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Jones Marktplatz 10a T 05572 394288, F 05572 949127 www.jones ...

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Stolze Erfolge<br />

Pioniere des Wirtschaftsstandorts Dornbirn.<br />

Vom Szenelokal bis zur Autowerkstatt, vom Zahnarzt<br />

bis zum Möbelhändler, von Loft-Wohnungen<br />

bis zum Fotostudio, in die verlassenen Fabriken<br />

der einstigen Textilstadt Dornbirn sind längst<br />

die Dienstleister eingezogen. Als Wirtschaftsstadt<br />

mit Lebensqualität wirbt Dornbirn um die Ansiedlung<br />

neuer Betriebe. Daneben gibt es aber auch Pionierunternehmen<br />

in verschiedenen Branchen der<br />

Industrie, wie etwa Zumtobel, Mohrenbräu und<br />

David Fussenegger, die sich an diesem Hochlohnstandort<br />

seit Generationen behaupten können.


Trotz seiner Entwicklung vom regionalen Familienbetrieb<br />

zum globalen Konzern schlägt das Herz<br />

des Leuchtenherstellers Zumtobel in Dornbirn.<br />

Den Grundstein legte der Maschinenbau-Ingenieur<br />

Walter Zumtobel 1950 mit der Idee, für die damals<br />

neuen Leuchtstoffröhren Vorschaltgeräte zu<br />

produzieren. Bald danach entschied er sich, auch<br />

die passenden Leuchten dazu selbst herzustellen.<br />

Sein Denken war vor allem auf technische Perfektion<br />

ausgerichtet. So gelang es ihm, der Konkurrenz<br />

immer einen Schritt voraus zu sein. Heute<br />

wird Dornbirns größter Arbeitgeber von externen<br />

Managern geführt, und nach dem Gang an die Wiener<br />

Börse hält die Familie nur noch eine Minderheit<br />

der Aktien, Dornbirn ist Sitz der Firmenzentrale<br />

geblieben. Das Unternehmen beschäftigt weltweit<br />

7500 Mitarbeiter.<br />

Nach wie vor ist die Innovationskraft wesentlich<br />

für den Erfolg. Mit Leuchten und Lichtkomponenten<br />

konnte die Zumtobel-Gruppe zuletzt einen<br />

Umsatz von 1,234 Milliarden Euro erzielen. Der<br />

Anspruch an die gestalterische Qualität ist heute<br />

genauso hoch wie jener an die technische. Ausdruck<br />

dafür ist die Zusammenarbeit mit bekannten<br />

Designern und Architekten wie Zaha Hadid,<br />

James Irvine, Hani Rashid und Ettore Sottsass.<br />

Mitten im Produktionswerk in der Schweizerstraße<br />

befindet sich das Lichtforum. Das Schau-<br />

Leuchten bringen Licht in Form<br />

ZUMTOBEL-GRUPPE<br />

fenster für die Zumtobel-Produkte betritt man<br />

über eine skulpturale Treppe. Durch die gezielte<br />

Steuerung des Tageslichteinfalls über die Decke<br />

entsteht die Illusion eines fließenden Raumes. In<br />

verschiedenen Themenkuben werden die vielfältigen<br />

Lichtanwendungen vorgestellt.<br />

Zukunftschancen ergeben sich für Zumtobel<br />

einerseits durch die Debatte um die CO2-Reduktion,<br />

die einen effizienteren Einsatz von Energie<br />

verlangt, und andererseits durch die zunehmende<br />

Bedeutung von Licht beim Planen und Bauen.<br />

Vor allem die LED-Technologie verspricht neue Dimensionen,<br />

beispielsweise bei der medizinischen<br />

Lichttherapie oder bei Bildschirmarbeitsplätzen.<br />

Mit LED ist es möglich, durch Farbspiele Stimmungen<br />

zu inszenieren und das Wohlbefinden zu steigern.<br />

Außerdem wird im Vergleich zu konventionellen<br />

Lichtquellen Energie gespart.<br />

Wichtige Strategien für das Wachstum von<br />

Zumtobel in über fünf Jahrzehnten waren die frühe<br />

Exportorientierung und gezielte Firmenübernahmen.<br />

Wie stark die internationale Strahlkraft<br />

des in der alemannischen Provinz beheimateten<br />

Unternehmens ist, beweisen zahlreiche bedeutende<br />

Projekte in aller Welt wie das Olympiastadion<br />

in Berlin, das Interbank Headquarter in Lima,<br />

das BMW Werk in Leipzig, der Hearst Tower in New<br />

York und der Flughafen in Peking.<br />

Zum Wohl in Dornbirn<br />

MOHRENBRÄU<br />

Die Geschichte der ältesten Brauerei Vorarlbergs<br />

geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. 1784 wird die<br />

Mohrenbrauerei erstmals urkundlich erwähnt. Ihr<br />

Gründer war nicht etwa ein aus einem fernen Kontinent<br />

stammender Handelsreisender, sondern<br />

der Bregenzerwälder Josef Mohr, der im Zentrum<br />

von Dornbirn eine Gaststätte mit Brauerei eröffnete<br />

und als Logo sein Familienwappen verwendete.<br />

Seit 1834 ist die Mohrenbrauerei im Eigentum der<br />

Familie Huber, die das Unternehmen in sechster<br />

Generation betreibt.<br />

300 Eimer Bier wurden einst jährlich produziert,<br />

heute sind es 160.000 Hektoliter. Für diese<br />

Entwicklung waren immer wieder technische Errungenschaften<br />

notwendig, wie die Kühlmaschine<br />

1887, mit der in Vorarlberg erstmals künstliches Eis<br />

erzeugt wurde. Damit wurde das Bier lagerfähig<br />

und konnte auf Vorrat produziert werden.<br />

Die jüngste Investition knüpft an die Ursprünge<br />

der Brauerei an. Als Hommage an das alte Gasthaus<br />

„Zum Mohren“ wurde auf dem historischen<br />

Gär- und Lagerkeller ein modernes Kommunikations-<br />

und Dienstleistungsgebäude errichtet, um<br />

die Marktposition der Dornbirner Brauerei gegenüber<br />

den mächtigen globalen Wettbewerbern zu<br />

stärken. Angeboten werden Führungen durch die<br />

Produktion, Verkostungen in einer historischen<br />

Brauereistube im Kellergewölbe und besondere<br />

Bierprodukte. Im „Mohren Lädele“ findet sich „Bieriges“<br />

wie Marillenmarmelade mit Bockbier, Nudeln<br />

mit Braumalz und Schokolade mit Gerste.<br />

Derzeit wird der weitaus größte Teil des Bieres<br />

für die Region produziert. Erste Exportmärkte sind<br />

Italien und neuerdings Schweden. Das größte internationale<br />

Aufsehen erregte die Mohrenbrauerei<br />

bislang mit einer Internetversion des Vorarlberger<br />

Nationalsports: 38.000 User aus allen Kontinenten<br />

sind beim Online-Jassen “Gschtocha – Bock“ registriert.<br />

Wer weiß, auf welchen Märkten der Mohr aus<br />

Dornbirn in Zukunft noch trumpfen kann.


Wie ein Unternehmen in einer krisengeschüttelten<br />

Branche über Jahrhunderte erfolgreich bestehen<br />

kann, zeigt David Fussenegger. Mit trendigen Decken<br />

und Wohnaccessoires aus Baumwolle konnte<br />

sich die Dornbirner Traditionsfirma als Nischenanbieter<br />

für Heimtextilien auf dem Weltmarkt etablieren.<br />

Während andere in Billiglohnländer auslagern,<br />

rattern hier noch die Webstühle. Das<br />

Unternehmen ist in sechster Generation im Familienbesitz<br />

und wird heute von Klaus Ladstätter geführt,<br />

dem Urururenkel des Firmengründers.<br />

1832 stieg der Dornbirner Landwirt David Fussenegger<br />

als Fergger ins Textilgeschäft ein, indem<br />

er mit dem Pferdegespann Garne und Spulen zu<br />

den Heimarbeiterinnen transportierte, die auf den<br />

Bauernhöfen Weißware für Unterwäsche webten.<br />

Drei Jahrzehnte später startete er die mechanische<br />

Produktion, am Höhepunkt bedienten 200 Mitarbeiter<br />

100 Webstühle.<br />

Die Zeiten der Massenproduktion für die Region<br />

sind längst vorbei, heute setzt David Fussenegger<br />

auf Kleinserien. 35 Mitarbeiter verarbeiten<br />

jährlich 700 Tonnen Garn zu Flanell- und Velourprodukten,<br />

die zum Großteil exportiert werden.<br />

Wichtige Märkte sind Deutschland, USA, Australien,<br />

Ungarn, Slowenien und die Schweiz. Konkurrenzfähig<br />

ist David Fussenegger mit dem außergewöhnlichen<br />

Design, das die Handschrift der Gattin<br />

Klein aber Design<br />

DAVID FUSSENEGGER TEXTIL<br />

des Firmenchefs trägt. Sonja Ladstätter, die aus einer<br />

kroatischen Künstlerfamilie stammt, verantwortet<br />

jährlich zwei saisonale Kollektionen und<br />

außerdem eine Basics- und eine Kinderlinie. Mit<br />

Design-Computern und einer elektronischen Musterweberei<br />

können die Produkte schnell und flexibel<br />

den Erfordernissen des Marktes angepasst werden.<br />

Der neueste Verkaufshit sind Decken aus einer<br />

Viskose-Bambusfaser, die antibakteriell und geruchsneutralisierend<br />

wirken soll.<br />

Was sich alles in die wunderbaren Stoffe von<br />

David Fussenegger hüllen lässt, wird im Flag-Ship<br />

Store auf dem Fabriksgelände im Dornbirner Stadtteil<br />

Wallenmahd präsentiert: Kissenüberzüge, Kimonos,<br />

Kinderschlafsäcke, Taschen für Handy und<br />

Laptop und natürlich Decken in allen Größen und<br />

Qualitäten.


Stolz<br />

auf<br />

die Stadt<br />

<br />

<br />

„Dornbirn hat für mich etwas von einer Metropole. Hier sind die Menschen immer<br />

offen für neue Trends und verbinden dies mit der heimischen Tradition und mit einer<br />

Prise Humor. Es ist deshalb sehr angenehm, hier zu arbeiten. Die Nähe zur Natur,<br />

das reichhaltige kulturelle Angebot, die ausgezeichnete Gastronomie und der<br />

Mix zwischen moderner und alter Architektur sind für mich sehr inspirierend.“<br />

≥ Seite 49<br />

„Als Koch und Gastronom bin ich in Dornbirn vor allem darauf stolz, dass die Gastronomie<br />

hier im Allgemeinen ein sehr hohes Niveau hat und die einzelnen Betriebe<br />

trotz der Konkurrenz sehr gut miteinander auskommen. Als begeisterter Sportler<br />

schätze ich die abwechslungsreiche Landschaft in der nahen Umgebung der Stadt,<br />

die ich zu jeder Jahreszeit nutze, sei es im Sommer zum Laufen oder im Winter zum<br />

Tourengehen.“ ≥ Seite 28


„Der gute Mix aus Dörflichem und Städtischem macht Dornbirn für uns so lebenswert. Besonders hier im Oberdorf spürt<br />

„Was mir an meiner Heimat-Stadt gefällt, ist das tolle Einkaufsangebot, die gemütliche und qualitativ hochstehende<br />

man den Zusammenhalt zwischen den Menschen noch sehr stark. Hier lebt man nicht abgehoben, sondern es gibt ein<br />

Gastronomie und ganz besonders die noch halbwegs naturbelassene Umgebung der Stadt. Das Dornbirner Ried ist für<br />

Miteinander. Das zeigen auch die Bürgermeister, die in den letzten Jahrzehnten immer nahe bei den Menschen waren. An<br />

unseren Lebensraum in Mitteleuropa ein einmaliges Kleinod, das wesentlich mehr Schutz verdienen würde. Hier gibt<br />

vielen Orten sind auch die landwirtschaftlichen Wurzeln der Stadt noch sichtbar und man sollte viel mehr Wert auf den<br />

es noch einige seltene Vogelarten wie z. B. den Großen Brachvogel, der in der Schweiz schon ausgestorben ist. Wenn aber<br />

Erhalt der noch vorhandenen Streuobstwiesen und der alten Häuser legen!“<br />

nicht ein Umdenken zur Bewahrung dieses Naturschatzes führt, wird in zwanzig Jahren nichts mehr übrig sein, worauf<br />

<br />

wir stolz sein könnten.“ ≥ Seite 68


„Was mich an Dornbirn am meisten beeindruckt, sind die<br />

Menschen. Hier findet man einfach einen anderen Menschenschlag<br />

als in anderen Städten. Die Dornbirner strahlen<br />

Offenheit und eine positive Grundeinstellung zum Leben<br />

aus. Diese positive Energie durchfließt die Stadt und<br />

jene Plätze, die mich in Dornbirn faszinieren, wie etwa<br />

die Cafés und das italienische Flair am <strong>Marktplatz</strong>.<br />

≥ Seite 38<br />

<br />

<br />

<br />

„Mir als Musiker gefällt vor allem die Vielfalt an Musik-<br />

Events, die hier stattfinden – besonders Veranstaltungen<br />

wie „Hörbar Oberdorf“. Worauf man in Dornbirn wirklich<br />

stolz sein kann, ist das Jazzseminar, das aufgrund<br />

seiner hervorragenden und international anerkannten<br />

Lehrer wie Peter Madsen, Herbert Walser oder Rolf Aberer<br />

eine ausgezeichnete Ausbildungsstätte im Stilbereich des<br />

Jazz ist.“ ≥ Seite 84


Wahrzeichen<br />

Nicht allein das Rote Haus prägt Dornbirn. Ein Wahrzeichen ist<br />

etwas, das wirklich und wahrhaftig ein Zeichen setzt. Das jedem<br />

geläufig ist, das jeder mit einem bestimmten Ort in Verbindung<br />

bringt. Den Eiffelturm mit Paris, den Big Ben mit London, das<br />

Empire State Building mit New York. Na, und was denn mit<br />

Dornbirn? Das Rote Haus? Den Karren? Die Rappenlochschlucht?<br />

Die Errungenschaften markanter zeitgenössischer Architektur<br />

mit dem Restaurantschiff am Martinsparkhotel oder das<br />

Panoramahaus neben dem Konsumtempel Messepark?<br />

Es ist offensichtlich: Während Weltmetropolen<br />

sich mit einem Wahrzeichen begnügen müssen,<br />

hat Dornbirn deren mehrere. Das ist doch ’was,<br />

worauf Dornbirn stolz sein kann. Schließlich ist<br />

es auch nicht einfach eine Stadt, sondern das aus<br />

mehreren dorfartigen Teilen erst vor 107 Jahren zusammengewachsene<br />

urbanste Gebilde Vorarlbergs.<br />

Da sind mehrere Wahrzeichen doch gerechtfertigt!<br />

Also eins nach dem anderen!<br />

Das Rote Haus ist das einzige Gasthaus Vorarlbergs<br />

mit einer eigenen Autobahn-Kulturtafel.<br />

Aber was wäre das Rote Haus ohne seinen <strong>Marktplatz</strong>?<br />

Da weitet sich das ochsenblutverzierte Barockhaus<br />

aus dem 17. Jahrhundert zum spannenden<br />

Architekturensemble und Platz-Wahrzeichen. Niemandem<br />

würde es einfallen, den <strong>Marktplatz</strong> wegen<br />

des Roten Hauses Roten Platz zu nennen. Kein<br />

Vergleich auch zur Piazza San Marco – mangels Arkaden,<br />

oder zur Place de la Concorde - mangels ei-<br />

nes Obelisken. Was soll’s? Wir stellen uns, in 437 m<br />

Seehöhe, auf das Dornbirner Wappen am Platzmittelpunkt,<br />

drehen eine langsame Pirouette und sehen<br />

Architektur aus vier Jahrhunderten mit all den<br />

Stilelementen, die dem Dornbirner vertraut sind<br />

und den Besucher ob ihrer Vielfalt staunen lassen:<br />

barock, klassizistisch, Heimatstil, Jugendstil,<br />

Gestriges und Heutiges.<br />

Dorrenbürens Birnbaum Ach ja, das<br />

Dornbirner Wappen! Patriotisches Rot-weiß-rot<br />

trägt den Birnbaum. Anshalm von Dorrenbüren,<br />

der letzte Edle des historischen politischen Gebildes,<br />

führte im 14. Jahrhundert den Baum im Wappen,<br />

und seither glaubte man allseits, die Birne sei<br />

so typisch für Dornbirn, dass sie sich über Stadtammänner<br />

und Kaiser bis in die Republik hielt.<br />

Und als vor 19 Jahren der motorisierte Verkehr endgültig<br />

auf die Stadtstraße verbannt und die Fuß-


gängerzone eröffnet wurde, fand auch das Stadtwappen<br />

dort seinen Platz. Weitsichtig planten die<br />

Stadtväter damals einen gepflasterten, baumlosen<br />

Platz, zuerst von vielen als kühl und unpersönlich<br />

geschmäht, heute aber längst als praktisch-multifunktional<br />

geschätzt.<br />

Multikulti-Platz Denn hier kann einfach<br />

alles stattfinden. Märkte: zweimal pro Woche<br />

der größte Bauernmarkt Vorarlbergs, Erntedank-,<br />

Frauen-, Bastel- und Fetzenmarkt und natürlich als<br />

gesellschaftlicher Höhepunkt der Martinimarkt<br />

Anfang November. Da kommen jeder Dornbirner<br />

und jede Dornbirnerin und jede Menge Gäste von<br />

auswärts. Und der Herr Bürgermeister verkündet<br />

in schwarzem Rock und melonenbehutet, mit der<br />

Gans im Arm und einem Schmunzeln im Gesicht,<br />

wie weiland der Stadtammann von der Treppe des<br />

Roten Hauses Stadt-Wichtiges, zum Beispiel, dass<br />

der Martinimarkt eröffnet und der Musik für ihre<br />

Weisen zu danken sei. Am <strong>Marktplatz</strong> werden Silvester,<br />

Kleinkunst und anderes gefeiert, es wird geboxt,<br />

geturnt, gerockt, gejazzt, gesurft und anderweitig<br />

musiziert. 2007 traf sich die Turnwelt bei<br />

der Weltgymnaestrada abends zum Umtrunk und<br />

zur Labung nach anstrengendem Bewegungs-Tag.<br />

Am <strong>Marktplatz</strong> trifft sich’s aber auch ganz einfach:<br />

In mittlerweile gut zwei Hand voll gastlichen<br />

Gewölben, in Kaffeehäusern und Bäckereien, Restaurants<br />

und Bars, bei Italienern und Vorarlbergern.<br />

Drinnen und draußen. Der <strong>Marktplatz</strong> ist<br />

Dornbirns Lifestyle-Center.<br />

Behäbig wacht die Stadtpfarrkirche mit Campanile,<br />

Fries, Portikus und riesiger Halle über dem<br />

Treiben, nicht nur sonntags. Schauen Sie doch mal<br />

rein und wundern Sie sich über Dekorationen im<br />

Nazarenerstil und die größte Orgel Vorarlbergs.<br />

Rappenloch Mit dem roten Stadtbus Nr. 5<br />

geht’s ins Gütle. Zur Rappenlochschlucht, einer<br />

der imposantesten Schluchten der Alpen. Mit vorgelagertem,<br />

41 m hohem und 108 Jahre altem Mammutbaum,<br />

Traditionsgasthaus Gütle und jungen<br />

Museen in alten Spinnerei-Gemäuern, der größten<br />

Rolls-Royce-Sammlung der Welt und einem<br />

ganzjährig geöffneten Krippenmuseum. Rappenlochschlucht<br />

– da steigen die Felsen senkrecht auf<br />

beiden Seiten auf, da rauscht das Wasser der Dornbirner<br />

Ache, versorgte die einstige Spinnerei mit<br />

Energie und liefert diese heute noch im zweitältesten<br />

Vorarlberger Kraftwerk Ebensand. Gelernte<br />

Dornbirner und fitte Gäste freilich geben sich nicht<br />

mit der Rappenlochschlucht zufrieden, sie zieht<br />

es weiter in die etwas weniger spektakuläre, dafür<br />

aber anspruchsvoller zu bewandernde Alplochschlucht,<br />

nach Ebnit und über Staufenfuß und Karren<br />

zurück nach Dornbirn. – Im Rappenloch hauste<br />

übrigens einst ein wilder Drache, der anlässlich der<br />

Weltgymnaestrada zum freundlichen, blauen Maskottchen<br />

aus Plüsch mutierte und in einem Kinderbuch<br />

so einiges zu erzählen hat.<br />

Karren Der Karren ist mehr als ein Berg. Er ist<br />

Fitnessgerät, Aussichtsterrasse, Gourmettempel,<br />

Vorzeigeobjekt moderner Architektur und Seilbahnberg,<br />

damit jeder auch auf bequeme Weise die<br />

wahren Zeichen der Vorarlberger Landschaft aufnehmen<br />

kann. Denn da liegt sie – die Landschaft:<br />

Mit dem Rheintal, grün und städtisch, dörflich,<br />

fluss-, eisenbahn- und straßendurchfurcht. Ein<br />

Mosaik aus winzigen eckigen Dächern formt die<br />

Dornbirner Vogelschau. Gegenüber die Schweizer<br />

Hügel und Berge mit freier Sicht in die Kantone St.<br />

Gallen, Appenzell, Glarus, Graubünden. Rechts der<br />

drittgrößte Binnensee Mitteleuropas in seiner ganzen<br />

Länge: der Bodensee, Lake Constance, Lacus<br />

Brigantinus, wie immer er genannt sein will, mit<br />

seinen drei Anrainerländern. Noch weiter rechts,<br />

nordnordwestlich: Deutschland. Ganz links Liechtenstein,<br />

fürstlich am Fuß der Drei Schwestern.<br />

Bei diesem grandiosen Panorama muss der Karren<br />

Wahrzeichen sein.<br />

Neue Wahrzeichen-Generation<br />

Panorama – vor wenigen Jahren erst ist es zum Zeichen<br />

gewachsen, das Panoramahaus. Selbstbewusst<br />

in der Ebene steht es, verbindet die Stadt mit<br />

dem Messegelände und Messepark, ist optischer<br />

Orientierungspunkt für Dornbirn-Neulinge (weil<br />

sich die Einheimischen trotz anfänglicher partieller<br />

Proteste längst dran gewöhnt haben) und beherbergt<br />

das Hotel „4 Points Sheraton“, ein Dach-Aussichtsrestaurant<br />

und den Fitnesstempel „Home of<br />

Balance“. Neun Etagen hoch, oval, glänzend, ein<br />

Lichtgeglitzer nachts, ein graublauer Spiegel tags.<br />

Und dennoch, vom Karren aus gesehen, ein ovales<br />

Legosteinchen an der Grenze zwischen Stadtgrau<br />

und Riedgrün.<br />

Dornbirn nähert sich der 50.000-Einwohner-<br />

Grenze. Ob mit der Bevölkerung auch die Zahl der<br />

Wahrzeichen wächst? Wer weiß, vielleicht fahren<br />

wir mit dem roten Stadtbus in ein paar Jahren<br />

zu weiteren Wahrzeichen: zum Haus der Messe,<br />

zum Campus, zum Heimwerker-Riesenmarkt? Da<br />

wird’s noch einiges geben, worauf Dornbirn stolz<br />

sein kann.


SETZEN SIE ALLES AUF EINE KARTE:<br />

MIT DER 18-EURO-AUSFLUGSCARD DORNBIRN<br />

Dornbirns Ausflugsziele sind nicht nur erstrebenswert, sondern<br />

auch preiswert erreichbar. Dank der Kombi-Ausflugscard Dornbirn.<br />

Damit können Sie in 4 Tagen zum einmaligen Eintritt Museumsbesuche<br />

und Karrenseilbahnfahrt sowie ermäßigte Tarife im<br />

Waldbad Enz und im Spielboden einzeln oder kombiniert genießen,<br />

inklusive Stadtbus natürlich.<br />

Sie starten zum Beispiel morgens im Stadtmuseum oder<br />

genießen den Nachmittag in der phantastischen inatura und im<br />

kunstraum ... oder Sie nehmen den Stadtbus zur Karrenseilbahn,<br />

erleben eine herrliche Aussicht vom Panoramarestaurant und<br />

wandern zum Staufensee und durch die imposante Rappenlochschlucht<br />

... Oder ganz gemütlich per Seilbahn wieder ins Tal<br />

und per Bus ins Gütle zum einzigartigen Rolls-Royce-Museum<br />

und ins Krippenmuseum... Ob Sie das mit einem erfrischenden<br />

Besuch im Waldbad Enz kombinieren, mit einer Besichtigung im<br />

Druckwerk und einem Kulturschub im Spielboden vollenden,<br />

ist natürlich ganz Ihnen überlassen.<br />

<br />

Sie machen Ihr Programm, wir bieten live die spannenden<br />

Ausflugsziele – in 4 Tagen, für nur 18 Euro! Die Ausflugscard<br />

ist in den Dornbirner Hotels, den genannten Partnerbetrieben<br />

und bei Dornbirn Tourismus erhältlich.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Mit der Karrenseilbahn<br />

dem Alltag entfliehen!<br />

Herrliche Wanderrouten,<br />

traumhafter Blick über das Rheintal –<br />

auch zum Abendtarif, wenn tief unten<br />

das Lichtermeer glitzert.<br />

Der Karren ist der beliebteste Treffpunkt der Region. Zum einen<br />

haben hier die schönsten Wanderwege ihren Ausgangspunkt,<br />

zum anderen lebt es sich im Panoramarestaurant auf 976 Meter<br />

besonders leicht. Ob Sie nun elegant essen gehen oder vor<br />

dem Zu-Bett-Gehen einfach über das Rheintal schauen möchten:<br />

In fünf Minuten transportiert Sie die Seilbahn hoch über die<br />

Dächer der Stadt, und beschert Ihnen einen wunderbaren<br />

Ausblick: das gesamte Dreiländereck bei Tag, das Lichtermeer<br />

bei Nacht.<br />

Dornbirner Seilbahn Gesellschaft m.b.H.<br />

Gütlestraße 6, A 6850 Dornbirn, Tel.: +43 5572 22140, Fax: +43 5572 22140-4, E-Mail: karren@dornbirn.at, <strong>www</strong>.karren.at


”The Best Car in the World”<br />

ORIGINALABBILDUNG: TOP GEAR RUN VON LONDON NACH EDINBURGH 1911<br />

Im Jahr 1911 entschloss sich Rolls-Royce, die außergewöhnliche Qualität seiner Automobile<br />

unter Beweis zu stellen. Als Plattform für diese Herausforderung wählte man den<br />

Top Gear Run von London nach Edinburgh und zurück, der nach den Regeln des R.A.C.,<br />

des Königlichen Automobilclubs, gefahren wurde.<br />

Mit dem von Rolls-Royce ausgewählten Silver Ghost, Chassis Nr. 1701, und Testfahrer<br />

Ernest Hives am Steuer gelang es bravourös, Klasse zu beweisen. Auf der Fahrt von<br />

London nach Edinburgh und zurück durfte ausschließlich der höchste Gang des elegant<br />

und neu designten Fahrzeuges eingelegt sein. Anschließend wurde die Standfestigkeit<br />

bei einer Fahrt mit 78,26 m.p.h., umgerechnet 125 Kilometer pro Stunde, auf der<br />

Brookland Rennstrecke bewiesen. Technische Überlegenheit und Eleganz führten dazu,<br />

dass die Marke Rolls-Royce mit aller Deutlichkeit sich als ”The Best Car in the World”<br />

bewiesen hat.<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Ganzjährig durchgehend geöffnet<br />

01.04. bis 31.10. von 10 bis 18 Uhr<br />

01.11. bis 31.03. von 10 bis 17 Uhr<br />

24.–26.12. und 01.01. geschlossen<br />

Montag Ruhetag, feiertags geöffnet<br />

Gütle elf a – A 6850 Dornbirn I Tel: + 43.5572.52652 I <strong>www</strong>.rolls-royce-museum.at<br />

INATURA IN BEWEGUNG<br />

Themenschwerpunkt Bewegung Der Schwerpunkt<br />

zum Thema Bewegung, mit ganz neuen Einblicken in die Wunderwelt<br />

der Natur: Erfinderische Arten, sich ohne Beine fortzubewegen,<br />

oder mit 2 bis 200 Beinen zurechtzukommen, bis hin zu<br />

artistischen Meisterleistungen, wie etwa Salto schlagenden<br />

Ameisen oder Geckos, die an der Decke laufen. Herausragende<br />

Bewegungsarten findet man auch bei afrikanischen Nektarvögeln,<br />

die wie die Kolibris den Schwirrflug beherrschen oder bei<br />

den Eichhörnchen, die in der Evolution das Fliegen „erfunden“<br />

haben. Es gibt sogar perfekte Tänzer im Tierreich, wie etwa den<br />

um die Gunst der Damenwelt balzenden Birkhahn, die Haubentaucher,<br />

die Kraniche, den Tanz der Bienen oder den Tanz der<br />

Atlasschmetterlinge, der größten Schmetterlinge der Welt. Nicht<br />

nur die Tiere bewegen sich dabei, sondern auch alle Besucher sind<br />

eingeladen, sich auf einem Laufband, auf der größten Balancierstange<br />

der Welt oder einer großen Hüpfburg für Kinder an der<br />

Bewegung zu beteiligen.<br />

Die inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn Die inatura<br />

ist weit mehr als nur ein modernes Erlebnismuseum. Sie ist<br />

auch ein zoologischer Garten. 54 lebende Tierarten (Frettchen,<br />

Schlangen, Spinnen, Schmetterlinge, Hornissen, handzahme<br />

Koikarpfen und viele mehr) und 38 lebende Pflanzenarten<br />

(darunter heimische Orchideen!) haben in großzügigen Terrarien<br />

und Aquarien einen neuen Lebensraum gefunden. Sie sind die<br />

Stars der stündlichen Live-Vorführungen, die von kompetenten<br />

Fachleuten für alle Besucher angeboten werden. Dann können die<br />

Karpfen gefüttert und gestreichelt werden oder man begleitet<br />

die Frettchen auf ihrem Spaziergang durch den Stadtgarten.<br />

Nach einem Rundgang durch den Park und der Besichtigung der<br />

begehbaren Vogelvoliere können die Besucher in 10 Kinos (vier<br />

davon 3D, ein 360 Grad Kino) die Naturschönheiten Vorarlbergs<br />

entdecken. Das internationale Team der Ausstellungsdesigner<br />

hat es geschafft, den Besuch in der inatura zu einem einzigartigen<br />

Erlebnis zu machen. Für ein begehbares Bühnenbild der<br />

vier Lebensräume Gebirge, Wald, Wasser und Stadt wurden<br />

50 Tonnen Stahl, Glas und Lehm verbaut. In den Lebensräumen<br />

können 100 Großpräparate - vom Wisent über den weißen Hai<br />

bis zum Nashorn - gestreichelt werden.<br />

<br />

Die inatura ist der größte und modernste Naturerlebnispark im<br />

Bodenseeraum. Mitten im 25.000 m 2 großen Stadtgarten gelegen,<br />

bietet ein Besuch der 3000 m 2 großen Schauräume immer neue,<br />

spannende Erlebnisse zu wechselnden Themenschwerpunkten.<br />

<br />

Auch bei der Informationsvermittlung beschreitet<br />

die inatura völlig neue Wege Ein abgestuftes Konzept sorgt<br />

dafür, dass jeder die Informationen vorfindet, die er zum Verständnis<br />

der Ausstellung benötigt. Von der Gobo-Projektion über die 40<br />

Informationssäulen mit Texten zur freien Entnahme bis hin zu<br />

den Besuchercomputern mit der wissenschaftlichen Datenbank<br />

der inatura ist dieses Angebot in Europa einzigartig. 50 interaktive<br />

Spiele (Kletterwand, Dachsbau, Strömungskanal, Videomikroskop<br />

und viele mehr) sorgen dafür, dass sich auch die jüngsten<br />

Besucher nicht langweilen. Ein gläsernes Büro in der Eingangshalle<br />

sorgt dafür, dass man auch hinter die Kulissen des Betriebes<br />

schauen kann. Für die inatura sind jedes Jahr viele Forscher mit<br />

Kartierungsarbeiten im Gelände beschäftigt, ihre Ergebnisse<br />

werden sozusagen „druckfrisch“ den Besuchern präsentiert.<br />

Auch die Tier- und Naturschutzberatung ist eine wichtige und<br />

spannende Aufgabe. Im Frühling werden Jungvögel aufgezogen,<br />

im Sommer Hornissennester vor der Vernichtung bewahrt. Und<br />

im Herbst beginnt dann die „Igelsaison“, wo Jungtiere gefüttert,<br />

gepflegt und auf den Winterschlaf vorbereitet werden müssen.<br />

Historisches Die Gründung der Vorarlberger Naturschau<br />

geht auf die Initiative des Fabrikanten und Sammlers<br />

Siegfried Fussenegger (1894-1966) zurück. Bereits 1927 stellte er<br />

im alten Rathaus in Dornbirn seine geologische und einen Teil<br />

seiner botanischen Sammlung aus. 1939 zog die „Schau der<br />

Naturgeschichte Vorarlbergs“ in die Stierhalle am Viehmarktplatz<br />

um. Erst zwanzig Jahre später wurde die „Vorarlberger<br />

Naturschau“ in der Marktstraße eröffnet. Was damals als modern<br />

und richtungsweisend galt, entsprach schließlich nicht mehr den<br />

Erwartungen der Besucher. 2003 wurde die neue „inatura“ im seit<br />

1984 stillgelegten Rüsch-Werke-Areal eröffnet.


Naturpark<br />

Eine Wanderung durch den Naturpark Dornbirn von den Spuren<br />

der Eiszeit in die Kulturlandschaften des 21. Jahrhunderts.<br />

Eis und Wasser haben die Landschaft von Dornbirn geformt.<br />

Eis hat das Rheintal eingetieft, Eis hat Seen aufgestaut. Wasser<br />

schnitt sich durchs Gebirge, Wasser brachte Schutt und füllte<br />

die Seen, füllte auch das Rheintal mit Sand und Schlamm. Wo<br />

Wasser und Eis angreifen konnten, wurde vom Untergrund<br />

bestimmt. Im ständigen Wechselspiel der Elemente sind in<br />

Dornbirn Landschaften entstanden, die es jede für sich wert sind,<br />

erforscht und erlebt zu werden. Mit den beiden Natura 2000-<br />

Gebieten „Fohramoos“ auf dem Bödele und „Gleggen-Köbern /<br />

Birken-Schwarzes Zeug“, den Mäandern der Dornbirner Ach,<br />

besitzt Dornbirn Anteil an zwei Naturrefugien von europaweiter<br />

Bedeutung. Sie wurden schon früh zu Naturschutzgebieten<br />

erklärt. Rappenloch und Alploch stehen als Naturdenkmale unter<br />

Schutz, und auch die Gesteinsfalten an der Ebniter Ach sind<br />

als „Einzelschöpfungen der Natur“ in das Naturdenkmalbuch<br />

eingetragen.<br />

Fohramoos - das Hochmoor der Schmetterlinge Beginnen wir unsere Wanderung durch den „Naturpark<br />

Dornbirn“ an der Stadtgrenze. Mit Schwarzenberg teilt sich Dornbirn das Hochmoor Fohramoos. Hier, nahe dem Bödele,<br />

suchte der Rheingletscher zu Beginn der letzten Eiszeit seinen Weg in den Bregenzerwald. Von den lokalen Eismassen wurde<br />

er abgedrängt. An dieser Stelle, oberhalb von Dornbirn, haben sich die beiden Gletscher getroffen, und zum Höhepunkt der<br />

Eiszeit, vor 24.000 Jahren, waren Bödele und Fohramoos unter dem Eispanzer verborgen. Nur drei Jahrtausende später begann<br />

das Eis zu schmelzen. Die Gletscher zogen sich langsam zurück. Zwischen Rhein- und Bregenzerwaldgletscher öffnete sich<br />

eine Lücke, das spätere Fohramoos. Wasser wurde am Eis gestaut. Durch den verdichteten Untergrund konnte es nicht versickern.<br />

Dann verlandete der Eisrandsee und wurde von Pflanzen erobert. Lebende Hochmoore, Moorwälder, Übergangs- und<br />

Schwingrasenmoore und Pfeifengraswiesen kartiert heute der Biologe – ein Ensemble von europaweiter Bedeutung. Schmetterlinge<br />

gehören zu seinen auffälligsten Bewohnern. Der Schmetterlingsexperte Peter Huemer hat sie erforscht. Mit geheimnisvoll<br />

anmutenden Leuchttürmen hat er die Nachtfalter angelockt – nicht weniger als 474 Arten! Neun Arten konnte er hier<br />

erstmals für Vorarlberg nachweisen, darunter ausgesprochene Hochmoorspezialisten wie Moorzünsler und Grasminierfalter.<br />

Doch andere, noch vor 40 Jahren im Fohramoos beobachtete Falter fehlen: Langsame Änderungen im Moor zeichnen sich ab.


Rappenloch und Alploch: Wasserkraft für die Industrie Der sumpfige Boden des Fohramoos stand nie<br />

in Gefahr, vom Menschen genutzt zu werden. Ganz anders die Schluchten der Ebniter Ach. Im Gütle beginnt der Weg in das Rappenloch.<br />

Von einer genieteten Rohrleitung wird er zunächst begleitet. Denn nicht die Schönheit der Schlucht, nein, wirtschaftliche Interessen<br />

bewogen zum Bau des Weges. Die Kraft des Wassers sollte genutzt werden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Talkessel zwischen<br />

den Schluchten zum See gestaut. Mit Wasserdruck wurden im Gütle Textilmaschinen betrieben. Die Stromerzeugung kam später. Stolz<br />

zeigten die Fabrikanten ihr Werk: Ein vierzig Meter hoher Springbrunnen gab öffentlich Zeugnis von der Zähmung der Natur. Am anderen<br />

Ende des Staufensees, am Eingang zum Alploch, summen die Turbinen des ältesten Kraftwerks des Landes. Der Widerstreit von<br />

Wasser und Fels machte die frühe Industrialisierung Dornbirns erst möglich. Versteinerte Muscheln beweisen: Einst war der harte<br />

Kalkstein der schlammige Grund eines flachen Meeres. Im Alploch, dort wo der Steg an der Felswand klebt, kann das geübte Auge die<br />

Fossilien entdecken. Später ist der Untergrund abgesunken, und weiche Mergel überdeckten den Kalk. Zementiert, verfaltet und gehoben<br />

wurden sie später. Erst in jüngster Vergangenheit schnitt das Wasser sich ein. Der Kalk leistete Widerstand - er bildet die engen<br />

Schluchten. Der Mergel wurde ausgeräumt, und der Talkessel des Staufensees entstand. Auch die Gesteinsfalten kann man entdecken:<br />

Im Rappenloch am gegenüber liegenden Ufer, kurz bevor die Schlucht richtig eng wird, steigt die Faltenachse steil an. Eindrücklicher<br />

sind die Falten der Schaufelschlucht. Spitz und eng sind sie im Bachbett, sanft gewellt steigen die Schichten den Berghang hinauf.<br />

Dornbirner Ach: die gezähmte Natur Rauschend und ungestüm ist das Wasser in den Schluchten, im Stadtgebiet<br />

von Dornbirn wurde es gezähmt, wurde die Ach zum Kanal. Öde und leblos erscheint uns das Flussbett, und doch wird es von zahlreichen<br />

Tieren bewohnt. Bach- und Gebirgsstelzen brüten in seiner Nähe. Im Garten der inatura finden sie Nistmaterial und Nahrung.<br />

Auch Stieglitz, Grünling und Kohlmeise sind hier gern gesehene Gäste. Natur aus zweiter Hand – der scheinbar so ungepflegte Museumsgarten<br />

wird nicht nur von Vögeln bevölkert: Ihrer tiefschwarzen Behaarung verdanken die Trauerbienen ihren Namen. Als „Kuckucksbienen“<br />

dringen sie in die Niströhren von Pelzbienen, um dort ihre Eier abzulegen. Die Brutpflege besorgt dann die Pelzbiene.<br />

Nistplätze werden in trockenem, offenem Sandboden, am liebsten aber in Abbruchwänden angelegt. Im Garten der inatura konnte der<br />

Wildbienenexperte Timo Kopf die Gemeine Trauerbiene Melecta albifrons (die „weißstirnige“) entdecken – einer der ersten Nachweise<br />

in Vorarlberg! Folgen wir dem Flussbett der Dornbirner Ach, so tritt die Verbauung wieder zurück. Von einem Auwald wird die Ach begleitet,<br />

bevor sie am Ende ihres Schwemmfächers die offene Riedlandschaft erreicht. Hier ändert der Fluss seinen Charakter. Der bisher<br />

geradlinige Lauf wird von Mäanderschlingen abgelöst. Als einziger Fluss des Landes hat sich die Dornbirner Ach diese Eigenheit<br />

bewahrt. Natürlich schützen auch hier Dämme vor Überschwemmungen. Und doch ist eine natürliche Dynamik möglich, wechseln<br />

steile Prallhänge mit den Schotterfluren der Gleithänge. Die steilen Abbrüche sind durchlöchert, in den kleinen Röhren leben Wildbienen<br />

und Wespen, in tieferen Nisthöhlen baut der Eisvogel sein Nest.


Dornbirner Ried: Refugium für die Natur Die angrenzenden<br />

Riedflächen hingegen bevorzugen Bodenbrüter. In offenen und gut<br />

überschaubaren Streuwiesen baut der Große Brachvogel sein Nest. Solche Gebiete<br />

sind im Rheintal selten geworden. Die Riedflächen von Dornbirn gehören<br />

zu seinen letzten Rückzugsrevieren. Doch der Bruterfolg ist gering und<br />

reicht für die Erhaltung des Bestandes kaum aus. Sehr unterschiedlich sind<br />

die Lebensräume von Dornbirn. Jeder hat seinen eigenen Reiz, seine eigenen<br />

Bewohner. Freuen wir uns über die Vielfalt, und sorgen wir dafür, dass auch<br />

unser Kinder stolz sein dürfen auf den „Naturpark Dornbirn“!


Taxi<br />

<br />

<br />

<br />

Sightseeing-Tour für Filmfreaks<br />

Kultregisseur Jim Jarmusch erzählt in seinem Episodenfilm<br />

„Night on Earth“ fünf Geschichten an fünf Orten der Welt. Alle<br />

in derselben Nacht, alle zur selben Zeit – und alle drehen sich um<br />

Taxifahrer und ihre kuriosen Erlebnisse. Winona Rider fährt Gena<br />

Rowlands durch Los Angeles, Armin-Müller-Stahl chauffiert Rosie<br />

Perez in New York, Beatrice Dalle ist ein blinder Fahrgast in Paris,<br />

Star-Komiker Roberto Benigni düst mit Sonnenbrille und einem<br />

diskret verstorbenen Priester auf dem Rücksitz durchs nächtliche<br />

Rom, und in Helsinki diskutieren vier betrunkene Finnen im Taxi<br />

ihre persönlichen Tragödien. Keiner kennt eine Stadt besser als<br />

die, die rund um die Uhr mit Gästen aller Couleur auf den Straßen<br />

unterwegs sind – die Taxler sind immer live vor Ort. Die „Taxi-<br />

Driver“ wissen Bescheid, wer wann, mit wem und wohin unterwegs<br />

ist, sie kennen die Vorlieben ihrer Stammgäste, sie erleben täglich<br />

ein buntes Kaleidoskop an menschlichen Verhaltensweisen. Noch<br />

spannender wird es nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die<br />

Nachtschwärmer, Szene-Adabeis und andere kuriose Gestalten<br />

unterwegs sind. Armin Malojer bat einige Dornbirner „Cab Driver“,<br />

ihm die besten Plätze ihrer Stadt zu zeigen. Die Orte, an die sie Jim<br />

Jarmusch führen würden, wenn es darum ginge, eine Film-Location<br />

in Dornbirn zu finden.<br />

Großstadtflair für Tagträumer Ich steige bei Tamara ein. Sie fährt eines von neun Leitner-Taxis, wie sie mir<br />

gleich erklärt. Die junge Dornbirnerin ist noch nicht lange als „Mrs.Cab-Driver“ unterwegs, dafür hat sie gleich mit dem Nachtdienst<br />

begonnen. So ist es auch ein ziemlicher Zufall, dass ich sie bei einer Aushilfsschicht am Tag erwische. „Ich habe erst vor<br />

einem halben Jahr mit dem Job angefangen“, erzählt sie lächelnd, „und seitdem bin ich fünf Tage die Woche nach Sonnenuntergang<br />

auf Achse.“ Ob sie da keine Angst hat? „Nein, ich finde es in der Nacht ganz nett. Das Schlimmste war bisher, dass mir<br />

mal einer ins Lenkrad gegriffen hat und danach abgehauen ist“, bekennt Tamara, „und das passierte noch dazu gleich an meinem<br />

ersten Arbeitstag. Aber seitdem war nie mehr was – manchmal ist es fast ein wenig langweilig. Mir passt der Job gut, ich<br />

bin gerne unterwegs und habe viel mit Leuten zu tun.“ Ihr spezielles Ziel für mich als Filmfreak ist noch nicht viel älter als ihre<br />

Taxi-Karriere: Das Dachterrassencafe des mondänen Panoramahauses an der Messekreuzung. Und sie hat recht: Die Kamera in<br />

meinem Kopf zoomt von der Großaufnahme der freundlichen Kellnerin, die mir einen Capuccino bringt, in die Totale. Die Aussicht<br />

auf die Berggipfel ringsum sowie den Bodensee dazwischen ist grandios. Dieser Schauplatz wäre vielleicht geeignet für<br />

die Schlüsselszene von „Schlaflos in Seattle“ in den Alpen. – Doch der Kameraschwenk gerät zu einem hypnotisierenden Sog à<br />

la Hitchcock und ich muss aufpassen, dass ich nicht wie James Stewart in „Vertigo“ an Höhenangst zu leiden beginne.


Chromjuwelen für Große Jungs Mein „Taxi-Guide“ heißt dieses Mal Gerri. Er kutschiert seit 2005 Fahrgäste<br />

durch Dornbirn und hat schon eine eigene Firma. Zusammen mit seiner Frau Carmen hat er zwei PKW und zwei Kleinbusse im<br />

Einsatz: „Von der einfachen Taxifahrt über Krankentransporte bis zu Flughafentransfers, wir haben alles im Programm“, erklärt<br />

Gerri seine Leidenschaft, „wir haben auch das erste Rollstuhltaxi in der Stadt angeboten.“ Sein „klassischer Männertipp“<br />

in der Stadt ist das Rolls Royce-Museum im Gütle. Die längere Fahrt entlang der von bewaldeten Berghängen flankierten Dornbirner<br />

Ach, vorbei an der Talstation der Karrenseilbahn, lässt mich gleich an eine wilde Auto-Verfolgungsjagd denken – in dieser<br />

Landschaft könnten beeindruckende Bilder entstehen, besonders wenn man die edlen Karossen des Museums dafür verwenden<br />

dürfte. Und wenn wir mehr Zeit hätten, erklärt mir mein Experte, wären natürlich die Rappenlochschlucht weiter Tal<br />

einwärts oder das kleine Bergdorf Ebnit noch zwei Dornbirner Kleinode, die als filmische Kulisse atemberaubende Perspektiven<br />

eröffnen würden – zum Beispiel für die beiden Ausreißerinnen „Thelma und Louise“. Bei der Rückfahrt erzählt Gerri, der ebenfalls<br />

meist in der Nacht unterwegs ist, noch ein paar Anekdoten von nicht einmal mehr „gehtüchtigen“ Gästen, die einem „Taxler“<br />

das Leben gelegentlich schwer machen. Gerri ist dennoch mit Leib und Seele Taxifahrer: „Vor allem der Nachtbetrieb bringt<br />

viel Abwechslung. Ein guter Taxler braucht neben seinen Fahrkünsten auch einen gesunden Humor und eine Prise Menschlichkeit.<br />

Mir macht es einfach Spaß, in Dornbirn unterwegs zu sein …“<br />

Technik und Natur unter einem Dach Doris, meine Chauffeuse, stammt aus einer „Taxi-Dynastie“:<br />

Die Firma Johann Greber Reisen ist der älteste Betrieb dieser Branche in Vorarlberg, wie sie mir erzählt,<br />

ein Familienunternehmen mit viel Tradition. Ihr Urgroßvater Jakob hat schon 1924 mit der offiziellen Eintragung<br />

ins Register den Grundstein für das Bus- und Taxiunternehmen gelegt. 1990 haben Doris und Adolf Greber die<br />

Führung übernommen, derzeit haben sie fünf Taxis und drei Reisebusse in Betrieb. Doris fährt mich zu einer<br />

besonderen Attraktion mitten in der Stadt: Die „inatura“. Auf einem ehemaligen Werksgelände hat man einen<br />

großen Stadtgarten samt darin liegendem Naturkundemuseum errichtet, eventuell eine ideale Kulisse für ein europäisches<br />

Remake des Streifens „Leoparden küsst man nicht“. Auch Doris hat, und das nicht nur wegen ihrer Familientradition,<br />

das Taxifahren im Blut. Sie erzählt von dem Stammkunden, der einmal sein Handy samt Kreditkarte<br />

im Taxi liegen ließ. Als sie ihn am nächsten Tag zu Hause anrief, meinte der gute Mann nur, er habe wirklich<br />

keine Zeit, beides abzuholen. Man möge ihm doch bitte alles vorbeibringen – und bei der Gelegenheit bekam Doris<br />

auch gleich noch den Pin-Code der Karte mit der Bitte, doch 300 Euro von der Bank mitzubringen. Ein Zeichen für<br />

das Vertrauen, das die Dornbirner „ihren“ langjährigen Chauffeuren entgegenbringen …<br />

Auszeit für Romantische Vezir lässt<br />

mich im Taxi „Laura“ Platz nehmen. Der Bosnier<br />

wohnt zwar in Götzis, ist aber seit über zehn Jahren<br />

hauptberuflich in Dornbirn unterwegs – und kennt<br />

sich entsprechend gut aus. So hat auch er ein wunderschönes<br />

Plätzchen für mich parat: den Zanzenberg.<br />

Nach kurzer Fahrt ins „Oberdorf“ führt ein schmales<br />

Gässchen, das recht versteckt hinter einem großen<br />

Haus abzweigt, steil in die Höhe. Es endet auf einem<br />

kleinen Plateau mit herrlichem Blick über Dornbirn.<br />

Die ideale Location für die Verfilmung einer Liebesszene:<br />

Die erste, zaghafte Annäherung, im Hintergrund<br />

die großen Kastanienbäume, ein leidenschaftlicher<br />

Kuss auf der Bank und der Kameraschwenk in<br />

die Weite des Tals und in die Dornbirner Bergwelt –<br />

kitschiger geht es nicht!<br />

Ich erfahre von Vezir beim kurzen Rundgang, dass<br />

der Name Laura von seiner 6-jährigen Enkelin kommt.<br />

„Ich habe mich vor drei Jahren selbstständig gemacht,<br />

will aber mit 60 in Pension. Und wegen der restlichen<br />

drei Jährchen, die ich noch unterwegs bin, wollte ich<br />

meinen Namen nicht mehr verwenden“, erklärt der<br />

altgediente Chauffeur, „danach wird meine Tochter<br />

das Geschäft mit den beiden Autos weiterführen. Den<br />

Namen Laura werden wir aber behalten.“


Zarte Pflanze<br />

Mit der Kunst ist es wie mit der Natur. Unkraut gedeiht überall; das<br />

Schöne und Gute braucht ein spezielles Umfeld, nämlich den richtigen<br />

Boden und ein günstiges Klima. Diese Voraussetzungen kann<br />

man mit viel Aufwand künstlich schaffen oder aber sie sind einfach<br />

da. Dornbirn scheint ein von Haus aus gutes Klima für die Entwicklung<br />

kultureller, künstlerischer Initiativen zu sein; was hier so einfach<br />

entsteht, muss anderswo mit viel größerem Subventionsaufwand<br />

hochgezogen werden.<br />

<br />

Der günstige Boden – um bei unserem Beispiel zu<br />

bleiben – sind die vielfältigen historischen „Werkstätten“,<br />

die sich als Stätten der Auf- oder Vorführung<br />

wunderbar eignen und die für diese besonderen<br />

Eigenschaften bei den Kunstschaffenden weit<br />

über die Grenzen Vorarlbergs hinaus bekannt sind,<br />

sodass diese gerne hierher kommen, um hier Kunst<br />

zu machen oder zu zeigen.<br />

Das spezielle Klima wiederum, welches das Entstehen<br />

von Kunst und Kultur in Dornbirn fördert,<br />

wird vor allem durch die beteiligten Personen bestimmt.<br />

Das sind Veranstalter und Künstler einerseits,<br />

die gerade bei der vorhandenen Infrastruktur<br />

gerne aktiv werden; die zweite Komponente ist das<br />

Dornbirner Publikum, welches in der Regel dem<br />

Präsentierten aufgeschlossen gegenübersteht, vom<br />

Angebot auch gerne Gebrauch macht und welches<br />

weiß, dass Kunstgenuss nicht abgehobene Förmlichkeit,<br />

sondern „ars vivendi“ ist. Dies wissen<br />

auch die in Dornbirn aufgrund seiner wirtschaftlichen<br />

Stärke besonders aktiven Förderer, Gönner<br />

und Sponsoren und natürlich die Stadt Dornbirn<br />

selbst; alle diese „Umweltbedingungen“ tragen<br />

dazu bei, dass das scheue Pflänzlein Kunst in Dornbirn<br />

eben gerade besonders gut die ihm eigene<br />

Kraft, zu wachsen, entfalten kann.<br />

Im Bereiche der zeitgenössischen, „modernen“<br />

Kunst sind in Dornbirn vor allem drei ganz spezielle<br />

Situationen auszumachen, auf welche manch andere,<br />

größere Kommune wohl neidvoll blickt:<br />

<br />

Kunstraum Dornbirn In einer großen alten Montagehalle einer schon lange nicht mehr<br />

existierenden Metallgießerei in der Nachbarschaft der „inatura“ zeigt der „Kunstraum Dornbirn“ zeitgenössische<br />

Kunst, wobei insbesondere Installationen und Videoarbeiten angeboten werden. Gerade<br />

dafür eignet sich die im Wesentlichen im Urzustand belassene Halle besonders gut. Der außergewöhnliche<br />

Ausstellungsraum hat zur Folge, dass bisher praktisch alle Künstler für die Halle ein ganz spezielles<br />

und erst im Zuge des Ausstellungsaufbaus konkretisiertes Projekt ausgearbeitet haben, also ein<br />

Unikat für die Kunstraum-Halle, welches jeweils nur für die Dauer der Ausstellung Bestand hatte. Diese<br />

Flüchtigkeit gibt den Werken einen ganz besonderen Anreiz. Danach zeugt nur noch der zu jeder<br />

Ausstellung erscheinende Katalog von den vergangenen, kühnen Einmaligkeiten.<br />

Bei der Auswahl der Künstler – die nur Aufwandersatz, aber kein Entgelt erhalten – wird vom Kunstraum-Team<br />

Wert darauf gelegt, Kontakt zu jüngeren, international tätigen Künstlern zu erlangen, die<br />

nach den Möglichkeiten der Voraussicht am Beginn einer Karriere stehen. So verweist der Kunstraum<br />

mit Stolz darauf, dass etliche gezeigte Künstler schon bald danach bei internationalen Ausstellungen<br />

(z.B. Dokumenta in Kassel) erfolgreich waren. Daneben werden aber auch Kunstschaffende eingeladen,<br />

aktiv zu werden, die den Durchbruch schon hinter sich haben; gerade im Jahre 2008 wird mit Mark<br />

Dion, Simon Starling und dem bekannten Schweizer Künstler Roman Signer Feinstes geboten.<br />

Dass die Ausstellungseröffnungen, die im Sommer bei Schönwetter in der traumhaften Kulisse des<br />

Stadtgartens stattfinden, mehr Fest als Feierlichkeit sind, hat sich auch schon herum gesprochen; gerade<br />

Solches macht dann wieder das eingangs erwähnte Klima aus, in dem Dornbirns Kunst gedeiht.


art bodensee Die jüngste kulturelle Errungenschaft Dornbirns ist die Kunstmesse „art bodensee“, die von<br />

der Stadt Dornbirn und der Dornbirner Messegesellschaft initiiert, im Jahre 2001 erstmals ihre Pforten öffnete.<br />

Nach dem Modell der weltbekannten „art basel“ bietet sie eine Übersicht über das Kunst-Angebot Mitteleuropas<br />

mit Schwerpunkt auf den Anrainerstaaten des Bodensees. Rund 50 ausgewählte Galeristen aus diesem Gebiet präsentierten<br />

zuletzt über 300 Kunstschaffende aus dem weiteren Bereich der bildenden Kunst, wobei das Angebot alte<br />

und neue Werke von großen und kleinen Sternen am Kunsthimmel umfasst, also denkbar breit gestreut ist. Die stetig<br />

zunehmenden Besucherzahlen – zuletzt rund 8.000 in vier Tagen – bestätigen den Sinn der Sache. Dabei geht es<br />

aus der Sicht der Veranstalter nicht nur um die kommerziellen Aspekte; die Messe kann auch als Leistungsschau gesehen<br />

werden und ist somit – ähnlich wie der Besuch eines guten Museums – eine kulturelle Bereicherung für jeden<br />

Besucher. Die angebotenen Führungen verbessern den Zugang zur Kunst und dienen so der Vermittlung.<br />

Wie dies für eine Dornbirner Messe selbstverständlich ist, bietet auch die „art bodensee“ ein gastronomisches Begleitprogramm.<br />

Da sie jeweils im Hochsommer stattfindet, ist das Konsumieren von Erfrischungen besonders wichtig.<br />

Durst ist bekanntlich einer der größten Feinde der Kunst, Abstinenz ihr Widerpart.<br />

Spielboden Dornbirn Während sich<br />

Kunstraum Dornbirn und „art bodensee“ ausschließlich<br />

der bildenden Kunst – wenn auch<br />

im weiteren Sinne – widmen, ist der Spielboden<br />

auf allen anderen Gebieten zeitgenössischen<br />

Kunstschaffens aktiv. Auch der Spielboden<br />

ist in industriehistorisch bedeutsamen<br />

Gemäuern einer früheren, großen Textilfirma<br />

untergebracht, die allerdings – anders als<br />

bei der Kunstraum-Halle – in technischer Hinsicht<br />

auf den neuesten Stand gebracht wurden,<br />

um den Erfordernissen qualitativ hoch stehender<br />

Produktionen ebenso genüge zu tun,<br />

wie dem Bedürfnis des Zuschauers, der in angenehmer,<br />

entspannter Situation das Angebot<br />

genießen will. Dabei bewegen sich die Aktivitäten<br />

des Spielboden Dornbirn vor allem in<br />

den Bereichen Musik, Film, Tanz/Performance,<br />

Theater und Literatur. Es werden international<br />

anerkannte Stars ebenso präsentiert wie in „Nischen“<br />

tätige Kunstschaffende; alle lieben sie<br />

den Spielboden Dornbirn mit seinem arenaartigen<br />

Veranstaltungssaal und seiner „Kantine“,<br />

wo vor und nach den Veranstaltungen ein<br />

durchgängig motiviertes Publikum isst und/<br />

oder trinkt.<br />

Besonders stolz ist man im Spielboden darauf,<br />

dass man in den Bereichen Jazz und Tanz<br />

ein „hotspot“ mit Weltgeltung ist. Keine Größe<br />

des internationalen Jazz, die nicht schon am<br />

Spielboden aufgetreten wäre!<br />

Der Spielboden Dornbirn ist nun schon über<br />

25 Jahre als Kulturveranstalter aktiv und hat<br />

in dieser Zeit immer wieder Kontroversielles<br />

oder Provokantes ins Programm genommen;<br />

dass die Stadt Dornbirn nach wie vor und sehr<br />

wahrscheinlich auch weiterhin durch ihre Subventionen<br />

die Tätigkeit des Spielboden Dornbirn<br />

ermöglicht, zeigt, wie wesentlich der Blick<br />

für das Wesentliche ist; damit sind wir wieder<br />

beim Boden und beim Klima.


art bodensee Die jüngste kulturelle Errungenschaft Dornbirns ist die Kunstmesse „art bodensee“, die von<br />

der Stadt Dornbirn und der Dornbirner Messegesellschaft initiiert, im Jahre 2001 erstmals ihre Pforten öffnete.<br />

Nach dem Modell der weltbekannten „art basel“ bietet sie eine Übersicht über das Kunst-Angebot Mitteleuropas<br />

mit Schwerpunkt auf den Anrainerstaaten des Bodensees. Rund 50 ausgewählte Galeristen aus diesem Gebiet präsentierten<br />

zuletzt über 300 Kunstschaffende aus dem weiteren Bereich der bildenden Kunst, wobei das Angebot alte<br />

und neue Werke von großen und kleinen Sternen am Kunsthimmel umfasst, also denkbar breit gestreut ist. Die stetig<br />

zunehmenden Besucherzahlen – zuletzt rund 8.000 in vier Tagen – bestätigen den Sinn der Sache. Dabei geht es<br />

aus der Sicht der Veranstalter nicht nur um die kommerziellen Aspekte; die Messe kann auch als Leistungsschau gesehen<br />

werden und ist somit – ähnlich wie der Besuch eines guten Museums – eine kulturelle Bereicherung für jeden<br />

Besucher. Die angebotenen Führungen verbessern den Zugang zur Kunst und dienen so der Vermittlung.<br />

Wie dies für eine Dornbirner Messe selbstverständlich ist, bietet auch die „art bodensee“ ein gastronomisches Begleitprogramm.<br />

Da sie jeweils im Hochsommer stattfindet, ist das Konsumieren von Erfrischungen besonders wichtig.<br />

Durst ist bekanntlich einer der größten Feinde der Kunst, Abstinenz ihr Widerpart.<br />

Spielboden Dornbirn Während sich<br />

Kunstraum Dornbirn und „art bodensee“ ausschließlich<br />

der bildenden Kunst – wenn auch<br />

im weiteren Sinne – widmen, ist der Spielboden<br />

auf allen anderen Gebieten zeitgenössischen<br />

Kunstschaffens aktiv. Auch der Spielboden<br />

ist in industriehistorisch bedeutsamen<br />

Gemäuern einer früheren, großen Textilfirma<br />

untergebracht, die allerdings – anders als<br />

bei der Kunstraum-Halle – in technischer Hinsicht<br />

auf den neuesten Stand gebracht wurden,<br />

um den Erfordernissen qualitativ hoch stehender<br />

Produktionen ebenso genüge zu tun,<br />

wie dem Bedürfnis des Zuschauers, der in angenehmer,<br />

entspannter Situation das Angebot<br />

genießen will. Dabei bewegen sich die Aktivitäten<br />

des Spielboden Dornbirn vor allem in<br />

den Bereichen Musik, Film, Tanz/Performance,<br />

Theater und Literatur. Es werden international<br />

anerkannte Stars ebenso präsentiert wie in „Nischen“<br />

tätige Kunstschaffende; alle lieben sie<br />

den Spielboden Dornbirn mit seinem arenaartigen<br />

Veranstaltungssaal und seiner „Kantine“,<br />

wo vor und nach den Veranstaltungen ein<br />

durchgängig motiviertes Publikum isst und/<br />

oder trinkt.<br />

Besonders stolz ist man im Spielboden darauf,<br />

dass man in den Bereichen Jazz und Tanz<br />

ein „hotspot“ mit Weltgeltung ist. Keine Größe<br />

des internationalen Jazz, die nicht schon am<br />

Spielboden aufgetreten wäre!<br />

Der Spielboden Dornbirn ist nun schon über<br />

25 Jahre als Kulturveranstalter aktiv und hat<br />

in dieser Zeit immer wieder Kontroversielles<br />

oder Provokantes ins Programm genommen;<br />

dass die Stadt Dornbirn nach wie vor und sehr<br />

wahrscheinlich auch weiterhin durch ihre Subventionen<br />

die Tätigkeit des Spielboden Dornbirn<br />

ermöglicht, zeigt, wie wesentlich der Blick<br />

für das Wesentliche ist; damit sind wir wieder<br />

beim Boden und beim Klima.

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