03 leitgedanke - Salzgehalt.org

32
lichtspiele
Leinwandflimmern unter Sternenhimmel
D
iese hoffentlich lauen Sommerabende darf sich kein Lüneburger entgehen lassen – überzeugen Sie deswegen
schon mal rechtzeitig ihre Liebsten! Packen Sie eine warme Decke ein und schnappen Sie sich eine
Flasche Wein. Dann lehnen Sie sich zurück, kuschelen sich auf einer der herangeschleppten Kurparkbänke (da
alle anderen Plätze besetzt sind ...) in die Decken, werfen einen Blick in den Himmel und lassen die ausgewählten
Filme des SCALA-Programmkinos auf sich wirken ... Und: Stellen Sie bitte am Ende alle Bänke wieder zurück!
aorion. Eröffnet wird die Open-Air-Saison am 15. Juli
mit dem Film L`Auberge Espagnole. Dem Reiz
dieser mediterranen Komödie über das Auslandssemester
von Xavier in Barcelona kann man sich nur
schwer entziehen. Vielmehr wünscht man sich, auch
einmal ein Jahr auszusteigen ... . Xavier lebt dort in
einer internationalen WG und hat immer wieder
neue spannende Begegnungen: er feiert, lebt, liebt ...
und studiert nebenbei auch ein bisschen. Am Ende
des Jahres stellt der Wirtschafts-Student fest, wie
sehr sich seine Prioritäten und Lebenspläne verändert
haben.
Der Dokumentarfilm Höllentour
(16.7.) lässt hinter die
Fassaden des kommerziellen,
hochprofessionellen Unternehmens
TOUR DE FRANCE
blicken und schafft eine Innenansicht
des spektakulären
Radrennens. Der Regisseur
Pepe Danquart kommt seinen
Protagonisten – dem Team
Telekom - dabei sehr nahe: Er
begleitet sie nicht nur auf den
gefährlich-rasanten Strecken,
sondern zeigt auch ihre Erschöpfung danach. Er folgt
ihnen in die kleinen Hotelzimmer, in die Massageräume,
wo sie sich ihre Sorgen von der Seele reden,
und selbst in die Badezimmer, wo sie sich die Beine
rasieren.
Herr Lehmann (17.7.)– der eigentlich Frank heißt
– lebt relativ abgeschottet in Kreuzberg SO36. Seine
beschauliche, übersichtliche Welt voller Philosophen,
Künstler, Kokser, Heteros, Schwuler und anderer
Lebenskünstler verteidigt er gegen jede Form von
Veränderung. Doch “Störungen“ wie ein aufdringlicher
Hund, der Besuch der Eltern oder die schöne
Köchin Katrin brechen in das überschaubare Leben
von Herrn Lehmann ein – dies alles vor der Kulisse
der politischen Umbrüche von 1989.
Mit Lost in Translation geht das Kurpark-Kino
am 5. August in die zweite Runde. Schauplatz des
Films ist Tokio, eine für beide Hauptfiguren völlig
fremde, unbekannte Stadt. Der amerikanische
Schauspieler Bob macht Werbeaufnahmen, während
die frisch verheiratete Charlotte ihren Ehemann
begleitet. Immer wieder laufen sich die beiden zufällig
über den Weg bis sie beschließen, gemeinsam
Tokio zu erobern. Während dessen setzen sich die
beiden fast nebenbei mit ihren Lebensentwürfen auseinander.
In der schwedischen Filmkomödie
Kops von Josef Fares
(6.8.) versuchen die vier Kleinstadtpolizisten
Jacob, Benny,
Agneta und Lasse ihren Arbeitsplatz
zu retten. Wegen fehlender
Kriminalität soll die örtliche
Dienststelle geschlossen
werden – dieses versuchen die
vier durch skurrile, spektakuläre
und nicht ganz legale
Aktionen zu verhindern: Sie
schaffen die Kriminalität
selbst... . Besonders glänzend
sind in diesem Film die Gesichtszüge Fares Fares.
Last but keinesfalls least ist der international und
aktuell viel diskutierte Film Fahrenheit 9/11 von
Michael Moore (7.8.), einem der populärsten Satiriker
der USA. In Fahrenheit 9/11 betrachtet er amerikanische
Geschehnisse kurz vor und nach dem 11.
September. These: George W. Bush benutzt den 9.11.
dazu, konsequent seine konservative Agenda zu verwirklichen.
9/11 steht dabei für die Temperatur, bei
der die Wahrheit brennt. Werden hier geschäftliche
und private Verbindungen zwischen den Familien
von George W. Bush und Osama Bin Laden aufgedeckt?
15.-17.7. und 5.-7.8. • Beginn bei Einbruch der
Dunkelheit ca. 22 h • Konzertmuschel Kurpark