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mit Strömung leben<br />
mit Strömung spielen<br />
Strömung erfahren<br />
Strömungserfahrung<br />
Urbewegungen des Lebendigen zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong> am feinsten im Wasser<br />
ab. Aus der Überlagerung von Strömungen und Rhythmen bildet si<strong>ch</strong><br />
die Bewegung von Wellen, Mäanders<strong>ch</strong>leifen und spi<strong>ra</strong>ligen Strudeln.<br />
Im Strom der Zeit verändern si<strong>ch</strong> die räumli<strong>ch</strong>en Anordnungen der<br />
Wasserbewegungen.<br />
Urbewegungen s<strong>ch</strong>einen in den Formen von Mus<strong>ch</strong>eln und Kno<strong>ch</strong>en,<br />
Gehörs<strong>ch</strong>necken, Kehlköpfen, Nasenmus<strong>ch</strong>eln und im Inneren von<br />
Herz und Gehirn einges<strong>ch</strong>rieben zu sein. Sie sind uns au<strong>ch</strong> als<br />
Urerinnerung an die Gestaltwerdung und embryonis<strong>ch</strong>e Gestik eingeprägt<br />
in Form von unwillkürli<strong>ch</strong>en Wahrnehmungsmustern. Das<br />
Bet<strong>ra</strong><strong>ch</strong>ten von Ein- und Ausrollungen, Spi<strong>ra</strong>len und Doppelspi<strong>ra</strong>len<br />
ist bewegend. Am Wasserstrudel lässt si<strong>ch</strong> die Urbewegung spielend<br />
einfa<strong>ch</strong> simulieren.<br />
Vielfältig und s<strong>ch</strong>ön anzusehen sind die Gebilde im fließenden Wasser<br />
an Hindernissen der Strömungstafel und Strömungss<strong>ch</strong>eibe.<br />
Die Virbela-S<strong>ch</strong>alen bringen einen Spielba<strong>ch</strong> zum pulsierenden<br />
Strömen. An der Virbela-Urform können diese Strömungsformen<br />
experimentell selber erzeugt werden. Stehende Wellen entstehen in<br />
der Natur im Wasser und der Luft. Der Leonardotis<strong>ch</strong> knüpft an diesbezügli<strong>ch</strong>e<br />
Wasserversu<strong>ch</strong>e von Leonardo da Vinci an.<br />
Ein fundamentales Sehspiel bietet die große Doppelspi<strong>ra</strong>le. Unwillkürli<strong>ch</strong><br />
erzeugt das Auge „Erinnerungsbilder“ und der Bet<strong>ra</strong><strong>ch</strong>ter<br />
meint, eine Bewegung zu erkennen, die objektiv jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t vorliegt.<br />
„Der Mens<strong>ch</strong> ist eine<br />
fertige Form,<br />
wie er vor uns steht.<br />
Aber diese fertige Form ist aus<br />
Bewegungen hervorgegangen.<br />
Diese fertige Form ist aus si<strong>ch</strong><br />
bildenden und ablösenden<br />
Urformen hervorgegangen.<br />
Ni<strong>ch</strong>t das Bewegte geht aus dem<br />
Ruhenden, das Ruhende geht<br />
ursprüngli<strong>ch</strong> aus dem<br />
Bewegten hervor.“<br />
Theodor S<strong>ch</strong>wenk, Herris<strong>ch</strong>ried<br />
Das sensible Chaos