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Stellenwert neuer Medien und neuer Technologien in Lateinamerika

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Und für die Übertragung z. B. von Röntgenbildern braucht man e<strong>in</strong>e sehr hohe Bandbreite der<br />

Datenübertragung.<br />

Wissen, Bildung, Telelearn<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong> weiterer Bereich <strong>in</strong> dem das Internet für die Dritte Welt, aber nicht nur dort, als Allheilmittel<br />

angesehen wird, ist der Bildungsbereich. So wie <strong>in</strong> den Industrienationen das Internet<br />

genutzt wird, um Informationen zwischen Universitäten <strong>und</strong> anderen Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

auszutauschen, so geschieht dies auch <strong>in</strong> fast allen Entwicklungsländern. Wissenschaftler <strong>und</strong><br />

Studenten aus diesen Ländern haben wenigstens theoretisch die Möglichkeit an Informationen<br />

zu gelangen, die ihnen sonst verschlossen blieben.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Argument für den E<strong>in</strong>satz des Internets im Hochschulbereich, das man oft hört,<br />

sei die bessere Qualität der Lehre <strong>und</strong> Kostenreduzierungen. E<strong>in</strong>e <strong>neuer</strong>e Untersuchung der<br />

Universität Ill<strong>in</strong>ois aus den USA von Ende 1999 widerlegt jedoch diese Argumente. Danach<br />

erfordert die Vorbereitung <strong>und</strong> Betreuung der Veranstaltungen mehr Geld <strong>und</strong> mehr Personal.<br />

Auch die Erstausstattung mit Computer-Hardware <strong>und</strong> deren Unterhaltung verschl<strong>in</strong>gt enorme<br />

Geldmengen.<br />

Der französische Wissenschaftler Prof. Orivel kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie aus dem Jahr 2000 zu<br />

folgendem Ergebnis: E<strong>in</strong> Kostenvorteil für computergestützten Unterricht <strong>in</strong> Schulen ergibt<br />

sich höchstens für Länder mit e<strong>in</strong>em BIP von 7300 $ pro Kopf. Dabei wurden pädagogische<br />

Aspekte <strong>und</strong> Lernerfolg nicht berücksichtigt. Bei diesem BIP kämen da nur Chile, Costa Rica<br />

<strong>und</strong> Mexiko als Kandidaten <strong>in</strong> Frage.<br />

Trotzdem gibt es auch <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika schon e<strong>in</strong>e Virtuelle Universität, nämlich die <strong>in</strong> Argent<strong>in</strong>ien<br />

mit Sitz <strong>in</strong> Buenos Aires. Ende 2001 hatte sie 1750 Studenten. Pro Semester müssen<br />

ca. 150 Euro bezahlt werden.<br />

Aber zuerst muss man Schreiben <strong>und</strong> Lesen können, um über das Internet Informationen <strong>und</strong><br />

Wissen zu erlangen. Doch da sieht es <strong>in</strong> den meisten Entwicklungsländern noch sehr düster<br />

aus. Viele K<strong>in</strong>der gehen aus Armutsgründen nicht zur Schule oder arbeiten neben dem Unterricht.<br />

Da ist e<strong>in</strong>e Mahlzeit e<strong>in</strong> größerer Anreiz zur Schule zu kommen als e<strong>in</strong> Computer.<br />

Durch Schulspeisungen haben sich die E<strong>in</strong>schulungsraten z. B. <strong>in</strong> Pakistan, Kenia <strong>und</strong> Bhutan<br />

verdoppelt bzw. verdreifacht.<br />

Uwe Afemann Seite 16 von 28 15.08.02

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