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Monts des Ksour" im Süd-Oranais / Nord-Algerien - StoneWatch

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und Gesellschaften aufhören sich selbst <strong>im</strong> Wege zu stehen<br />

und anfangen global zu denken. Die armen Länder können<br />

von den reicheren profitieren, denn viele der sog. Dritte-<br />

Welt-Länder besitzen nur ein Min<strong>im</strong>um zum Leben.<br />

Im Internet ist zu sehen wie Gesellschaften aus dem Boden<br />

sprießen und Aktivitäten ankündigen. Man kämpft um Veröffentlichungen,<br />

jeder will der erste sein, der "seine" Felsbildregion<br />

bekannt macht. Unter dem Motto: Hier, das ist<br />

eine neue, ich habe sie entdeckt. Und schon geht es los, das<br />

Getrampel der Füße über die neu entdeckte Gravur, in zwei<br />

Monaten ist sie nicht mehr zu erkennen.<br />

Die, so muss man es leider nennen, kr<strong>im</strong>inelle Energie mancher<br />

sog. Felsbildliebhaber schreckt <strong>im</strong> Grunde genommen<br />

vor nichts zurück. Selbst bei Fundorten <strong>im</strong> Wohngebiet<br />

kommt es vor, dass geschützte Eingänge zu Felsbildern oder<br />

Höhlen gewaltsam geöffnet werden.<br />

Wie kann man schützend eingreifen?<br />

Und wieder zu den Dritte-Welt-Ländern, sie können davon<br />

profitieren, wenn sie sich offener geben und Kontakte auf<br />

humanitärer Basis knüpfen würden. Denn was bei „Ärzte<br />

ohne Grenzen“ möglich ist, sollte ebenso zum Schutz der<br />

Felsbilder möglich sein.<br />

Aber wie sieht das in der Praxis aus?<br />

Wichtig zum Erhalt der Felsbilder ist eine sachgemäße Registrierung,<br />

Katalogisierung auf langlebigen Materialien, so<br />

dass sie <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten Fall wenigstens als Kopien zugänglich<br />

bleiben.<br />

Aber nicht nur der generelle Schutz der Felsbilder ist ein<br />

Problem, sondern auch Fragen der Konservierung und Restaurierung<br />

sollten und müssen in Betracht gezogen werden.<br />

Nicht die UNESCO kann eine Region vor der Zerstörung<br />

retten, wenn sie diese als Weltkulturerbe auserkoren hat, sondern<br />

der Mensch, der unmittelbar vor Ort zu Hause ist. An<br />

manchen Orten sollten die Bewohner oder Anrainer sich um<br />

eine zweckmäßige Konservierungsmaßnahme und die Erhaltung<br />

der Felsbilder kümmern. Der Grundgedanke mehr zu<br />

erreichen, liegt den meisten <strong>im</strong> Blut, denn ihre Vorfahren<br />

brachten meist diese Kunstwerke an. Auch hier sollte so verfahren<br />

werden wie o.g. Beispiel der Ärzte ohne Grenzen.<br />

Für die Restaurierung von Felsbildern ist es wohl vertretbar,<br />

dass diese mit den gleichen Kriterien behandelt werden sollten<br />

wie z. B. romanische Fresken. Es ist nicht einzusehen,<br />

warum etwa von Sinter überlagerte Felsbilder nicht wieder<br />

sichtbar gemacht oder beschädigte Gravuren sachkundig<br />

ergänzt werden können. Selbstverständlich setzt dies den<br />

Besitz von genauen Unterlagen und Anhaltspunkten über<br />

den ursprünglichen Zustand voraus.<br />

Um wieder auf den Punkt zu kommen, es besteht ein dringen<strong>des</strong><br />

Bedürfnis, eine internationale Zusammenarbeit zum<br />

Schutz und zur Erhaltung von Felsbildern schriftloser Naturvölker<br />

voranzutreiben.<br />

Abgesehen von ihrer wissenschaftlichen Bedeutung, ihrer<br />

Auswertung und Registrierung ist es dringend erforderlich,<br />

dass Felsbildvorkommen vor Eingriffen <strong>des</strong> Menschen ebenso<br />

wie vor schädlichen Einwirkungen der Natur be-wahrt<br />

werden und man ihre Erhaltung durch sachgemäße Konservierungs-<br />

und Restaurierungsmaßnahmen bewahrt.<br />

Ein ständiger Erfahrungsaustausch und Beratung durch spezialisierte<br />

Fachleute muss sichergestellt sein und darf nicht<br />

an engstirnigen Ansichten scheitern.<br />

Editorial<br />

Rock art is a subject that often raises mental excitement and<br />

furious discussions but does not arrive at any result, and the<br />

archeological zones with precious petroglyps do not call<br />

loudly for international collaboration a<strong>im</strong>ing at the preservation<br />

of such valuable finds. Every rock writing panel is not<br />

only of national meaning and <strong>im</strong>portance but also belongs to<br />

a worldwide cultural heritage indispenable for a documentation<br />

of the evolution of mankind.<br />

Rock writing is the art created first by uncivilized tribes of<br />

pr<strong>im</strong>itive race during the late Ice Age and again and again<br />

repeated and modified until modern t<strong>im</strong>es. Rock writing is a<br />

collection of pictographic reports giving a deep insight into<br />

the life of our ancestors who did not yet know, nor need, the<br />

art of handwriting. But like reading in a book, we can learn a<br />

lot from their depictions, about their every-day life, their cults<br />

and rites, their capabilities and skills in hunting and combat.<br />

Archeologists tend to give special attention to found objects,<br />

as tomb furnishing, ceramics, statues, ritual objects<br />

and tools out of the household of the buried owners witnessing<br />

their life and behaviour. They may be of irreplaceable<br />

value but still they do not tell us such colorful stories as the<br />

rock pictures or other written documentation does. And what<br />

is more, they had also a purpose in the t<strong>im</strong>e of their development<br />

when they served as communication means especially<br />

between people not understanding the same idiom.<br />

Rock writing left by hunting pr<strong>im</strong>itives we can find on every<br />

of the five continents. The number of finding places decreased<br />

dramatically during the last 50 years because they were<br />

<strong>des</strong>troyed by modern civilization.<br />

These prehistoric and paleontologic artefacts are divided<br />

into the following categories:<br />

Pr<strong>im</strong>itive depictions drawn by means of s<strong>im</strong>ple stone tools<br />

and later on with metal devices, by scratching, grinding or<br />

chiseling rocky surfaces of various hardness.<br />

Fingerprinting in two variations: either depressions made in<br />

moist sand or clay with subsequent hardening of the material,<br />

in a sinter process, or marking over a certain surface area<br />

on a wall.<br />

Sculpture work with mineral or metallic instruments up to<br />

bas-reliefs carved out of the rock.<br />

Paintings using pigments dissolved in water or juice of<br />

plants, somet<strong>im</strong>es blended with blood or honey, with different<br />

methods of distributing these mixtures onto the underground:<br />

painting with bare fingers or brushlike devices, or<br />

spraying through a little tube or s<strong>im</strong>ply spitting out of the<br />

mouth.<br />

The rock pictures thus created by painting, engraving, tapping,<br />

or embossing can vary in shape and show d<strong>im</strong>ensions<br />

from the palm of the hand up to figures larger than life-size;<br />

they occur in isolated individual depictions as well as in<br />

combinations and sceneries.<br />

The pictures are found in caverns and caves, under overhangs,<br />

the so-called abris, on slopes and other rock walls,<br />

from vertical to horizontal, on boulders and slabs, in the<br />

plains as well as in mountain regions, in tropical and subtropical<br />

djungles, <strong>des</strong>erts, in inlands including the bankside of<br />

stagnant and running waters, and also on the seaside shores<br />

and on islands. In addition, there are burial monuments, temples<br />

and megaliths, as e.g. in Stonehenge, Malta and Brittany.<br />

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