144. Jahresversammlung der Deutschen Ornithologen ... - DO-G
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Deutsche <strong>Ornithologen</strong>-Gesellschaft <strong>144.</strong> <strong>Jahresversammlung</strong> <strong>der</strong> <strong>DO</strong>-G<br />
Tagungsband Potsdam 2011<br />
Exkursion 1: Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide<br />
Die Döberitzer Heide ist ein großer, ehemaliger Truppenübungsplatz am Westrand<br />
Berlins. Sie ist gekennzeichnet durch einen Wechsel von offenen und halboffenen<br />
Sukzessionslandschaften und naturnahen Wäl<strong>der</strong>n. Bisher wurden 198 Vogelarten<br />
nachgewiesen, wovon 119 im Gebiet brüten. Viele typische Vogelarten sind auf <strong>der</strong><br />
Exkursionsroute im Bereich des Schaugeheges bei Elstal und in dessen Umfeld zu<br />
beobachten. Typische Brutvogelarten sind Steinschmätzer, Schwarz- und Braunkehlchen,<br />
Grauammer sowie Heide- und Feldlerche. An selteneren Arten kommen<br />
Wendehals, Neuntöter, Sperbergrasmücke, Raubwürger und Wiedehopf im Bereich<br />
<strong>der</strong> Exkursionsroute vor.<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> Exkursion ist die Demonstration des Schutzprojektes. Die Sielmanns<br />
Naturlandschaft Döberitzer Heide gGmbH setzt seit 2004 das Wildnisgroßprojekt<br />
<strong>der</strong> Heinz Sielmann Stiftung in <strong>der</strong> Döberitzer Heide um. Sowohl dem Erhalt<br />
des Mosaiks unterschiedlichster Biotope und <strong>der</strong>en Arten als auch dem Naturerlebnis<br />
für die Bevölkerung gilt beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit. Eine umfriedete, etwa<br />
2.000 Hektar große Wildniskernzone ist mit den großen Pflanzenfressern Wisent,<br />
Przewalski-Wildpferd, Rot- und Damhirsch besetzt. Zu Beginn werden die Tiere in<br />
eine 50 Hektar große Eingewöhnungszone gebracht, um sich an die Verhältnisse in<br />
<strong>der</strong> Wildniskernzone gewöhnen zu können. Ein etwa 36 ha großes Schaugehege<br />
bei Elstal dient als Anlaufpunkt für Besucher. In <strong>der</strong> für Besucher erlebbaren Naturerlebnis-Ringzone<br />
mit entmunitionierten Wan<strong>der</strong>wegen findet auch Landschaftspflege<br />
mit Nutztierrassen wie Galloway und Heidschnucke statt. Das gesamte<br />
Wildnisgroßprojekt wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten von<br />
einem wissenschaftlichen Monitoring begleitet, das sich künftig vor allem mit <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> Wildniskernzone befasst.<br />
Exkursionszeiten: 8.00 Uhr ab Potsdam, Bahnhof Griebnitzsee (Südseite), Rückkehr<br />
gegen 14.00 Uhr.<br />
Preis: 30 € (dies beinhaltet Busfahrt, Eintritt, Führung, einfachen Mittagsimbiss)<br />
Leitung: Jörg Fürstenow (Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide gGmbH)<br />
Exkursion 2: Nuthe-Nieplitz-Nie<strong>der</strong>ung<br />
Das Naturschutzgebiet Nuthe-Nieplitz-Nie<strong>der</strong>ung liegt ca. 20 km südlich von Potsdam<br />
in einem Naturpark. Es ist mit ca. 5.500 ha Fläche eines <strong>der</strong> größten in Brandenburg<br />
und umfasst neben mehreren Flachseen (<strong>der</strong> größte ist <strong>der</strong> Blankensee<br />
mit 300 ha Fläche und einer Maximaltiefe von 1,5 m) temporäre und permanente<br />
Überflutungsgewässer und größere zusammenhängende Wiesenlandschaften mit<br />
Schlankseggenrieden, Frisch- und Nasswiesen sowie kleinere Erlenbrüche. Die<br />
abwechslungsreichen Strukturen machen das Gebiet für Brutvögel, Durchzügler<br />
und Wintergäste gleichermaßen attraktiv.<br />
Von den Brutvögeln sind vor allem Graugans (> 50 BP), Schnatterente (> 20 BP),<br />
Knäkente (10-12 BP), Schellente (4-5 BP), Zwergtaucher (6-8 BP), Rothalstaucher<br />
(1-2 BP), Wasserralle (> 75 BP), Tüpfelralle (> 10 Reviere), Kleinralle (1-2 BP), Bekassine<br />
(> 12 Rev.), Kranich (> 30 BP), Fischadler (6 BP), Seea<strong>der</strong> (2 BP), Rotmilan<br />
(> 10 BP), Eisvogel (bis 8 BP), Bartmeise (> 20 BP), Blaukehlchen (> 25 BP)<br />
und Sperbergrasmücke (> 40 BP) zu nennen. Während <strong>der</strong> Zugzeiten sammeln<br />
sich im Gebiet an Schlafplätzen bis zu 2.500 Kraniche, mehr als 100 Singschwäne<br />
und bis zu 90.000 nordische Gänse. Die Wasserflächen sind im Herbst und Frühling<br />
von Tausenden Gründelenten, unter ihnen vor allem Krick-, Pfeif-, Schnatter-<br />
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