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Stellenwert neuer Medien und neuer Technologien in Lateinamerika

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E<strong>in</strong> weiterer Gr<strong>und</strong> für das Scheitern liegt dar<strong>in</strong>, dass viele Projekte durch den "Norden" bestimmt<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> nicht die Bedürfnisse der "Beschenkten" genügend beachten. H<strong>in</strong>zu kommt<br />

der Glaube im Süden, dass aus dem Norden importierte Lösungen besser seien. Außerdem<br />

wird häufig übersehen, dass ICT-Kosten <strong>in</strong> Entwicklungsländern meistens höher s<strong>in</strong>d als <strong>in</strong><br />

den Industrieländern, <strong>und</strong> dies trotz der niedrigeren Lohnkosten.<br />

Falls e<strong>in</strong>e Lösung vom Norden <strong>in</strong> den Süden transferiert wird, so werden "nicht nur Masch<strong>in</strong>en,<br />

Hardware oder Wissen transferiert sondern e<strong>in</strong>e ganze Sammlung von Haltungen, Werten,<br />

sozialen, politischen <strong>und</strong> kulturellen Strukturen". Es entsteht e<strong>in</strong>e Kluft zwischen den<br />

Zielen <strong>und</strong> der Wirklichkeit.<br />

Fazit<br />

Da sich das Internet nicht aufhalten lässt <strong>und</strong> durchaus s<strong>in</strong>nvolle E<strong>in</strong>satzgebiete existieren,<br />

sollte dafür gesorgt werden, dass das neue Medium allen zugute kommt <strong>und</strong> dabei gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong>e weitere Umweltzerstörung vermieden wird. Der vom RCP <strong>und</strong> vom IDRC e<strong>in</strong>geschlagene<br />

Weg e<strong>in</strong>er kollektiven Nutzung des Internet zeigt <strong>in</strong> die richtige Richtung, auch wenn heute<br />

die Kosten dafür für die Mehrheit nicht aufzubr<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d.<br />

Neben dem elektronischen Medium Internet dürfen jedoch die anderen <strong>Medien</strong> <strong>in</strong> den Ent-<br />

wicklungsländern nicht vergessen werden. In Late<strong>in</strong>amerika <strong>und</strong> der Karibik ist das Radio<br />

von sehr großer Bedeutung. Von 1000 E<strong>in</strong>wohnern besitzen 419 e<strong>in</strong> Radiogerät <strong>und</strong> 272 e<strong>in</strong>en<br />

Fernseher. Das Radio hat außerdem den Vorteil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>heimischer Sprache Informationen zu<br />

verbreiten. Und noch e<strong>in</strong>mal zur Er<strong>in</strong>nerung: auf 1000 E<strong>in</strong>wohner kommen nur 50 Internetanschlüsse.<br />

(Center for International Development at Harvard University)<br />

Manuell Castells, Professor <strong>in</strong> Berkeley, vergleicht die neuen Kommunikationsmittel mit dem<br />

elektrischem Strom im Industriezeitalter. Ich möchte h<strong>in</strong>zufügen: Also lasst uns dafür sorgen,<br />

dass mehr unterentwickelte Regionen erst e<strong>in</strong>mal elektrischen Strom bekommen bevor wir sie<br />

ans Internet anschließen.<br />

Und Caes Hamel<strong>in</strong>k von der Universität Amsterdam betont die wichtige Bedeutung der Computerkenntnisse.<br />

Erfügt aber h<strong>in</strong>zu: Genauso wichtig ist aber auch das Verständnis über die<br />

Risiken <strong>und</strong> Chancen der neuen <strong>Technologien</strong>. Ich glaube dem ist nichts h<strong>in</strong>zuzufügen.<br />

Uwe Afemann Seite 28 von 28 15.08.02

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