am 1. Juli tritt der neue - Tierpark Chemnitz
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FERIENSCHÜLER<br />
Wie heute auch, so war es zu DDR-Zeiten üblich, dass die Schüler <strong>der</strong> höheren Klassen<br />
in den Ferien arbeiten gingen. Für die immer personalknappen Betriebe waren es willkommene<br />
Arbeitskräfte, und für die Jugendlichen ergab sich so eine gute Gelegenheit,<br />
das nötige Kleingeld für Moped o<strong>der</strong> Kassettenrekor<strong>der</strong> zus<strong>am</strong>men zu sparen. Beson<strong>der</strong>s<br />
begehrt waren die raren Plätze, die <strong>der</strong> <strong>Tierpark</strong> d<strong>am</strong>als zu vergeben hatte. Der Verdienst<br />
lag zeitweise bei ca. 230 DDR-Mark für drei Wochen. Aber den meisten Ferienschülern<br />
im <strong>Tierpark</strong> ging es gar nicht um das Geld, sie wollten einfach nur bei und mit<br />
den Tieren arbeiten.<br />
So gaben sich Jahr für Jahr pferdeverrückte Mädchen, forschungsbegeisterte Jungen und<br />
an<strong>der</strong>e junge Tierfreunde im <strong>Tierpark</strong> die Klinke in die Hand. Aufgrund <strong>der</strong> kurzen Verweildauer<br />
und des häufigen Wechsels hatte sich unter den <strong>Tierpark</strong>mitarbeitern bald <strong>der</strong><br />
N<strong>am</strong>e „Charlie“ für alle Ferienschüler eingebürgert. Einige jedoch k<strong>am</strong>en immer wie<strong>der</strong><br />
und nutzten die Ferienzeiten sommers wie winters, um in „ihrem“ <strong>Tierpark</strong> zu sein, und<br />
viele sind dann auch beruflich diesen Weg gegangen.<br />
Doch nicht immer wurden alle Hoffnungen erfüllt, die mit einem solchen Arbeitsort verbunden<br />
waren. Aufgrund des Arbeitsschutzes waren manche Aufgaben für die Schüler<br />
einfach zu schwer o<strong>der</strong> zu gefährlich, und wenn die begehrten Tierpflegearbeiten vergeben<br />
waren, mussten auch Wege geharkt o<strong>der</strong> handwerkliche Arbeiten erledigt werden.<br />
Die <strong>Tierpark</strong>mitarbeiter bemühten sich jedoch immer, den Fleiss und die<br />
Begeisterung <strong>der</strong> jungen Helfer zu för<strong>der</strong>n und zu belohnen. Wer eine Woche lang<br />
mühevoll Wege gereinigt hatte, <strong>der</strong> durfte <strong>am</strong> letzten Tag auch einmal mit den kleinen<br />
Tigern spazieren gehen, wer vielleicht tagelang die ausrangierten Steinbruchsiebe, die<br />
zum Bau <strong>der</strong> Tigeranlagen hergerichtet wurden, entrostet und gestrichen hatte, <strong>der</strong> wurde<br />
mit Reitstunden belohnt.<br />
Und diese Erlebnisse waren es dann auch, um welche die Jugendlichen von allen Klassenk<strong>am</strong>eraden<br />
beneidet wurden, und die viele bewogen, den Tierpflegerberuf anzustreben.<br />
Das war früher so schwierig wie heute. D<strong>am</strong>als hatte <strong>der</strong> <strong>Tierpark</strong> alle zwei Jahre<br />
eine Lehrstelle zu vergeben und es gab dutzende von Bewerbern. Doch wer es schließlich<br />
schaffte, <strong>der</strong> hatte durch die Ferientätigkeit schon wertvolle Erfahrungen ges<strong>am</strong>melt,<br />
und viele <strong>der</strong> d<strong>am</strong>aligen „Charlies“ arbeiten heute in <strong>Chemnitz</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Zoos.<br />
><br />
14 2002 –- Im Februar eröffnet<br />
das <strong>neue</strong> Tropenhaus<br />
><br />
2003 – Eröffnung des <strong>neue</strong>n Streichelzoos<br />
(als Erzgebirgischer Bauernhof)<br />
><br />
2004 – rund 1000 Tiere in<br />
ca. 200 Arten leben im <strong>Tierpark</strong>