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26 Exkurs: Berechnung von Inflation (Lit: Pindyck, Robert S., and ...

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3) Paasche-Index<br />

Der Paasche-Index gibt an, um wie viel die Ausgaben für das Güterbündel der Vergleichsperiode gestiegen sind.<br />

Der Warenkorb des Durchschnittsverbrauchers 2000 besteht aus 320 kg Lebensmitteln und 8 Büchern<br />

Dieser Warenkorb kostet im Jahre 2000 1.504 €. Im Jahre 1990 kostete dieser Warenkorb 800 €.<br />

Das Verhältnis der Kosten beträgt 1.504/800 = 1,88<br />

Der Paasche-Lebenshaltungsindex im Jahre 2000 bezogen auf das Basisjahr 1990 beträgt also 100 * 1.504 / 800 = 188.<br />

Die zehnte Wurzel aus 1,88 ist 1,0652. Die durchschnittliche <strong>Inflation</strong>srate betrug demnach 6,52%.<br />

Wie wir an der obigen Abbildung sehen, erreicht der Konsument im Jahre 2000 ein höheres Nutzenniveau als im Jahre 1990.<br />

Er kann sich das Güterbündel (320 kg Lebensmittel und 8 Bücher) leisten. Wie stark ist sein Realeinkommen gestiegen?<br />

(Annahme: Die Konsumquote des Haushalts hat sich nicht verändert)<br />

Die Ausgaben im Jahre 2000 betragen 1504 €. Die Ausgaben im Jahre 1990 betrugen 500 €. Die Ausgaben haben sich also<br />

mit dem Faktor 1504 / 500 = 3,008 verändert. Gemessen am idealen Lebenshaltungsindex (252) ist dies ein realer Anstieg <strong>von</strong><br />

10 300,8 / 252 = 1,3369. Die jährliche reale Wachstumsrate betrug demnach 1,<br />

3369 − 1 = 2,<br />

95%<br />

.<br />

Die spiegelt das Faktum wieder, dass der Haushalt ein höheres Nutzenniveau erreicht.<br />

Gemessen am Laspeyres-Index war das Wachstum aber negativ! Mit dem neuen Budget kann sich der Haushalt das alte<br />

Güterbündel nicht mehr leisten. Die reale Veränderung gegenüber dem Basisjahr wird mit 300,8 / 344 = 0,8744 berechnet. Die<br />

10 jährliche reale Wachstumsrate betrug demnach 0,<br />

8744 − 1 = −1,<br />

33%<br />

.<br />

Gemessen am Paasche-Index hätte der Haushalt sogar dann einen realen Zuwachs erzielen können, wenn sein Nutzenniveau<br />

zurückgegangen wäre. Bei den hier gegebenen Zahlen ergibt sich jedoch ein realer Anstieg <strong>von</strong> 1 auf 300,8/188 = 1,6, was<br />

10 einer jährlichen realen Wachstumsrate <strong>von</strong> 1,<br />

6 − 1 = 4,<br />

81%<br />

entspricht.<br />

Die unterschiedlichen Ergebnisse sind darauf zurückzuführen, dass Paasche und Laspeyres die Substitutionseffekte<br />

vernachlässigen. Im Beispiel sind die Preise der beiden Güter sehr unterschiedlich gestiegen, der Lebensmittelpreis um 10%,<br />

der Bücherpreis um 400%. Die Relativpreisänderung führt dazu, dass Haushalte das relativ teurer gewordene Gut weniger<br />

stark nachfragen und durch das relativ billiger gewordene Gut substituieren (auch wenn schwer vorstellbar ist, dass man den<br />

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