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18 KURZ & GUT<br />
BERDIS BUSINESS<br />
Das kann ich auch!<br />
Was ein Plagiat ist, das weiß seit<br />
Karl-Theodor zu Guttenberg<br />
jedes Kind. Der Mann<br />
hat geistiges Eigentum geklaut<br />
und sich mit diesen<br />
fremden Federn auch noch<br />
geschmückt. Nun ist der<br />
Doktor futsch, das Ministeramt und viel<br />
von dem Ansehen, das er genoss. Und<br />
ob er eines Tages in der Politik wirklich<br />
ein Comeback feiern kann? Schaun mer<br />
mal, um mit einem anderen berühmten<br />
Bayern zu sprechen. Nun ist Guttenberg<br />
bis auf Weiteres im gleichnamigen Ort<br />
verschwunden, aber das Thema bleibt:<br />
Alles nur geklaut?<br />
Die Antwort lautet: Vieles. In der<br />
Wirtschaft gibt es neben dem dreisten<br />
und strafbewährten Abkupfern und<br />
dem Verstoß gegen Copyrights, Markenrechte<br />
und Patente eine „sanfte Form<br />
des Plagiats“, der rechtlich nicht oder<br />
kaum beizukommen ist: das Me-too-<br />
Produkt. Das bringen Unternehmen<br />
immer dann auf den Markt, wenn Konkurrenten<br />
eine pfiffige Idee hatten – und<br />
sie selber nicht. Henkel erlebt das gerade.<br />
Mit seinen Haarpflegeprodukten der<br />
Marke Syoss ist das Unternehmen sehr<br />
erfolgreich. Die Marketingaussage, damit<br />
quasi Profiprodukte vom Friseur für<br />
den Heimgebrauch anzubieten, verfängt<br />
bei den Verbrauchern. Und der Preis<br />
stimmt wohl auch. Da hätte die Konkurrenz<br />
auch draufkommen können. Ist sie<br />
aber nicht. Dafür zieht sie nun mit ähnlichen<br />
Produkten und fast identischen<br />
Aussagen nach. Kein Plagiat, aber doch<br />
eine geklaute Idee. Ein Me-too eben.<br />
Das aber straft der Markt in der<br />
Regel ab. Me-toos werden selten so erfolgreich<br />
wie die Originale und müssen<br />
zu einem geringeren Preis angeboten<br />
werden. Deshalb: Besser selber innovativ<br />
und kreativ sein – sonst muss man<br />
im Zweifel wie nun Guttenberg Jahre auf<br />
eine zweite Chance warten.<br />
Christoph Berdi, Chefredakteur der<br />
„absatzwirtschaft – Zeitschrift für<br />
Marketing“<br />
. www.absatzwirtschaft.de<br />
Sporttalente<br />
fördern<br />
Da ist Bewegung drin: Mit der neu entwickelten<br />
Talent-Initiative „sportscout“ machen<br />
sich die Stadtwerke Witten stark für Sportvereine,<br />
Schulen, Mannschaften und Individualsportler<br />
aus der Ruhrstadt. In Kooperation<br />
mit dem StadtSportVerband möchte der<br />
Energieversorger vor allem gezielt junge Leistungssportler<br />
in den Vereinen unterstützen<br />
und stellt dafür jährlich 50.000 Euro zur Verfügung.<br />
Das Förderkonzept deckt drei Bereiche ab:<br />
eine allgemeine Unterstützung für zukunftsorientierte<br />
Jugendarbeit, eine individuelle Unterstützung<br />
für Schulen und Sportvereine sowie<br />
eine Individualförderung. Damit soll sichergestellt<br />
werden, dass die sportliche Talentsuche<br />
„aus der Breite in die Spitze“ funktioniert.<br />
Der breit aufgestellte Einsatz der Stadtwerke<br />
für eine sportliche Jugend hat Gründe:<br />
„Wir versprechen uns davon, junge<br />
Menschen noch stärker für den Breiten- und<br />
Leistungssport zu begeistern“, sagt Uwe Träris,<br />
Geschäftsführer der Stadtwerke Witten.<br />
Je nach Zielgruppe ist die Zuwendung der<br />
Stadtwerke unterschiedlicher Art. Das bein-<br />
Die Taschenlampe<br />
Das transportable Licht der Taschenlampe<br />
haben wir einem verarmten Weißrussen<br />
zu verdanken, der in Amerika mit zum Teil<br />
haarsträubenden Erfindungen an Geld<br />
kommen wollte: Akiba Horowitz, geboren<br />
in Minsk, erreichte 1891 als 35-Jähriger völlig<br />
mittellos die Neue Welt. Als Erstes änderte<br />
er seinen Namen in Conrad Hubert, dann<br />
stürzte er sich in Projekte zur Geldbeschaffung.<br />
Zu dieser Zeit war die elektrische Revolution<br />
in vollem Gange. Im späten 19.<br />
Jahrhundert veränderte die Erfindung der<br />
Glühbirne den Alltag. Zunehmend entstand<br />
haltet zum Beispiel finanzielle Unterstützung<br />
für Vereine, Individualförderung für Sportler<br />
oder Hilfe bei der Finanzierung von Trainingscamps.<br />
„Ziel ist es, insbesondere den<br />
Wittener Jugendsport zu unterstützen und so<br />
eine zielgerichtete und qualifizierte Ausbildung<br />
zu ermöglichen. Die Förderung dient<br />
in erster Linie dem Leistungssport im Jugendbereich“,<br />
so die Initiatoren von den Stadtwerken.<br />
Die Förderpartner – egal ob Einzelsportler,<br />
Schule oder Verein – dürfen im Gegenzug<br />
mit der Marke „sportscout“ werben. «<br />
ERFINDERISCHE ENERGIE<br />
der Wunsch nach einem transportablen<br />
elektrischen Licht. Die ersten dieser Modelle<br />
waren sogenannte Flash Lights, weil sie<br />
nur kurz aufleuchten konnten. Conrad Hubert<br />
erkannte diesen profitablen Markt<br />
und gründete eine Firma. Er experimentierte<br />
zunächst mit erleuchteten Steckfiguren<br />
und mit illuminierten Blumentöpfen.<br />
Einer Legende zufolge soll die Idee zur<br />
Taschenlampe entstanden sein, als Hubert<br />
einen Blumentopf aus Ärger über den ausbleibenden<br />
Verkaufserfolg gegen die Wand<br />
feuerte. Darin war ein Rohr, das das Licht<br />
in den Topf bringen sollte – und dieses Rohr<br />
wurde der Ausgangspunkt für die tragbare<br />
Lampe. Sie hatte als Erste einen On-Off-Modus,<br />
wurde 1903 zum Patent angemeldet<br />
und war ein großer Erfolg unter New Yorker<br />
Polizisten. Mit einer Taschenlampe<br />
mussten sie bei der Verbrecherjagd nicht<br />
mehr im Dunkeln tappen.<br />
Frühe Funzel: Ein Modell aus den Kindertagen<br />
der mobilen Beleuchtung.<br />
<strong>ergo</strong>: 2/11