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144. Jahresversammlung der Deutschen Ornithologen ... - DO-G

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Deutsche <strong>Ornithologen</strong>-Gesellschaft <strong>144.</strong> <strong>Jahresversammlung</strong> <strong>der</strong> <strong>DO</strong>-G<br />

Tagungsband Potsdam 2011<br />

Klima und Vogelwelt (Vortrag)<br />

Schmoll T, Winkel W, Loeske E & Kruuk B (Bielefeld, Wilhelmshaven, Edinburgh):<br />

Klimawandel und Brutphänologie beim Trauerschnäpper: Die Rolle individueller<br />

phänotypischer Plastizität<br />

Der Klimawandel beinflusst nachhaltig die Phänologie von Lebenszyklen bei Arten<br />

aus verschiedensten Taxa. Insbeson<strong>der</strong>e haben viele Vogelarten auf steigende<br />

Frühlingstemperaturen in den letzten Jahrzehnten mit einer jahreszeitlichen Verfrühung<br />

des Fortpflanzungsgeschehens reagiert. Es ist jedoch unklar, welcher Anteil<br />

dieser Dynamik auf individuelle Verhaltensän<strong>der</strong>ungen (phänotypische Plastizität),<br />

demographische Verän<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> auf Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> genetischen Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> Population (mikroevolutive Reaktionen) zurückzuführen ist. Es ist<br />

von entscheiden<strong>der</strong> Wichtigkeit, diese Mechanismen zu entflechten und ihre relative<br />

Bedeutung zu quantifizieren, um vorherzusagen, wie natürliche Populationen auf<br />

zukünftigen Klimawandel reagieren, und Management-Entscheidungen vorzubereiten.In<br />

diesem Beitrag analysieren wir eine Langzeit-Datenreihe von mehr als 3400<br />

Bruten aus einer deutschen Trauerschnäpper-Population, die durch eine massive<br />

Verfrühung im Brutgeschehen über die vergangenen 37 Jahre charakterisiert ist.<br />

Die Analyse von mehrfachen Beobachtungen <strong>der</strong>selben Individuen unter verschiedenen<br />

Umweltbedingungen mittels spezieller Regressionsverfahren erlaubt die Abschätzung<br />

<strong>der</strong> Rolle von phänotypischer Plastitzität und sich wandeln<strong>der</strong> Demographie.<br />

Zusätzlich kann eine quantitativ-genetische Analyse aufzeigen, inwieweit auch<br />

mikroevolutive Prozesse das Potenzial haben, zu den beobachteten Verän<strong>der</strong>ungen<br />

von zentralen brutbiologischen Parametern wie Legedatum, Gelegegröße und<br />

Bebrütungsdauer beizutragen.<br />

tim.schmoll@uni-bielefeld.de<br />

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