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Rund ums Handbuch für den „Fuchsfahrer“ des Günther

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10<br />

Es war eine recht unrühmliche Heimkehr. Es dauerte Tage, bis ich alles wieder<br />

zurück gebogen und ausgerichtet hatte.<br />

Als der Motor wieder lief, startete ich zum zweiten Angriff auf <strong>den</strong> Großglockner.<br />

Diesmal ging die Fahrt zunächst nach Sü<strong>den</strong>, Semmering, Packalpe und Klagenfurt<br />

waren die nächsten Ziele. Kurz vor Lienz kam eine neue Schwierigkeit auf mich<br />

zu: der Motor stotterte, blieb dann stehen und sprang nicht mehr an. Zündkerze! Ich<br />

wechselte die Kerze, kein Erfolg.<br />

Nun muss ich etwas weiter ausholen. Es gab damals eine neue Zündkerzenfabrik<br />

in Österreich, in Fulpmes. Von dieser Firma hatte man mir eine ganze Kollektion verschie<strong>den</strong>er<br />

Zündkerzen mitgegeben, ich besaß also eine richtige „Kerzenorgel“, d.h.<br />

in eine Holzleiste hatte ich acht Bohrungen eingebracht, acht Kerzen waren stets<br />

einsatzbereit. Es war ein heißer Sommertag. Nachdem ich alle Kerzen versucht hatte<br />

und durch das Schieben völlig erledigt war, nahm ich <strong>den</strong> Zylinderdeckel ab, darunter<br />

war aber kein Fehler zu entdecken. Verzweifelt und total ausgepowert ließ ich mich<br />

in <strong>den</strong> Straßengraben (mit weichem, hohem Gras) fallen und lag, ziemlich verzweifelt,<br />

erst einmal eine Stunde. Dann erhob ich mich, 200 Meter entfernt war ein großer<br />

Bauernhof, dort konnte ich im Heu schlafen, es gab sogar einen ganzen Topf frischer<br />

Bohnen. Das Fahrrad lehnte außen am Haus.<br />

Am nächsten Morgen sah ich mir die Situation an, links ging es nach Lienz, und<br />

hinter dem Haus war die steile Straße in Richtung Iselsberg zu sehen. Meine Straße!<br />

Über die Wiesen konnte ich diese Stelle erreichen. Die Bauernkinder gingen mit, sie<br />

wollten doch <strong>den</strong> motorisierten Radfahrer sehen: ich stellte das Fahrrad bergab(!),<br />

fuhr los und – der Motor sprang an. Wen<strong>den</strong>! Weiter Richtung Iselsberg und Großglockner!<br />

Das war sofort gemacht, und eine dicke Rauchwolke zog sich <strong>den</strong> Berg hinan,<br />

alles Öl von der Katastrophe mit <strong>den</strong> verölten Zündkerzen verbrannte jetzt, die<br />

lange Steigung war <strong>für</strong> diese „Innenreinigung“ geradezu ideal. Erst ganz oben wagte<br />

ich es, <strong>den</strong> Motor abzustellen. Ich erkannte, die Zündkerzen aus Fulpmes hatten eben<br />

nur eine recht kurze Lebensdauer. Aber bis zum Großglockner ergab sich kein Problem.

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