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Siegertechnik - ABUS Security-Center

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Kompression<br />

auf das Wesentliche<br />

JPEG2000 setzt neue Maßstäbe bei der digitalen Videoaufzeichnung<br />

ie Sicherheitstechnik stellt<br />

D hohe Anforderungen an die<br />

digitale Videotechnik. Im magischen<br />

Dreieck „optimale Bildqualität<br />

– geringer Speicherbedarf<br />

- robustes Format“ geraten JPEG<br />

und viele andere Formate schnell<br />

an ihre Grenzen. Der JPEG2000-<br />

Standard verspricht hier Abhilfe.<br />

securitytrends | Nr. 1 | 2007<br />

Die Gründe liegen im JPEG-Standard<br />

selbst: Sein Kompressionsalgorithmus<br />

ist nicht für starke<br />

Komprimierungsraten unter 0,25<br />

Bit pro Pixel ausgerichtet. Texte,<br />

Grafi ken und scharfe Kanten<br />

sind ebenfalls nicht seine Stärke,<br />

denn das Format wurde vor<br />

allem für natürliche Bildvorlagen,<br />

wie Landschaften und Personen,<br />

entwickelt. Im Bereich der Sicherheitstechnik<br />

treten weitere<br />

Schwächen zutage: Das Format<br />

ist wenig robust, wenn Übertragungsfehler<br />

auftreten. Außerdem<br />

kann man angesichts über 40 verschiedener,<br />

teils proprietärer Optionen<br />

und Erweiterungen kaum<br />

noch von einem einheitlichen<br />

Standard sprechen. Die Joint Photographic<br />

Expert Group (JPEG),<br />

eine gemeinsame Experten-Gruppe<br />

der internationalen Standardisierungsgremien<br />

ISO und ITU,<br />

erkannte den Bedarf und verabschiedete<br />

2001 den leistungsfähigeren<br />

JPEG2000-Standard.<br />

Dieser beseitigt die Probleme von<br />

JPEG und bietet weitere Vorteile<br />

gegenüber herkömmlichen Kompressionsverfahren.<br />

Mehr Bild bei wenig Platz<br />

Vor allem bei hohen Kompressionsraten<br />

mit weniger als 0,25 Bit<br />

pro Pixel kann JPEG2000 durch<br />

seinen überlegenen Algorithmus<br />

Qualitätsvergleich bei gleicher Dateigröße (3,64 KB): Links das JPEG, in der Mitte das JPEG2000 und rechts als Referenz<br />

das unkomprimierte Original. Quelle: www.pixelio.de<br />

JPEG ist wahrscheinlich das bekannteste<br />

und häufi gste Format<br />

für Bilddaten. Seine Abwandlung<br />

als Motion-JPEG ist in der<br />

Sicherheitstechnik für Bewegtbilder<br />

weit verbreitet. Genauso<br />

bekannt wie das Format sind<br />

aber auch seine Probleme. Es<br />

gibt kaum jemanden, der sich<br />

nicht schon einmal über bis zur<br />

Unkenntlichkeit komprimierte<br />

Bilder oder unleserlichen Text<br />

geärgert hätte. Gerade bei starken<br />

Kompressionsraten erreicht<br />

JPEG keine zufriedenstellende<br />

Qualität mehr. Große Pixelblöcke<br />

und Farbfehler überlagern das eigentliche<br />

Bild und der Inhalt ist<br />

nur noch schwer zu erkennen.<br />

Produkte von <strong>Security</strong>-<strong>Center</strong><br />

Die Eytron Ecoline Digitalrekorder<br />

von <strong>Security</strong>-<strong>Center</strong>, die<br />

ab sofort als Vier-, Acht- und<br />

16-Kanal-Version angeboten<br />

werden, nutzen das moderne<br />

JPEG2000-Format für die<br />

Speicherung der Videodaten.<br />

Das macht die Rekorder zu fl exibel<br />

einsetzbaren Speicherplatz-Wundern,<br />

die mühelos<br />

auch rund um die Uhr aufzeichnen<br />

können. Und das bei einem<br />

ausgesprochen attraktiven<br />

Preis/Leistungs-Verhältnis.<br />

wesentlich bessere Ergebnisse<br />

erzielen als JPEG. Dazu trägt<br />

auch die variable Blockaufteilung<br />

bei. Anstatt wie bei JPEG<br />

ein Bild einheitlich in acht mal<br />

acht Pixel große Bereiche einzuteilen,<br />

gilt bei JPEG2000: Je größer<br />

die Aufteilung, umso weniger<br />

Blockartefakte werden sichtbar.<br />

Die Möglichkeit, so genannte<br />

„Regions of Interest“ (ROI) auswählen<br />

zu können, erlaubt eine<br />

dynamische Kompression. Dazu<br />

werden einzelne Bildteile als besonders<br />

wichtig oder interessant<br />

defi niert und dann weniger stark<br />

– oder gar verlustfrei – komprimiert.<br />

Der „unwichtige“ Rest wird<br />

mit einer höheren Kompression<br />

gespeichert.<br />

Insgesamt ergibt sich eine deutlich<br />

bessere Qualität bei niedrigem<br />

Speicherbedarf. Die Übergänge<br />

von verlustloser zu verlustbehafteter<br />

Komprimierung sind bei<br />

JPEG2000 fl ießend. Sogar der<br />

verlustfreie Modus bringt eine<br />

gute Kompressionsrate von bis zu<br />

2:1. JPEG2000 erreicht gegenüber<br />

JPEG einen um 20 bis 30 Prozent<br />

höheren Kompressionsgrad.<br />

Flexibler Datenstrom<br />

Komprimierte Bilddaten sind normalerweise<br />

unbrauchbar, wenn<br />

sie nicht vollständig übertragen<br />

und in den Arbeitsspeicher eines<br />

Gerätes geladen werden können.<br />

Der fl exible Datenstrom von<br />

JPEG2000 und seiner Bewegtbildvariante<br />

Motion-JPEG2000<br />

erlaubt es dagegen, an beliebiger<br />

Stelle in den Datenstrom einzugreifen,<br />

bestimmte Segmente<br />

erneut zu übertragen oder zu extrahieren.<br />

So ist es möglich, aus<br />

dem komprimierten Datenstrom<br />

Bildausschnitte zu entnehmen<br />

sowie niedrig oder hoch aufgelöste<br />

Bilder zu extrahieren. Die<br />

Aufl ösung und Geschwindigkeit<br />

des<br />

Videos lässt sich sogar<br />

noch während<br />

der Wiedergabe variieren.<br />

Flexibel ist<br />

auch die Abfolge der<br />

Daten: Die ROI als<br />

besonders wichtige<br />

Bildinformationen<br />

können bevorzugt<br />

übertragen werden.<br />

Motion-JPEG2000 hat gegenüber<br />

MPEG-Formaten außerdem den<br />

Vorteil der wesentlich geringeren<br />

Komplexität. Es kann dadurch<br />

leichter verarbeitet werden.<br />

Technischer Hintergrund<br />

Die technischen Unterschiede zu<br />

JPEG sind elementar. JPEG2000<br />

liegt ein ganz anderer Algorithmus<br />

zu Grunde. Statt der „Diskreten<br />

Cosinus-Transformation“<br />

(DCT) wird die Wavelet-Analyse<br />

angewandt. Diese beschreibt<br />

ein Bild als Zusammensetzung<br />

„mathematischer Elementarteilchen“<br />

aus relativ kurzen zeitlich<br />

und räumlich begrenzten<br />

Schwingungen. Vor allem harte<br />

Kanten und abrupte Übergänge<br />

in einem Bild lassen sich damit<br />

wesentlich leichter beschreiben.<br />

Allerdings wird das Kompressionsverfahren<br />

dadurch auch<br />

komplexer und aufwändiger als<br />

bei herkömmlichem JPEG. Moderne<br />

Systeme sind allerdings<br />

heute so leistungsfähig, dass die<br />

höheren Hardware- und Softwareanforderungen<br />

nicht besonders<br />

ins Gewicht fallen.<br />

<strong>ABUS</strong><br />

Group<br />

Überblick Video-Codecs<br />

JPEG/Motion-JPEG<br />

Das älteste unter den komprimierten<br />

Bildformaten. Festgeschrieben<br />

im Standard ISO/IEC IS 10918-1.<br />

Diente als Ausgangsbasis für<br />

JPEG2000 und für die MPEG-<br />

Formate. Wird hauptsächlich für<br />

digitale Fotografi en eingesetzt, in<br />

der Videoüberwachung auch als<br />

M-JPEG Videocodec. Vorteil ist<br />

die geringe Komplexität des Formats,<br />

Nachteile sind die hohe Datenmenge,<br />

schlechte Qualität bei<br />

starker Kompression und die Fehleranfälligkeit.<br />

MPEG-2<br />

MPEG-2 wurde von der Moving<br />

Picture Experts Group (MPEG)<br />

im Standard ISO/IEC 13818 festgelegt.<br />

Es ist der Nachfolger des<br />

MPEG-1-Formats und kann Video<br />

und Audio enthalten. In erster Linie<br />

wird MPEG-2 für Videos auf<br />

DVDs und für das digitale Fernsehen<br />

DVB eingesetzt. Vorteil ist die<br />

hohe Qualität, nachteilig die relativ<br />

hohe Datenrate.<br />

MPEG-4<br />

MPEG-4 ist ein MPEG-Standard<br />

nach ISO/IEC-14496, der anfangs<br />

für Systeme mit schmalen Bandbreiten<br />

entwickelt wurde. Sein<br />

Einsatz sowohl für die Kompression<br />

von Spielfi lmen als auch für<br />

die Übertragung über das Internet<br />

haben dagegen seine breitere<br />

Anwendbarkeit gezeigt. In der Videoüberwachung<br />

spielt MPEG-4<br />

gerade im Bereich der Netzwerkkameras<br />

eine immer größere Rolle.<br />

H.264, MPEG-4/AVC<br />

H.264 oder MPEG-4/AVC, wie es<br />

nach ISO/IEC genannt wird, ist ein<br />

relativ neues hocheffi zientes Videoformat.<br />

Es wird als Weiterentwicklung<br />

von MPEG-4 betrachtet<br />

und zeichnet sich durch eine vielseitige<br />

Einsetzbarkeit von geringen<br />

Bandbreiten bis hin zu HDTV aus.<br />

Die Effi zienz der Codierung ist bei<br />

vergleichbarer Qualität etwa dreifach<br />

höher als bei MPEG-2. Aber<br />

auch der Rechenaufwand ist um<br />

den Faktor zwei bis drei größer.<br />

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