03.01.2013 Aufrufe

Unkrautregulierung - Oekolandbau.de

Unkrautregulierung - Oekolandbau.de

Unkrautregulierung - Oekolandbau.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Informationsmaterialien über <strong>de</strong>n ökologischen Landbau (Landwirtschaft einschl. Wein-, Obst- und<br />

Gemüsebau) für <strong>de</strong>n Unterricht an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen<br />

(Initiiert durch das Bun<strong>de</strong>sministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sprogramms Ökologischer Landbau)<br />

Fachschule Gartenbau<br />

Glie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>Unkrautregulierung</strong><br />

D2a <strong>Unkrautregulierung</strong><br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r richtigen Bo<strong>de</strong>nbearbeitung................................................................................. 2<br />

Zwischenbegrünung zur Unkrautsanierung ................................................................................ 4<br />

Mechanische Regulierung – Möglichkeiten und Geräte ...................................................... ....... 5<br />

Thermische Regulierung – Möglichkeiten und Geräte ...............................................................12<br />

Literatur ......................................................................................................................................13<br />

Kurzcharakterisierung<br />

In dieser Einheit aus Foliensatz und <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Begleittext wird die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r <strong>Unkrautregulierung</strong><br />

für <strong>de</strong>n ökologischen Gemüseanbau bearbeitet. Verschie<strong>de</strong>ne Verfahren <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nbearbeitung<br />

wer<strong>de</strong>n beschrieben und die Be<strong>de</strong>utung von Zwischenbegrünungen zur Unkrautbekämpfung<br />

erläutert. Geräte zur mechanischen und thermischen Regulierung wer<strong>de</strong>n vorgestellt.<br />

© BLE 2006<br />

K. Spory


<strong>Unkrautregulierung</strong><br />

Die Unkrautbekämpfung hat im ökologischen Gemüsebau eine zentrale Stellung, Vorbeugung<br />

hat oberste Priorität. Wer<strong>de</strong>n Unkräuter nicht rechtzeitig und in ausreichen<strong>de</strong>m Maße<br />

reguliert, sind häufig hohe Ertragseinbußen zu verzeichnen. Die Unkräuter konkurrieren mit<br />

<strong>de</strong>n Kulturpflanzen um die Wachstumsfaktoren Licht, Wasser und Nährstoffe. Eine starke<br />

Verunkrautung vermin<strong>de</strong>rt außer<strong>de</strong>m die Durchlüftung <strong>de</strong>r Bestän<strong>de</strong>, was die Ausbreitung<br />

vieler pilzlicher Scha<strong>de</strong>rreger för<strong>de</strong>rn kann. Zu<strong>de</strong>m kann durch starke Verunkrautung <strong>de</strong>r<br />

Erntevorgang erschwert wer<strong>de</strong>n und das Erntegut verunreinigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Allerdings müssen nicht alle Kulturen während <strong>de</strong>r gesamten Kulturperio<strong>de</strong> unkrautfrei gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn vor allem während <strong>de</strong>r Jugendzeit. Nach <strong>de</strong>r empfindlichen unkrautfreien<br />

Perio<strong>de</strong> kann sich das Unkraut wie<strong>de</strong>r entwickeln, ohne <strong>de</strong>r Kultur einen Scha<strong>de</strong>n zuzufügen.<br />

Die Perio<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r die Kulturpflanzen beson<strong>de</strong>rs empfindlich gegenüber <strong>de</strong>r Konkurrenz<br />

durch Unkraut sind, ist bei <strong>de</strong>n unterschiedlichen Arten verschie<strong>de</strong>n lang. So vertragen<br />

beispielsweise Möhren, Kohlarten o<strong>de</strong>r Buschbohnen eine Spätverunkrautung etwa ab <strong>de</strong>r<br />

Mitte <strong>de</strong>r Kultur. Spinat, Feldsalat und an<strong>de</strong>re Schnittgemüse hingegen vertragen generell<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Qualitätsbeeinträchtigung <strong>de</strong>s Erntegutes keine Spätverunkrautung.<br />

Starke Ausbreitung einzelner Unkrautarten haben ihre Ursache häufig in <strong>de</strong>r falschen Bewirtschaftung.<br />

Durch eine durchdachte Fruchtfolge in Verbindung mit einer sorgfältigen Bo<strong>de</strong>nbearbeitung<br />

gilt es, <strong>de</strong>m massenhaften Auftreten von Unkräutern entgegenzuwirken.<br />

Denn mit <strong>de</strong>m Herbizidverbot fällt im ökologischen Anbau die Notbremse weg, mit <strong>de</strong>r im<br />

konventionellen Anbau stark verunkrautete Bestän<strong>de</strong> unter Umstän<strong>de</strong>n noch „gerettet“ wer<strong>de</strong>n<br />

können. Mit Hilfe vorbeugen<strong>de</strong>r Maßnahmen können Unkrautbesatz und Kosten für die<br />

direkte <strong>Unkrautregulierung</strong> in Grenzen gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r richtigen Bo<strong>de</strong>nbearbeitung<br />

Im ökologischen Anbau kommen wie im konventionellen Anbau sowohl wen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> als auch<br />

nicht wen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Maschinen zum Einsatz. Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nschutzes spricht vieles für<br />

<strong>de</strong>n Verzicht auf <strong>de</strong>n Pflug, da mit nicht wen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Maschinen die natürliche Schichtung<br />

<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns erhalten bleibt. Allerdings wird im ökologischen Anbau meistens <strong>de</strong>r Pflug eingesetzt,<br />

da somit das Unkraut – durch Vergraben <strong>de</strong>r Samen – am besten bekämpft wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Ein Kompromiss aus Theorie und wissenschaftlicher Erkenntnis stellt das Prinzip vom<br />

flachen Wen<strong>de</strong>n und tiefen Lockern dar. Als nicht wen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Maschinen kommen Schichtengrubber,<br />

Scheibenegge und Schwergrubber zum Einsatz. Als wen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verfahren wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r herkömmliche Pflug o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zweischichtenpflug eingesetzt. Der Zweischichtenpflug<br />

arbeitet im Vergleich zum herkömmlichen Pflug in zwei Horizonten, das untere Lockerungsschar<br />

bricht die häufig vorhan<strong>de</strong>nen Pflugsohlen auf.<br />

Durch eine gezielte Bo<strong>de</strong>nbearbeitung wer<strong>de</strong>n einerseits Unkräuter direkt erfasst bzw. Samen<br />

aus <strong>de</strong>r oberen Bo<strong>de</strong>nschicht in tiefere, „unschädlichere“ Schichten vergraben. An<strong>de</strong>rerseits<br />

kann <strong>de</strong>n Kulturpflanzen durch eine zeitlich gut abgestimmte Bearbeitung ein erheblicher<br />

Wachstumsvorsprung gegenüber <strong>de</strong>n Unkräutern verschafft wer<strong>de</strong>n. <strong>Unkrautregulierung</strong><br />

be<strong>de</strong>utet daher insbeson<strong>de</strong>re im ökologischen Anbau, Kulturmaßnahmen so zu kombinieren,<br />

dass die Kultur <strong>de</strong>m Unkraut immer einen Schritt voraus ist. Je kleiner das Unkraut<br />

ist, <strong>de</strong>sto wirkungsvoller kann es reguliert wer<strong>de</strong>n.<br />

2 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Stoppelbearbeitung<br />

Die Bearbeitung abgeernteter Parzellen dient neben <strong>de</strong>m flachen Einarbeiten von Ernteresten<br />

und <strong>de</strong>m Aufbrechen von Verdichtungen, die durch Pflege- und Erntemaßnahmen verursacht<br />

wur<strong>de</strong>n, auch <strong>de</strong>r Unkrautbekämpfung. Bereits aufgelaufene Unkräuter wer<strong>de</strong>n abgeschnitten<br />

und verschüttet. Ausdauern<strong>de</strong> Arten wie die Ackerkratzdistel o<strong>de</strong>r die Quecke wer<strong>de</strong>n<br />

zurückgedrängt. Zum einen wer<strong>de</strong>n Wurzeln und Rhizome dieser Wurzelunkräuter durch<br />

die Einwirkung <strong>de</strong>r Werkzeuge zerstört, an<strong>de</strong>rerseits wer<strong>de</strong>n die Pflanzen zum Wie<strong>de</strong>raustrieb<br />

angeregt. Mehrmaliges Bearbeiten in zeitlichen Abstän<strong>de</strong>n nimmt <strong>de</strong>n Pflanzen die<br />

Möglichkeit, ihre unterirdischen Speicherorgane ausreichend mit Assimilaten aufzufüllen, die<br />

sich <strong>de</strong>shalb mit <strong>de</strong>r Zeit erschöpfen: Die Ackerkratzdistel sollte maximal 10 cm, die Quecke<br />

maximal bis zum 3- bis 4-Blattstadium aufgewachsen sein, da dann die Reservestoffe in <strong>de</strong>n<br />

Wurzeln am geringsten sind. Zu<strong>de</strong>m wird durch die Stoppelbearbeitung auch <strong>de</strong>m Absamen<br />

nicht abgeernteter Kulturpflanzen vorgebeugt.<br />

Saubere Pflugfurche<br />

Die wesentliche Funktion <strong>de</strong>s Pflügens ist das Lockern und Wen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Krume, wobei<br />

Pflanzenreste in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n eingearbeitet wer<strong>de</strong>n. Die Pflugarbeit hinterlässt einen von organischen<br />

Reststoffen freien Bo<strong>de</strong>n („sauberen Tisch“) und schafft somit i<strong>de</strong>ale Bedingungen<br />

für anschließen<strong>de</strong> Kulturarbeiten (Säen, Pflanzen sowie Hack- und Striegelarbeiten in<br />

<strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Kultur). Hierbei haben die richtige Einstellung <strong>de</strong>s Pfluges und exaktes<br />

Arbeiten (Anschlussfahren) eine große Be<strong>de</strong>utung, <strong>de</strong>nn Unkräuter in Senken und Furchen<br />

wer<strong>de</strong>n bei späteren Hack- und Striegelarbeiten schlechter erfasst. Nicht bearbeitete Streifen<br />

bergen Verunkrautungspotenzial für die folgen<strong>de</strong>n Kulturen. Durch die Bearbeitung mit <strong>de</strong>m<br />

Pflug wer<strong>de</strong>n Unkrautsamen in untere Bereiche verlagert, allerdings können auch wie<strong>de</strong>rum<br />

Unkrautsamen langlebiger Arten aus tieferen Schichten nach oben in die Krume verlagert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Unkrautkur<br />

Eine effektive Maßnahme zur Unkrautbekämpfung ist die sogenannte Unkrautkur: In<strong>de</strong>m drei<br />

bis vier Wochen vor <strong>de</strong>r Saat o<strong>de</strong>r Pflanzung die Flächen für die Folgekultur vorbereitet wer<strong>de</strong>n,<br />

können Unkräuter zum Keimen angeregt wer<strong>de</strong>n und in Abstän<strong>de</strong>n von sieben bis zehn<br />

Tagen mit <strong>de</strong>m Striegel o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Egge bekämpft wer<strong>de</strong>n.<br />

Je<strong>de</strong> mechanische Bearbeitung führt zum erneuten Keimen von Unkrautsamen. Bei trockener<br />

Witterung kann durch Walzen o<strong>de</strong>r leichte Beregnung <strong>de</strong>r Keimvorgang beschleunigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius ist die Wirkung beschränkt. Auf kleineren Parzellen<br />

kann zur Temperaturerhöhung eventuell mit Vlies o<strong>de</strong>r Plastikfolie abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die letzte Bo<strong>de</strong>nbearbeitung sollte kurz vor <strong>de</strong>r Aussaat <strong>de</strong>r Kultur erfolgen, so dass heraufgearbeitete<br />

Unkräuter bis zur Aussaat <strong>de</strong>r Kultur noch vertrocknen können. Bei Kulturen, die<br />

abgeflammt wer<strong>de</strong>n, kann die letzte mechanische Bearbeitung ein bis zwei Wochen vor <strong>de</strong>r<br />

Saat erfolgen.<br />

Feinkrümeliges, ebenes Saat- bzw. Pflanzbeet<br />

Eine feinkrümelige Bo<strong>de</strong>noberfläche ermöglicht ein näheres Hacken an <strong>de</strong>n Kulturpflanzen<br />

als eine grobschollige Oberfläche, <strong>de</strong>nn bei zu klutigem Bo<strong>de</strong>n können Keimlinge zuge<strong>de</strong>ckt<br />

bzw. abgerissen wer<strong>de</strong>n. Je näher an die Kulturreihe herangearbeitet wer<strong>de</strong>n kann, <strong>de</strong>sto<br />

weniger aufwändig ist <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong> Handarbeitsaufwand in <strong>de</strong>r Reihe. Zu<strong>de</strong>m besteht<br />

bei anschließen<strong>de</strong>m Abflammen ein stärkerer Schattenwurf durch gröbere Kluten (siehe Berufsschule<br />

Gartebau, Modul B2 "Bo<strong>de</strong>nfruchtbarkeit, -pflege und -bearbeitung, Fruchtfolge",<br />

auf S. 11 im Foliensatz "Bo<strong>de</strong>npflege im ökologischen Gemüse- und Obstbau").<br />

3 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Eine Einebnung <strong>de</strong>s Saat- und Pflanzbeetes durch eine gute Querverteilung ist im Hinblick<br />

auf spätere Bearbeitungsschritte von Be<strong>de</strong>utung, <strong>de</strong>nn in Senken und Kuhlen können Geräte<br />

mit geringer Bo<strong>de</strong>nanpassung nicht ausreichend wirken.<br />

Generell ist darauf zu achten, dass Unkräuter spätestens bei Blühbeginn beseitigt wer<strong>de</strong>n<br />

und verunkrautete Flächen nach <strong>de</strong>r Ernte zügig bearbeitet wer<strong>de</strong>n. Ebenso sollte das Aussamen<br />

von Gründüngungs- und Ackerfutterbestän<strong>de</strong>n vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Zwischenbegrünung zur Unkrautsanierung<br />

Zwischenbegrünung hat im ökologischen Anbau beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung: Sie dient <strong>de</strong>r Erhaltung<br />

und Steigerung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfruchtbarkeit, da die zusätzlich eingebrachte organische Substanz<br />

die Bo<strong>de</strong>nstruktur verbessert. Zwischenfruchtanbau kann immer dort betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />

wo zwischen Hauptkulturen ausreichend Vegetationszeit zur Verfügung steht. Neben<br />

<strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>r Zwischenfrüchte für Fütterungszwecke wer<strong>de</strong>n sie auch als Gründüngungen<br />

bzw. zur Nährstoffkonservierung angebaut. Durch <strong>de</strong>n gezielten Anbau von Leguminosen<br />

kann <strong>de</strong>m Betriebskreislauf Stickstoff zugeführt wer<strong>de</strong>n (siehe hierzu auch Modul D2 "Fruchtfolge<br />

- Gründüngung", Foliensatz "Fruchtfolge – Erhaltung und Steigerung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfrucht<br />

-barkeit".<br />

Neben <strong>de</strong>r bo<strong>de</strong>npflegen<strong>de</strong>n Wirkung haben Zwischenbegrünungen auch unkrautregulieren<strong>de</strong><br />

Effekte: Zwischenbegrünungen bekämpfen Unkräuter durch Lichtentzug, ausgekeimte<br />

Unkräuter können durch mangeln<strong>de</strong>s Licht nicht bis zur Samenreife abkeimen, son<strong>de</strong>rn sterben<br />

ab. Wurzelunkräuter wer<strong>de</strong>n geschwächt, da sie nicht genügend Reservestoffe einlagern<br />

können. Je nach angebauter Pflanzenart ist die unkrautunterdrücken<strong>de</strong> Wirkung unterschiedlich<br />

stark: Zweikeimblättrige Pflanzen haben beispielsweise aufgrund ihrer waagerechten<br />

Blattstellung eine bessere unkrautunterdrücken<strong>de</strong> Wirkung als Gräser.<br />

Das Schnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Pflanzenbestän<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>r Samenbildung <strong>de</strong>r Unkräuter ist eine gute Bekämpfungsmöglichkeit<br />

bei Samenunkräutern sowie bei Wurzelunkräutern. Beim Schnei<strong>de</strong>n<br />

ist zu beachten, dass möglichst große Mengen Unkräuter abgeschnitten wer<strong>de</strong>n, die Gründüngungen<br />

aber geschont wer<strong>de</strong>n, so dass sich diese schnell weiterentwickeln und die<br />

verbleiben<strong>de</strong>n Unkräuter überwachsen können.<br />

Allerdings ist zu beachten, dass auch die Pflanzen, die zur Zwischenbegrünung angebaut<br />

wer<strong>de</strong>n, selbst zu Unkräutern wer<strong>de</strong>n können, wenn sie zu spät, bei bereits fortgeschrittener<br />

Blüte, geschnitten wer<strong>de</strong>n. Vor allem bei Gräsern besteht die Gefahr <strong>de</strong>s Durchwuchses<br />

nach <strong>de</strong>m Umbrechen, wenn sie nicht ausreichend tief und sauber eingepflügt wer<strong>de</strong>n.<br />

4 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Mechanische Regulierung – Möglichkeiten und Geräte<br />

Durch <strong>de</strong>n gezielten Einsatz vorbeugen<strong>de</strong>r Unkrautbekämpfungsmaßnahmen können <strong>de</strong>r<br />

Unkrautbesatz und die Kosten für die Regulierung in Grenzen gehalten wer<strong>de</strong>n. Die Kombination<br />

<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Maßnahmen muss im Vorfeld gut geplant sein. Die mechanische<br />

<strong>Unkrautregulierung</strong> ist immer auch eine Bo<strong>de</strong>nbearbeitung. Ein Hackdurchgang för<strong>de</strong>rt durch<br />

die Einbringung von Luft in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n damit die Mineralisierung von organisch gebun<strong>de</strong>nem<br />

Stickstoff und begünstigt somit unter günstigen Bedingungen auch das Wachstum <strong>de</strong>r Kulturen.<br />

Ganzflächig arbeiten<strong>de</strong> Verfahren<br />

Neben <strong>de</strong>r Unkrautkur (siehe oben), die als direkte Maßnahme zur <strong>Unkrautregulierung</strong> vor<br />

<strong>de</strong>r Saat o<strong>de</strong>r Pflanzung durchgeführt wird, gibt es weitere ganzflächig arbeiten<strong>de</strong> Verfahren:<br />

Der Einsatz von ganzflächig arbeiten<strong>de</strong>n Striegeln o<strong>de</strong>r Netzeggen ist bei Saatkulturen, die<br />

tief gesät wer<strong>de</strong>n (min<strong>de</strong>stens 3 cm tief), im Vorauflaufverfahren möglich. Das sogenannte<br />

Blindstriegeln mit einem Hackstriegel o<strong>de</strong>r einer Netzegge wird zwischen Saat und Auflaufen<br />

<strong>de</strong>r Kultur, wenn <strong>de</strong>r Keimling <strong>de</strong>r Kultur sich noch unter <strong>de</strong>r Bearbeitungstiefe <strong>de</strong>s Striegels<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Egge befin<strong>de</strong>t, durchgeführt. Um einen optimalen Bekämpfungserfolg zu erzielen,<br />

wird die Kultur am besten in das bereits keimen<strong>de</strong> Unkraut gesät, um <strong>de</strong>m Unkraut einen<br />

Vorsprung vor <strong>de</strong>r keimen<strong>de</strong>n Kultur zu geben. Hierzu bietet sich eine Kombination mit einer<br />

Unkrautkur an, die zu diesem Zweck ein bis zwei Wochen vor <strong>de</strong>r Aussaat <strong>de</strong>r Kultur stattfin<strong>de</strong>n<br />

sollte. Wichtig ist das flache Einstellen <strong>de</strong>r Striegelzinken, damit die Arbeitstiefe auf 2<br />

bis 3 cm beschränkt wird.<br />

Hackend arbeiten<strong>de</strong> Maschinen arbeiten in <strong>de</strong>r Regel nicht selektiv und wer<strong>de</strong>n daher vorwiegend<br />

im Bereich zwischen <strong>de</strong>n Reihen eingesetzt. Um <strong>de</strong>n unbearbeiteten Bereich in <strong>de</strong>r<br />

Nähe <strong>de</strong>r Kulturpflanzen möglichst gering zu halten, sollte so nah wie möglich an die Kulturreihen<br />

herangehackt wer<strong>de</strong>n. Erste Voraussetzung hierfür ist eine sorgfältige und saubere<br />

Saat- bzw. Pflanztechnik. Bei Hackbürsten o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Geräten sollten die Kulturschutztunnels<br />

und die Schutzscheiben so schmal wie möglich gewählt wer<strong>de</strong>n. Inzwischen gibt es<br />

auch Geräte mit <strong>de</strong>r Möglichkeit, die Arbeitsbreite zu variieren, zum Beispiel über hydraulische<br />

Anpassung <strong>de</strong>s Reihenabstan<strong>de</strong>s während <strong>de</strong>s Hackens.<br />

Entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Hackerfolg ist die Witterung um <strong>de</strong>n Hacktermin: Trockenes, sonniges<br />

Wetter vor und nach <strong>de</strong>m Hacktermin erhöht <strong>de</strong>n Bekämpfungserfolg, da die herausgehackten<br />

Unkräuter dann besser vertrocknen und nicht wie<strong>de</strong>r anwachsen.<br />

Je nach Hackgerät wer<strong>de</strong>n die Unkräuter durch Abschnei<strong>de</strong>n, Herausreißen und Verschütten<br />

bekämpft. Die nachfolgend aufgeführten Tabellen eignen sich auch als Kopiervorlagen<br />

für <strong>de</strong>n Unterricht.<br />

5 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Zusammenstellung verschie<strong>de</strong>ner Geräte zur mechanischen<br />

Unkrautbekämpfung<br />

Scharhacke<br />

Funktionsweise:<br />

• Schare unterschnei<strong>de</strong>n Unkräuter und werfen Er<strong>de</strong> auf. Dadurch schnei<strong>de</strong>n und verschütten<br />

sie die Unkräuter<br />

• Mit Winkelmessern und < 3 km/h kein Anhäufeleffekt<br />

• Mit Gänsefußscharen und > 3 km/h leichter Häufeleffekt<br />

• Mit Häufelkörper guter Häufeleffekt<br />

• Lockerung 3 bis 5 cm tief<br />

Geeignete Kulturen:<br />

Alle Reihenkulturen – auch in Kombination mit <strong>de</strong>m Striegel; Reihenabstand dreireihig: 44<br />

o<strong>de</strong>r 50 cm; Reihenabstand vierreihig: 33 bis 16 cm (minimal)<br />

Vorteile:<br />

• Auch bei Wurzelunkräutern sowie auf verschlämmten o<strong>de</strong>r verfestigten Bö<strong>de</strong>n einsetzbar<br />

• Gute Wirkung auch gegen größere Unkräuter und Gräser bis 4-Blattstadium<br />

• Durch Parallelogrammaufhängung relativ gute Bo<strong>de</strong>nanpassung<br />

• Relativ tolerant gegenüber Steinen und Schollen (mit Hohlscheiben)<br />

Nachteile:<br />

• Krümelung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns nicht immer ausreichend<br />

• Bei frisch aufgelaufenen Sämereien Gefahr, dass Sämlinge verschüttet wer<strong>de</strong>n<br />

• Bei Feinsämereien wie Möhren o<strong>de</strong>r Zwiebeln Sicherheitsabstand ca. 5 cm zur Reihe<br />

• Anbringung von Hohlscheiben kann Verschüttung verhin<strong>de</strong>rn<br />

Zu beachten:<br />

• Möglichst flach arbeiten (2 bis 3 cm tief)<br />

• So nah wie möglich an Kulturreihe hacken (mit Hohlscheiben)<br />

• Schare regelmäßig schärfen<br />

Arbeitsleistung:<br />

0,5 Hektar pro Stun<strong>de</strong> (1,5 m)<br />

6 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Trennhacke<br />

Funktionsweise:<br />

• Schare unterschnei<strong>de</strong>n Unkräuter und werfen Er<strong>de</strong> auf, rotieren<strong>de</strong> Fe<strong>de</strong>rzinken greifen in<br />

aufgeworfenen Erdstrom ein und trennen Er<strong>de</strong> von Wurzen und legen Unkräuter oberflächlich<br />

ab<br />

• Schnei<strong>de</strong>t, enter<strong>de</strong>t durch rotieren<strong>de</strong> Zinken und verschüttet<br />

• Nur leichter Häufeleffekt<br />

• Lockerung 3 bis 5 cm tief<br />

Geeignete Kulturen:<br />

Alle Reihenkulturen (Reihenabstand 50 cm)<br />

Vorteile:<br />

• Durch Enterdung <strong>de</strong>r Wurzeln auch bei größeren Unkräutern geeignet<br />

• Durch Parallelogrammaufhängung relativ gute Bo<strong>de</strong>nanpassung<br />

• Relativ tolerant gegenüber Steinen und Schollen (mit Hohlscheiben)<br />

• Durch Schutztunnel wer<strong>de</strong>n Kulturpflanzen vor <strong>de</strong>n Zinken geschützt<br />

Nachteile:<br />

Macht bei größeren Kulturen früher Schä<strong>de</strong>n als Scharhacke durch rotieren<strong>de</strong> Zinken<br />

Zu beachten:<br />

Durch <strong>de</strong>n Effekt <strong>de</strong>s Enter<strong>de</strong>ns ist auch eine Bearbeitung bei feuchterem Klima möglich<br />

Arbeitsleistung:<br />

0,5 Hektar pro Stun<strong>de</strong> (1,5 m)<br />

7 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Sternhacke/Rollhacke:<br />

Funktionsweise:<br />

• Rotieren<strong>de</strong> Sternrä<strong>de</strong>r, die in Fahrtrichtung arbeiten<br />

• Bissenartiges Abtrennen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns, Unkräuter wer<strong>de</strong>n abgerissen und verschüttet<br />

• Je nach Einstellung <strong>de</strong>r Sternrä<strong>de</strong>r anhäufeln<strong>de</strong>r Effekt o<strong>de</strong>r nicht<br />

Geeignete Kulturen:<br />

Alle Reihenkulturen ab Reihenabstand > 40 cm<br />

Vorteile:<br />

• Gute Krümelung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />

• Geringe Verstopfungsgefahr auch bei größeren Unkräutern<br />

• Hohe Arbeitsgeschwindigkeit möglich<br />

• Auch für Bearbeitung von Dämmen geeignet<br />

Nachteile:<br />

• Wenig Wirkung gegen größere Gräser, Hirsen und Wurzelunkräuter<br />

• Hoher Aufwand für das Umstellen <strong>de</strong>r Geräte<br />

Zu beachten:<br />

Arbeitsleistung:<br />

1,5 Hektar pro Stun<strong>de</strong> (3 m)<br />

8 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Reihenhackbürste<br />

Funktionsweise:<br />

Rotieren<strong>de</strong> Kunststoffborsten durchbürsten die obersten Bo<strong>de</strong>nschichten in Fahrtrichtung<br />

Geeignete Kulturen:<br />

Alle Reihenkulturen<br />

Vorteile:<br />

• Kleinerer Sicherheitsabstand zur Kultur möglich als bei Scharhacke, da Kunststoffborsten<br />

kaum zum Abheben o<strong>de</strong>r Verschieben <strong>de</strong>r Schollen führen<br />

• Krümeleffekt auch bei ungünstigen Bo<strong>de</strong>neffekten<br />

Nachteile:<br />

• Verschlämmungsgefahr bei zu hohen Drehzahlen<br />

• Größere Unkräuter wer<strong>de</strong>n schlechter erfasst<br />

• Durch die starke Krümelung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns anschließen<strong>de</strong>s Verschlämmen möglich<br />

• Größere, breit ausla<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kulturen können nicht mehr bearbeitet wer<strong>de</strong>n<br />

Zu beachten:<br />

In verhärteten Bö<strong>de</strong>n vorlaufen<strong>de</strong>s Lockerungsschar anbringen<br />

Arbeitsleistung:<br />

0,4 Hektar pro Stun<strong>de</strong> (1,5 m)<br />

9 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Weitere Geräte<br />

Spezielle Maschinen zur Unkrautbekämpfung in <strong>de</strong>r Reihe<br />

Für die Unkrautbekämpfung zwischen <strong>de</strong>n Reihen stehen inzwischen viele Geräte und Gerätekombinationen<br />

zur Verfügung. Zum Entfernen <strong>de</strong>r Unkräuter in <strong>de</strong>r Reihe ist zum Teil jedoch<br />

hoher Handarbeitsaufwand nötig, insbeson<strong>de</strong>re bei Kulturen, die schlecht <strong>de</strong>cken wie<br />

Möhren, Sellerie, Lauch o<strong>de</strong>r Säzwiebeln. Die Zahl <strong>de</strong>r aufzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Arbeitsstun<strong>de</strong>n<br />

dafür liegt je nach Kultur und Stärke <strong>de</strong>r Verunkrautung zwischen 60 und 800 je Hektar. Alle<br />

bekannten Geräte setzen einen ausreichen<strong>de</strong>n Wachstumsvorsprung <strong>de</strong>r Kultur gegenüber<br />

<strong>de</strong>n Unkräutern voraus, so dass die Geräte in <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs empfindlichen Phase, kurz<br />

nach <strong>de</strong>m Auflaufen <strong>de</strong>r Kultur, nicht eingesetzt wer<strong>de</strong>n können. Daher sollte an dieser Stelle<br />

auf die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r <strong>Unkrautregulierung</strong> im Vorauflauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n. Generell ist<br />

<strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>r Bearbeitung und damit die Größe <strong>de</strong>r Unkräuter eher entschei<strong>de</strong>nd als das<br />

jeweils eingesetzte Gerät, da sich die Anschaffung teurer Geräte mit geringfügig höherem<br />

Wirkungsgrad erst ab gewissen Flächengrößen rechtfertigt.<br />

Fingerhacke<br />

Funktionsweise:<br />

• Zwei Kunststofffingersterne rotieren links und rechts <strong>de</strong>r Kulturreihe<br />

• Reißen Unkräuter aus und verschütten<br />

Geeignete Kulturen:<br />

Bohnen, Zuckermais, Kohlarten, Lauch<br />

Vorteile:<br />

• Oberirdische Pflanzenteile wer<strong>de</strong>n kaum getroffen (im Gegensatz zum Striegel)<br />

• Reihenbereich kann intensiver als beim Striegel bearbeitet wer<strong>de</strong>n<br />

• Auch in Kulturen mit rosettenartigem Wuchs möglich<br />

Nachteile:<br />

• Kulturen müssen bereits gut verwurzelt sein<br />

• Sicherer Bekämpfungserfolg nur im Keimblattstadium <strong>de</strong>r Unkräuter<br />

• Relativ hoher Werkzeugverschleiß, vor allem auf steinigen o<strong>de</strong>r verfestigten Bö<strong>de</strong>n<br />

Zu beachten:<br />

• Auch in Kombination mit Sternhacke o<strong>de</strong>r Striegel einsetzbar<br />

• Je nach Abstand <strong>de</strong>r Finger (auch überlappend einstellbar) wird <strong>de</strong>r Reihenbereich mehr<br />

o<strong>de</strong>r weniger intensiv bearbeitet<br />

Arbeitsleistung:<br />

0,5 Hektar pro Stun<strong>de</strong> (1,5 m)<br />

10 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Anhäufler<br />

Funktionsweise:<br />

• Flachhäufler o<strong>de</strong>r mit vorhan<strong>de</strong>nen Schar- o<strong>de</strong>r Rollhacken bei entsprechen<strong>de</strong>r Einstellung<br />

(Häufelbleche hinter <strong>de</strong>n Hackscharen o<strong>de</strong>r Häufelkörper bzw. anhäufeln<strong>de</strong> Einstellung<br />

bei <strong>de</strong>r Rollhacke)<br />

• Verschütten <strong>de</strong>r Unkräuter<br />

Geeignete Kulturen:<br />

• Lauch, Kohlarten, Zuckermais, Möhren (ab 15 cm Laubhöhe)<br />

• Sellerie, Zwiebeln, Spinat: nur leicht anhäufeln<br />

Vorteile:<br />

• Kulturpflanzen wer<strong>de</strong>n von Arbeitswerkzeugen nicht direkt getroffen<br />

• Bekämpfungserfolge beim Verschütten relativ witterungsunabhängig<br />

• Erhöht Standfestigkeit <strong>de</strong>r Kulturpflanzen<br />

Nachteile:<br />

Aufgrund begrenzter Höhe meist nur für kleinere o<strong>de</strong>r mittlere Unkräuter möglich<br />

Zu beachten:<br />

• Hack- und Häufelgänge kombinieren<br />

• Bei zu starkem Anhäufeln besteht Verschmutzungsgefahr <strong>de</strong>s Erntegutes<br />

Reihenstriegel (Acrobat-Wee<strong>de</strong>r)<br />

Funktionsweise:<br />

Über je<strong>de</strong> Kulturreihe laufen<strong>de</strong> Achse mit Fe<strong>de</strong>rzinken rotiert quer durch Kulturreihen, zieht<br />

Unkraut heraus und legt es ab<br />

Geeignete Kulturen:<br />

• Lauch, Möhren<br />

• Reihenabstand min<strong>de</strong>stens 45 cm<br />

Vorteile:<br />

• Reihenabstand stufenlos einstellbar<br />

• Zinken weichen verwurzelten Kulturen gut aus<br />

Nachteile:<br />

• Kulturen müssen fest verwurzelt und stabil sein<br />

• Ggf. nachfolgen<strong>de</strong>s Anhäufeln nötig, um Er<strong>de</strong> in Reihe wie<strong>de</strong>r aufzufüllen<br />

Zu beachten:<br />

Ggf. Verletzungsgefahr für größere Kulturpflanzen<br />

Weitere Geräte sind <strong>de</strong>r Pneumat, ein mit Druckluft arbeiten<strong>de</strong>s Gerät, das die Unkräuter<br />

mittels Luft ausreißt, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Rotorstriegel, <strong>de</strong>r ähnlich wie ein Heuschwa<strong>de</strong>r quer zur Kulturpflanzenreihe<br />

arbeitet und die Unkräuter herauszieht.<br />

11 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Teilmechanisierte Geräte zur Bekämpfung in <strong>de</strong>r Reihe<br />

Rückenschonen<strong>de</strong>s Arbeiten ermöglichen spezielle Liegegeräte (Liegefahrrad o<strong>de</strong>r Liegeraupe),<br />

die rückenschonen<strong>de</strong>s Jäten von Hand ermöglichen. Dabei liegt das Jätpersonal<br />

relativ entspannt auf einem langsam fahren<strong>de</strong>n Gerät, das mit <strong>de</strong>n Füßen gesteuert wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Geeignet sind die Geräte für alle Handarbeiten, sie können für bis zu 10 Arbeitsplätze<br />

ausgerüstet wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine technisch noch einfachere Variante ist die Schiebehacke: Ein schlichter Geräteträger,<br />

an <strong>de</strong>m Elemente mit Scharen befestigt sind, wird von Hand durch die Beete geschoben und<br />

kann auch in Gewächshauskulturen eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Thermische Regulierung – Möglichkeiten und Geräte<br />

Abflammgeräte<br />

Funktionsweise:<br />

Durch schockartige Hitzeeinwirkung wer<strong>de</strong>n Unkräuter zerstört, zwei verschie<strong>de</strong>ne Mechanismen<br />

sind im Einsatz:<br />

• Offene Flamme: schnellere Wirkung als Infrarot, höhere Arbeitsgeschwindigkeit<br />

• Infrarot: geringerer Energieverbrauch, geringere Arbeitsgeschwindigkeit, kleinere Unkräuter<br />

im Wärmeschatten wer<strong>de</strong>n schlechter erfasst<br />

• Kombinationen aus bei<strong>de</strong>n Systemen<br />

Geeignete Kulturen:<br />

Langsam keimen<strong>de</strong>, konkurrenzschwache Kulturen<br />

Vorteile:<br />

Gute Wirksamkeit in <strong>de</strong>r Reihe (Aber: Aufgelaufene Kulturpflanzen wer<strong>de</strong>n mit Ausnahme<br />

einkeimblättriger Arten vernichtet!)<br />

Nachteile:<br />

• Keine ausreichen<strong>de</strong> Wirkung gegen Wurzelunkräuter, hitzetolerante Pflanzen und einkeimblättrige<br />

Unkräuter<br />

• Unkräuter im Wärmeschatten (gröbere Schollen o<strong>de</strong>r Steine) wer<strong>de</strong>n nicht erfasst<br />

Zu beachten:<br />

• Für guten Bekämpfungserfolg müssen Unkräuter trocken sein<br />

• Wirkungskontrolle: Fingerprobe = als Einstellungshilfe für Arbeitsgeschwindigkeit, Gasdruck,<br />

Brennereinstellung und Abstand => wenn sich nach leichtem Druck mit Daumen<br />

und Zeigefinger eine dunkelgrüne Druckstelle zeigt, ist die Einstellung in Ordnung<br />

12 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory


Literatur<br />

• E<strong>de</strong>lbrauk, B.: Mechanische Verfahren <strong>de</strong>r <strong>Unkrautregulierung</strong>. In: Monatsschrift<br />

(Magazin für <strong>de</strong>n Gartenbauprofi) 7/2003<br />

• Lichtenhahn et al.: <strong>Unkrautregulierung</strong> – termingerecht und schlagkräftig. In: Bio-<br />

gemüsebau, FiBL (Hrsg.), 2002<br />

• Laber, H.: Unkrautregulation. In: Ökologischer Gemüsebau – Managementunterla-<br />

ge, Sächsische Lan<strong>de</strong>sanstalt für Landwirtschaft (Hrsg.) 2000<br />

• Schwab, S.: Erfahrungen mit Fingerhacke, Striegel und Co. In: Monatsschrift<br />

(Magazin für <strong>de</strong>n Gartenbauprofi) 9/2002<br />

• Siebeneicher et al.: Handbuch für <strong>de</strong>n biologischen Landbau. Naturbuch Verlag,<br />

2003<br />

www.oekolandbau.nrw.<strong>de</strong><br />

www.oekolandbau.<strong>de</strong><br />

13 / 13 © BLE 2006<br />

K. Spory

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!