Zur Geschichte der Firma Märklin - Tin Plate Fan
Zur Geschichte der Firma Märklin - Tin Plate Fan
Zur Geschichte der Firma Märklin - Tin Plate Fan
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bild 4.3.4: Zwei <strong>der</strong> vier „Artilleriefiguren“ steigen ein o<strong>der</strong> aus, demnach<br />
müsste die Nummer des Kriegsautomobils eigentlich<br />
„1400/4“ lauten.<br />
4.4 Zu Lande, zu Wasser, in <strong>der</strong> Luft<br />
Der Nachtrags-Katalog H 1906 (s. 7.3 [17]) vermerkt<br />
dazu:<br />
„Kriegsautomobil, mit starkem Uhrwerk,<br />
mit drei automatisch feuernden Amorce-Kanonen<br />
innerhalb des abnehmbaren<br />
Helms des Panzerturms, hochfein lackiert.<br />
Durch einfache Drehung <strong>der</strong> Kurbel<br />
auf gerade Strecken, grosse und<br />
kleine Kreisfahrten einstellbar. –<br />
MODERNE NEUHEIT –“<br />
In <strong>der</strong> Revisions-Preisliste 1907 (s. 7.3 [18]) ist das<br />
Fahrzeug schon nicht mehr enthalten.<br />
Man erkennt das Kriegsautomobil auf dieser Aufnahme (Bild 4.4.1), die sich hierdurch recht gut auf die<br />
Zeit um 1906 datieren lässt.<br />
Autos gab es von <strong>Märklin</strong> – sie trugen die Bezeichnungen<br />
„Motor-Transportwagen“, „Motor-Calesche“<br />
und „Motor-Omnibus“ – seit dem Jahre 1900 (s. 7.3<br />
[14], Tafel 92).<br />
Schon 1904 brachten die Göppinger ein Automobil-<br />
Rennbahn-System zum Betreiben von spurgeführten<br />
Automobilen mit elektrischem Antrieb heraus (s. 7.3<br />
[15], S. H 88). Die Idee <strong>der</strong> „Autobahn“ wurde ein Jahr<br />
später durch eine erneuerte, direkt schienengeführte<br />
Konstruktion weitergeführt. Die Rennbahn verschwand<br />
aber erst später aus dem Angebot (s. 7.3<br />
[16], S. H 103 und 7.3 [18], S. 13). Schliesslich folgten<br />
1909 Luftschiffe und Flugzeuge.<br />
Die Nachbildung aller dieser mo<strong>der</strong>nen Verkehrsmittel<br />
war die zeitgemässe Weiterentwicklung einer<br />
Spielzeugsparte, die bei <strong>der</strong> Ellwanger <strong>Firma</strong> Lutz eine<br />
lange Tradition hatte. Hier baute man schon ab<br />
<strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts Kutschen und Pferdefuhrwerke<br />
in jedwe<strong>der</strong> Form, daneben auch Schiffe,<br />
eben die Fortbewegungsmittel dieser Zeit. Dazu kamen<br />
dann bereits in den 1860er-Jahren die Eisenbahnen.<br />
Die Vereinigung <strong>der</strong> beiden Firmen <strong>Märklin</strong> und Lutz<br />
erfolgte bis zum 1. Oktober 1891. Auch noch Jahre<br />
danach, bis in das Frühjahr 1894 ist in <strong>Märklin</strong>s Anzeigen<br />
zur Leipziger Messe zu lesen: „vereinigt mit<br />
Ludwig Lutz, Ellwangen“ (s. 7.4 10, S. 4 und . 7.4 13, S.<br />
13).<br />
Die Gebrü<strong>der</strong> <strong>Märklin</strong> haben es verstanden, die<br />
handwerklichen Traditionen <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> in die industrielle<br />
Neuzeit zu bringen. In Göppingen entstanden<br />
auf diesen Grundlagen und mit viel Liebe zur Sache<br />
einzigartige Spielzeuge, die noch heute grosse und<br />
kleine Menschen in <strong>der</strong> ganzen Welt begeistern.<br />
Bild: MÄRKLIN Nachtragskatalog H 1906, Bildbearbeitung F.<br />
Bild 4.4.1: Fahrtüchtige Studenten. Informationen zum Tretauto<br />
und dessen Fahrer sind bislang keine bekannt.<br />
© B. Schenck, F. Rin<strong>der</strong>knecht <strong>Zur</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Firma</strong> <strong>Märklin</strong> / Seite 11 März 2009