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Künstlerisch-italienisch Reisen
Die 59. Sommerlichen Musiktage Hitzacker
D
er Sommer ist da und auch die Sehnsucht nach Wein, Strand und mediterraner Kultur. Schon viele
Jahrhunderte vor den großen Blechlawinen gen Mittelmeer ließen sich Schriftsteller, Künstler und
Komponisten von „la dolce vita“, aber auch Kunst, Wissenschaft und Traditionen der Halbinsel inspirieren. Die
59. Sommerlichen Musiktage Hitzacker nehmen uns mit - auf die „Italienischen Reisen“ berühmter Künstler.
MJ. Vom 31. Juli bis zum 8. August breitet sich das italienische
Flair an der Elbe mit einem vielseitigen
Programm von Konzerten, Filmen, Lesungen, einer
Ausstellung und einem Live-Hörspiel aus. Im
Mittelpunkt des Kammermusikfestivals steht natürlich
die Musik. Dabei sind die „Klassiker“ wie Richard
Wagner, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und
Georg Friedrich Händel. Aber auch Werke jüngerer
und nicht so bekannter Künstler wie Luciano Berio
werden von namhaften Musikern aufgeführt. In allen
Stücken zeigt sich der Einfluss italienischer Vorbilder
wie z.B. Kantate, Oper und Madrigale. Aber auch die
ungewohnten Töne des italienischen Tangos oder der
lyrischen Canzone dringen an das Ohr des Festspielgastes.
Für das Konzertpublikum, das sich bereits vor den
Aufführungen auf die Musik einlassen möchte, gibt es
auch in diesem Jahr wieder die Hörer-Akademie. An
vier Nachmittagen stellen Musikhistoriker, Musiker
und Filmemacher Werke, Epochen und den Einfluss
der Musik über ihre Grenzen hinaus vor und disku-
tieren mit den Festspielgästen.
Vielfalt wird bei den diesjährigen Sommerlichen
Musiktagen besonders groß geschrieben. Und so gibt
es neben den musikalischen Darbietungen zahlreiche
Highlights aus anderen Künsten, die zusammen mit
der Musik eine mediterrane Stimmung erzeugen.
Dabei werden Glossen und Parodien des Schriftstellers
Umberto Eco vom Kabarettisten Henning Veske
rezitiert und mit den virtuosen Kompositionen des
zeitgenössischen Musikers Luciano Berio verwoben.
„Zustände wie im alten Rom“ ziehen kurzzeitig in den
Konzertsaal im Kurhaus Hitzacker ein. Sonetten von
Giuseppe Gioacchino Belli liefern die Vorlage für das
Hörspiel von Heinz von Cramer. Belli (1791 - 1863),
Satiriker und Moralist aus Rom, führte als päpstlicher
Angestellter ein Doppelleben: Er schrieb heimlich
über 200 Sonette, die den Römern seiner Zeit
den Spiegel vorhalten.
Am 6.8. liest Joachim C. Fest, Historiker, Publizist
(ehem. Herausgeber der FAZ) Autor (Weltbestseller
„Hitler“, 1973 und „Staatsfeind“, 1994) und Professor
aus seinem Lieblingsbuch „Im Gegenlicht. Eine italienische
Reise“.
Eine Sonderausstellung , organisiert von Studiereden
der Uni Lüneburg, zeigt, was die berühmten Italienreisenden
tatsächlich im Land der Verheißung taten,
wen sie trafen und welche Routen sie nahmen. Die
Ausstellungsobjekte sind also eng verzahnt mit dem
Programm des Festivals. Steht beispielsweise
abends Hugo Wolfs „Italienisches Liederbuch“
auf dem Konzertprogramm, so kann der
Musikliebhaber vorher in der Ausstellung
nachschauen, wann, wo und unter welchen
Umständen der Komponist dieses Werk
schuf. Gleichzeitig kann der Besucher bei
einem Cappuccino einen Blick hinter die gängigen
Italienklischees werfen.
31.7.-8.8. • Kurhaus Hitzacker / Jagdschloss Göhrde /
St. Johannis Kirche (Hitzacker) / Hotel-Restaurant
Waldfrieden • www.musiktage-hitzacker.de