03.01.2013 Aufrufe

wasserhaushaltsuntersuchungen im rahmen des forstlichen umwelt

wasserhaushaltsuntersuchungen im rahmen des forstlichen umwelt

wasserhaushaltsuntersuchungen im rahmen des forstlichen umwelt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

112<br />

3.2 Wasserhaushalt der Untersuchungsfl<br />

ächen <strong>des</strong> Kompensationsversuchs<br />

3.2.1 Konzept <strong>des</strong> vergleichenden Kompensationsversuchs<br />

mit verschiedenen<br />

Puffersubstanzen zur Minderung der<br />

Auswirkungen von Luftschadstoffeinträgen<br />

in Waldökosystemen<br />

Ende der 80er Jahre waren die Waldböden in<br />

Rheinland-Pfalz auf großen Flächen versauert und<br />

an Basen verarmt. Die Puffermechanismen der<br />

Waldböden waren weitgehend erschöpft, so dass<br />

jede weitere Säurebelastung nahezu unvermindert<br />

an den Unterboden und an die Hydrosphäre<br />

abgegeben wurde. Zwar wurden die Einträge von<br />

Schwefeldioxid in den vergangenen Jahrzehnten<br />

stark reduziert, jedoch belasten noch <strong>im</strong>mer zu<br />

hohe Stickstoffeinträge das Ökosystem Wald,<br />

auch als versauerungswirksame Komponente<br />

(BLOCK 2006, MELLERT 2010).<br />

Bodenschutz in säurebelasteten Waldökosystemen<br />

bedeutet, dass die aktuellen Luftschadstoffdepositionen<br />

kompensiert und die biologischen<br />

Kreisläufe unterstützt werden, um so langfristig<br />

die Vitalität der Waldbäume zu fördern. Dadurch<br />

soll das Risiko einer weiteren Versauerung und<br />

Degradierung der Böden sowie die daraus resultierende<br />

Gefährdung der Hydrosphäre verringert<br />

werden. Neben der Luftreinhaltung und stabilisierenden<br />

waldbaulichen Maßnahmen ist die<br />

Waldkalkung mit magnesiumreichen Dolomiten<br />

die bedeutendste Komponente <strong>des</strong> Bodenschutzes<br />

(SCHAAF & HÜTTL 2006).<br />

Im „vergleichenden Kompensationsversuch“<br />

werden begleitend zu den Praxiskalkungsmaßnahmen<br />

<strong>im</strong> Wald die Wirksamkeit und Ökosystemverträglichkeit<br />

der Bodenschutzkalkung<br />

untersucht. Dies gilt insbesondere für die Erhöhung<br />

der Basensättigung <strong>im</strong> Mineralboden und<br />

die Verbesserung der Nährelementversorgung der<br />

Bäume, aber auch für die Entwicklung von ökologisch<br />

günstigeren Humusformen und die Restabilisierung<br />

der Tonminerale. Da der festgestellte<br />

Ernährungsstress in erster Linie von einer allgemein<br />

schwachen Magnesium-Versorgung (BLOCK<br />

et al. 1991) gesteuert wird, welche durchaus eine<br />

Folge der Versauerung der Waldstandorte sein<br />

kann (SCHÜLER 2002, ULRICH 1991), werden auch<br />

entsprechende Düngungseffekte bei der Bodenschutzkalkung<br />

und nach der Ausbringung von<br />

Magnesiumdüngern untersucht. Die Erkenntnisse<br />

aus diesem Versuch geben praktische Entscheidungshilfen<br />

für einen wirksamen Boden- und<br />

Sickerwasserschutz, sowie bei der Revitalisierung<br />

der Wälder .<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Bodenschutzes wurden in Rheinland-Pfalz<br />

seit 1983 655.319 ha Wald gekalkt<br />

(Stand 2010). Es ist das Ziel dieser Untersuchungen,<br />

Empfehlungen für die Praxis zur Fortführung<br />

der Bodenschutzkalkung mit Blick auf die erforderliche<br />

Menge und den Turnus der Kalkungen zu<br />

erarbeiten.<br />

1988 wurden dazu 4 Parzellenanlagen auf häufi g<br />

in Rheinland-Pfalz vorkommenden Bodensubstraten<br />

in Fichtenbeständen <strong>des</strong> Sieger Berglan<strong>des</strong><br />

(Hatzfeldt-Wildenburg‘sche Forsten), der<br />

Osteifel (Forstamt Adenau) und <strong>des</strong> Hoch- und<br />

Idarwal<strong>des</strong> <strong>im</strong> Hunsrück (ehemals Forstamt Idar-<br />

Oberstein, jetzt Forstamt Birkenfeld) sowie in<br />

einem Kiefernbestand mit unterständiger Buche<br />

<strong>im</strong> Nördlichen Pfälzerwald (ehemals Forstamt<br />

Hochspeyer, jetzt Forstamt Otterberg) eingerichtet.<br />

Alle Standorte waren 1988 stark versauert. Die<br />

oberen Bodenhorizonte in Adenau und Hochspeyer<br />

wiesen <strong>im</strong> Mittel pH-Werte in CaCl 2 von<br />

nur etwa 3 auf. In Idar-Oberstein und Hatzfeldt-<br />

Wildenburg lagen die entsprechenden pH-Werte<br />

noch unter 4. Im tieferen Mineralboden wurde<br />

auf allen Standorten pH-Werte um 4 gefunden.<br />

Gleichzeitig waren die Standorte nur mangelhaft<br />

mit basischen Nährelementen versorgt. Der<br />

geringe Vorrat an austauschbarem Magnesium<br />

von knapp 1 % Anteil an der effektiven Austauschkapazität<br />

auf allen Standorten und in allen<br />

Bodentiefen deutete auf die gespannte Ernährungssituation<br />

insbesondere bei diesem wichtigen<br />

Nährelement hin. Die Bodenaustauscher waren<br />

zu über 90 % mit Kationsäuren belegt. Dabei<br />

dominierte das bei der Silikatzerstörung freiwerdende<br />

Kation Aluminium.<br />

Die Versuchsanlagen sind zur Aufnahme der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!