eingeklebt und muss daher nicht mehr gesondert<br />

aufgesetzt werden. In der jetzt auf dem Rheuma-Kongress vorgestellten Multizenterstudie wurden die<br />

beiden Fertigspritzen <strong>mit</strong> den unterschiedlichen MTX-Konzentrationen <strong>mit</strong>einander verglichen und jede<br />

Injektionsform über drei Wochen beurteilt. Beurteilungsparameter waren die Zufriedenheit der <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><br />

der Therapie und die lokale Verträglichkeit.<br />

Teilgenommen haben an der offenen multizentrischen, noch nicht publizierten Studie 128 <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><br />

aktiver <strong>Rheumatoider</strong> <strong>Arthritis</strong>, die bereits mindestens sechs Wochen eine orale MTX-Therapie erhalten<br />

hatten. Das Alter betrug im Median 56 Jahre, die Krankheitsdauer drei Jahre. 73% der <strong>Patienten</strong> waren<br />

Frauen.<br />

Größte Zufriedenheit <strong>mit</strong> der neuen Fertigspritze<br />

Die Daten der Studie waren eindeutig: Die Zufriedenheit der <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> der neuen Fertigspritze war<br />

deutlich größer, wie Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner <strong>von</strong> der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim berichtete. 91%<br />

der <strong>Patienten</strong> beurteilten die 50 mg/ml Fertigspritze als sehr gut (57%) oder gut (34%). Die 10 mg/ml<br />

Fertigspritze wurde dagegen nur <strong>von</strong> 35% als sehr gut (6%) oder gut (29%) bewertet. 89% bewerteten<br />

darüber hinaus die eingeklebte Kanüle der metex ® Fertigspritze 50 mg/ml im Vergleich zur noch aufzusetzenden<br />

Kanüle als sehr vorteilhaft oder vorteilhaft. Auch die Frage, welche Fertigspritze sie ab jetzt<br />

verwenden würden, wurde <strong>von</strong> den <strong>Patienten</strong> eindeutig beantwortet. 93% gaben an, ab sofort die neue<br />

Fertigspritze zu bevorzugen. Nur 2% nannten die Alternative.<br />

Eindeutig war auch das Urteil der behandelnden Ärzte und des <strong>medizin</strong>ischen Personals: Alle, also 100%,<br />

bewerteten die eingeklebte Kanüle <strong>von</strong> metex ® FS 50 mg/ml im Vergleich zu einer noch aufzusetzenden<br />

Kanüle als sehr vorteilhaft oder vorteilhaft. 88% beurteilten zudem die Konzentration <strong>von</strong> 50 mg/ml als sehr<br />

angenehm oder als angenehm. Und: 81% bewerteten die 50 mg/ml Fertigspritze als sehr gut, 19% als gut.<br />

Die 10 mg/ml Spritze wurde dagegen nur <strong>von</strong> 13% als sehr gut und <strong>von</strong> 31% als gut beurteilt.<br />

Besonders überraschend war für die Studienautoren die Auswertung der Daten zur Verträglichkeit. Die<br />

Beurteilung durch die Ärzte und das <strong>medizin</strong>ische Personal ergab nämlich <strong>mit</strong> 20% vs. 29% signifikant<br />

weniger Rötungen an der Einstichstelle bei der 50 mg/ml Fertigspritze. Der Unterschied zwischen den<br />

beiden Fertigspritzen war dabei zu Beginn zwar noch relativ gering, wurde aber <strong>mit</strong> zunehmender<br />

Anwendung immer deutlicher, wie Müller-Ladner auf dem Symposium des Unternehmens Medac<br />

berichtete. Bei anderen lokalen Nebenwirkungen wie Schwellung, Juckreiz, Schmerzen und Hämatomen<br />

gab es dagegen keine signifikanten Unterschiede.<br />

Diese neuen Studiendaten belegen eindrucksvoll, dass selbst in einem seit vielen Jahren bewährten<br />

Wirkstoff wie Methotrexat noch Potenzial zur Therapieoptimierung stecke, so Müller-Ladner. Die neue<br />

Fertigspritze sei ein richtiger Fortschritt für die <strong>Patienten</strong>.<br />

Bessere Wirksamkeit der Biologika erst <strong>mit</strong> Methotrexat<br />

Dass MTX trotz großer Therapiefortschritte in der Rheumatologie weiterhin einen großen Stellenwert hat,<br />

betonte auch der Rheumatologe Prof. Dr. Klaus Krüger aus München. Methotrexat habe heute nicht allein<br />

in der Monotherapie, sondern auch als Partner in der Kombinationstherapie weiterhin die führende Rolle.<br />

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So führe MTX als Monotherapeutikum in der Starttherapie bei etwa 30% der <strong>Patienten</strong> zu einer stabilen<br />

Einstellung (van Vollenhofen RF, et al: ACR/ARHP Annual Scientific Meeting 2008, Poster 1003). Darüber<br />

hinaus könne <strong>mit</strong> MTX in der DMARD-Kombinationstherapie bei jedem zweiten <strong>Patienten</strong> eine Remission<br />

der Erkrankung erreicht werden. MTX sei, so Krüger, der ideale Kombinationspartner für die Starttherapie,<br />

wie auch eine 2009 veröffentliche Metaanalyse belegt habe (Katchamart W, et al: Ann Rheum Dis 2009;<br />

68(7):1105-1112). Mehrere Studien hätten zudem belegt, dass die modernen Biologika in Kombination <strong>mit</strong><br />

Methotrexat bessere Ansprechraten erzielten als bei monotherapeutischer Anwendung. Erst in der<br />

Kombination <strong>mit</strong> MTX „entfalten die modernen Biologika ihre überlegene Wirkung“, sagte der<br />

Rheumatologe. Methotrexat sei daher nicht nur der ideale, sondern der obligatorische Partner in der<br />

Kombinationstherapie.<br />

Methotrexat – auch langfristig sicher<br />

Trotz der großen Wirksamkeit sei MTX ein langfristig sicheres und verträgliches Medikament, betonte Prof.<br />

Dr. Martin Keysser aus Rostock. Die Auswertung der Daten <strong>von</strong> fast 3.500 <strong>Patienten</strong> habe zum Beispiel bei<br />

einer Abbruchrate wegen unerwünschter Wirkungen der MTX-Monotherapie <strong>von</strong> nur 10,5% keine erhöhten<br />

Infektionsraten ergeben (Salliot C, et al.: Ann Rheum Dis 2009; 68(7):1100-1104). Auch die Abbruchrate<br />

wegen erhöhter Transaminasenwerte sei in dieser Studie <strong>mit</strong> nur 3,7% sehr gering gewesen. Leberschäden<br />

unter Langzeittherapie <strong>mit</strong> MTX seien, so Keysser, sehr selten (Berends MA, et al.: Aliment<br />

Pharmacol Ther 2006; 24(5): 805-811). Dies gelte auch für die MTX-Pneumonitis, wozu es allerdings nur<br />

wenige systematische Studien gebe. Zu achten sei aber auf hämatotoxische Wirkungen unter MTX-<br />

Therapie. Dies gelte vor allem für <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> eingeschränkter Nierenfunktion. Sie sollten nicht <strong>mit</strong> MTX<br />

behandelt werden.<br />

Quelle:<br />

Satelliten-Symposium Methotrexat – wie optimieren Sie die Therapie?, im Rahmen des 37. Kongresses der<br />

Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), Köln, 24. September 2009, unterstützt <strong>von</strong> Medac Gesellschaft<br />

für klinische Spezialpräparate mbH<br />

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