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16 TRENDS Recruiting<br />
Personalsuche 2.0<br />
Soziale Netzwerke Im Kampf um gute Mitarbeiter ist die schnöde Stellenanzeige zur<br />
stumpfen Waffe geworden. Immer mehr Unternehmen setzen auf soziale Online-Netzwerke,<br />
um potenziellen Kandidaten so nahe wie möglich zu kommen.<br />
Selbst ein Filmvorbild wie James Bond<br />
reicht heute offenbar nicht mehr aus,<br />
um Bewerber in Scharen anzuziehen.<br />
Der britische Auslandsgeheimdienst, der seinen<br />
Agentennachwuchs zuvor stets diskret<br />
auf britischen Elite-Unis akquiriert hatte,<br />
fahn dete 2008 erstmals mit Anzeigen bei<br />
Face book nach geeigneten Kandidaten für<br />
eine „career in world events“.<br />
Damit sprang der MI6 auf einen Zug auf,<br />
den die freie Wirtschaft ins Rollen gebracht<br />
hatte und der auch in Deutschland immer<br />
mehr an Fahrt gewinnt. Während im Kampf<br />
um die besten Köpfe Annoncen in Online-<br />
Stellenbörsen oder auf der Firmenwebseite<br />
längst Standard sind, werden auch soziale<br />
Netzwerke und andere Web-2.0-Instrumente<br />
immer wichtiger.<br />
Nach einer aktuellen Umfrage des ITK-<br />
Branchenverbandes Bitkom veröffentlichen<br />
71 Prozent der Firmen in Deutschland freie<br />
Stellen auf Online-Jobbörsen. Zwei Drittel<br />
nutzen die eigene Webseite, erst danach<br />
kommt – mit 55 Prozent – die klassische Zeitungsanzeige.<br />
Auf den vierten Platz haben<br />
sich soziale Netzwerke im Internet geschoben,<br />
die mittlerweile fast jede dritte Firma in<br />
ihre Rekrutierungsbemühungen einbezieht –<br />
im Jahr 2010 waren es nur zwölf Prozent.<br />
„Die Unternehmen müssen dort präsent<br />
sein, wo sich die Menschen beruflich und privat<br />
vernetzen, Informationen sammeln oder<br />
einen Teil ihrer Freizeit verbringen“, be-<br />
schreibt Bitkom-Präsident August-Wilhelm<br />
Scheer die Bedeutung von sogenannten Social<br />
Media für die Personalsuche. Wie groß<br />
die Nachfrage nach derartigen Angeboten ist,<br />
belegt etwa das Beispiel von BMW: Der Auto -<br />
konzern, der mit mehreren Auftritten bei<br />
Face book vertreten ist, bringt es allein mit seiner<br />
Karriere-Seite auf mehr als 18.000 Anhänger.<br />
Dort finden sich nicht nur Stellenanzeigen<br />
und Fotos sowie Videos aus verschiedenen<br />
Unternehmensbereichen. Herzstück der<br />
Seite ist die Pinnwand, auf der Hauptschüler<br />
wie Hochschulabsolventen ihre Fragen zu<br />
Jobs, Praktika und Ansprechpartnern bei<br />
Die Suche nach Mitarbeitern wird digitaler<br />
Wo Unternehmen offene Stellen veröffentlichen*<br />
Allgemeine<br />
Online-Jobbörsen<br />
Eigene Website<br />
Zeitungen (Print)<br />
Soziale<br />
Online-Netzwerke<br />
Branchenspezifische<br />
Online-Jobbörsen<br />
Fachmagazine<br />
(Print)<br />
Karriere-Seite bei Facebook:<br />
Unternehmen wie Bayer, Otto<br />
und Volkswagen scharen in<br />
Online-Netzwerken Tausende<br />
Interessenten um sich.<br />
12<br />
21 23<br />
20<br />
24<br />
29<br />
Tochterfirmen im Ausland beantwortet bekommen<br />
– und zwar internettypisch schnell,<br />
zwanglos und per Du.<br />
Vielfältige Auftritte wie der von BMW,<br />
aber auch von Konzernen wie Allianz, Bayer<br />
oder Otto, die ebenfalls mit eigenen Karriereseiten<br />
Tausende Facebook-Anhänger um<br />
sich scharen und Interessenten zusätzlich mit<br />
kurzen Twitter-Botschaften über Karrieremög-<br />
50<br />
55<br />
Teamleiter<br />
2011 2010<br />
66<br />
68<br />
71<br />
80<br />
INFO<br />
* in Prozent, Mehrfachnennungen möglich Quelle: Bitcom<br />
<strong>ergo</strong>: 2/11