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alBum - Köflach

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Das Stadtwappen von <strong>Köflach</strong><br />

Gernot Peter Obersteiner, Stmk. landesarchiv<br />

Die führung eines Wappens war im europäischen mittelalter Privileg des ritterlichen<br />

adels. für den gerüsteten ritter war es in der Schlacht eine frage des Überlebens, auch<br />

bei schnellem ritt für freund und feind rasch und zuverlässig erkennbar zu sein. frei gewählte<br />

figuren, im Kontrast von hell glänzendem metall und nicht glänzender farbe, an<br />

Schild, helm und auf den Pferdedecken angebracht, dienten diesem Zweck.<br />

der Steiermark reicht das Wappenwe-<br />

in sen bis in die Zeit um 1160 zurück, als<br />

der steirische Landesfürst Markgraf Otakar<br />

III. den Panther zu seinem persönlichen Erkennungszeichen<br />

wählte – das aus Körperteilen<br />

mehrerer Tiere zusammengesetzte<br />

Fabelwesen steht für den Auferstandenen<br />

Christus und ist seit dem Hochmittelalter<br />

Wappentier der steiermark.<br />

Städte und Märkte hingegen besaßen<br />

zu jener Zeit keine Wappen, sondern runde,<br />

farblose Siegel, um damit Urkunden<br />

über Rechtsgeschäfte zu beglaubigen. Im<br />

Laufe der Jahrhunderte wurden diese Siegelbilder<br />

aber vielfach in einen Schild gestellt<br />

und farbig ausgestaltet, ohne dass<br />

eine offizielle Verleihung dieses nunmehrigen<br />

Wappens erfolgt wäre. Die solcherart<br />

entstandenen „Wappen“ fanden im 19. und<br />

Mag. Dr. Gernot Peter Obersteiner MAS 20. Jahrhundert Aufnahme in einschlägige<br />

Die amtliche Wappenbeschreibung des<br />

Stadtwappens von <strong>Köflach</strong>: „In blauem<br />

Schild ein aus goldenen Quadersteinen<br />

gefügter rundturm mit fünf vorkragenden<br />

Zinnen, schwarz durchbrochen im<br />

Erdgeschoß ein rundbogenportal und<br />

beiderseits davon je ein rechteckiges<br />

fenster, im zurückspringenden Obergeschoß<br />

zwei rundbogenfenster.“<br />

Sammlungen und Wappenbücher und erhielten<br />

auf diesem Weg einen quasi-offiziellen<br />

Charakter. Die ersten ausdrücklichen<br />

Wappenverleihungen seitens des Landesfürsten<br />

für steirische Marktgemeinden datieren<br />

aus dem 15. Jahrhundert. Farbig beschrieben,<br />

in einen Schild gestellt und vom<br />

Landesfürsten oder nach 1918 vom Innenministerium<br />

bzw. von der landesregierung<br />

bestätigt, konnten aber auch aus den mittelalterlichen<br />

und frühneuzeitlichen Siegelbildern<br />

später „echte“ Gemeindewappen<br />

entstehen.<br />

An einfache Ortsgemeinden ohne Stadt-<br />

oder Marktrecht werden in der Steiermark<br />

erst seit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg<br />

Gemeindewappen verliehen. Die Regeln<br />

der Wappengestaltung sehen vor, dass neben<br />

den beiden metallen Gold und silber<br />

lediglich die Farben Rot, Blau, Grün und<br />

6 Vom braunen zum blauen Gold

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