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Outdoor-Markt MESSE<br />

00 möbel kultur<br />

Ganz oben: Die Rainbow-<br />

Kollektion von Haans aus<br />

Polyresin. Zwei Designs<br />

vom Studio Schrofer:<br />

„Scoop“ für Kettler (o.r.)<br />

und „Smooth“ für<br />

Hartman (o.l.). Unten:<br />

Das „Alilia“-Set ist komplett<br />

aus Aluminium<br />

gefertigt (Haans).<br />

Ganz unten: Den dritten<br />

Platz beim Produkt-Award<br />

belegte der „Edesa“-Armlehnstuhl<br />

von Mondial<br />

Living. Unten rechts: Das<br />

Podium mit allen Kandidaten<br />

für den „B3 Design &<br />

Innovation Award“.<br />

Dritte B3-Outdoor-Messe<br />

Organisches Design<br />

und mehr Polster<br />

Gelungener Auftakt f r die Outdoor-Saison 2013: Zum dritten Mal<br />

fand die<br />

Benelux-Gartenm belmesse im Juni in Houten, im Zentrum - der Nie<br />

derlande, statt, veranstaltet vom Branchenverein f r Outdoor-M b<br />

und -Textilien. Das Konzept: eine Low-Budget-Messe mit dem Fokus<br />

ber 30 Unternehmen stellten<br />

aus und wetteiferten<br />

zugleich um den „B3 Design<br />

& Innovation Award“. Die<br />

Auszeichnungen für den Handel<br />

gingen an Garden Life Style als<br />

„Beste Gartenmöbel-Ladenkette<br />

2012“ und Kees Smit Tuinmeubelen<br />

als „Bestes Gartenmöbelgeschäft<br />

2012“. Zum Gewinner<br />

des „Design & Innovation Award<br />

2013 Outdoor Living“ kürten die<br />

Juroren 4Seasons Outdoor (eine<br />

Sektion von CSUN Garden Fur -<br />

niture) fürs „Curve“-Lounge-Konzept.<br />

Das im Rücken- und Sitz -<br />

bereich gepolsterte Element -<br />

programm überzeugt mit organisch<br />

fließender Linienführung<br />

und losen Schmuckkissen. Das<br />

Design stammt von Hugo<br />

de Ruiter. Die „Integral-<br />

Pols terung“ verkörpert<br />

beispielhaft einen<br />

der Megatrends für<br />

2013: Gartenmöbel<br />

kommen immer öfter<br />

gepolstert daher, die<br />

Entwicklung ist unverkennbar.<br />

Der Armlehnsessel<br />

„Bliss“ von Bukatchi kombiniert<br />

auch schon Geflecht mit<br />

fest gepolstertem Rücken und<br />

Sitzfläche. Der „Ibiza“-Ess-Sessel<br />

von Persoon Outdoor Living und<br />

die ausgezeichnete Loungebank<br />

„Curve“ zeigen überhaupt kein<br />

Geflecht mehr. Outdoor-Möbel<br />

werden Indoor-Möbeln immer äh<strong>nl</strong>icher,<br />

sowohl vom Aussehen her,<br />

als auch vom Komfort. In diesem<br />

Zuge gewinnt sogenanntes Outdoor-Leder<br />

an Bedeutung. Natürlich<br />

wird noch Geflecht eingesetzt,<br />

das aber raffinierter und aufwendiger<br />

verarbeitet ist. So kombiniert<br />

Garden Impressions fünf, sieben<br />

und neun Millimeter dicke Runddrähte.<br />

Und Domus Ventures verflicht<br />

zwei Runddrähte in Quer- mit<br />

einem fünf Millimeter breiten<br />

Streifen in Längsrichtung.<br />

Ein weiterer Megatrend: Die<br />

Formensprache entfernt sich vom<br />

Kubismus und entwickelt sich bei<br />

allen Arten von Gartenmöbeln hin<br />

zu organischem, dreidimensionalem<br />

Design.<br />

Neu und überzeugend waren<br />

innovative Materialien. Ficom bei<br />

Garden Impressions ist eine steinerne<br />

Imitation von sägerauem<br />

Holz und Texti-Rope von Apple<br />

Bee ein Polyethylendraht, innen<br />

mit einem Polyesterdraht verstärkt,<br />

damit der „Spaghetti-Sitz“<br />

auch bei dauernder Beanspruchung<br />

straff gespannt bleibt.<br />

frances van der Steen<br />

www.brancheverenigingb3.<strong>nl</strong>


Zwei Materialinnovationen: Ficom von Garden Impressions (l.), das<br />

wie verwittertes Massivholz aussieht und sich auch so anfühlt, aber ein<br />

gegossener Mix aus Glasfaser und Zement ist, und Texti-Rope von Apple<br />

Bee (o.) die Bespannung von „Hawaii“-Sessel und -Hocker. Freischwinger-<br />

Design „Float“, entworfen von Studio Schrofer für Domus Ventures (u.).<br />

Organisches Design: Der „Palm“-Tisch (l.) von Domus Ventures kombiniert<br />

Woodtec, einen Holzwerkstoff, mit einem Edelstahlfuß. Die Lounge-Gruppe<br />

(u.) von Platinum wirkt harmonisch, weil sie so geformt ist, dass die Breite<br />

der Kissen und die Sitztiefe überall gleich ist – sogar in der Ecke.<br />

möbel kultur 00


Outdoor-Markt MESSE<br />

00 möbel kultur<br />

4. Garden-Trend-Event<br />

Anziehungskraft einge<br />

-<br />

Die Verlegung des Veranstaltungsortes nach Duisburg im vergangenen<br />

Jahr erf llte die Erwartungen nicht, deshalb nun die R ckkehr des Garde<br />

Trend-Events in seine Heimat nach Hengelo, in das industrielle Ambiente<br />

der ªKreativen Fabrik . Doch auch die war nicht von Erfolg gekr nt. Nur<br />

noch neun Aussteller machen eines mehr als deutlich: Das Garden-Trend-<br />

Als „zukunftsweisendes<br />

Outdoor Life & Lifestyle<br />

Event“ sehen die Organisatoren<br />

die Mini-Messe, die sich<br />

auf Produkte fürs Gärtnern, Dekoration<br />

und Outdoor-Cooking<br />

verlegt hat. Notgedrungen, denn<br />

die Gartenmöbelanbieter konzentrierten<br />

sich auch in diesem Jahr<br />

auf das „B3-Event“ und blieben<br />

der „Kreativen Fabrik“ fern. Mit<br />

einer Ausnahme: Van der Leeden<br />

präsentierte eine Rattangarnitur<br />

im Retro-Trend – weiß lackiert<br />

und belebt durch farbige Kissen.<br />

Den Löwenanteil des Angebotes<br />

bildeten jedoch Blumentöpfe.<br />

Die Entwicklung geht zu geringem<br />

Gewicht, Haltbarkeit, Kunststoff<br />

und Farbenfreude. Auffällig:<br />

Grün und Orange, Pastelltöne<br />

wie Puderrosa und Maisgelb,<br />

Himmelblau, dazu rustikal anmutendes<br />

Blau und Grün. Zu den<br />

Protagonisten der Retro-Farben<br />

gehört Esschert Design: Grün,<br />

Grau und Milchweiß fanden sich<br />

überall als Akzent auf den Vogel-,<br />

Schmetterlings- und anderen<br />

Tierhäuschen aus Kiefernholz.<br />

Töpfe können jetzt auch in beliebiger<br />

Anzahl ohne verpflichtende<br />

Abnahme von Großmengen<br />

oder Sets pro Farbe, Form und<br />

Größe eingekauft werden. Trendsetter<br />

waren die Glow-in-the-Dark-<br />

Töpfe der „Fluo“-Serie von BTM.<br />

Immer mehr Wert wird auf das<br />

Merchandising gelegt. Deshalb<br />

hingen die Blumenkörbe bei Van<br />

der Leeden wie im „echten<br />

Leben“ am Balkon. Displays in<br />

Fifties-Retro-Stil gab es bei Esschert<br />

Design für Regenschirme,<br />

Gartenwerkzeuge und -handschu-


Fotos linke Seite: Retro bei Esschert Design – Kräuter auf<br />

Keramik oder, nicht im Bild, emaillierte Gartenutensilien<br />

in Grau, Grün und Milchweiß. Nostalgisch muten auch die<br />

Motive für das Insektenhäuschen an. Foto oben: Weiße<br />

Rattanmöbel mit bunten Kissen zeigte Van der Leeden.<br />

Foto rechts: Von Ter Steege stammt die Idee für die „Zigg-<br />

Zagg“-Pflanzentasche, die es neu in Rosa gibt. Foto unten<br />

rechts: „Verführerisch“ wirkt das Display, auf dem Capi<br />

Europe 150 Öllampen oder farbenfrohe Orchideentöpfe<br />

zur Schau stellt: Je mehr von ihnen verkauft sind, umso<br />

mehr ist vom Rücken des starken Mannes zu sehen.<br />

Foto unten links: Ebenfalls ein Hingucker sind die<br />

neuen Farben des Multicoloro-Konzepts von BTP.<br />

he, ein Karussell mit Schutzhüllen<br />

für Möbel, Sonnenschirme,<br />

Barbecues usw. bei Home Garden.<br />

Sein Clou: die Kodierung<br />

der Artikel nach Farben. 24 farblich<br />

unterschiedlich gekennzeichnete<br />

Hüllen finden auf nur einem<br />

Quadratmeter Stellfläche Platz.<br />

Farbe – Orange, Kiwi-Grün und<br />

Champagner-Weiß – gehört auch<br />

für trendige Grills zum Outfit.<br />

Doch die Zukunft sieht für die<br />

Mini-Messe nicht rosig aus. Die<br />

Ausstellerzahl reduzierte sich<br />

von 22 im Jahr 2011 auf neun in<br />

diesem. Von den fünf Initiatoren<br />

sind auch nur noch zwei dabei –<br />

Grandhall und Esschert Design.<br />

frances van der Steen<br />

www.gardentrendevent.eu<br />

möbel kultur 00


ZKZ 4937<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

UMSÄTZE IM DEUTSCHEN MÖBELHANDEL<br />

17,8 MRD. EURO<br />

FÜR DIE BRANCHENLEADER<br />

OTTO GROUP<br />

UNTER DRUCK<br />

KONZERNCHEF<br />

HANS-OTTO SCHRADER<br />

IM INTERVIEW<br />

IKEA-PREVIEW: DAS KOMMT 2013!<br />

EHI-REPORT: MÖBEL IM AUFWIND<br />

OPTI WOHNWELT: NEU IN MÖSSINGEN<br />

TENDENCE: 10+1 ERFOLGSSTORIES<br />

VOR ORT BEI ACHT TOP-FIRMEN<br />

7 2012<br />

NORWEGER<br />

WAS DIE<br />

SO STARK MACHT<br />

WEHMEYER FURNIER: GESPÜR FÜR TRENDS<br />

ALNO: AUS DEM TAL OHNE TRÄNEN<br />

FRANKE: EMERGING MARKETS IM FOKUS<br />

PREDIGER: MEHR LEUCHTEN FÜR BERLIN


INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUS<br />

Frühjahrsmessen Benelux: Realismus überwiegt<br />

Design-Devise ,Form follows Crisis’<br />

Im Mai und Juni standen in Benelux diverse Mini-Messen auf der Tagesordnung. Gemeinschaftsaktionen<br />

mehrerer Firmen wie „Hollandsch Fabrikaat” (Holländisches Fabrikat), Spezial-Events wie „ContRact<br />

Brüssel” (Objektbereich) und „Design District” in Zaandam sowie firmenbezogene Veranstaltungen wie<br />

die Leolux-Spargelshow. Die „möbel kultur” war vor Ort, zeigt die Highlights und analysiert die aktuelle<br />

Situation der Möbelbranche.<br />

Z wei<br />

Nachbarländer Deutschlands,<br />

aber wirtschaftlich zwei<br />

Welten: In Belgien betrug die<br />

Arbeitslosenquote nach Angaben<br />

von Eurostat, im Mai – saisonbereinigt<br />

– 7,2 Prozent und in den<br />

Niederlanden 5,1 Prozent. Erhebliche<br />

Unterschiede gibt es beim<br />

Konsumentenvertrauen: Während<br />

es sich in Belgien im Juni auf einen<br />

Wert von –10 stabilisiert hat,<br />

ist es in den Niederlanden weiter<br />

geschwunden auf –40. Das ist das<br />

Hauptproblem. Vor allem die fortwährende<br />

Unsicherheit über die<br />

Entwicklung der Hypothekenzinsen,<br />

der deshalb am Boden liegende<br />

Immobilienmarkt und die angekündigte<br />

Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />

von 19 auf 21 Prozent zum<br />

1. Oktober drücken die Verbraucherstimmung.<br />

Die Einrichtungsbranche<br />

hat im ersten Quartal 2012<br />

in den Niederlanden 9,0 Prozent<br />

ihres Umsatzes verloren, in Belgien<br />

2,4 Prozent, allerdings mit positiver<br />

Tendenz.<br />

92 möbel kultur 7/2012<br />

Kreatives Recycling: „Newspaper-<br />

Wood“-Tische. Für die Platten verarbeitet<br />

Vij5 aus Holz hergestelltes Papier<br />

wieder zu „Holz“. Kerben im Metallgestell<br />

ermöglichen, dass es gebogen<br />

werden kann. Seinen Namen verdankt<br />

der „Tabloid“-Tisch seiner Größe, die<br />

diesem Format entspricht. www.vij5.<strong>nl</strong><br />

Zum Essen und Arbeiten eignet sich „Square“. Platte und<br />

Wangen des Tisches bestehen aus massivem Holz, Nussbaum<br />

oder Eiche, jeweils im wunschgemäßen Beizton. Das<br />

schwebende Metallgestell, hier in Orange lackiert, gibt es<br />

auch in anderen Farben. www.spinderdesign.com<br />

„Cloud“ – das Polstermöbel von Hans<br />

Daalder überzeugt durch luftiges<br />

Design und Flexibilität: Die Sitzfläche<br />

scheint zu schweben, das lose Blockkissen<br />

wird im Nu zur Armlehne. Der<br />

Hocker lässt sich über die Sitzfläche<br />

schieben, kann aber auch als Reservesitz<br />

dienen. www.haveemeubelen.<strong>nl</strong>


TRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE IND<br />

96 „Stachel“-Haken auf<br />

Rollen: „Cacstok“ – eine<br />

Wortschöpfung aus Cactus<br />

(Kaktus) und Kapstok (Garderobenständer)<br />

– heißt das<br />

Möbel von Designer Maarten<br />

Schaubroeck, das mit<br />

50 x 50 cm Grundfläche<br />

auskommt.www.izr.be<br />

Für Furore sorgte „Nice One“, ein kompaktes<br />

Lounge-Konzept, weil es sich für<br />

kleine, schmale Räume bestens eignet.<br />

Schräge Linien und tiefe, durch Nähte<br />

erzeugte Einkerbungen prägen die Optik<br />

der vier Module. www.jeroendenijs.com<br />

„Fredo“ illustriert das Trendthema<br />

Schmuckkissen perfekt. Mit modischen<br />

Dessins beleben sie das kubisch angehauchte<br />

Polstermöbel. Neu bei Passe-<br />

Partout ist zudem die umfangreiche<br />

Erweiterung der Drehsessel-Kollektion,<br />

sowohl im modernen als auch im romantischen<br />

Stil. www.passepartoutnv.be<br />

„Assenaar“-Re-Design – farbenfroh lackiert<br />

oder aus Massivholz. Das Gestell der „Golden<br />

Oldies“ aus dem Jahre 1992 wurde verfeinert,<br />

die Ausführungen sind aktualisiert. Ein<br />

anderes Thema bei Interstar sind ästhetische<br />

und praktische Lösungen für Audiokabel in<br />

Schränken. www.interstar-meubelen.<strong>nl</strong><br />

Kompaktmodell mit einstellbarem Sitzkomfort:<br />

„Marabeau“, ein Sofa von Designer<br />

Gerard Vollenbrock. Die Kopfstütze<br />

ist in der Höhe verstell- und in drei<br />

Stufen drehbar. Zudem lässt sich für<br />

großgewachsene Leute die Sitztiefe um<br />

2 cm vergrößern und für kleinere die<br />

Sitzhöhe um 2 cm verringern.<br />

www.leolux.com<br />

„Form follows Crisis“: dieses<br />

Leitmotiv, formuliert von Leolux,<br />

hat derzeit Hochkonjunktur; folglich<br />

gibt es aktuell keine riesigen<br />

Woh<strong>nl</strong>andschaften, sondern kompakte<br />

Modelle, und auch keine wilden<br />

Experimente, sondern vertraute<br />

Formen. Detail-Raffinesse, Verarbeitungsqualität<br />

und Flexibilität<br />

überwiegen. Designrenner werden<br />

wiederbelebt, Polstermöbel erhalten<br />

durch lose Schmuckkissen eine<br />

lebendige Optik. Realismus dominiert.<br />

Dass Krisenzeiten die Kreativität<br />

fördern können, zeigt das<br />

pragmatische „Nice-One“-Lounge-<br />

Konzept des neuen Labels Nijs,<br />

ebenso wie die „Newspaper-<br />

Wood“-Kollektion von Vij5. Die<br />

Hersteller aus Benelux verzagen<br />

jedenfalls nicht. Die Frühjahrs -<br />

messen haben das eindrucksvoll<br />

bewiesen. frances van der Steen<br />

lwww.cbwmitex.<strong>nl</strong><br />

7/2012 möbel kultur 93


ZKZ 4937 6 2012<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

MÖTZINGEN<br />

GOES GLOBAL<br />

AUF DEN SPUREN<br />

DES WELTERFOLGS<br />

VON WALTER KNOLL<br />

POLSTER<br />

PREMIUM<br />

20 EXTRA-<br />

WIE DIE BOOM-MÄRKTE<br />

TÜRKEI UND RUSSLAND<br />

TICKEN<br />

SEITEN<br />

KIKA/LEINER: DIE FRISCHZELLENKUR<br />

VENJAKOB: MIT MAILAND-EUPHORIE<br />

LIVING KONGRESS: DIE NEO-CONSUMER<br />

STATISTIK: STARKE ZAHLEN AUS OWL<br />

LifeSTYLE<br />

WOHNSYSTEME: SHORT+SIMPLE<br />

PLANET<br />

EXPORT<br />

SPANNEND: WK WOHNEN STARTET NEU<br />

BSH: DIE NASE VORN TROTZ GEGENWIND<br />

LIFESTYLE-EXPERTEN: CHINA BLEIBT EIN MUSS<br />

OUTDOOR: DER TREND-GUIDE 2012/13


EUROPÄISCHER VERBAND LIFESTYLE<br />

BRAINSTORMING<br />

AUF ZECHE ZOLLVEREIN<br />

THRONJUBILÄUM & OLYMPIADE<br />

TOTAL SCHARF<br />

AUF BRIT-STYLE<br />

FLÄCHEN-<br />

KONZEPTE<br />

INSIDE!<br />

6<br />

2012<br />

!<br />

WOHNSYSTEME: KEEP IT<br />

SHORT<br />

WOHNSYSTEME: KEEP IT<br />

AND SIMPLE


Flächen<br />

KONZEPTE<br />

HABUFA: VIEL NEUES ZUR HAUSMESSE<br />

MIT VINTAGE<br />

UND RECYCLING PUNKTEN<br />

Im Hausmessezentrum in Hapert (NL) stellte Habufa eine praktisch grenze<strong>nl</strong>ose<br />

Anzahl Novitäten vor. Dazu gehörten Customizing-Konzepte genauso wie Innovationen<br />

in Bezug auf Hölzer, Verarbeitungen, Leder, Farben und Designs. Die antizyklische<br />

Produktentwicklung weckte das Interesse und die Kauffreude der Kunden.<br />

Habufa kann sich jetzt als vollwertiger Polstermöbellieferant<br />

positionieren: Sitzkomfort, Gestaltung, Funktionen<br />

sind aufgewertet. Das türkisfarbene „Ranea“ (o.)<br />

gehört zum neuen „Choices“-Konzept von Henders &<br />

Hazel und kam international sehr gut an. Das onyxfarbene<br />

Elementeprogramm „Cannes“(l.) ist von<br />

Habufa. Exemplarisch für den Recycling-Trend stehen<br />

„Clémente“ in Wagon-Grey Rau-Eiche mit veränderbaren<br />

Schubladenfronten von Henders & Hazel (r.o.).<br />

Habufa präsentierte „Celano“ (r.u.) in carbon-dunklem<br />

Nadelholz mit Fronten aus geräuchertem Rüsterholz.<br />

18 möbel kultur 6/2012 LIFESTYLE<br />

Habufa kann zufrieden auf seine Frühjahrsmesse<br />

zurückblicken. Die Qualität<br />

der internationalen Besucher war hochwertig,<br />

und auch die Kaufbereitschaft<br />

groß – trotz der Krise vor allem am heimischen<br />

Markt, den Niederlanden.<br />

Die Wohnaccessoires, vermarktet unter dem<br />

Label „Younique“, sind jetzt zu einer autonomen<br />

Division herangewachsen. Für die neue<br />

Saison stehen hierbei fünf Farbthemen im Mittelpunkt:<br />

Ocker-Türkis-Weiß, Rot-Schwarz-<br />

Weiß, Dunkelblau-Silber, Grün-Petrol und die<br />

zeitlosen Naturfarben.<br />

Auch bei den (Polster-) Möbeln liegen Farben<br />

voll im Trend. Holz-Lack-Kombinationen<br />

(wie „Madison“) entwickeln sich zu 100prozentig<br />

lackierten, zweifarbigen Varianten<br />

(„Madisonate“).<br />

Darüber hinaus stellte das Unternehmen<br />

zwei neue Customizing-Konzepte vor. „Choices“<br />

by Henders & Hazel ist eine modulare<br />

Idee für Polstermöbel mit hohem internationalem<br />

Potenzial. Außerdem sorgte das „À la<br />

carte“-Tischkonzept von Habufa für Furore. Es<br />

bietet eine Auswahl aus vier Beinen, acht Farben<br />

und 25 Größen.<br />

Durch alle Kollektionen zog sich der Vintage-<br />

und Recycling-Trend, z.B. bei Stühlen mit<br />

handwashed Leder oder bei Kastenmöbeln mit<br />

Wagon-Grey-Finish für sägeraue Eiche. Das erweckt<br />

die Illusion, als seien die Möbel aus<br />

wiederverwendeten Holzböden von Eisenbahnwagen<br />

gefertigt worden. Ebenso zeigte sich die<br />

Formensprache im Vintage-Look. Mit kompakten<br />

Größen geht Habufa auf die sozio-demografische<br />

Entwicklung der Verstädterung ein.<br />

frances van der Steen<br />

>FACTS & FIGURES<br />

UNTERNEHMEN Habufa DIVISIONEN Habufa, Henders &<br />

Hazel, Happy@Home, Xooon, Younique VERMARKTUNGS-<br />

KONZEPTE von Shop-in-Shop bis zum individuellen<br />

Geschäftskonzept HENDERS & HAZEL Wachstum: von 152<br />

auf 174 Shops Ende 2012 (+8 Deutschland,+10 Frankreich,<br />

+3 Belgien, +1 Niederlande) XOOON: von 26 auf 50<br />

Geschäfte in Benelux Ende 2012 CUSTOMIZING-KONZEPTE<br />

für Stühle und neu Polstermöbel sowie für Esstische<br />

INTERNET www.hendersandhazel.com; www.xooon.com


ZKZ 4937 3 2012<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

LifeSTYLE<br />

FLOWER-SHOWER & FUNKY FUNCTIONS<br />

STRESSTEST FÜR DIE MÖBELINDUSTRIE<br />

ROBUST JEDER KRISE TROTZEN<br />

DIE WÄSCHEREI<br />

ZIEHT UM<br />

ERSTE FOTOS VON<br />

DER NEUEN LOCATION<br />

WAR FOR TALENTS:<br />

SO HAT DER HANDEL<br />

DIE NASE VORN<br />

EMV: NOCH WETTBEWERBSFÄHIGER<br />

KÜCHENQUELLE: COMEBACK GEGLÜCKT<br />

KKT: POWER FÜR DEN MITTELSTAND<br />

VERBÄNDE 2012: DAS GROSSE EXTRA<br />

STARS<br />

GESUCHT<br />

NOLTE MÖBEL: TRENDWENDE EINGELÄUTET<br />

SCHLAFEN: BOXSPRING, MULTIMEDIA & CO.<br />

FISSLER: SELBSTBEWUSST UND ERFOLGREICH<br />

AMBIENTE: ALLE TRENDS AUS FRANKFURT


D ie<br />

DECOoh! will vor allem eines: Überraschen! Mit<br />

massentauglichen, aber auch mutigen Neuheiten.<br />

Um zu inspirieren, widmete die Fachmesse Sonderpräsentationen<br />

viel Aufmerksamkeit. So beleuchtete die<br />

„Light & Reflection“-Show alle Facetten des Kunst- und<br />

Kerze<strong>nl</strong>ichtes, vom Design bis zur Energieeinsparung und -<br />

erzeugung. Dekotrends fürs Frühjahr und die Sommersaison<br />

kamen wie immer in festlichen Arrangements zum<br />

Ausdruck. Für eine Kinderfeier standen – inspiriert von einer<br />

Tafel aus „Alice im Wunderland“ – zierliche Gläser, liebliches<br />

Geschirr und feenhafte Kerzenhalter auf dem Tisch:<br />

ein Traum in Weiß, Softgrau und Rosa. Lust zum Nachahmen<br />

weckten auch die Anregungen für eine spontane Gartenparty<br />

und eine unvergessliche Hochzeitsfeier.<br />

Die DECOoh-Awards belohnten den innovativen Spirit<br />

der Aussteller. Diesmal überzeugten besonders die kreative<br />

Materialanwendung und -verarbeitung. Die stärkere Wertschätzung<br />

von Handwerkskunst war ebenso offensichtlich<br />

Oben:<br />

Klasse<br />

FARBEN-FEUERWERK<br />

Signierte Porzellantassen, bunte Baumwollübertöpfe – die kleine, aber feine<br />

DECOoh! Brüssel zeigte, was an In- und Outdoor-Deko kommt: ein Farben-<br />

Feuerwerk! Inspirationsquelle war wie jedes Jahr der gleichnamige Square<br />

mit festlich gedeckten Tischen und einer spektakulären Brautmodenschau.<br />

wie die Tatsache, dass Ökodesign sich durchgesetzt hat.<br />

Dem trugen die Awards – je drei goldene, silberne und<br />

bronzene – Rechnung. Auch Multifunktionalität stand im<br />

Mittelpunkt, wie bei der „Reverse“-Bambusschale von Gazzel<br />

aus Dänemark in organischer Formensprache. Ihr Clou:<br />

Sie kann umgedreht und von beiden Seiten genutzt werden.<br />

Tasse und Schüssel von Carrément sind echte Por -<br />

zellankunst und werden deshalb jetzt auch einzeln signiert.<br />

Farbenfreude und dazu stimmige Konzepte prägten das<br />

Messeangebot ebenfalls. Dabei gab Blau in allen Spielarten<br />

eindeutig den Ton an.<br />

Unter den Ausstellern befanden sich wieder international<br />

bekannte Firmen und Marken, wie Leonardo, Blomus, Guzzini,<br />

Riverdale oder Salt & Pepper. Wahrgenommen werden<br />

auf der überschaubaren DECOoh! aber auch kleine<br />

Unternehmen. Das unterscheidet sie auf sympathische Art<br />

von Großveranstaltungen. www.decooh.com<br />

frances van der Steen<br />

Zwei DECOoh!-Gold-Award-<br />

Gewinner: die „Reverse“-Schale<br />

von Gazzel (DK) und die farbenfrohe<br />

„Canvas“-Kollektion, Design Marie<br />

Michielssen, von Serax Maison<br />

d’être (B). Bewegender Höhepunkt<br />

des Hochzeitsthemas – eine etwas<br />

andere Brautmode-Show.<br />

Floristenschulen wetteiferten<br />

um die DECOoh!-<br />

Trophäe für den am schönsten<br />

dekorierten Tisch. Rechts und<br />

unten: Bronze-Award-Gewinner –<br />

der Baumstammhocker der<br />

Handsen & Handsen-Kollektion,<br />

Firma Belgoflor (B) und die<br />

„C’est déja dimanche“-Porzellankollektion<br />

von Carrément (F).<br />

DECOoh!<br />

Brüssel<br />

LIFESTYLE 3/2012 möbel kultur 00


SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN<br />

Effektvolle Show -<br />

ein lagen mit Tanz und<br />

Gesang schufen einen<br />

außergewöh<strong>nl</strong>ichen<br />

Rahmen für die Präsentation<br />

in einer Utrechter<br />

Fabrikhalle.<br />

D as<br />

Zuhause ist zu einem<br />

sicheren Hafen avanciert<br />

und das Bett spielt dabei<br />

eine wichtige Rolle“, betonte Gerrit<br />

Bruggeman, Aupings Interims-<br />

CEO, bei dem Event in Utrecht.<br />

Genau dieses Gefühl greift die „Essential“-Kollektion<br />

auf, denn sie<br />

steht für Geborgenheit, Komfort<br />

und erholsamen Schlaf – und stellt<br />

für den niederländischen Hersteller<br />

eine besondere Premiere dar: Mit<br />

„Essential“ bietet er erstmals ein<br />

Designbett für die junge Genera -<br />

tion an, die Inspirationsquelle und<br />

Zielgruppe zugleich ist. Das spiegelt<br />

sich sowohl in der Formgebung<br />

als auch im Preis und der<br />

Marketingstrategie wider.<br />

Für den Entwurf zeichnet das<br />

Berliner Designbüro Köhler Wilms<br />

58 möbel kultur 3/2012<br />

Auping: „Essential”-Kollektion vorgestellt<br />

Ran an die Jungen<br />

„Coming soon”, hieß es auf der „imm cologne”. Am 12. März war es<br />

dann so weit: Auping präsentierte in Utrecht seine „Essential”-Kollek tion.<br />

Das Event lockte zahlreiche Händler an, die sich von der jungen<br />

Desig<strong>nl</strong>inie und der frischen Vermarktung sehr angetan zeigten.<br />

verantwortlich. „Essential“ wartet<br />

mit einem schlanken, schlichten<br />

Look auf, vereint leichtes Aluminium<br />

im Bettrahmen mit Holz und<br />

Kunststoff beim leicht gebogenen<br />

Kopfteil. Das zeitlose Design lässt<br />

sich individuell aufpeppen – entweder<br />

durch die drei zurückhaltenden<br />

Farben „Pure White“, „Night<br />

Blue“ und „Carbon Black“ oder<br />

durch zwei moderne Töne: „Yellow“<br />

und „Skin“.<br />

Für einige Überraschung sorgte<br />

auf dem Event der Preis: Ein<br />

140 cm breites Doppelbett kostet<br />

inklusive Spiralunterfederung und<br />

zwei Matratzen nur 1.750 Euro<br />

VK (inkl. Kopfteil: 2.195 Euro).<br />

Frisch und modern ist auch die<br />

Vermarktung. Neben einer eigenen<br />

Website setzt das Unternehmen<br />

auf Social-Media-Plattformen wie<br />

Facebook und Twitter. Zudem werden<br />

dreidimensionale Schaufens -<br />

terplakate eingesetzt – eine Premiere<br />

in den Niederlanden. Da das<br />

Bett ab April lieferbar ist, können<br />

sich Interessierte via Facebook für<br />

Previews anmelden. Eine Kampagne,<br />

die Aufmerksamkeit schafft.<br />

„Rund um das Bett wollen wir<br />

eine Art Hype kreieren“, so Erik<br />

Jansen, Commercial Director.<br />

Viele Händler betonten bei der<br />

Präsentation, „Essential“ habe das<br />

Zeug zum Designklassiker. Die<br />

aktuelle Auszeichnung mit dem<br />

„Red Dot Design Award“ ist ein<br />

erster Schritt in diese Richtung.<br />

frances van der Steen<br />

lwww.aupingessential.<strong>nl</strong><br />

Aupings „Essential“-Bett in<br />

„Carbon Black“ wartet mit<br />

einer organischen Formgebung<br />

auf und steht in gelungenem<br />

Kontrast zur Tapete in Bretteroptik<br />

von Piet Hein Eek (o.).


CHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN<br />

„Essential“ in modischem „Yellow“, einer<br />

Farbe, die viele für das „neue Schwarz“<br />

halten. Das Styling soll mit einem Augenzwinkern<br />

an die 20er-Jahre erinnern.<br />

Praktisch: Das Bett lässt sich mit einem<br />

Nachttisch komplettieren.<br />

Auf den jungen, entspannenden und lockeren<br />

„Denim“-Look spielt „Essential“ in „Night Blue“<br />

an. Das Styling des gesamten Konzepts realisierte<br />

das niederländische Büro Aandacht.<br />

Auch in „Pure White“ (l.) und „Skin“ (o.)<br />

sind die Betten ein Hingucker. Dank der<br />

olivgrünen Wand wirkt das Rosa frischer<br />

und weniger niedlich.<br />

3/2012 möbel kultur 59


ZKZ 4937 2 2012<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

DEUTSCHLANDS GRÖSSTE MÖBELHÄUSER<br />

165<br />

ERSTMALS GIGANTEN<br />

DAS ERSTE<br />

INTERVIEW<br />

IKEA-DEUTSCHLAND-<br />

CHEF PETER BETZEL<br />

WILL ES WISSEN<br />

AB 25.000 QM<br />

165AB<br />

REKLAMATIONEN<br />

GEPADE: BESTENS AUFGESTELLT<br />

IMM COLOGNE: GANZ WEIT VORN<br />

DOMOTEX: BODEN-FASHION KREATIV<br />

SWISSBAU: LUKRATIVES TERRAIN<br />

DER HANDEL MACHT DRUCK:<br />

JETZT WIRD’S ERNST<br />

MÖBEL STAUDE: „WIR SIND HANNOVER“<br />

ZURBRÜGGEN: 28.000 NEUE QM IN HERNE<br />

GORENJE: KRAFTVOLL INS „JAHR DER FARBEN“<br />

NOBILIA: POLE-POSITION MIT 850 MIO. EURO


MONTIS: KÄSE MIT FUNKTION<br />

Montis überraschte mit einer spannenden Palette an Neuheiten. Zu<br />

den Highlights zählte das Funktions-Talent „Edam“ aus der Feder von<br />

Gert Batenburg. Benannt nach dem urholländischen Edamer Käse vereinen<br />

sich in dem Möbel ein Hocker, ein Tisch und ein cleverer Stauraum.<br />

In der Form eines angeschnittenen Käse-Laibs verbirgt sich hinter der geraden<br />

Seite eine Schublade, deren Front mit Lederfächern versehen ist<br />

und ausreichend Platz für Fernbedienungen, Smartphones, Zeitschriften<br />

und Co. bietet. www.montis.<strong>nl</strong><br />

108 möbel kultur 2/2012<br />

JÓLAN VAN DER WIEL: KRAFTFORM<br />

Für die Herstellung des „Gravity Stool“<br />

hat der Designer Jólan van der Wiel<br />

eine „Magnetmaschine“ und einen<br />

speziellen Kunststoff entwickelt. Dieser<br />

wird in flüssiger Form in eine Schale<br />

gegossen und mit einem magnetischen<br />

„Deckel“ abgedeckt, der sich<br />

allmählich nach oben bewegt. Aus<br />

dem Zusammenspiel zwischen<br />

Magnet- und Schwerkraft entsteht<br />

schließlich die eigenständige Form.<br />

http://jolanvanderwiel.<strong>nl</strong><br />

Niederlande & Belgien: Starke Präsenz<br />

Inspirierend<br />

und motivierend<br />

Gut 24 Firmen aus Belgien und 55 aus den Niederlanden präsentierten<br />

sich in den Messehallen sowie in der Design Post in Köln.<br />

Im Gepäck dabei zahlreiche Neuheiten von Schlafkomfort über<br />

Lifestyle bis hin zu Design. Die Stimmung unter den Ausstellern<br />

war vorsichtig optimistisch – obwohl sich viele deutsche Hersteller<br />

fragten, was auf dem niederländischen Markt aktuell los ist.<br />

ROM: KONFIGURATOR-APP FÜRS IPAD<br />

Für Rom ist 2012 das Jahr des Konfigurators für das „20-cm-Konzept“. Dieser ermöglicht<br />

es, für jede Garnitur Polsterung, Bezüge oder Nähte mithilfe von echten Fotografien auszuwählen.<br />

Gleichzeitig bietet das Colorbook Styling-Tipps. Die App, mit der im Handel offline<br />

gearbeitet werden kann, ist in einem iPad integriert, das sich inklusive Sicherungsbox optimal<br />

am POS positionieren lässt. Per Code kann die Sicherungsbox zudem geöffnet und das<br />

iPad herausgenommen werden. Damit ist eine Planung an jedem Ort möglich. www.rom.be


SITTING VISION: TULPEN ALS METAPHER<br />

Tulpen aus Holland versinnbildlichen das Studiokonzept<br />

„Tulipa“ von Sitting Vision. Denn so verschiedenartig<br />

die Blumen sind, so unterschiedlich<br />

sind auch die Menschen und ihre Relax-Wünsche.<br />

„Tulipa“ ist u.a. unterteilt in Größe (XS bis XL),<br />

Design, Komfort, Material und Ergonomie, sodass<br />

jedes Thema mit seiner eigenen POS-„Tulpe“<br />

darstellbar ist. www.sittingvision.com<br />

RIVIÈRA MAISON: DEUTSCHLAND IM VISIER<br />

„In fünf Jahren wollen wir in Deutschland größer sein als auf unserem Heimatmarkt.“ Dieses ehrgeizige Ziel<br />

hat jetzt Henk Teunissen (o.), Inhaber von Rivièra Maison, ausgegeben. Der niederländische Einrichtungs -<br />

filialist ist hierzulande bisher mit zwei Flagship-Stores in Düsseldorf und Hamburg vertreten und arbeitet<br />

mit rund 70 Händlern zusammen. Im Mittelpunkt des Konzepts stehen komplette Einrichtungswelten, bei<br />

denen der Möbelanteil inzwischen bei 49 Prozent liegt – Tendenz steigend. www.rivieramaison.com<br />

SPINDER DESIGN: „HUGG“-MÖBEL<br />

Die Popularität der Ugg-Stiefel aus<br />

Australien hat Spinder Design zu seinen<br />

„Hugg Fryslan“-Möbeln inspiriert.<br />

So sind die Stühle mit einem „Twin -<br />

face Sheepskin“-äh<strong>nl</strong>ichen Leder bezogen,<br />

dessen Design von Nähten und<br />

Wolle geprägt ist. Gleichzeitig erinnert<br />

der Bezug an die Lammfelljacken der<br />

70er-Jahre. Warm in der Optik, soll<br />

„Hugg“ mit seinem Namen auch auf<br />

das englische Wort „hug“ anspielen,<br />

das Umarmung bedeutet.<br />

www.spinderdesign.com<br />

DIDIT: DAS KLICK-MÖBEL<br />

Die Didit-Möbel lassen sich wie Klick-Laminat ohne Beschlag und Werkzeuge<br />

montieren. So kann eine Person ein Schränkchen in nur eineinhalb<br />

Minuten zusammenbauen. Möglich macht das die „Uniclic for Furniture“-<br />

Verbindungstechnik, eine Innovation des Klick-Laminat-Erfinders, der<br />

belgischen Firma Unilin. Die neue Technik ist auf der Interzum 2011 mit<br />

zwei Awards ausgezeichnet worden. Auf der „imm“ wurde sie jetzt durch<br />

die Didit-Mitnahmemöbel konkret umgesetzt. www.didit-furniture.com<br />

LABEL: MARKANTES JEANS-LEDER<br />

Seinen Stuhl „Livia“ hat Label mit einem neuartigen,<br />

natürlichen Jeans-Leder bezogen. Bei ihm<br />

wird die Unterseite der Haut, die normalerweise als<br />

Abfall betrachtet wird, komplett genutzt. Dadurch<br />

entsteht die Jeans-Optik im Used Look.<br />

www.label.<strong>nl</strong><br />

M it<br />

frischen Produkten, Materialien<br />

und Techniken<br />

waren die Hersteller aus<br />

Belgien und den Niederlanden in<br />

die Domstadt gereist. Ihre Neuheiten<br />

wirkten inspirierend und unterstrichen,<br />

dass die Möbelbranche<br />

insbesondere in den Niederlanden<br />

– trotz der dort vorherrschenden<br />

Stimmung – weder klagt noch<br />

verzagt.<br />

Makroökonomisch steht das<br />

Land mit einer Arbeitslosenquote<br />

von fünf Prozent im Januar, einer<br />

Inflationsrate von 2,5 und einem<br />

Bilanzdefizit von 4,5 Prozent nicht<br />

so schlecht da. Jedoch stehen Einsparungen<br />

auf der Tagesordnung.<br />

Ein heikles Thema ist die nach<br />

wie vor offene Frage, ob sich Hypotheken<br />

künftig von der Steuer<br />

absetzen lassen. Da negative Wirtschaftsmeldungen<br />

dominieren,<br />

sinkt das Vertrauen der Konsumenten.<br />

Im Januar zuletzt auf minus 35<br />

Prozent. Die Bevölkerung spart<br />

und tilgt ihre Hypotheken; der Immobilienmarkt<br />

liegt brach. 5,4 Prozent<br />

der Eigentumswohnungen<br />

sind zu verkaufen – und das auf<br />

dem niedrigsten Durchschnitts-<br />

Preis niveau seit sechs Jahren und<br />

bei einer Verkaufsdauer von rund<br />

23 Monaten. Umstände, mit denen<br />

die dortige Möbelbranche hart zu<br />

kämpfen hat. frances van der Steen<br />

2/2012 möbel kultur 109


Oben: Edelstahl wertet das Programm<br />

„White Mountain“ deutlich auf. Edel<br />

in der Fußleiste und bei den Griffen –<br />

wie auch beim Sofa „Detroit“ –, verleiht<br />

es dem Möbelensemble eine besondere<br />

Ausstrahlung. Rechts: „Winsgate“ zeigt<br />

Massiveiche im neuen „Vintage White<br />

Oil“-Look. Ein funktionelles Highlight:<br />

der Tisch „Freya“ (ganz r.).<br />

70 möbel kultur 1/2012<br />

Habufa: Trends konsumig umsetzen<br />

Schnell und trendsicher<br />

Mit seinem bekannten<br />

niederländischen Fingerspitzengefühl<br />

für Gastfreundschaft<br />

und Gemütlichkeit<br />

demonstriert Habufa auf der<br />

„imm cologne“ auch in diesem<br />

Jahr wieder sicheres Gespür für<br />

konsumige Trends in Europa. Dabei<br />

bleibt das Unternehmen seiner<br />

Philosophie „Business meets<br />

Pleasure“ treu. Und das fängt<br />

bekanntlich bei der Bewirtung an:<br />

Wer sich mit kulinarischen Genüssen<br />

verwöhnen lassen möchte,<br />

ist herzlich eingeladen, im italienischen<br />

Restaurant von George<br />

Van den Bosch eine leckere<br />

Pause einzulegen.<br />

Darüber hinaus punktet der<br />

Habufa-Konzern aber auch<br />

als Lieferant neuer Einrichtungstrends.<br />

Verkäuflich aufbereitet<br />

und für ein breites<br />

Publikum attraktiv gestaltet.<br />

Verschiedene Lifestyle-Segmente<br />

und erfolgreiche Vermarktungskonzepte<br />

wie z.B. „Henders<br />

& Hazel“ oder „Choices“, aber<br />

auch Einzelprogramme runden<br />

das Angebotspaket ab. Neue Materialien,<br />

Farben, Verarbeitungen<br />

sowie eine große Palette an Funktionen,<br />

Komfortangeboten und<br />

Wahlmöglichkeiten zeichnen das<br />

Habufa-Sortiment aus.<br />

Auf der „imm cologne“ stellt<br />

das niederländische Unternehmen<br />

vier brandneue Möbelprogramme<br />

vor. Dabei spielt Akazienholz<br />

die Hauptrolle: In drei verschiedenen<br />

optischen Ausführungen, unter -<br />

schiedlichen Farbstellungen und<br />

Materialmixen zeigt Habufa eine<br />

riesige Palette an Möglichkeiten.<br />

So kombiniert z.B. das Programm<br />

„Napoli“ den neuen Akazien-Farbton<br />

„Carbo“ mit „Brillant-Glas“.<br />

Einen weiteren Eyecatcher bietet<br />

„Jet“ mit dem Mix „Beach White“.<br />

Ebenfalls gelungen: die Kombination<br />

aus Akazien-Hochglanz<br />

und „Coffee-Brown“-Türen sowie<br />

„Cerro“ in „Burned Grey“ mit<br />

„Cappuccino“-Hochglanzlack als<br />

Akzent. Das Trendthema Kernbuche<br />

wird zudem mit dem Programm<br />

„Mendoza“ in einem robusten<br />

Styling abgedeckt.<br />

Darüber hinaus hat sich Habufa<br />

auch als sachverständiger Polstermöbellieferant<br />

einen Namen gemacht,<br />

wozu das Stylingkonzept<br />

„Choices“ mit trendigen Bänken<br />

und Esszimmerstühlen in Stoffund<br />

Ledervariationen maßgeblich<br />

beigetragen hat. Der topmoderne<br />

„Microskin“-Bezug „Yucon“ wertet<br />

die Modelle noch einmal deutlich<br />

auf. Ebenfalls neu auf der<br />

„imm“ ist der Armstuhl „Hendrik“<br />

in organischer Formensprache mit<br />

ergonomischen Features und individueller<br />

Planungsmöglichkeit.<br />

Lifestyle pur gibt es bei<br />

„Youniq“: ein fix und fertiges<br />

Shopkonzept für Dekowaren.<br />

frances van der Steen<br />

● www.habufa.<strong>nl</strong>


Henders & Hazel: Premiere auf der imm cologne<br />

Wohnmode<br />

für zu Hause<br />

Ein Meilenstein: Das Habufa-<br />

Lifestyle-Konzept „Henders<br />

& Hazel“ wird sich zum ersten<br />

Mal auf der „imm cologne“<br />

präsentieren – zusätzlich zum<br />

Habufa-Auftritt. Denn: Das international<br />

erfolgreiche Exklusivkonzept<br />

ist von Kopf bis Fuß auf<br />

Wachstum eingestellt: „Henders<br />

& Hazel“ zählt momentan 140<br />

Exklusivstudios, verteilt über die<br />

Benelux-Länder, Frankreich und<br />

Deutschland. Kurzfristige Zielvorgabe:<br />

200 Shops. Vor allem in<br />

Deutschland will das Unternehmen<br />

deutlich zulegen und seine<br />

Präsenz von 35 auf gut 70 Studios<br />

aufstocken. Dabei wird es<br />

künftig verschiedene Ausführungen<br />

geben: Den Standardshop<br />

mit etwa 400 qm, der sich auf die<br />

Kernkollektion konzentriert, und<br />

eine Premiumausführung mit bis<br />

zu 700 qm.<br />

Die „imm cologne“ ist das ideale<br />

Sprungbrett, um dieses Expansionsziel<br />

kurzfristig zu erreichen.<br />

Entsprechend viel Mühe steckt das<br />

Unternehmen in den Auftritt und<br />

setzt das Konzept in ansprechendem<br />

Lifestyle-Ambiente auf der<br />

Messe „lebensecht“ um.<br />

Henders & Hazel will sich<br />

künftig explizit als „Wohnmodehaus“<br />

etablieren: nach dem Motto<br />

„Fashion meets Furniture“ als die<br />

Adresse für Lifestyle. Mit Möbeln<br />

und Polstern, aber auch mit Teppichen,<br />

Licht und Dekowaren – perfekt<br />

aufeinander abgestimmt.<br />

Der neue Slogan lautet: „Henders<br />

&Hazel – leben & genießen“.<br />

Dabei fängt die Imagepflege<br />

bereits beim POS-Material an: So<br />

erscheint die Titelseite des neuen<br />

Katalogs auch als Banner im<br />

Shop. Bunte Bilder im Riesenformat<br />

mit Motiven – wie z.B. einer<br />

übersüßen Makrone – sollen den<br />

Besuchern Lust auf die Genüsse<br />

des Lebens machen.<br />

USP-Label ergänzen die Preisschilder<br />

an den Möbeln und sprechen<br />

von sich. Mit Sätzen, wie<br />

„Ich bin softclosed“ an Schubladen<br />

oder „Ich bin ausziehbar“ am Tisch<br />

und „Ich bin umkehrbar“ an<br />

Schubladen. So sind die Schub-<br />

fächer bei „Velasco“ auf einer<br />

Seite exotisch in „Pampus Grey“<br />

und andererseits modern in Akazienholz<br />

„White“ gefertigt. „Ich<br />

bin neu“, heißt es beim modernen<br />

Lifestyle-Programm „Seneca“:<br />

ein Mix aus „Vintage White“ und<br />

„Dark Roast“- Massiveiche<br />

auf mattschwarzen Metallfüßen.<br />

Schick und stilvoll setzt die Kollektion<br />

„Madison“ in „Vintage-<br />

Grey“ mit Massiveiche Akzente.<br />

Ideal für Luxusmöbel wie z.B.<br />

einen hohen Geschirrschrank.<br />

Auch die Polstermöbel punkten<br />

hochwertiger und modischer denn<br />

je. So sorgt Memory-Schaum in<br />

der Bank „Mali“ für bequemen,<br />

ergonomischen Sitzkomfort.<br />

Und was wäre Wohnmode ohne<br />

trendy Dekowaren? Ein großes<br />

Angebot davon wird ab sofort<br />

unter dem neuen Label „Youniq“<br />

vermarktet und in den Geschäften<br />

als fix und fertige, farblich abgestimmte<br />

Pakete angeboten.<br />

frances van der Steen<br />

● www.hendersandhazel.com<br />

Oben: Die Titelseite des neuen Katalogs 2012 wird als Banner<br />

im „Henders & Hazel“-Shop erscheinen. Links: Esszimmer<br />

„Tulsa“ in gebürstetem Naturlack und Stuhl „Hanna“. Die<br />

„Belpasso“-Lounge-Gruppe (o.) und die Sitzgruppe „Lucca“<br />

(u.) punkten mit Design, Komfort und moderner Optik.<br />

1/2012 möbel kultur 71


Auping: Erste Öko-Matratze<br />

Schlafen mit gutem Gewissen<br />

N achhaltig<br />

von A bis Z:<br />

Auping hat das Cradle-to-<br />

Cradle-Konzept zur Unternehmensstrategie<br />

erhoben. Das<br />

heißt, die Produkte sind zu 100<br />

Prozent recycelbar. Damit gibt es<br />

quasi keinen Abfall mehr. Jetzt<br />

führt der Hersteller die weltweit<br />

erste Matratzenserie ein, die mit<br />

dem „Silver Cradle-to-Cradle“-<br />

Zertifikat ausgezeichnet wurde.<br />

So geht nun ein komfortables<br />

Schlafklima Hand in Hand mit<br />

dem Klimaschutz. Der Endkunde<br />

kann ruhig schlafen – dank bester<br />

Qualität und eines guten<br />

Gewissens.<br />

Die Linie, bestehend aus fünf<br />

Taschenfeder- und zwei viskoelastischen<br />

Modellen, ist aber<br />

nicht nur ökologisch wegweisend,<br />

sondern lässt auch in Sachen<br />

Ergonomie, Komfort, Pflege und<br />

Ästhetik keine Wünsche offen.<br />

Die Aufteilung in verschiedene<br />

Zonen wurde noch feiner auf<br />

den Körperbau abgestimmt und<br />

spezifiziert. Infolgedessen gibt es<br />

einen signifikanten Unterschied<br />

zwischen dem Kopf- und dem<br />

Fußende. Das Wenden der Ma-<br />

74 möbel kultur 1/2012<br />

Eine der Cradle-to-Cradle-<br />

Matratzen ist das Modell<br />

„Vivo“ mit Federkern. Der<br />

Querschnitt (o.) zeigt die<br />

asymmetrische Aufteilung<br />

in verschiedene Komfortzonen,<br />

die sich dem jeweiligen<br />

Körperteil anpassen.<br />

Die Matratze strahlt nicht<br />

nur mehr Komfort und<br />

Luxus aus, sie bietet dank<br />

innovativer Materialien<br />

auch ein verbessertes<br />

Schlafklima. Denn je nach<br />

Bedarf kann „Vivo“ Wärme<br />

abgeben oder absorbieren.<br />

tratze ist damit nicht mehr<br />

nötig – und wird dank der verwendeten<br />

Materialien sogar überflüssig.<br />

An der Oberseite absorbieren<br />

ventilierende Stoffe die<br />

Feuchtigkeit und leiten sie ab.<br />

An der Unterseite befinden sich<br />

Materialien, die zur Verdampfung<br />

der Feuchtigkeit beitragen. Zusammen<br />

mit einer perforierten<br />

Unterplatte und offenen Seitenstreifen<br />

schaffen sie ein optimales<br />

Schlafklima.<br />

Weiterer Pluspunkt: Die sieben<br />

neuen Matratzen eignen sich<br />

sowohl für Boxspring als auch<br />

für Betten mit Unterfederungen.<br />

Neben den gängigen Einzel- und<br />

Doppelmatratzen bietet Auping<br />

eine spezielle Doppelbettvariante<br />

an. Äußerlich handelt es sich<br />

um ein übliches durchgehendes<br />

Doppelmodell, aber im Inneren<br />

verfügt es über zwei Kernhälften,<br />

jeweils in dem gewünschten Härtegrad.<br />

So können beide Schläfer<br />

individuellen Schlafkomfort genießen<br />

– und das ohne störende<br />

Trennungslinie.<br />

Teil der Serie ist das Modell<br />

„Vivo“, das die Anforderungen der<br />

Klimaregulierung besonders gut<br />

erfüllt. Je nach Bedarf gibt<br />

es Wärme ab oder absorbiert sie.<br />

Der Bezug einiger Modelle der Linie<br />

ist mit der „Tencel“-Faser aus-<br />

gestattet, die sich weich und kühl<br />

anfühlt und ventilierend wirkt.<br />

Im Rahmen der Cradle-to-<br />

Cradle-Philosophie startet Auping<br />

des Weiteren in den Niederlanden<br />

aktuell das „Take Back System“.<br />

Dabei werden alte Matratzen zurückgenommen<br />

und als Grundstoff<br />

für neue Produkte wiederverwertet.<br />

Um das zu realisieren, hat<br />

der Hersteller eine Partnerschaft<br />

mit dem Entsorgungs betrieb Van<br />

Gansewinkel geschlossen. Ganz<br />

klar: Auping ist auf dem Weg in<br />

Richtung einer C2C-Beziehung.<br />

frances van der Steen<br />

● www.auping.de


LS Bedding: Schlafstudio und JuWo-Konzept<br />

Retail-Marketing<br />

In den Benelux-Ländern gilt LS Bedding als Wegbereiter der<br />

ergonomischen Schlafberatung. Jetzt überrascht das Unternehmen<br />

mit den optimierten „Ergosleep”-Unterfederungen<br />

und dem „Clip-on”-Bettrahmen, der auf der Messe in Brüssel<br />

mit dem „Most Green Balthazar”-Award ausgezeichnet wurde.<br />

Mitnahmegerecht: „Clip-on“ verwandelt<br />

den „Ergosleep“-Lattenrost im<br />

Nu zu einem Bett mit Boxspring-<br />

Optik. Am Bettrand lassen sich zudem<br />

Accessoires wie ein Nachttisch<br />

oder eine Glas-Halterung befestigen.<br />

78 möbel kultur 1/2012<br />

S chlafkomfort<br />

setzt sich aus<br />

objektiven Daten und subjektiven<br />

Faktoren wie Bequemlichkeit<br />

und Look zusammen. Dieser<br />

Komplexität in der Beratung<br />

wird das „Ergosleep“-Erlebnis -<br />

studio gerecht. Dahinter steckt ein<br />

einzigartiges Marketingkonzept:<br />

Der Konsument kann allein oder<br />

mit seinem Partner seine persön -<br />

lichen Schlafkomfort-Aspekte er-<br />

mitteln lassen, ausprobieren, erfahren<br />

– und mit allen Sinnen genießen.<br />

Das Probeliegen wird auf<br />

diese Weise aufgewertet und zu<br />

einem intimen Erlebnis. Als Erstes<br />

werden die objektiven Daten jedes<br />

Kunden im Computer (per Touch -<br />

screen) registriert. Dazu gehören<br />

Fakten wie Körpergröße, Gewicht<br />

und die Information, auf welcher<br />

Betthälfte geschlafen wird. Dann<br />

betritt der Verbraucher das Studio,<br />

einen futuristischen Schlafraum.<br />

Er legt sich auf seine Betthälfte,<br />

der Schlafberater schließt die Tür<br />

und die „Ergo sleep“-Erfahrung<br />

beginnt. An der Decke über dem<br />

Bett informiert eine Media-Präsentation<br />

über Schlafkomfort im<br />

Allgemeinen und über „Ergo -<br />

sleep“. Der Kunde erlebt unmittelbar,<br />

wie alles funktioniert. Gleichzeitig<br />

werden die Ergebnisse aufgezeichnet,<br />

wodurch das persön -<br />

liche Schlafprofil entsteht.<br />

Jüngste Innovation ist das Re-<br />

Design des „Ergosleep“-Lattenros -<br />

tes in Kombination mit dem<br />

zerlegbaren JuWo-Bettrahmenkonzept<br />

„Clip-on“. Die neue Version<br />

besitzt eine stützende Struktur. Zusammen<br />

mit „Clip-on“ kann sie zu<br />

einem Bett in Boxspring-Optik<br />

ausgebaut werden. Im Handumdrehen<br />

lassen sich drei gepolsterte<br />

Rahmenteile an die Unterfederung<br />

klammern – ganz ohne Schrauben<br />

oder Werkzeuge. Eine Neuheit mit<br />

einer nachhaltig ergonomischen,<br />

ästhetischen, logistischen und ökologischen<br />

Wirkung. Deshalb wurde<br />

sie auf der Möbelmesse Brüssel<br />

mit dem „Most Green Balthazar“-<br />

Award ausgezeichnet.<br />

frances van der Steen<br />

● www.ergosleep.com<br />

Das Boxspring-Modell<br />

„Ergosleep BS4“ wird<br />

individuell angemessen<br />

und lässt sich<br />

auch nachträglich abstimmen<br />

(l.). Unten:<br />

Bevor die Kunden das<br />

„Ergosleep“-Erlebnisstudio<br />

betreten, gibt<br />

der Berater auf dem<br />

Touchscreen die objektiven<br />

Schlafdaten ein.


ZKZ 4937<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

HEINE<br />

SCHLAFEN-EXTRA<br />

36 SONDER-<br />

SEITEN<br />

PLUS „SLEEP“-GUIDE<br />

http://alturl.com/irwzr<br />

EXKLUSIVER EXPERTEN-TALK<br />

JUNGES WOHNEN:<br />

FIT FÜR DIE<br />

ZUKUNFT?!<br />

DIE VERSAND-VERFÜHRER: OTTO-TOCHTER<br />

TREIBT MULTICHANNEL-BUSINESS VORAN<br />

ANGERMÜLLER & ROLLER: MUTIGER SCHRITT<br />

BLOG: DAS TAGEBUCH VON MÖBEL KRAFT<br />

GFM-TREND: AUFBRUCH IN DIE ONLINE-WELT<br />

EMV: KÜCHENMARKE ZUR MESSE-PREMIERE<br />

12<br />

2011<br />

SVANE: JETZT KOMMT NORWEGENS NR.1<br />

F.A.N.: WISSENSCHAFT TRIFFT INDUSTRIE<br />

BENELUX: KREATIVES VON HABUFA & CO.<br />

AMK-INFOTAG:ALLES ÜBER RUSSLAND


INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERN<br />

Als Alternative zum Sitzsack gehen<br />

die „Bools“ (r.) an den Start. In der<br />

Form von überdimensionalen Tennisbällen<br />

sind sie mit einem Stretchbezug<br />

ausgestattet, der einen angenehmen<br />

Sitzkomfort gewährleistet.<br />

AUS BRÜSSEL<br />

REPORT<br />

MÖBEL KULTUR<br />

INTERNATIONAL<br />

80 möbel kultur 12/2011<br />

Möbelmesse Brüssel: Trends aus Belgien<br />

Positive Stimmung<br />

Nach einer guten Entwicklung in den ersten drei Quartalen dieses Jahres hat es die<br />

Möbelbranche in Belgien aktuell nicht leicht. Neben der allerorts spürbaren Euro-<br />

Krise mangelt es dem Land, wie schon 2010, an einer Nationalregierung. Zudem<br />

nimmt die Bereitschaft der Konsumenten, Geld auszugeben, stetig ab. Unbeeindruckt<br />

davon zeigte sich die Möbelmesse in Brüssel, die eine positive Stimmung verbreitete.<br />

D ie<br />

Zahlen sprechen für<br />

sich: Die Möbelmesse in<br />

Brüssel konnte sich in diesem<br />

Jahr mit 300 Ausstellern auf<br />

rund 70.000 qm über ein stabiles<br />

Teilnehmerfeld freuen. Zudem<br />

nahm die Zahl der Besucher mit<br />

20.149 nur leicht ab (–1,6 Prozent),<br />

was im Hinblick auf die<br />

Entwicklungen in der Branche als<br />

positiv zu bewerten ist. Schließlich<br />

geht die Konzentration der<br />

Distribution ungebremst weiter.<br />

Nichtsdestotrotz war die Stimmung<br />

auf der Messe durchweg<br />

positiv. So schauten sich die Besucher<br />

die neuen Produkte nicht<br />

nur an, sie orderten auch. Um das<br />

Kaufverhalten anzuheizen, hatten<br />

sich die Unternehmen auch<br />

mächtig ins Zeug gelegt und attraktive<br />

Innovationen entwickelt.<br />

Ein besonderes Augenmerk hat-<br />

Mit einer neugierig machenden, künstlerischen<br />

Dekoration aus keramischen Körper -<br />

teilen hat Dekoninck Collections die Aufmerksamkeit<br />

auf seine neue „D“-Kollektion<br />

gelenkt.<br />

ten sie dabei auf einen großen<br />

Spielraum bei der persö<strong>nl</strong>ichen<br />

Gestaltungsfreiheit gelegt. So<br />

bieten zahlreiche belgische Hersteller<br />

jetzt mehr Wahlmöglichkeiten<br />

bei der Zusammenstellung<br />

der Möbel an – unter anderem<br />

bei den Polstermöbeln von Mecam,<br />

Passepartout, Rom und den<br />

Stühlen von Mobitec und Unic<br />

Design.<br />

Darüber hinaus spielt bei den<br />

Neuheiten das Thema Farbe eine<br />

wichtige Rolle. Entsprechend<br />

betont wurde es u.a. von dem<br />

Schweizer Unternehmen Neu-<br />

Modular, das schon seit Längerem<br />

Wunsch-Couleurs anbietet.<br />

Daneben werden Kolorits auch<br />

bei den frischen Konzepten von<br />

vier niederländischen Firmen<br />

eingesetzt, bei denen Eichenmöbel,<br />

Stühle, Bänke und Leuchten<br />

in den unterschiedlichsten Tönen<br />

farblich aufeinander abgestimmt<br />

werden können.<br />

Bunt geht es unterdessen auch<br />

bei den Boxspringbetten für Jugendliche<br />

zu, die die Branche als<br />

neue Zielgruppe für sich entdeckt


ATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATION<br />

Industrieller Retro-Schick aus Eisen und<br />

recyceltem Holz kennzeichnen das zerlegte<br />

Programm „Mona“ von Vandecasteele (o.).<br />

Aufmerksamkeitsstarke Kühe in Lebensgröße<br />

weisen den Besuchern den Weg<br />

nach „Holland à la carte“ (u.), einer<br />

Gemeinschaftshalle niederländischer<br />

Unternehmen.<br />

hat. Revor beispielsweise setzt<br />

auf ein knalliges Grün als Blickfang<br />

für sein „Jr. Box“. Ein Kolorit,<br />

das bei Teenagern und Twens<br />

wirkt. Wolmat überraschte dagegen<br />

mit einem Co-Marketing-<br />

Boxspring-Konzept für Heranwachsende.<br />

So bezog das Unternehmen<br />

die Betten komplett mit<br />

losen, austauschbaren Hussen in<br />

unterschiedlichen Dessins wie<br />

Winnie the Pooh für die Kleinen<br />

oder dem Emblem des FC Barcelona<br />

für Jugendliche.<br />

Und auch für die Erwachsenen<br />

dominieren Boxspring-Modelle<br />

noch immer den Bettenmarkt in<br />

Benelux, wie der komprimierte<br />

Überblick in der Halle „Brussels<br />

by Night“ zeigte. Mit einer neuen<br />

Variante wartete dabei Boone<br />

auf: Der Hersteller hat ein Box-<br />

Neue Perspektiven bietet das „Sleepsitting“-Konzept<br />

von Indigo/Recor Bedding<br />

(o.): Bei ihm können zwei aneinander gekoppelte<br />

Sofas als Einzel- oder Doppelbett<br />

benutzt werden, während die Nachtkon -<br />

solen tagsüber als Couchtisch fungieren.<br />

Daneben: „Ravenna“ von Thor mit einer<br />

schwebenden Platte mit Lichteffekten.<br />

spring-Konzept in ein schlichtes<br />

Klappbett integriert, indem er es<br />

auf ein 3-D-Stretchgewebe mit<br />

eingebundenen, etwa 3 cm hohen<br />

Sprungfedern platziert hat.<br />

Veldeman Bedding hebt das<br />

Thema Boxspring unterdessen<br />

Bara überraschte mit seinem<br />

Modulküchen-Konzept in Massiveiche<br />

(o.). Als Gemeinschaftsentwicklung<br />

von Boone und<br />

Veldeman Bedding präsentiert<br />

sich „Comodita“ (u.) als Klappbett<br />

mit Boxspringmatratze.<br />

auf ein „Haute Couture“-Level –<br />

inspiriert von den Maßanzügen<br />

von Modedesigner Stijn Helsen,<br />

der für klassische Stoffdessins<br />

in überraschenden Farben<br />

bekannt ist. Highlight dieser<br />

„Tailor Made“-Kollektion ist da-<br />

bei ein Boxspring, das mit dem<br />

Schnittmuster eines originellen<br />

Stijn-Helsen-Maßanzugs verziert<br />

wurde.<br />

Boxspring ist jedoch nicht<br />

alles, was den Benelux-Markt<br />

beherrscht. Auch Lattenroste<br />

scheinen wieder eine Chance zu<br />

bekommen. Schließlich hatten<br />

gleich zwei Firmen eine neue<br />

Generation von Unterfederungen<br />

im Gepäck. So führte LS Bedding<br />

das zerlegte Junges-Wohnen-Konzept<br />

„Clip-On“ ein, bei<br />

dem am Lattenrost ein Holzrahmen<br />

befestigt werden kann,<br />

der sich mit Stoff verkleiden<br />

lässt. Auf diese Weise erhält das<br />

Bett eine Boxspring-Optik.<br />

Im Bereich der Polstermöbel<br />

ging es sehr international zu. Ein<br />

Beleg für die Bedeutung von<br />

Brüssel und die Benelux-Länder<br />

als Messestandort. Zu den Ausstellern<br />

zählten u.a. Calia und Editions,<br />

das Natuzzi-Label, das sich<br />

ganz neu künftig LeatherEditions<br />

nennt. frances van der Steen<br />

● www.meubelbeurs.be<br />

12/2011 möbel kultur 81


INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERN<br />

Rom: Auftritt in Brüssel<br />

Mehr Individualität<br />

as Jahr 2011 steht bei Rom<br />

Dganz im Zeichen seines 50jährigen<br />

Bestehens und des marketingstrategischen<br />

Kurswechsels.<br />

Ausgangspunkt hierbei sind Konzepte,<br />

die dem Endverbraucher<br />

ausreichend Raum zur persön -<br />

lichen Gestaltung seiner Polstermöbel<br />

bieten. Dadurch soll der<br />

Konsument zum Fan werden. Angefangen<br />

hatte alles auf der „imm<br />

cologne“ 2011 mit dem „Sunset<br />

Blue“-Konzept. In Brüssel folgten<br />

nun zwei Neuentwicklungen: Zum<br />

einen die noch emotionalere Lifestylevermarktung.<br />

Dabei werden<br />

Abgestimmter Farb-Mix: Im<br />

„Happy@Home“-Konzept<br />

präsentiert sich das Programm<br />

„Deaumain“ in den Tönen Pampus<br />

Grey und Weiß (o.). Bei Henders &<br />

Hazel besticht das Programm<br />

„Velasco“ (r.) mit Schubfächern,<br />

die sich umdrehen lassen.<br />

Dadurch wechselt die Frontfarbe<br />

von Pampus Grey nach Weiß.<br />

82 möbel kultur 12/2011<br />

alle Modelle der Kollektion in drei<br />

Lifestylewelten unterteilt, die von<br />

„Moodboards“ inspiriert wurden.<br />

So entstanden in Zusammenarbeit<br />

mit dem holländischen Büro<br />

Studio Baan die Themen „Frosted<br />

Feminine“, „Call of Nature“ und<br />

„Urban Perfection“. Sie sollen<br />

dem Konsumenten als Leitfaden<br />

dienen und ihn zunächst nur durch<br />

die Themenwelt ansprechen. Erst<br />

danach wird das Augenmerk auf<br />

die Modelle gerichtet.<br />

Als zweite Innovation führte<br />

Rom das „3x25“-Konzept ein.<br />

Hinter ihm verbergen sich die drei<br />

In Brüssel präsentierte<br />

Rom seine noch emotionalereLifestyle-Vermarktung<br />

sowie das<br />

neue „3x25“-Konzept,<br />

das den Konsumenten<br />

eine große Bandbreite an<br />

Zusammenstellungen<br />

bei den Bezügen bietet.<br />

Materialien Leder, Stoff und Mikrofaser,<br />

die jeweils in 25 Farben<br />

erhältlich sind – und zwar wechselseitig<br />

kombinierbar. Dadurch<br />

entsteht eine enorme Zahl an<br />

Möglichkeiten, sodass die Verbraucher<br />

ihre Kreativität und<br />

Habufa: Herbstmesse<br />

Fashion for Home<br />

ie Perfektionierung der Kon-<br />

Dzeptvermarktung war das<br />

Hauptthema auf der Hausmesse<br />

von Habufa. So standen die POS-<br />

Gestaltung von Henders & Hazel,<br />

„Happy@Home“ sowie das Polsterprogramm<br />

„Choices“ im Mittelpunkt<br />

der Präsentation.<br />

Henders & Hazel, im kommenden<br />

Jahr erstmals auch auf<br />

der „imm cologne“ vertreten, positioniert<br />

sich nun als das Wohn -<br />

fashion-House. So kennzeichnen<br />

noch mehr modische Materialien,<br />

Fantasie bei der Gestaltung des Möbels<br />

maximal ausleben können.<br />

Schließlich hat die Individualität der<br />

Konsumenten bei Rom Priorität.<br />

frances van der steen<br />

● www.rom.be<br />

Farben und Verarbeitungstechniken<br />

die Möbel.<br />

Gleichzeitig wird der Einsatz<br />

von POS-Materialien verstärkt,<br />

um die Endverbraucher durch<br />

große, bunte Wandbilder zum<br />

Kauf zu animieren. Zusatzinformationen<br />

am Produkt wie „Ich<br />

bin neu, flexibel und schnell lieferbar“<br />

rücken zudem den UPS in<br />

den Mittelpunkt. Komplettiert<br />

wird das Konzept von noch mehr<br />

Accessoires des neuen Labels<br />

„Younique“. Es umfasst für jedes<br />

Setting ein komplett abgestimmtes<br />

Dekopaket.<br />

Zusätzlich wird auch „Happy@Home“<br />

neu belebt und künftig<br />

noch konzeptioneller gestaltet.<br />

Dabei werden in den Shops bis ins<br />

Detail eingerichtete Wohnzimmer<br />

präsentiert, inklusive Esszimmer-<br />

Möbeln, Sitzecke, Licht und Accessoires.<br />

Zwei der sechs geplanten<br />

neuen Programme für 2012<br />

sind während der Hausmesse<br />

bereits vorgestellt worden. Die<br />

übrigen vier folgen im Laufe des<br />

Jahres. frances van der steen<br />

● www.hendersandhazel.com


ZKZ 4937 8 2011<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

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BARCELONA: REISE IN NEUE<br />

SHOPPING-<br />

TIME FOR<br />

TENDENCE!<br />

Im aktuellen Personal<br />

Shopper gibt es jetzt<br />

schon die Trends, die<br />

in der nächsten Saison<br />

angesagt sind.<br />

Mehr dazu auf S. 75.<br />

WELTEN<br />

ALNO<br />

BUHL: DER ETWAS ANDERE LO(C)KSCHUPPEN<br />

PFISTER: WIE WOHNEN DIE SCHWEIZER?<br />

CITY-LIFE: OUTDOOR EROBERT DIE STÄDTE<br />

ÜBERSICHT: STARKE KAFFEE-AUTOMATEN<br />

DER KÜCHENBAUER IM STRESSTEST<br />

ELMAR DUFFNER WIRD VERTRAUENSMANN<br />

AUPING: DEUTSCHLAND IM FOKUS<br />

EURO COMFORT: KEY-PLAYER IN EUROPA<br />

IFA: NOCH GRÖSSER UND „SMARTER“<br />

HAUSMESSE SÜD:SCHLÜSSELERLEBNISSE


OutdoormarktPRODUKTE<br />

Garden Impressions: Kick-off-Event in Swifterbant<br />

Hart am Preis — mit neuer<br />

Strategie den Umsatz -stei<br />

Den Marktanteil steigern — dieses Ziel hat Garden Impressions ausgegeben. Den Weg daf r ebnen sol<br />

eine<br />

effiziente Preispolitik. So senkt das Unternehmen seine Preise durchschnittlich deutlich st<br />

00 möbel kultur<br />

Oben: Das Programm<br />

„Timberland“ ermöglicht<br />

Outdoor-Dining mit<br />

Eckbank. Links: Das<br />

Modulprogramm „Acapulco“<br />

ist Ausdruck der<br />

Übertragung von Indoor-<br />

Design nach draußen.<br />

W<br />

ir konnten zwar unseren<br />

Umsatz in der letzten Zeit<br />

stabilisieren“, erläutert<br />

Produktmanager Bart Fransen in<br />

einem Exklusivgespräch während<br />

des Kick-off-Events am Firmensitz<br />

im niederländischen Swifterbant.<br />

Aber der Markt befindet sich<br />

preislich in einer Abwärts spirale –<br />

obwohl die Kosten für Rohstoffe<br />

und Löhne um 15 Prozent gestiegen<br />

sind. „Die Margen werden<br />

fortgespült“, so Fransen.<br />

Während die Preise im Gartenmöbelmarkt<br />

im Schnitt um sechs<br />

Prozent gesunken sind, konnte<br />

Garden Impressions seine um<br />

15 Prozent drücken. Wie funktioniert<br />

das? Mithilfe<br />

neuer Lieferanten in China und<br />

Indonesien, einer effizienteren<br />

Logistik und der Strategie, „mit<br />

kleineren Gewinnspannen zufrieden<br />

zu sein“. Denn das<br />

Unternehmen setzt aktuell<br />

vor allem auf den Umsatz. Als<br />

einer der wichtigsten Wachstumsmärkte<br />

gilt dabei Deutschland.<br />

Ausdruck für die ehrgeizigen<br />

Ziele ist der Slogan „Mit<br />

Vollgas in die neue Saison“.<br />

Ein Motto, das auch auf die<br />

Produktentwicklungen der Niederländer<br />

zutrifft. Im Mittelpunkt<br />

der Kick-off-Veranstaltung<br />

stand das Thema „Mehr Indoor-<br />

Design für Outdoor“. So finden<br />

sich sowohl die Gestaltung als<br />

auch die Funktionalitäten von<br />

Polstermöbeln in den Outdoor-<br />

Neuheiten wieder. Konventionelle<br />

Lounge-Garnituren (Zweisitzer<br />

und Eckmodelle) machen<br />

Modulsystemen Platz,<br />

wobei die Elemente<br />

offen und flexibel<br />

positioniert werden können. Highlight<br />

hierbei: das „Acapulco“-Programm.<br />

Relax-Komfort, das Top-<br />

Thema im Indoor-Bereich, wurde<br />

umgesetzt in der „Bilbao“-Linie.<br />

Sie umfasst Sitzbänke, bei denen<br />

sich die Rücke<strong>nl</strong>ehne jedes Sitzplatzes<br />

individuell verstellen lässt.<br />

Und auch die klassische Eckbank<br />

hat Garden Impressions nach<br />

draußen übertragen. Bei dem<br />

neuen Dinner-Modulsystem ist es<br />

möglich, Einzel-, Bank- und Eckelemente<br />

beliebig zu kombinieren.<br />

Sein Tisch-Segment erweiterte<br />

das Unternehmen um zwei Materialien.<br />

„Spray-Stone“ besitzt eine<br />

Stein-Optik, besteht jedoch<br />

aus abgehärtetem<br />

Glas mit einer Schicht aus Stein-<br />

Kunstharz-Komposit. Um einen<br />

echten Massivstein handelt es<br />

sich bei „Greystone“. Das beweist<br />

schon sein Gewicht: Eine<br />

Platte von 2 x 1 Metern wiegt<br />

150 Kilogramm. Die dekorative<br />

Maserung und die besondere<br />

Härte (mehr als Granit) machen<br />

aber gleichzeitig den speziellen<br />

Charme aus.<br />

frances van der Steen<br />

● www.gardenimpressions.<strong>nl</strong><br />

Ganz oben: der Firmensitz in Swifterbant.<br />

Links: ein Sonnenschirm im<br />

chinesischen Stil mit leichten und<br />

biegsamen Glasfaser-Fischbeinen.<br />

Ganz links: Wegen des großen Erfolgs<br />

auf der Messe im vergangenen<br />

Jahr verwendet Garden Impressions<br />

das Material „Polywood“ nun auch<br />

bei einer Sitzgarnitur.


OutdoormarktMESSE<br />

Als Location für das diesjährige<br />

„European Garden Trend Event“<br />

diente die Halle der „Kraftzentrale“<br />

im Landschaftspark Duisburg-Nord.<br />

Für das kulinarische Entertainment<br />

sorgte der deutsche Spitzen- und<br />

Fernsehkoch Stefan Wiertz.<br />

00 möbel kultur<br />

ªEuropean Garden Trend Event : Premiere in Duisburg<br />

Von Industrie-<br />

Schick bis Nostal -<br />

Anderer Standort und neuer Name: Nach zwei Ausgaben im niederl ndischen<br />

Hengelo pr sentierte sich das ªGarden Trend Event in diesem Jahr erstmals in<br />

Duisburg als ªEuro pean Garden Trend Event . Mit dabei waren 20 Firmen. Sie<br />

hatten neben spannenden Produkt-News frisch entwickelte POS-Konzepte und -<br />

Materialien im Gep ck und machten mit ihren Innovationen deutlich, - dass Far<br />

Alles neu macht in diesem<br />

Jahr der Juni – zumindest in<br />

Bezug auf das vor drei Jahren<br />

erstmals lancierte „Garden<br />

Trend Event“. Denn die Outdoor-<br />

Messe ging vom 19. bis zum 21.<br />

Juni als „European Garden Trend<br />

Event“ und nicht wie üblich in der<br />

„Kreativen Fabrik“ im niederlän -<br />

dischen Hengelo, sondern im<br />

Landschaftspark-Nord in Duisburg<br />

über die Bühne. Der Grund: Das<br />

Branchen event strebt eine internationalere<br />

Ausrichtung an.<br />

Das bewährte Veranstaltungskonzept<br />

wurde unterdessen bei -<br />

behalten und weiter verfeinert. So<br />

stellten 20 ausgewählte Unternehmen<br />

in der Halle der „Kraftzentra-<br />

le“, einem ehemaligen Hüttenwerk,<br />

ihre Ideen für die kommende<br />

Freiluftsaison vor. Das Angebot<br />

reichte dabei von Outdoor-Living<br />

über Küchen für draußen bis hin<br />

zu Dekoartikeln.<br />

Passend zum Industrie-Schick<br />

der Location präsentierte Haans<br />

Lifestyle unter anderem eine markante<br />

Möbelkollektion mit Fabrik-<br />

Touch. Gefertigt aus MDF, verfügt<br />

sie dennoch über eine spannende<br />

Metall-Optik, deren Kennzeichen<br />

zahlreiche Gebrauchsspuren wie<br />

Rost und Farbabsplitterungen sind.<br />

Ein weiteres Highlight war die<br />

Messepremiere der Lifestylemarke<br />

Lodsh von Ten Cate Houstex.<br />

Das Portfolio des Labels umfasst


Rechts: Einblicke in das Lifestyle-Konzept der neuen Marke Lodsh.<br />

Unten: das „Zigg-Zagg“-Konzept von Ter Steege. Die Softbags gibt es nicht nur<br />

für Pflanzen, sondern auch für zahlreiche Alltagsgegenstände.<br />

In- und Outdoor- Möbel sowie<br />

Textilien. Inspiriert von<br />

Weltreisen nach Indien, Sansibar<br />

und an die französische Riviera,<br />

verkörpern die Produkte<br />

das Streben nach Authentizität.<br />

Darauf abgestimmt wurde ein<br />

Vermarktungskonzept entwickelt,<br />

das für die Kollektion eine eigene<br />

Geschichte in Form einer Reise-Erfahrung<br />

vorsieht und<br />

diese dann auch am POS und<br />

in Prospekten nacherzählt.<br />

Ein Comeback feierten<br />

Rattan-Sessel, die allerdings<br />

nicht aus dem Naturmaterial,<br />

sondern aus Aluminium und<br />

Kunststoff hergestellt und damit<br />

outdoor-beständig sind. Sie waren<br />

Industrie-Schick bei<br />

Haans Lifestyle (r.).<br />

Unten: Das neue Bolsius-<br />

„Aromatic“-Shop-Konzept<br />

mit natürlichen<br />

Farben und Düften.<br />

Ganz unten: Bei Edelman<br />

wird der Erdbeertopf<br />

zum Flower-Tower.<br />

u.a. bei Haans und Hartmann zu<br />

sehen. Edelman widmete sich dagegen<br />

dem Thema der Nos talgie<br />

und verlieh einer neuen, aus Flaschen,<br />

Einweckgläsern, Krügen<br />

und Co. bestehenden Kollektion<br />

einen entsprechenden Farbschliff.<br />

Dass sich das Thema „Home<br />

Gardening“ vom Trend zum Lebensstil<br />

entwickelt hat, spiegelte<br />

sich im „Zigg-Zagg“-Konzept von<br />

Ter Steege wider. Es umfasst Softbags<br />

in verschiedenen Größen, in<br />

denen sich Pflanzen aufziehen<br />

lassen. Zusätzlich gibt es die<br />

robusten Taschen auch für Haushalts-<br />

oder Gartenutensilien sowie<br />

Flaschen.<br />

Bei der Gestaltung des Gartens<br />

machen die Engel-Figuren zunehmend<br />

Buddhas Platz oder, wie bei<br />

Tel International zu sehen, chine -<br />

sischen Mönchen sowie Marien-<br />

Bildern. Für die Präsentation der<br />

Produkte hat Capital Ornaments<br />

ein großes Shop-Regal entwickelt,<br />

in dem die Figuren fast wie kleine<br />

Kunstschätze wirken. Gleiches<br />

trifft auf die Maya-Kollektion von<br />

Mexico Trade Center zu, die – passend<br />

zum Jahr der Maya-Kultur<br />

2012 – authentische Nachbildungen<br />

von Bildern, Vasen und Schalen<br />

aus dem Anthropologiemuseum<br />

umfasst.<br />

frances van der Steen<br />

● www.gardentrendevent.eu<br />

möbel kultur 00


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EHI-REPORT: FACHHANDEL BLEIBT DOMINANT<br />

LIVING-KONGRESS: E-COMMERCE IM FOKUS<br />

BENELUX: JEDE MENGE TREND-SHOWS<br />

GPK & CO.: BRANCHE MUSS KREATIV SEIN


INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUS<br />

Messefrühling in Benelux<br />

Kreative Trend-Ideen<br />

Fest im internationalen Messekalender verankert<br />

sind die Monate Mai und Juni. Denn<br />

dann öffnen die Hersteller aus Benelux ihre<br />

Showrooms zu den traditionellen Hausmessen.<br />

Die diesjährige Veranstaltung wurde von<br />

gleich zwei goldenen Jubiläen sowie der parallel<br />

stattfinden „100% Design” in Rotterdam<br />

begleitet und bot damit umfassende Impulse.<br />

94 möbel kultur 7/2011<br />

Z ahlreiche<br />

Firmen in Benelux<br />

verfügen über ein internationales<br />

Renommee – auch in<br />

Deutschland. Um dieses weiter<br />

auszubauen, warteten die Unternehmen<br />

zu ihren Hausmessen im<br />

Mai und Juni mit spannenden Produktneuheiten<br />

und Konzepten auf,<br />

die den Besuchern frische Impulse<br />

liefern sollten. So hatte beispielsweise<br />

Habufa als Messe-<br />

Highlight eine Verkaufsfläche<br />

initiiert. In realer Kulisse präsentierte<br />

der Hersteller sein neues<br />

Handelskonzept „Xooon“, das auf<br />

einer Verkaufsfläche von 500 bis<br />

700 qm umgesetzt werden kann.<br />

Ausgerichtet auf neue Trends im<br />

Bereich Junges Wohnen spiegelt<br />

es die Lust am Leben der modern<br />

orientierten Zielgruppe wider, die<br />

keine Kompromisse eingehen und<br />

ihr Geld nicht nur fürs Einrichten,<br />

sondern ebenfalls für Reisen, Essen<br />

und Co. ausgeben möchte.<br />

Ihre Anforderung an das Leben<br />

soll „Xooon“ mit trendigen<br />

Lösungen fürs Wohnzimmer in<br />

HABUFA: KONZEPT FÜR EINE<br />

MODERNE VERMARKTUNG<br />

angesagten Farben und aus natürlichen<br />

Materialien erfüllen. Das<br />

Programm umfasst neben Möbeln<br />

auch Leuchten, Dekorationsartikel<br />

und Teppiche im mittleren Preissegment.<br />

Zunächst soll sich<br />

„Xooon“ auf dem heimischen<br />

Markt etablieren. Erst danach, in<br />

etwa zwei Jahren, ist auch der<br />

Einstieg in Deutschland geplant.<br />

Bei seiner freien Kollektion<br />

setzt Habufa mit „Patagonia“ und<br />

„Winsgate“ verstärkt auf massive<br />

Eiche in natürlicher und lebendiger<br />

Optik. Daneben hatte der Hersteller<br />

spannende Modelle in der<br />

neuen Farbe „Wheathered Grey“<br />

entwickelt.<br />

Große Feierlichkeiten standen<br />

unterdessen bei Rom auf dem<br />

Programm. Der Grund: Der Pols -<br />

terhersteller feierte goldenes Jubiläum.<br />

Geschäftsführer Paul Rom<br />

betonte dabei, dass 50 Jahre für<br />

das Unternehmen „kein Endpunkt,<br />

sondern eine Zwischenetappe“<br />

sind. „Um unsere Konkurrenzfähigkeit<br />

weiter zu stärken,<br />

setzen wir auf Innovationen.“<br />

Dafür legt Rom drei Schwerpunkte.<br />

Als Erstes sieht das Unternehmen<br />

Verbraucher als Co-Designer<br />

an, die bei der Ausführung ihrer<br />

Möbel mitbestimmen wollen.<br />

Mit „Xooon“ (gr. Bild) hat Habufa<br />

ein neues Handelskonzept für die<br />

moderne Zielgruppe entwickelt.<br />

Seine Kennzeichen: loftartig gestaltete<br />

Wohnbilder in farbenfroher<br />

Optik. Daneben stellte der Hersteller<br />

das grifflose Programm „Winsgate“<br />

(r.) sowie die Linie „Patagonia“<br />

(o.) mit filigranen Griffstangen<br />

vor. Gefertigt aus Eiche versprühen<br />

die Möbel Natürlichkeit und kreieren<br />

ein gemütliches Ambiente.


TRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE IND<br />

Mit seinem 20-Zentimeter-Konzept<br />

kommt das Unternehmen diesem<br />

Wunsch nach Individualisierung<br />

entgegen. Als zweiten Punkt<br />

möchte Rom mehr Wert auf eine<br />

Konzeptvermarktung legen. Nicht<br />

das Möbel, sondern eine Emotion,<br />

ein Ambiente oder Lifestyle stehen<br />

künftig beim Entwicklungsprozess<br />

im Vordergrund – so wie<br />

es bereits bei dem Polstermöbel<br />

„Sunset Blue“ der Fall war. Der<br />

dritte Fokus liegt auf dem Bereich<br />

Informationstechnik. Dafür hat<br />

Rom sein Angebot für Händler<br />

und Kunden um ein besonderes<br />

Feature erweitert: einen interaktiven<br />

Konfigurator, mit dessen Hilfe<br />

sich Sitzgarnituren leicht und<br />

individuell gestalten lassen. „Diesen<br />

Vorsprung werden wir weiter<br />

ausbauen, um in der Zukunft<br />

möglicherweise sogar Live-3-D-<br />

Berechnungen anbieten zu können.“<br />

Weitere Entwicklungsvisionen<br />

waren im „Pavillon der Zukunft“<br />

zu sehen. So beispielsweise<br />

ROM: RÜCKSCHAU UND VISIONEN ZUM<br />

50. GEBURTSTAG<br />

auch ein integrales Konzept mit<br />

Fokus auf den Wohn- und Speisebereich.<br />

Dort wurde ein extra langer<br />

Tisch aus der Feder von<br />

Damien Mélard präsentiert, der es<br />

ermöglicht, beide Bereiche zu<br />

einer Einheit zu verbinden, da er<br />

jeweils zur Hälfte auf die Höhe<br />

von Esszimmer- beziehungsweise<br />

Couchhöhe angelegt ist.<br />

Neben Rom feierte auch Karel<br />

Mintjens auf seiner Hausmesse<br />

sein 50-jähriges Bestehen. Im Firmen-Museum<br />

wurde die Historie<br />

in Wort und Bild anschaulich animiert.<br />

Erstmals setzte der Hersteller<br />

auf der Veranstaltung ein umfassendes<br />

Wohnbild in Szene, in<br />

dem Kastenmöbel mit funktionalen<br />

Polstergarnituren ergänzt wur-<br />

Für die Vermarktung wurde „Sunset<br />

Blue“ auf Ibiza in Szene gesetzt<br />

(gr. Bild). Zum 50-jährigen<br />

Bestehen empfingen Rom-Geschäftsführer<br />

Paul Rom und seine<br />

Mutter und Mitgründerin Käthe<br />

(l.) ihre Gäste im eigenen Showroom<br />

mit einem anschaulichen<br />

Rückblick auf Erfolgsmodelle (o.).<br />

den. Ebenfalls neu: das Wohnprogramm<br />

„Ribu“ sowie die Schlafzimmer-Serie<br />

„Duna“. Aber auch<br />

aktualisiertes POS-Material mit<br />

neuen Displays, die auf die Herkunft<br />

der Möbel „made in Belgi-<br />

7/2011 möbel kultur 95


INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUSTRIE INDUS<br />

um“ hinweisen, wurden vorgestellt.<br />

„Denn in diesem Land liegen<br />

unsere Wurzeln und unsere<br />

Zukunft“, erklärte Geschäftsführerin<br />

Tania Mintjens.<br />

Klein und fein lockte unterdessen<br />

die Messe „100% Design“<br />

nach Rotterdam. Von etablierten<br />

Designfirmen bis hin zu vielversprechenden,<br />

jungen Kreativen<br />

waren zahlreiche Entwürfe ausgestellt.<br />

Ein großes Trend-Thema<br />

dabei: Nachhaltigkeit. Loll Design<br />

beispielsweise verwandelte recycelten<br />

Kunststoff in farbenfrohe<br />

Outdoor-Möbel. Das neue Label<br />

Thonet EXP (Experience, Experiment<br />

und Exposure), für das Designer<br />

in Zusammenarbeit mit Thonet<br />

eigene Produkte entwickeln<br />

und produzieren können, hatte<br />

mit „Vouwwow“ einen zerlegten<br />

Klappsessel im Gepäck. Sein<br />

96 möbel kultur 7/2011<br />

Unter dem Label „Thonet<br />

EXP“ wurde der Klappsessel<br />

„Vouwwow“ (gr.<br />

Bild) aus recycelter<br />

Wabenpappe vorgestellt.<br />

Er stammt aus der Feder<br />

von Maartje van Nuy und<br />

Joost van Noort. Loll<br />

Design präsentierte bunte<br />

Gartenmöbel aus wiederverwertetem<br />

Kunststoff<br />

(o.r.). Daneben punktete<br />

das „Wwoo“-Outdoor-<br />

Küchenkonzept (r.).<br />

Clou: Er besteht aus nur einem<br />

Stück wiederverwerteter Wabenpappe.<br />

Ein weiteres Highlight der<br />

Messe waren die lackierten<br />

„Blast“-Schränke von Stephan<br />

Siepermann. Sie sind aus Schichtholz<br />

gefertigt, wobei die Ober -<br />

fläche sandgestrahlt wird‚ um die<br />

innere Struktur des Materials<br />

sichtbar und greifbar zu machen.<br />

KAREL MINTJENS: FOKUS AUF<br />

DIE BELGISCHE FERTIGUNG<br />

„100 % DESIGN”:<br />

EXPERIMENTELLE INNOVATIONEN<br />

Als markantes Detail verläuft die<br />

Holzstruktur um den Schrank<br />

he rum. Abet wartete darüber hinaus<br />

mit einem neuen Öko-Laminat<br />

auf, das zur Fertigung des<br />

„Wibble-Chair“ eingesetzt wurde.<br />

Außergewöh<strong>nl</strong>iches Design<br />

gab es zudem bei Dennis Vedder<br />

zu sehen. Er fertigt Kindermöbel,<br />

die Kids zuvor entworfen haben.<br />

Und weil diese noch keine kerzengeraden<br />

Linien zeichnen, haben<br />

auch die Möbel spannende, geschlängelte<br />

Silhouetten.<br />

frances van der Steen<br />

● www.hendersandhazel.com<br />

● www.rom.be ● www.mintjens.com<br />

● www.100procentdesign.<strong>nl</strong><br />

Ganz neu waren bei Karel Mintjens das Wohnprogramm „Ribu“<br />

(japanisch für Riffel, o.) und das Schlafzimmer „Duna“ (l.) zu sehen.<br />

Beide Serien harmonieren miteinander und sind geprägt von<br />

schlichten Konturen und grifflosen Fronten. Daneben<br />

bestimmt eine attraktiv geschrobbte Oberfläche die Optik.


ZKZ 4937 2 2011<br />

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Titelgeschichte!<br />

HIMOLLA<br />

TOM TAILOR, JOOP!, JETTE, ESPRIT:<br />

WARUM MARKE ALLEIN NICHT REICHT<br />

HEIMTEXTIL: NACHHALTIG NACH VORN<br />

ADO: KOMPLETT NEU AUFGESTELLT<br />

möbel kultur<br />

PALÄSTE<br />

155 GIGANTEN<br />

KARL SOMMERMEYER IM INTERVIEW:<br />

Ü50 MIT NEUEN INHALTEN FÜLLEN<br />

SENSATIONELL: IMM MIT 138.000 BESUCHERN<br />

LIVING KITCHEN: PREMIERE MIT 4 STERNEN<br />

NOBILIA: DER PRIMUS DER GOLDENEN MITTE<br />

EKELHOFF: PLATZHIRSCH IN NORDHORN


Benelux-Aussteller: Inspirierend & innovativ<br />

Aufwärts mit System<br />

Mit mehr als 20 Herstellern aus Belgien und 40 aus den<br />

Niederlanden war die Benelux-Region in der Domstadt<br />

stark vertreten. Vor allem in den Bereichen Schlafkomfort,<br />

Design und Lifestyle spielen die Unternehmen in der<br />

ersten Liga. Sie gelten als Pioniere der Konzeptvermarktung<br />

und der Shop-in-Shop-Präsentationen – und das<br />

sowohl für große als auch für kleine Darstellungen.<br />

Mit so vielen Neuheiten wie<br />

noch nie trumpfte Bert<br />

Plantagie auf. Technisches<br />

Glanzstück war der Stapelstuhl<br />

„Reply“ (r.), ein<br />

Design von Roderick Vos.<br />

Das Besondere: Das Modell<br />

besteht aus einem Stück,<br />

das aus verschiedenen<br />

Schichten Buchen-Multiplex<br />

gepresst und gebogen<br />

wird. Die größte Herausforderung<br />

stellt dabei das<br />

richtige Verhältnis<br />

zwischen Druck und Hitze<br />

dar. „Reply“ gibt es<br />

furniert (u.a. in Eiche,<br />

Nussbaum und Buche)<br />

oder lackiert.<br />

www.bertplantagie.<strong>nl</strong><br />

86 möbel kultur 2/2011<br />

Neu erfunden hat sich Habufa – und das über alle Warengruppen<br />

hinweg. Das Unternehmen stellte dar, wie die Boutique-Atmosphäre<br />

für ein breites Publikum preislich interessant erreichbar werden<br />

kann. Bei den Produkten gab es einen Crossover-Mix von Stilen zu<br />

sehen, zum Beispiel massiven Kolonialstil gepaart mit Lackmöbeln.<br />

Zu den Top-News gehörten das „White Mountain“-Programm in gehobelter,<br />

gebürsteter Ulme (o.) sowie Polstermöbel (l.).<br />

Mit einem begeisternden Neuauftritt<br />

auf dem deutschen Markt<br />

beging Rom seinen 50. Geburtstag<br />

auf der Messe. Bei „Sunset Blue“<br />

handelt es sich um ein lebendiges,<br />

farbenfrohes Polstermöbelkonzept<br />

mit südlichem Flair. Der<br />

Look erinnert an entspanntes<br />

Loungen auf Ibiza – bodennahes<br />

Sitzen, großzügige Maße sowie<br />

warme Farben und Motive wecken<br />

Sommer-Stimmung. Das Pariser<br />

Trendbüro Didier Galerne hat drei<br />

„Ibiza“-Farbwelten kreiert: die<br />

maritime „Blue“, die orientalische<br />

„Spice“ und „Natur“. www.rom.be<br />

O bwohl<br />

Belgien und die<br />

Niederlande Nachbarländer<br />

und äh<strong>nl</strong>ich groß sind,<br />

unterscheiden sie sich deutlich<br />

voneinander – nicht nur bei der<br />

Einwohnerzahl. Während in den<br />

Niederlanden die Wirtschaftskrise<br />

nach wie vor ein beherrschendes<br />

Thema darstellt, steht in Belgien<br />

das Regierungs-Debakel im Mittelpunkt.<br />

Seit der Wahl im Juni vergangenen<br />

Jahres verfügt das Land<br />

über keine Regierung mehr. Die<br />

Folge: Es werden keine Entscheidungen<br />

getroffen – und damit auch<br />

keine Sparmaßnahmen eingeleitet.<br />

Vielleicht deshalb scherzen viele<br />

Bürger bereits, das Land funktioniere<br />

zurzeit genauso gut wie früher.<br />

Doch was passiert, wenn es<br />

wieder eine Regierung gibt? Mit<br />

welchen Einschnitten muss die<br />

Wirtschaft dann rechnen?


Aktuell liegt die Arbeitslosenquote<br />

bei 8,1 Prozent. Das Vertrauen<br />

der Konsumenten sank im<br />

Dezember 2010 und Januar 2011.<br />

Ihre Erwartungen zur Wirtschaftslage<br />

haben sich verschlechtert.<br />

Dagegen rechnen sie mit einer<br />

weiterhin positiven Entwicklung<br />

auf dem Arbeitsmarkt und empfinden<br />

ihre persö<strong>nl</strong>iche Situation<br />

als stabil. Die belgischen Möbelhäuser<br />

reagieren im Schnitt relativ<br />

lakonisch, wenn sie nach der Krise<br />

gefragt werden, und in der Möbelindustrie<br />

geht es langsam wieder<br />

bergauf. Nach einem Umsatzrückgang<br />

von 12,6 Prozent in 2009 gab<br />

es in den ersten neun Monaten<br />

2010 ein Plus von 1,2 Prozent (im<br />

Vergleich zum selben Zeitraum<br />

2009).<br />

In den Niederlanden sind die<br />

Vorzeichen eindeutig positiv. Die<br />

Arbeitslosenquote nimmt seit Februar<br />

2010 kontinuierlich ab. Ende<br />

des vergangenen Jahres betrug sie<br />

nur noch 4,8 Prozent. Und ein<br />

Drittel der Verbraucher geht davon<br />

aus, dass sie in den kommenden<br />

zwölf Monaten weiter sinken wird.<br />

So optimistisch zeigten sich die<br />

Niederländer seit drei Jahren nicht.<br />

Überhaupt wächst das Vertrauen<br />

der Konsumenten nachhaltig. Sie<br />

schätzen sowohl die Wirtschafts -<br />

lage als auch ihre persö<strong>nl</strong>iche finanzielle<br />

Situation weniger negativ<br />

ein, sind aber trotzdem der<br />

Meinung, für große Anschaffungen<br />

sei die Zeit noch nicht reif.<br />

Die niederländische Regierung<br />

hat bereits Einsparungen umgesetzt.<br />

Ein heikles Thema: Lassen<br />

sich die Zinsen für eine Hypothek<br />

künftig von der Steuer absetzen?<br />

Die Frage wurde bisher mit „Ja“<br />

beantwortet, sodass viele nun auf<br />

eine Belebung des Immobilienund<br />

damit auch des Einrichtungsmarktes<br />

hoffen. Erste Anzeichen<br />

dafür gibt es bereits. So verringerten<br />

sich die Umsätze im Möbelhandel<br />

nach einem Rückgang<br />

von 6,8 Prozent im Oktober 2010<br />

im November nur noch um 1,8<br />

Prozent (jeweils im Vergleich zum<br />

Vorjahresmonat). Im Jahr 2009<br />

mussten die Einrichter insgesamt<br />

noch ein Minus von neun Prozent<br />

verbuchen, 2010 waren es 4,3 Prozent<br />

(bis Ende November). Nicht<br />

zuletzt wegen dieser Erholungstendenzen<br />

zeigten sich die Benelux-<br />

Aussteller in Köln optimistisch –<br />

für den Verkauf im In- und im Ausland.<br />

frances van der Steen<br />

Das vom Designer Matthias Fischer entworfene Relaxsessel-<br />

Konzept „Fly!“, das fünf Modelle umfasst, war das Highlight<br />

bei Gealux. Der Name verweist sowohl auf die schlichte Linienführung<br />

als auch auf den patentierten Ausklappmechanismus<br />

der Beinstütze per Kugelgelenk. Wie die Flügel einer Fliege<br />

klappt diese auf. Die Bedienhebel gibt es wahlweise in zwei<br />

Designs. Die Rücke<strong>nl</strong>ehne lässt sich mithilfe eines Knopfs<br />

stufe<strong>nl</strong>os einstellen. „Fly! by Gealux“ wird als kompaktes<br />

Shopkonzept inklusive POS-Material vermarktet. www.gealux.<strong>nl</strong><br />

Zurückgekehrt auf die „imm<br />

cologne“: Nijpels Meubelen. Im Gepäck<br />

hatte das Unternehmen das<br />

patentierte Möbel- und Raumkonzept<br />

„Plexat macht Raum“. Es bietet<br />

sehr flexiblen Stau- und Wohnraum<br />

für Dachgeschosse mit Schrägen.<br />

Die Schränke verfügen über ein zusätzliches<br />

Rückwand-Element, das<br />

sich stufe<strong>nl</strong>os in der Höhe verstellen<br />

lässt. Damit können die Schränke<br />

nach vorn (für mehr Stauraum) oder<br />

nach hinten (für mehr Wohnraum)<br />

geschoben werden. Bei „Plexat“<br />

stehen dem Kunden verschiedene<br />

Dekore und Varianten zur Verfügung.<br />

www.nijpels.<strong>nl</strong><br />

Verwandlungskünstler:<br />

Damit modebewusste Verbraucher<br />

auch bei ihren<br />

Möbeln immer up to<br />

date sein können,<br />

lässt sich der<br />

Look der Original-Sitzsäcke<br />

von Fatboy dank verschiedener<br />

Überzüge jetzt schnell ändern. Die farbenfrohe Variante „Jacke“<br />

ist outdoortauglich, „Pullover“ (geeignet für Indoor) bildet historischkulturelle<br />

Themen ab – darunter „Persian Rug“ (oben) und „Milkmaid“<br />

(l.) nach dem Gemälde von Johannes Vermeer. www.fatboy.com<br />

Zeitlos, schlicht, fast schwebend und mit<br />

einer konsequenten horizontalen Linienführung<br />

– das sind die Eigenschaften von Karel<br />

Mintjens’ „Matrix“ (o.). Die Schränke fallen<br />

durch eine Einfräsung zwischen Front und<br />

Oberplatte auf. Ein nach hinten versetzter<br />

Sockel lässt einen schwebenden Effekt ent -<br />

stehen. Charakteristisches Merkmal stellt<br />

zudem die Schropphobelung an den Fronten,<br />

Schubladen und Sockelklappen dar. „Matrix“<br />

gibt es in Eiche matt lackiert – entweder im<br />

Naturlook, in Weiß oder Grau. www.mintjens.be<br />

2/2011 möbel kultur 87


54<br />

ZKZ 4937 1 2011<br />

AUFBRUCH 2011<br />

JETZT BRAUCHT DIE BRANCHE HELDEN<br />

SOCIAL MEDIA<br />

REVOLUTION ODER ÜBERSCHÄTZTER HYPE?<br />

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SEITEN<br />

IMM COLOGNE: DIE GROSSE PREVIEW<br />

LIVING KITCHEN: FEUERTAUFE IN KÖLN<br />

ALNO: „AUF DEM RICHTIGEN WEG“<br />

STEINHOFF: WILL CONFORAMA<br />

LifeSTYLE<br />

MITNAHME: SMARTYS<br />

KLETTERN NACH OBEN<br />

HOCH HINAUS: KONJUNKTUR ZIEHT AN<br />

DUFFNER: „PLÖTZLICH SIND WIR VORBILD“<br />

POS-TRENDS: KÄUFER MIT KULT KÖDERN<br />

FACHMÄRKTE: POLSTER ALS HIGH INTEREST


R ivièra<br />

Maison lässt sich bestens definieren<br />

mit dem Zitat des Firmengründers<br />

und Designers, CEO Henk Teunissen,<br />

während des Exklusivgesprächs im Hauptsitz<br />

des Unternehmens: „Wir verkaufen keine<br />

Tische, sondern ein Dinner mit Freunden und<br />

Familie. Rivièra Maison ist Wohlgefühl! Wir<br />

spiegeln traumhafte, wiedererkennbare Lifestyle-Bilder<br />

vor, die sich jede Frau und jeder<br />

Mann für Zu Hause wünscht.“<br />

In den Niederlanden verfügt Rivièra Maison<br />

bereits über gut 70 Verkaufsstellen – variierend<br />

von Shop-Konzepten bis Marken-Stores.<br />

Der Concept-Store in Amsterdam ist das<br />

Paradebeispiel für die exklusive Markenstrategie.<br />

Hier werden Novitäten als Weltpremiere<br />

vorgestellt und ausgetestet für die anderen<br />

Shops. Außerdem gibt es dort die „Concept<br />

Store O<strong>nl</strong>y“-Kollektion, die ausschließlich für<br />

dieses Haus entworfen wurde. Auch der<br />

Service zielt auf das Exklusivitätsgefühl der<br />

Besucher ab: Valet Parking (der Wagen wird<br />

für den Kunden geparkt), eine gemütliche<br />

PHILOSOPHIE<br />

PHILOSOPHIE A Way of Life ZIEL International erfolgreiche<br />

Einrichtungsmarke SORTIMENT Über 3.000 Artikel KOLLEK-<br />

TIONEN Vier Mal pro Jahr THEMEN SPRING 2011 Yacht Club<br />

und Fairfield Stables POS-KONZEPTE 1 Concept-Store (NL),<br />

1 Experience-Store (NL), 1 Outlet (NL), Flagships (4 NL, 2 D),<br />

Stores (7 NL, 2 N, 1 FIN); Webshop SHOP-VARIANTEN Premium,<br />

Selected, Accessoires, Kaufhäuser SHOWROOM 1.000<br />

qm, 8.000 qm Lager AWARDS RETAIL PRICE 2008 (Fachjury)<br />

MARKETING Neben dem klassischen Marketing setzt das<br />

Unternehmen auf Social Media. Schon 17.000 Fans im sozialen<br />

Netzwerk „Hyves“ GESCHÄFTSFÜHRER Henk Teunissen<br />

INTERNET www.rivieramaison.com<br />

*Hyves ist ein bekanntes soziales Netzwerk in den Niederlanden<br />

Rivièra Maison: Knackige Ziele in Deutschland<br />

Your Way of Living<br />

Die niederländische Lifestyle-Marke Rivièra Maison hat große<br />

Exportambitionen, besonders in Deutschland. Die Strategie: Ab<br />

2011 werden – äh<strong>nl</strong>ich wie im Modebereich – vier Kollektionen<br />

pro Jahr herausgebracht.<br />

FLAGSHIP-STORES<br />

KOLLEKTIONEN<br />

KREATIVER KOPF<br />

Coffee Corner (gratis!), am Wochenende Live-<br />

Musik, etc. Höhepunkt eines jeden Jahres sind<br />

jedoch die VIP-Nights: Zwei exquisite Preview-Events,<br />

bei dem die Gäste die neuen Kollektionen<br />

vorab präsentiert bekommen und<br />

dazu verwöhnt werden. Das Event ist heißbegehrt,<br />

denn die Eintrittskarten (Preis: 12,50<br />

Euro) sind innerhalb weniger Tage ausverkauft.<br />

In diesem Jahr fokussiert Rivièra Maison<br />

die Strategie zusätzlich auf den B2B-Markt<br />

(Hotels, Ferienwohnungen, Filmstudios).<br />

Auch international kommt das Label gut an.<br />

Die Exportquote schwankt derzeit um rund<br />

40 Prozent, soll aber auf 90 Prozent steigen.<br />

Zu den Wachstumsmärkten zählen dabei<br />

Skandinavien, Belgien – und Deutschland.<br />

Die Zielsetzung: Innerhalb von fünf Jahren<br />

wird der deutsche Markt wichtiger sein als<br />

der niederländische. Um dies zu erreichen,<br />

sind fünf bis sieben Flagship-Stores (220 bis<br />

700 qm) in Metropolen geplant: neben Hamburg<br />

und Düsseldorf auch in München,<br />

Frankfurt, Berlin und Stuttgart. Bevorzugte<br />

Lagen sind exklusive Geschäftsstraßen, in denen<br />

Top-Brands wie Armani lokalisiert sind.<br />

Darüber hinaus sollen 50 bis 100 weitere<br />

Verkaufsstellen in der City das Portfolio abrunden<br />

– entweder Shop-Konzepte von 100<br />

bis 300 qm in großflächigen Warenhäusern<br />

oder Franchise-Stores (ab 250 qm). Standorte<br />

auf der grünen Wiese stehen nicht im Fokus.<br />

Wesentlicher Bestandteil des Erfolgs ist<br />

zudem die Konsumentenorientierung. So<br />

kann sich jeder auf der Website per E-Mail<br />

mit dem CEO in Verbindung setzen. Und<br />

wird auch von ihm persö<strong>nl</strong>ich eine Reaktion<br />

bekommen, betont Henk Teunissen. „Kommunikation<br />

mit dem Publikum ist wichtig.<br />

Deswegen sind wir auch sehr aktiv im Bereich<br />

Social Media. Wir haben keine Kunden,<br />

sondern Fans – schon gut 17.000 Hyves*.“<br />

frances van der Steen<br />

LIFESTYLE 1/2011 möbel kultur 17


„Henders & Hazel”: Sonderpräsentation<br />

Digitales<br />

Marketing<br />

M ithilfe<br />

einer interaktiven,<br />

digitalen Präsentation will<br />

Habufa den Besuchern in<br />

Köln das Lifestylekonzept „Henders<br />

& Hazel“ näherbringen. Denn<br />

in Deutschland ist ein wichtiges<br />

Ziel erreicht: Gut die Hälfte der<br />

geplanten Shops konnte realisiert<br />

werden. Damit ist jetzt die Zeit<br />

reif für die nächsten Schritte.<br />

Dies heißt konkret: Für 2011 hat<br />

Habufa ein Marketingkonzept für<br />

die Lizenznehmer entwickelt. Eine<br />

digitale Darstellung zeigt den<br />

Kunden, was sie in den kommenden<br />

zwei Jahren von „Henders &<br />

Hazel“ erwarten dürfen. Das Angebot<br />

reicht von Anzeigenkampagnen<br />

über Kataloge, Prospekte und<br />

Maga-zine bis hin zur Website, auf<br />

die wöchentlich 15.000 User zugreifen.<br />

Möglich sind diese zahlreichen<br />

Marketingbausteine dank<br />

Habufas interner Werbeabteilung.<br />

Daneben sorgt das Unternehmen<br />

für einen detaillierten<br />

Informationsaustauch. In der<br />

„Henders & Hazel“-Akademie am<br />

Firmensitz in Hapert bildet es die<br />

Verkäufer aus. Das Basislehrprogramm<br />

umfasst unter anderem die<br />

Bereiche Produkt- und Materialkenntnis,<br />

Einrichtungsberatung sowie<br />

Kommunikations- und Ver-<br />

68 möbel kultur 1/2011<br />

kaufstechniken. Darauf aufbauend<br />

folgen Update-Kurse und professionelle<br />

Trainings. Als Nächstes<br />

launcht Habufa ein neues<br />

E-Learning-Programm. Es ermöglicht<br />

O<strong>nl</strong>ine-Fortbildungen zu Verkaufstechniken.<br />

Ein weiterer Baustein<br />

wird das „Narrow Casting“<br />

sein. Dabei handelt es sich um ein<br />

interaktives Informationssystem,<br />

das auf einem sehr großen PC-<br />

Touchscreen sowohl den Verkäufern<br />

als auch den Kunden im<br />

„Henders & Hazel“-<br />

Studio das Lifestyle-<br />

Konzept erklärt.<br />

Parallel dazu wurden<br />

auf der letzten<br />

Hausmesse zahlreiche<br />

Produkt-Innovationen<br />

vorgestellt. So wie die<br />

Serie „Tulsa“, die es in<br />

gebürsteter Ulme und<br />

„Arras“, die es in Akazie<br />

in dem Farbton<br />

„Burned Grey“ gibt.<br />

Im Polsterbereich<br />

überrascht „Henders &<br />

Hazel“ mit Funktionssesseln<br />

und -stühlen.<br />

Sehr gelungen ist zum<br />

Beispiel ein Esszimmerstuhl<br />

mit einem<br />

verstellbaren Rücken.<br />

Zudem gibt es neue Lederarten<br />

wie „Andes“ – ein Semi-Anili<strong>nl</strong>eder<br />

im Sattel-Look mit einer fast<br />

samtigen Haptik. Bei „Moreno“<br />

wiederum handelt es sich um ein<br />

hochwertiges Kunstleder, dass sich<br />

kaum von natürlichem unterscheiden<br />

lässt. Trendfarbe sowohl bei<br />

Stoffen als auch bei Leder ist<br />

„Purple“.<br />

Exklusive Dekoware gehört<br />

ebenfalls zum Konzept. Kissen,<br />

Hocker, Uhren und Lampen sind<br />

Ganz links: „Codam“ mit dem<br />

Stuhl „Arthur“, der durch ein<br />

eigenständiges Design punktet.<br />

Oben: „Tulsa“ in gebürsteter<br />

Ulme. Unten: „Arras“ in<br />

Akazie mit dem neuen Farbton<br />

„Burned Grey“ und interessanten<br />

Gebrauchsspuren, die<br />

gerade absolut „in“ sind.<br />

Links: Das Sofa „Hampton“<br />

in Naturgrau mit „Cape Cod“.<br />

Ganz unten: Der Freischwinger<br />

„Arthur“. Die Sitzschale wartet<br />

mit einer modischen Facetten-<br />

Form auf und bietet Sportwagenkomfort.<br />

nach Themenwelten sortiert und<br />

aufeinander abgestimmt. Gemeinsam<br />

mit den Möbeln sollen sie die<br />

weibliche Zielgruppe „verführen“,<br />

indem sie diese zu Impulskäufen<br />

anregen. Dazu kommt jetzt eine<br />

Taschenkollektion. Die Modelle<br />

können separat verkauft oder als<br />

Bonus zum Möbelkauf verschenkt<br />

werden. „Das wirkt besser als die<br />

Gewährung eines Rabatts“, so Habufa.<br />

Insgesamt dienen alle Maßnahmen<br />

der Stärkung der Marke<br />

sowie der Marktposition der Lizenznehmer.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.henders<br />

andhazel.com


A ufmerksamkeitsstark:<br />

Habufa<br />

präsentiert sich in<br />

Köln mit zwei Ständen –<br />

und verbindet diese mit einer<br />

gläsernen Arkade. Die einzelnen<br />

Kollektionen werden in Kojen ausgestellt.<br />

Dabei legt das niederländische<br />

Unternehmen seinen Fokus<br />

verstärkt auf Polstergarnituren.<br />

Denn es ist in diesem Segment international<br />

zu einem ernst zu nehmenden<br />

Player geworden. Außerdem<br />

liegen dort Umsatzpotenziale,<br />

die sich noch ausschöpfen lassen.<br />

Exemplarisch für die moderne Formensprache mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten: Sofa<br />

„Detroit“ ( o.). Es besitzt eine horizontale Linienführung mit individuellem Sitz- und<br />

Rückenkomfort dank der vorziehbaren Sitze und der verstellbaren Armlehnen. Das moderne<br />

Design wird durch elegante Edelstahl-Füße abgerundet. Links: Schrank „Estrel“ in Holz,<br />

Tisch „Estrella“ in Hochglanz. Rechts: Ein Highlight ist der Sessel „Andy“, der sich optimal<br />

mit den modernen Garnituren kombinieren lässt.<br />

Habufa: Wird zum Kompletteinrichter<br />

Komfort trifft Design<br />

70 möbel kultur 1/2011<br />

Die Händler in den Benelux-Ländern<br />

haben das erkannt – und setzen<br />

das Konzept erfolgreich um.<br />

Der Ansatz: Wenn Kastenmöbel,<br />

Polster und Stühle aufeinander abgestimmt<br />

sind, sorgt dies für eine<br />

überproportionale Wirtschaftlichkeit<br />

pro Quadratmeter. Eine Koje<br />

mit Kastenmöbeln inklusive Sofas<br />

führt laut Habufa zu einer Verdoppelung<br />

des Umsatzes. Das lohnt<br />

sich – nicht zuletzt deshalb, weil<br />

sich auch die Kollektion an sich<br />

sehr positiv entwickelt hat. Das<br />

Die Linie „Deauville“<br />

ist eine Neuinterpretation<br />

des kolonialen<br />

Stils. Erhältlich<br />

ist sie in dem<br />

hellen Ton „Pampas<br />

Grey“.<br />

Design wurde modernisiert und<br />

die Wahlmöglichkeiten enorm erweitert.<br />

Gleichzeitig führte das Unternehmen<br />

das „Choices“-Konzept<br />

ein. Hierbei können alle Bezugsstoffe<br />

und Leder aufeinander abgestimmt<br />

und kombiniert werden.<br />

So ist es beispielsweise möglich,<br />

die Polstergarnitur „Detroit“ exakt<br />

an das Outfit der ausgewählten<br />

Stühle anzupassen. Ein komplettes<br />

Ambiente entsteht dann mithilfe<br />

der Systemprogramme, zu<br />

dem unter anderem „Your Style“<br />

gehört.<br />

Aber das ist noch nicht alles.<br />

Auch beim Komfort haben die<br />

Kunden die Qual der Wahl. Sie<br />

können sich entscheiden, ob der<br />

Sitzbereich mit Daunen oder Kaltschaum<br />

ausgestattet sein soll und<br />

ob sie die Polsterung leger-locker<br />

oder fester wünschen. Zudem verfügen<br />

viele Modelle über Funktionen,<br />

die entweder den Komfort<br />

oder das Lounge-Feeling optimieren.<br />

Angebote, die beweisen: Habufa<br />

ist ein vollwertiger Polstermöbel-Anbieter<br />

geworden.<br />

Bei den Stühlen setzt das Unternehmen<br />

ebenfalls auf moderne<br />

Elemente, Materialvielfalt, Komfort<br />

und neue Ideen. So kombiniert<br />

es bei einem Modell Stoff<br />

und Leder. Die Themen Ökologie,<br />

Nachhaltigkeit und Natürlichkeit<br />

stehen bei den Möbeln auf der<br />

„imm cologne“ im Blickpunkt.<br />

Neue Holzarten und Qualitäten erwarten<br />

die Kunden – darunter Eiche<br />

und Kernbuche geölt, Akazie<br />

in den zwei neuen Farben „Tundra“<br />

(hell und natürlich) und „Burned<br />

Grey“ (ein Kolonial-Ton).<br />

Weiteres Highlight: die Preview<br />

für ein neues Konzept – jenseits<br />

des SB- oder Juwo-Bereichs.<br />

Dabei geht es um bezahlbares Design,<br />

freiheitsliebende Menschen,<br />

Möbel als Mode und kurze Lieferfristen.<br />

Alle Neugierigen erhalten<br />

in Köln einen digitalen Einblick.<br />

Im März gibt es eine Vorschau<br />

und zur Hausmesse im November<br />

präsentiert Habufa dann das fertige<br />

Konzept. frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.henders<br />

andhazel.com


Auping: Kampagnen-Startschuss für 2011<br />

Schlafkomfort<br />

erlebbar machen<br />

G as<br />

geben auf dem deutschen<br />

Markt – das ist das<br />

Ziel von Auping. Der<br />

Startschuss für den Expansionskurs<br />

fällt auf der „imm cologne“,<br />

auf der das Unternehmen neue<br />

Produkte, Vermarktungskonzepte<br />

und Werbekampagnen für die<br />

Bundesrepublik präsentiert. Der<br />

Fokus liegt dabei zunächst auf<br />

Nordrhein-Westfalen, denn dort<br />

sind bis zu 40 Verkaufsstellen geplant.<br />

Neben der bewährten AVS-<br />

Schlaftechnik setzt Auping auf<br />

das emotionale Erlebnis rund um<br />

den Schlafkomfort – und das im<br />

Handel und beim Verbraucher.<br />

Das Messe-Highlight stellt die<br />

„Tozza“-Kollektion dar. Dabei<br />

handelt es sich um eine Boxspring-Familie<br />

mit zwei Modellen.<br />

„Tozza Blocks“ besitzt ein<br />

maskulines, „Tozza Curves“ ein<br />

feminines, organisches Steppmusterdesign.<br />

Beide bieten mehrere<br />

Gestaltungsmöglichkeiten: von<br />

zwei Höhen (Standard und Komfort)<br />

über verschiedene Kopfteil-<br />

80 möbel kultur 1/2011<br />

Varianten (normal oder extrabreit,<br />

über das Bett hinausragend)<br />

bis hin zu vier Stoffen, erhältlich<br />

in mehreren Farben. Und nicht<br />

zu vergessen: Das komplette Auping-Matratzensortiment<br />

steht zur<br />

Verfügung.<br />

Darüber hinaus will der Hersteller<br />

ab jetzt zwei Mal jährlich<br />

eine modische Textilienkollektion<br />

einführen, welche die gefühlvolle<br />

Darstellung des Themas Schlafkomfort<br />

unterstreicht.<br />

Auf Emotionen setzt Auping<br />

auch bei der Vermarktung. So<br />

erhalten die Kunden beim<br />

Shopkonzept „Plaza“ nicht nur<br />

sachliche Informationen. Sie haben<br />

zudem die Chance, die Produkte<br />

live zu erleben. Mithilfe<br />

der „Experience“-Säule können<br />

sie beispielsweise die Qualitäten<br />

der Matratzen und Unterfederungen<br />

selbst ausprobieren. Gleichzeitig<br />

erfahren sie, wie die Ventilation<br />

der AVS-Modelle funktioniert.<br />

Auf das Shopkonzept „Plaza“ (l.)<br />

setzt Auping bei der Vermarktung in<br />

Deutschland. In den Niederlanden<br />

wurden bereits 30 solcher Stores<br />

umgesetzt. Klassisch und maskulin<br />

erscheint das geradlinig gesteppte<br />

Boxspringmodell „Tozza Blocks“ (oben<br />

und unten). Demgegenüber ist „Tozza<br />

Curves“ (unten l.) durch ein organisches<br />

Steppmuster geprägt, das für<br />

eine sanfte, warme Ausstrahlung<br />

sorgt. Neben dem Design kann der<br />

Kunde aus vier Stoffen wählen.<br />

Parallel dazu stellt Auping am<br />

POS erstmals auch das Bettdesign<br />

und das Styling mit den Textilien<br />

prominent dar. Schließlich<br />

ist die persö<strong>nl</strong>iche Gestaltung des<br />

Schlafzimmers ein wichtiger Teil<br />

des Schlaferlebnisses.<br />

In Deutschland konzentriert<br />

sich der Hersteller auf das modulare<br />

Shop-in-Shop-Konzept. Dabei<br />

variiert die Shopgröße zwischen<br />

150 und 400 qm (drei bis 15 Betten).<br />

Der erste Auping „Plaza“-<br />

Pilotstore wurde aktuell bei Pfannes<br />

& Virnich am Hohenstaufenring<br />

in Köln realisiert. Eine gute<br />

Möglichkeit für Interessenten, ihn<br />

während der Messe unter die<br />

Lupe zu nehmen. Ebenfalls nicht<br />

verpassen sollten sie die Produkt-<br />

News am Auping-Stand in der<br />

Halle 9. frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.auping.de


84 möbel kultur 1/2011<br />

Kreamat: Neues Design für „Schlafen à la carte”<br />

Auf Erfolgskurs<br />

in Deutschland<br />

F rüchte<br />

ernten, die man sät:<br />

das kann Kreamat jetzt auf<br />

dem deutschen Markt – dank<br />

des erfolgreichen Auftritts auf der<br />

„imm cologne“ im vergangenen<br />

Jahr. Auch 2011 präsentiert sich<br />

das Unternehmen – bereits zum<br />

dritten Mal – in Halle 9 und will<br />

sein Händlernetz damit in<br />

Deutschland noch weiter ausbauen.<br />

Neben innovativen Boxspring-<br />

Betten hat Kreamat wieder sein<br />

„Schlafen à la Carte“-Konzept in<br />

petto. Das System kommt nicht<br />

nur in Belgien gut an, sondern erobert<br />

mittlerweile auch Deutschland.<br />

„Als wir vor über drei Jahren<br />

auf das ,Schlafen à la Carte‘-System<br />

aufmerksam geworden sind,<br />

waren wir anfangs skeptisch, ob<br />

die Vermessung des Körpers wirklich<br />

funktioniert und sich der Liegekomfort<br />

verbessert. Im Januar<br />

2008 wurden die Betten und das<br />

Messgerät bei uns erfolgreich<br />

installiert und das Interesse der<br />

Kunden war von Anfang an groß.<br />

In kürzester Zeit verzeichneten<br />

wir höhere Verkaufszahlen“, freuen<br />

sich Uwe und Dennis Mollidor,<br />

Handelspartner von Kreamat und<br />

Geschäftsführer von Home Bett<br />

Collection in Köln. Was bei den<br />

Kunden besonders gut ankommt:<br />

die Möglichkeit, einzelne Module<br />

in der Box auszutauschen, um den<br />

Liegekomfort noch im nachhinein<br />

zu verändern. „Das ist für uns<br />

ein ganz elementares Verkaufsargument“,<br />

so Mollidor weiter.<br />

„Die Mundpropaganda läuft optimal.<br />

Und natürlich unterstützt die<br />

Qualität der Betten, insbesondere<br />

die Verarbeitung, die Vermarktung<br />

enorm – Reklamationen kennen<br />

wir nicht.“<br />

Dank des Umsatzplus’ investiert<br />

Kreamat jetzt im Bereich Pro-<br />

Kreamat stellt in Halle 9 neue,<br />

raffinierte Bettdesigns vor, wobei<br />

der Fokus auf einer hochwertigen<br />

Verarbeitung liegt. V.l.n.r.: Das<br />

schlicht stilisierte Modell „Detaflor“<br />

mit schwebendem Kopfteil.<br />

Modell „Carrera“ ist quadratisch<br />

gesteppt. Modell „Lutec“, mit<br />

Fußbank, ist klassisch gehalten<br />

– hier mit Luxus-Bettwäsche.<br />

Ganz unten: das „Schlafen à la<br />

Carte“-Konzept, mit dem Messgerät<br />

im Vordergrund.<br />

duktion, Logistik und Qualitätskontrolle.<br />

Anfang dieses Jahres<br />

wird der Produktionsstandort in<br />

Bilzen (Belgien) um 3.000 qm erweitert.<br />

Autonome Energieversorgung<br />

wird dabei großgeschrieben.<br />

Darüber hinaus fokussierte<br />

sich Kreamat auf den Bereich<br />

Forschung und Entwicklung. Das<br />

Ergebnis: eine dreidimensionale<br />

Durchlüftung des Boxspringsystems.<br />

Dafür sorgt ein „AirVent“-<br />

Bezug, der aus einem 3-D-Gewebe<br />

besteht und an den Matratzen<strong>seiten</strong><br />

über sichtbare Lüftungsgitter verfügt.<br />

Außerdem wurden die Holzrahmen<br />

mit Zirkulationslöchern<br />

versehen. Um die Neuheit richtig<br />

in Szene zu setzen, entwarf das<br />

Unternehmen zudem stylische<br />

Bettrahmen.<br />

Ein weiterer Coup gelang dem<br />

Hersteller im Bereich Marketing:<br />

Die Werbung wurde auf Bussen<br />

platziert. Viele Kreamat-Händler<br />

beteiligen sich an der aufmerksamkeitsstarken<br />

Kampagne: „Das ist<br />

doch ein Zeichen der Zufriedenheit<br />

und des Vertrauens“, freut sich<br />

Jos Biesmans, Geschäftsführer bei<br />

Kreamat. frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.kreamat.be


LS Bedding: Mit „Ergosleep”-Studio<br />

Maßarbeit in<br />

Privatsphäre<br />

Das „Ergosleep“-Erlebnisstudio (o.)<br />

steht im Mittelpunkt des Auftritts<br />

von LS Bedding auf der „imm cologne“.<br />

Per Touchscreen werden die<br />

Schlafdaten eingegeben (ganz<br />

rechts). Während die Nutzer den Instruktionen<br />

des Films folgen, werden<br />

digitale Messungen für das<br />

Schlafprofil ausgeführt (r.).<br />

00 möbel kultur 1/2011<br />

Z u<br />

den Vorreitern der digitalen<br />

Schlafanalyse zählt LS<br />

Bedding. Das belgische Unternehmen<br />

führte bereits 1985<br />

sein „Ergosleep“-Konzept ein.<br />

Dieses analysiert mithilfe von<br />

Computertechnologie Daten über<br />

die Körperbeschaffenheit und die<br />

Schlafgewohnheiten des Kunden<br />

und stimmt die Unterfederung<br />

sowie die Matratze individuell<br />

darauf ab. Als die „persö<strong>nl</strong>iche<br />

Schlaf-DNA“ bezeichnet LS<br />

Bedding dieses Prinzip der ergonomischen<br />

Maßarbeit. Schließlich<br />

besitzt jeder Mensch nicht<br />

nur ein unverwechselbares Gen-,<br />

sondern auch ein einzigartiges<br />

Schlaf-Profil.<br />

Zunächst fand das „Ergo -<br />

sleep“-Konzept bei Lattenrosten<br />

Anwendung. Seit Ende 2009<br />

kann LS Bedding es auch im Boxspring-Bereich<br />

einsetzen – eine<br />

patentierte Innovation. Der Clou:<br />

Die Liegefläche wird dabei nicht<br />

nur im Vorfeld individuell angepasst<br />

und ergonomisch profiliert<br />

– sie kann auch nachträglich<br />

immer wieder exakt abgestimmt<br />

werden. Mit einem Schlüssel lässt<br />

sich die Komfortzone variieren –<br />

vier Höhen stehen zur Auswahl.<br />

Dies ist zum Beispiel bei einer<br />

Gewichtsveränderung oder in der<br />

Schwangerschaft sinnvoll.<br />

Seit Ende 2010 gibt es die<br />

dazu passende POS-Vermarktung:<br />

das „Ergosleep“-Erlebnisstudio<br />

für bis zu zwei Personen.<br />

Und so geht’s: Zunächst werden<br />

die Profile von beiden analysiert.<br />

Dann dürfen sie in dem Studio<br />

„Probe schlafen“. Sie liegen wie<br />

in einem Kokon, unbeobachtet<br />

und für sich. Licht, Düfte und<br />

Farben sorgen für ein stimmungsvolles<br />

und intimes Ambiente.<br />

Gleichzeitig informiert ein Film<br />

über Schlafkomfort und lädt die<br />

Nutzer ein, das „Ergosleep“-Konzept<br />

ausführlich zu testen. Parallel<br />

werden Messungen ausgeführt.<br />

Am Ende erhalten beide<br />

ein Dokument, das ein persö<strong>nl</strong>iches<br />

Schlaf-Profil sowie eine<br />

Empfehlung für die beste Komfort-Kombination<br />

beinhaltet.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.ergosleep.com


ZKZ 4937<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

SCHLAFEN-EXTRA<br />

28 SONDER-SEITEN<br />

ZUR SLEEP AUF<br />

DER IMM COLOGNE<br />

ANALYSE<br />

MÖBEL TALK: NEUE PLATTFORM AM START<br />

PORTA: INVESTIERT 100 MILLIONEN EURO<br />

LUXEMBURG: DER HANDEL RÜSTET AUF<br />

DRIFTMEIER: REIN INS RAMPENLICHT<br />

DIE GEOGRAFIE DES KURT KRIEGER –<br />

WO HÖFFNER IN ZUKUNFT EXPANDIERT<br />

12<br />

2010<br />

VON WÖSTMANN BIS MAHLER<br />

MIT KREATIVITÄT WACHSEN<br />

AMBIENTE: SEHNSUCHT NACH NEUEN PRODUKTEN<br />

ALLIANCE: „SPRENGSTOFF IN DER GROSSFLÄCHE“<br />

GFM-TREND: ZWEITES KÜCHENEVENT IN HERFORD<br />

HILDING ANDERS: POWER-PLAY AUS SCHWEDEN


SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLA<br />

Auping: Startet Deutschland-Offensive<br />

Ein königliches Schlafkonzept<br />

atmet durch<br />

108 möbel kultur 12/2010<br />

A uping,<br />

nach eigenen Angaben<br />

größter unabhängiger<br />

und marktführender Bettenhersteller<br />

der Niederlande,<br />

hält sein königliches „Royal<br />

Dutch Quality“-Label in Ehren.<br />

Es steht für „erstklassige Qualität<br />

made in Holland“. Den Beweis<br />

für die hochwertige Verarbeitung<br />

tritt das Unternehmen sogar mit<br />

einer lebenslangen Garantie auf<br />

seine Spiralunterfederung an.<br />

Jetzt will Auping hierzulande<br />

weiter zulegen und startet 2011<br />

mit einem frischen Markenauftritt<br />

durch.<br />

„In den vergangenen zwei Jahren<br />

haben wir ein umfassendes<br />

Konzept verwirklicht“, erklärt<br />

Kommunikationsmanagerin Marjan<br />

Reitsma. „So zeichnet Olivier<br />

Schwarz seit Oktober 2009 nicht<br />

nur als Country Manager für<br />

Deutschland verantwortlich, er ist<br />

auch als Ansprechpartner vor Ort<br />

– zunächst in Nordrhein-Westfalen.<br />

Außerdem haben wir die Kollektion<br />

weiterentwickelt und optimal<br />

auf unseren ‚Unique Selling<br />

Point‘, den historischen Verkaufs-<br />

Trumpf der optimalen Durchlüftung,<br />

abgestimmt.“<br />

Das Schlafkonzept der Durchlüftung<br />

hat bei Auping eine lange<br />

Tradition. Die Wurzeln liegen in<br />

einer Spiralunterfederung, die Johannes<br />

Auping 1888 entwickelte.<br />

Ihre Struktur ist zu 80 Prozent<br />

offen gehalten, sodass ein Luftaustausch<br />

jederzeit gewährleistet<br />

ist. Dieses Charakteristikum hat<br />

schließlich zum innovativen<br />

„AVS Konzept“ geführt. „AVS“<br />

steht dabei für „Aktive Ventilation<br />

und Support“. Und so funktioniert<br />

es: Die Spiralunterfederung<br />

sorgt für einen Luftaustausch<br />

und realisiert zusammen mit der<br />

Matratze einen ergonomischen<br />

Schlafkomfort.<br />

Als Weiterentwicklung der gelungenen<br />

Kombination aus „AVS<br />

Boxspringbetten erfreuen sich in Deutschland<br />

steigender Beliebtheit. Auping trägt<br />

diesem Trend mit frischen Modellen (l.)<br />

Rechnung, die, wie beim niederländischen<br />

Hersteller üblich, über eine optimale<br />

Durchlüftung verfügen. Wie wichtig eine<br />

Luft-Zirkulation in Matratzen und Co. ist,<br />

demonstrierte das Unternehmen in seinem<br />

Heimatland, indem es 1.200 Liter Wasser<br />

über eines seiner Betten ausgoss (o.).<br />

Spiralunterfederung“ und Matratze<br />

sowie als Antwort auf die steigende<br />

Beliebtheit von Boxspring-<br />

Lösungen haben die Niederländer<br />

nun auch „AVS-Boxspringbetten“<br />

und die dazugehörenden Textilien<br />

entwickelt. Die Basis des Bettes<br />

bildet eine Spiralunterfederung<br />

sowie eine Bonnell-Federung. Die<br />

Matratzen bestehen aus einem 3-<br />

D-Gewebe sowie einer offenen<br />

„DPPS-Federung“ – ganz im Zeichen<br />

der Durchlüftung.<br />

Die Bedeutung der Ventilation<br />

hat Auping in seiner Heimat bereits<br />

wirkungsvoll in einem Werbespot<br />

dargestellt. So wurden<br />

1.200 Liter Wasser – so viel, wie<br />

ein Schläfer während der<br />

Nachtruhe innerhalb von zehn<br />

Jahren ausschwitzt – über ein<br />

Bett gegossen, um zu zeigen, wie<br />

wichtig eine Durchlüftung ist.<br />

Wer sich selbst von der Qualität<br />

des „AVS-Konzepts“ überzeugen<br />

möchte, hat auf der „imm<br />

cologne“ ausreichend Gelegenheit<br />

dazu. Denn dort wird Auping<br />

seine Neuheiten spannend in Szene<br />

setzen. frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.auping.de


INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNA<br />

Möbelmesse Brüssel: International aufgestellt<br />

Besucherzahlen im Plus<br />

AUS BRÜSSEL<br />

REPORT<br />

MÖBEL KULTUR<br />

INTERNATIONAL<br />

In diesem Jahr kamen fast 20.476<br />

Besucher zur Möbelmesse in Brüssel.<br />

Das sind 0,5 Prozent mehr<br />

als 2009. Aus dem Ausland kamen<br />

53 Prozent der Gäste – mit steigenden<br />

Zahlen aus den Niederlanden,<br />

Frankreich und Deutschland.<br />

84 möbel kultur 12/2010<br />

Eine noch größere internationale Anziehungskraft auf Aussteller und Besucher<br />

übte die Möbelmesse in Brüssel aus. So zählte die diesjährige Ausgabe 20.476<br />

Besucher, von denen 53 Prozent aus dem Ausland kamen. Neben frischen<br />

Produkten konnten sie sich auch über eine Neuerung bei der „Balthazars”-<br />

Verleihung freuen: Den Preis gab es erstmals auch für Nachhaltigkeit.<br />

E ine<br />

Flasche mit zwölf Litern<br />

Champagner, das ist die Trophäe,<br />

über die sich in diesem<br />

Jahr wieder die Gewinner des<br />

„Balthazars“ freuen konnten. Die<br />

Auszeichnung wurde bereits zum<br />

vierten Mal im Rahmen der Brüsseler<br />

Möbelmesse verliehen. Dabei<br />

zeichnete eine Jury die Unternehmen<br />

vor Ort in vier Kategorien<br />

aus: bestes belgisches Produkt, Innovation,<br />

Trend und – ganz neu –<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Als bestes belgisches Produkt<br />

trat dabei „Flyds“ von Veldeman<br />

Bedding hervor. Das hochwertige<br />

Boxspringbett besteht aus Naturmaterialien<br />

wie Wolle und Flachs<br />

aus dem eigenen Land. Als innovative<br />

Optimierung der raumsparenden<br />

Klappbettkonzepte konnte dagegen<br />

„Flat“ von Boone überzeugen.<br />

Bei ihm sind Bett und Büro in<br />

einem Kompaktschrank von nur<br />

30 cm Tiefe versteckt. Der Trend-<br />

Preis ging an „Alexandre“ von<br />

Magnitude, ein modularer, spielerischer<br />

und farbenfroher Lifestyle-Entwurf<br />

in Form eines Boxspringmodells.<br />

Mit seiner grünen<br />

Seele punktete bei der Jury zudem<br />

„P.E.T.“ von Recor Bedding. Dabei<br />

handelt es sich um ein Bett, das<br />

komplett aus recycelten Materialien<br />

gefertigt wird. So finden für<br />

seinen Filz-Bezug beispielsweise<br />

alte PET-Flaschen Verwendung.<br />

Alle Preisträger kommen aus der<br />

belgischen Schlafkomfortbranche:<br />

ein Beleg für die hohe Kompetenz<br />

der dort ansässigen Hersteller.<br />

Neben den Neuheiten im Bereich<br />

der Betten waren auf der<br />

Gautier feierte sein 50-jähriges Bestehen.<br />

Zu Beginn fertigte das Unternehmen noch<br />

Kindermöbel. Jetzt ist der Konzern im<br />

Wohn- und Objektbereich erfolgreich. Mit<br />

950 Angestellten erwirtschaftet er einen<br />

Jahresumsatz von rund 130 Mio. Euro.


TIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONA<br />

Boogart Textiles hatte stylische<br />

Hocker in Baumstammoptik im<br />

Gepäck (r.). Das Dessin wurde<br />

dabei per Digitaldruck auf den<br />

Stoff gebracht. Zum ersten Mal<br />

in Brüssel stellte Battistella<br />

italienisches Design für Kids<br />

vor (ganz r.). Ebenfalls aus Italien<br />

war Calia mit neuen Polstermöbeln<br />

angereist (u.) .<br />

Messe spannende Lifestyle-Möbel<br />

zu sehen, die emotional in Szene<br />

gesetzt wurden. So zeigte Lee &<br />

Lewis beispielsweise einen Wandschrank,<br />

der mit wiederverwerteten<br />

Zimmertüren ausgestattet<br />

ist. Ein Tisch mit Patchworkplatte,<br />

die aus kleinen Restholzbrettern<br />

in verschiedenen Größen und Farben<br />

zusammengestellt wurde, gab<br />

es bei Van de Casteele zu sehen.<br />

In außergewöh<strong>nl</strong>icher Baumaterialien-Optik<br />

zeigte sich darüber<br />

hinaus ein Couchtisch von<br />

Novyta. So zog das Möbel durch<br />

sein raues Metallgestell, sichtbare<br />

Schweißnähte und eine Tischplatte<br />

im Massivbeton-Look – erzeugt<br />

durch eine Vier-Millimeter-Beton-<br />

Schicht auf MDF und daher auch<br />

für den Outdoor-Bereich geeignet<br />

– die Blicke auf sich.<br />

Aber auch in anderen Bereichen<br />

mangelte es nicht an frischen<br />

Ideen. Im Segment der Polstermöbel<br />

präsentierte NeoStyle Zweiund<br />

Dreisitzer mit integrierter<br />

Aufstehhilfe. Für das Speisezimmer<br />

hatte Theuns einen Holzstuhl<br />

entwickelt, der über eine zierliche<br />

Futuristisch: das multimediale<br />

Kokon-Konzept „Bo“ von Revor aus<br />

der Feder von Christophe Sergeant<br />

(l.). Das Unternehmen Avaros setzte<br />

bei seiner Standgestaltung auf Emotionen<br />

(o.). Das modulare Lifestyleund<br />

Einrichtungskonzept „Alexandre“<br />

von Magnitude (r.) wurde auf der<br />

diesjährigen Messe mit dem „Trend-<br />

Balthazar“ ausgezeichnet.<br />

Rücke<strong>nl</strong>ehne verfügte und dennoch<br />

gepolstert war. Der Clou dabei:<br />

Durch ein Hightech-Druckverfahren<br />

wird der Bezugsstoff<br />

im klassisch durchsteppten Dessin<br />

nahtlos auf den Komfortschaum<br />

gepresst. Als weitere Innovation<br />

ging eine melaminierte Stofffront<br />

bei Evan an den Start. Bei ihr<br />

wird der Stoff in Melaminharz getränkt<br />

und anschließend auf ein<br />

Paneel gebracht. Der Vorteil des<br />

Produkts: In Look und Haptik<br />

gleicht es einem Stoff, besitzt aber<br />

gleichzeitig die Pflegeleichtigkeit<br />

von Melamin.<br />

Neben der belgischen Möbelindustrie<br />

waren auch zahlreiche ausländische<br />

Hersteller aus 14 Ländern<br />

in den Messehallen vertreten<br />

– darunter prominente Unternehmen<br />

aus Deutschland. So zeigten<br />

unter anderem Firmen wie Himolla,<br />

Ewald Schillig, Koinor, Bullfrog,<br />

Willy Schillig, Polipol, Rummel<br />

und Rauch in Brüssel Flagge.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.meubelbeurs.be<br />

12/2010 möbel kultur 85


STRATEGISCH & KONZEPTSTARK –<br />

DIE TRENDSETTER IN KÖLN<br />

POWERPLAY AUS SCHWEDEN: HILDING ANDERS DRÜCKT AUFS TEMPO –<br />

DRIFTMEIER: REIN INS RAMPENLICHT – WIMEX: SETZT BENCHMARKS IM MITNAHME-BEREICH<br />

12<br />

2010<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

schlafen


ZKZ 4937 10 2010<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

ROHSTOFFE<br />

SO REAGIERT DIE BRANCHE AUF STEIGENDE KOSTEN<br />

DEUTSCHLANDS<br />

GRÖSSTE<br />

KÜCHENHÄNDLER<br />

NEU!<br />

ÖL, STAHL, HOLZ<br />

16 EXTRA-<br />

SEITEN<br />

MATTLACK & USED-LOOK USED LOOK<br />

KÜCHEN, GERÄTE & ZUBEHÖR<br />

ALLE TRENDS AUS OSTWESTFALEN<br />

BALLERINA: KREATIV MIT RITZENHOFF<br />

IFA: MEGA-SCHAU DER WELTREKORDE<br />

ERPO: STUDIO FÜR DEN POINT-OF-SALE<br />

OBERFRANKEN: POLSTERER IM PLUS<br />

DODENHOF: RIESEN-KAMPAGNE ZUM 100.<br />

NIVO: DAS NEUE KONZEPT DER POHLMANNS<br />

PREIS-REBELL: FINKES FÜNFTER DISCOUNTER<br />

GARTEN: DIE TRENDS AUS KÖLN UND PARIS


POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER PO<br />

Hans-Günter Grawe (kl. Foto) wird zum<br />

1. November neuer Manager des Natuzzi-<br />

Stores in Köln. Sein Ziel ist es, den<br />

1.800 qm großen Flagship-Store optimal<br />

zu nutzen und das Kundenpotenzial im<br />

Raum Köln in Höhe von mehr als 100.000<br />

Verbrauchern vom Lifestyle des Labels zu<br />

überzeugen. Dabei setzt er insbesondere<br />

auf Cross-Marketing.<br />

82 möbel kultur 10/2010<br />

F ür<br />

Natuzzi Deutschland war<br />

2009 das Jahr der Neupositionierung.<br />

Nach dem Vorbild<br />

des Benelux-Marktes wurde<br />

die Distribution hierzulande<br />

komplett umstrukturiert: Mehr<br />

als 60 Natuzzi-Galerien gingen<br />

ans Netz. Weitere Eröffnungen<br />

folgten 2010, so dass der italienische<br />

Hersteller bundesweit aktuell<br />

fast 70 Premium-Partner sowie<br />

einen Flagship-Store in Köln<br />

zählt. Das Ziel von Natuzzi ist es,<br />

mit seinen Verkaufsstellen maximal<br />

30 Minuten von jedem Verbraucher<br />

entfernt zu sein.<br />

Die Umstrukturierung zeigte<br />

schnell Erfolg: In diesem Jahr verbuchte<br />

das Unternehmen auf dem<br />

deutschen Markt jede Woche ein<br />

Plus. Inzwischen konnte es sogar<br />

Natuzzi: Umstrukturierung trägt Früchte<br />

Marketing-<br />

Offensive<br />

wieder das Umsatzlevel von 2008<br />

erreichen. Insgesamt wurde die<br />

Umstrukturierung fast ein Jahr<br />

früher abgeschlossen als geplant.<br />

Um den Erfolgskurs zu halten,<br />

hat Natuzzi nun eine umfassende<br />

Werbe-Kampagne gestartet. Den<br />

Auftakt machten 15 Mio. gezielt<br />

versendete Flyer – neun Mio. mehr<br />

als im Vorjahr. Anzeigen in Publikumszeitschriften<br />

und TV-Spots<br />

auf sieben Fernsehsendern runden<br />

das Paket ab und setzen Natuzzi<br />

als Lifestyle-Marke in Szene.<br />

Neben der groß angelegten Medienkampagne<br />

ist auch der Flagship<br />

in Köln für die Neupositionierung<br />

von großer Bedeutung. „Die<br />

Inszenierung auf 1.800 qm ist einzigartig.<br />

Sie macht den Store für<br />

Natuzzi Deutschland zur Kirsche<br />

Links: Angrenzend ans<br />

Natuzzi-Café befindet sich<br />

im Flagship-Store in Köln<br />

eine „Lobby“ mit bequemen<br />

Sesseln, die zur gemütlichen<br />

oder geschäftlichen Unterhaltung<br />

anregen. Unten: Jan<br />

Mentens, Senior Vice President<br />

Nord, Zentral, Ost<br />

Europa und Russland.<br />

Ziel erreicht: Ende 2008 war Jan Mentens angetreten,<br />

um Natuzzi im deutschen Markt stärker<br />

zu positionieren – mit Erfolg. Mittlerweile schreibt<br />

das Label dort ein immer größeres Plus. Eine<br />

wichtige Rolle bei der Entwicklung spielt der Flagship-Store<br />

in Köln, für den künftig Hans-Günter<br />

Grawe als Store-Manager verantwortlich zeichnet.<br />

auf dem Kuchen“, erklärt Jan<br />

Mentens, bei Natuzzi verantwortlich<br />

für den deutschen Markt.<br />

Durch ihn lasse sich die Positionierung<br />

als Lifestyle-Marke weiter<br />

optimieren. „Vorausgesetzt, er wird<br />

auch außerhalb der Kölner Messezeit<br />

optimal genutzt.“<br />

Das soll ab dem 1. November<br />

Hans-Günter Grawe als Store-Manager<br />

gewährleisten. Der Möbel-<br />

Experte will dabei auf Cross-Marketing,<br />

Events und Service setzen.<br />

Darüber hinaus plant Natuzzi weitere<br />

Flagships, verrät Mentens.<br />

„München, Berlin und Hamburg<br />

sind im Visier.“<br />

Frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.natuzzi.com


ZKZ 4937 5 2010<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

36<br />

HÖF-FI<br />

KÜCHE PREMIUM<br />

EXTRA-<br />

SEITEN<br />

HOHE DYNAMIK IN DER VERBANDSLANDSCHAFT:<br />

WIRD MEHR AUS DEM DREAMTEAM KRIEGER & FINKE?<br />

MILANO: HEITER BIS (ASCHE-)WOLKIG<br />

HÜLSTA: WAS DER NEUE VOR HAT<br />

EKORNES: 20 MIO. FÜRS MARKETING<br />

ALNO: „LIQUIDITÄT IST GESICHERT“<br />

DIENSTLEISTER<br />

HIER STECKT NOCH JEDE<br />

MENGE RENDITE DRIN!<br />

MR. MEUBEL<br />

EXKLUSIV EXPANSION BY BEN MANDEMAKERS<br />

HADI TEHERANI: DESIGN FÜR POGGENPOHL<br />

MITTELSTAND: 500.000 AUS DEM CASH-FLOW<br />

OWL: TERMINDISKUSSION WEITER OFFEN<br />

GÜNTHER BÖHME: TIME TO SAY GOODBYE


Fotomontage<br />

TOP-THEMA I DMG Groep<br />

18 möbel kultur 5/2010<br />

JEDER KONSUMENT SOLL IN<br />

DER LAGE SEIN, DIE KOMPLETTE<br />

WOHNUNGSEINRICHTUNG BEI<br />

UNS ZU KAUFEN – UNABHÄNGIG<br />

VOM BUDGET UND GESCHMACK.<br />

Ben Mandemakers<br />

Vor 32 Jahren begann Ben<br />

Mandemakers (heute 53) in<br />

einer Scheune, Küchen zu verkaufen.<br />

Als „Keuken-Kaiser“<br />

groß geworden, richtet sich die<br />

Expansion nun verstärkt aufs<br />

Vollsortiment und Ausland.


MR.MEUBEL<br />

EXPANSION BY<br />

BEN MANDEMAKERS<br />

LEITSÄTZE<br />

■ Der Anspruch an Qualität ist unabhängig<br />

vom Preis immer gleich hoch. Egal<br />

ob eine Küche 2.500 oder 40.000 Euro<br />

kostet: Über allem steht die Kundenzufriedenheit.<br />

■ Entscheidend für perfekten Service<br />

ist die Fachausbildung des Personals,<br />

das im DMG-eigenen Schulungszentrum<br />

trainiert wird.<br />

■ Eigene Produktions- und Montagebetriebe<br />

ermöglichen schnelle Reaktionen.<br />

Wenn z. B. bei der Montage die Granitplatte<br />

bricht, wird sie in 90 Prozent der<br />

Fälle innerhalb von sechs Stunden aus<br />

dem Granitwerk bei Waalwijk ersetzt.<br />

■ Kunden werden nach ihrer Zufriedenheit<br />

befragt – zu allen Themen rund um<br />

den Kauf (Qualität der Dienstleistungen<br />

von Verkäufer, Monteur, Installateur usw.).<br />

Er ist sicher der bekannteste Möbel-Protagonist der Niederlande: Ben<br />

Mandemakers. Längst wird auch hierzulande die Expansion des 53-Jährigen,<br />

dem im eigenen Land rund ein Drittel des Einrichtungsumsatzes zugeschrieben<br />

wird, aufmerksam verfolgt. Mit der 100%-Übernahme von<br />

Culinoma geriet er erneut in die Schlagzeilen. A<strong>nl</strong>ass für „möbel kultur“-<br />

Korrespondentin frances van der Steen ins Headquarter Waalwijk zu fahren,<br />

um der Geschäftsstrategie des Möbel-Milliardärs auf die Spur zu kommen.<br />

M it<br />

1,3 Mrd. Euro wird der<br />

Umsatz von De Mandemakers<br />

Groep (kurz DMG)<br />

inzwischen angegeben, generiert<br />

durch mehr als 360 Geschäfte im<br />

Küchen- und Möbelhandel sowie<br />

vier Fertigungsbetriebe. In 32 Jahren<br />

hat der Firmengründer sein<br />

Imperium aufgebaut. Zunächst<br />

mit dem Verkauf von Küchen und<br />

Badezimmern, in jüngster Zeit<br />

kommen verstärkt auch die anderen<br />

Sparten rund ums Einrichten<br />

dazu. Und das Ende der Expansion<br />

ist noch lange nicht in Sicht.<br />

2008 wurde Mandemakers als<br />

„Retail Personality“ ausgezeichnet.<br />

Auf die Frage, wie er sich<br />

selbst und seinen beispiellosen<br />

Aufstieg sieht, antwortet Mandemakers:<br />

„Ich denke immer nach<br />

vorn, mit einem klaren Ziel vor<br />

Augen. Wichtig ist, dies auch mit<br />

Disziplin zu verfolgen. Außerdem<br />

gelte ich als sehr direkt und<br />

ehrlich. Die Maxime lautet doch:<br />

der Beste zu sein, in Qualität und<br />

Kundenzufriedenheit.“<br />

Für Ben Mandemakers ist das<br />

Glas nie halb leer, sondern immer<br />

halb voll. Und eine schlechte Entscheidung<br />

ist für ihn immer noch<br />

besser als gar keine. Nur ungern<br />

lässt er sich in die Karten sehen,<br />

ist für die Presse schwer zugänglich.<br />

Gehen Fragen zu sehr ins<br />

Detail, reagiert er mit einem breiten<br />

Lächeln. Und er lässt sich nie<br />

aus der Fassung bringen. Auch die<br />

aktuelle „Krise“ kümmert ihn wenig.<br />

Seine Gedanken sind auf die<br />

Zukunft gerichtet – auf Wachstum.<br />

DER SCHLÜSSEL ZU ALLEM:<br />

DIVERSIFIKATION<br />

„Angefangen hat alles in einer<br />

kleinen Scheune hinter dem Haus<br />

meiner Eltern, da habe ich 1978<br />

Mandemakers Keukens gegründet“,<br />

erzählt Mandemakers. Erst<br />

nach zwölf Jahren folgte das zweite<br />

Geschäft De Keukenkampioen.<br />

Dass das zweite Geschäft unter<br />

einem anderen Namen lief, erwies<br />

sich als visionäre Entscheidung,<br />

denn die Strategie bestimmt<br />

noch immer die De Mandemakers<br />

Groep (DMG).<br />

Wie es dazu kam, erklärt der<br />

Gründer und heutige „Keuken-<br />

Kaiser“ so: „Kaum hatten wir mit<br />

Mandemakers Keukens angefangen,<br />

wurden wir konfrontiert mit<br />

der Konjunkturschwäche der 80er<br />

Jahre. Dies gab den Impuls, preisgünstige<br />

Küchen zu verkaufen.<br />

So steht De Keukenkampioen<br />

für den ,Meister der Top-Preise’,<br />

während wir das Konzept Mandemakers<br />

Keukens im mittleren und<br />

gehobenem Marksegment neu positioniert<br />

haben.“<br />

Die Diversifikation nach Zielgruppen<br />

und die spezifischen Vermarktungskonzepte<br />

nach Marktsegmenten<br />

bilden heutzutage die<br />

Grundstruktur der De Mandemakers<br />

Groep. Denn damit ist das<br />

Risiko verteilt – und der Marktanteil<br />

gesichert, in schlechten und in<br />

guten Zeiten.<br />

„Die beiden Konzepte waren<br />

so erfolgreich, dass ich sie vervielfältigen<br />

wollte. Zunächst durch eigene<br />

Geschäfte, später auch durch<br />

Übernahmen“, blickt Mandemakers<br />

zurück. Neben den Küchen<br />

sind allmählich auch Geschäfte<br />

zum Thema Bad und Vollsortimentshäuser<br />

dazugekommen, in<br />

den letzten fünf Jahren im beschleunigten<br />

Tempo. Für die Zukunft<br />

hat Ben Mandemakers als<br />

Ziel vor Augen: „Jeder Konsument<br />

soll in der Lage sein, die komplette<br />

Wohnungseinrichtung bei uns<br />

zu kaufen – unabhängig von Budget<br />

und Geschmack, vom unteren<br />

bis zum Topsegment.“<br />

Aktuell liegt der Fokus besonders<br />

auf den Einrichtungshäusern.<br />

In Planung sind 15 bis<br />

20 WoonExpress-Filialen und 20<br />

bis 25 Sanders-Geschäfte. Daneben<br />

wird Morres Wonen in Kürze<br />

zum 40.000-qm-Wohnkaufhaus<br />

ausgebaut – und innerhalb der<br />

nächsten fünf Jahre nochmals<br />

5/2010 möbel kultur 19


TOP-THEMA I DMG Groep<br />

erweitert: zu einem großen Wohn-<br />

Zentrum mit 85.000 qm rund um<br />

das Thema In- & Outdoor Living.<br />

Aber auch im Bereich Küchen<br />

hat Mandemakers weitere Pläne,<br />

will zum Beispiel sein Netz von<br />

derzeit vier auf 30 Barletti-Küchenstudios<br />

erhöhen. Im letzten<br />

Jahr wurde Svea-Küchen eingeführt:<br />

ein preiswertes Mitnahme-<br />

Franchisekonzept als Alternative<br />

zu Ikea und Kvik, aber mit<br />

Aufbauservice, der ebenso wie<br />

die Montage im Preis inbegriffen<br />

ist. „Ein wichtiger Pluspunkt“,<br />

wie Mandemakers meint. Ziel<br />

für Svea sind 40 Geschäfte. Bei<br />

Sanidirect werden neben dem<br />

Webshop die stationären Geschäfte<br />

demnächst von zwei auf sechs<br />

erweitert (Ziel: 35). Mitte 2009<br />

ist außerdem der O<strong>nl</strong>ine-Verkauf<br />

von Küchen unter Keukenconcurrent<br />

gestartet und Anfang April<br />

von Küchengeräten (unter ApparatenKampioen).<br />

Mit Küchen ist DMG längst<br />

auch im Ausland vertreten: In Belgien<br />

mit sechs Grando-Küchen-<br />

00 möbel kultur 5/2010<br />

häusern und sieben Siematic-Studios,<br />

in Polen mit Maxx Kuchnie,<br />

in Tschechien mit drei Maxx<br />

Kuchyně-Häusern und in Übersee<br />

mit Mandemakers Keukens auf<br />

den Inseln Curaçao und Bonaire.<br />

„Demnächst werden wir in Singapur<br />

in ein Franchise-Konzept<br />

eines Partners einsteigen“, berichtet<br />

Mandemakers.<br />

In Deutschland erfolgte der<br />

Markteintritt im Februar 2007<br />

durch das Joint-Venture Culinoma<br />

mit dem Nobia-Konzern und den<br />

anschließenden Kauf des Plana-<br />

Franchisesystems – wobei Culinoma<br />

im letzten Februar nun zu 100<br />

Prozent an Mandemakers überging.<br />

Nach dem Zukauf von Marquardt,<br />

Asmo, Vesta und Küchen<br />

Pohl 2007 bis 2008 wurde die<br />

weitere Expansion zunächst gestoppt.<br />

Trotzdem will Mandemakers<br />

auch hier weiter zulegen. Bislang<br />

liegt die Gesamtzahl bei 86<br />

Küchenhäusern.<br />

Der Expansionsdrang verlangt<br />

Kapital. Etwa 9,6 Mio. Euro hat<br />

allein die Übernahme von Morres<br />

Wonen gekostet. Hier zahlt sich<br />

jetzt aus, dass Ben Mandemakers<br />

während seiner 32-jährigen Unternehmertätigkeit<br />

solide gewirtschaftet<br />

hat. „Wir sind ein sehr<br />

gesundes, starkes Familienunternehmen“,<br />

behauptet er. Und so<br />

schnell werde die DMG auch<br />

nichts umwerfen.<br />

Für manche Firmen, die übernommen<br />

wurden, war die DMG<br />

sogar der „letzte Strohhalm“ zum<br />

Überleben. Immer wieder wurden<br />

Mandemakers Geschäfte angeboten<br />

– in den letzten Jahren hat er<br />

sogar über 20 Firmen ernsthaft<br />

überprüft – aber auch viele abgelehnt.<br />

„Entscheidend sind für<br />

mich die Betriebskultur, das Konzept<br />

und die Zukunftsfähigkeit.<br />

Wobei das Engagement der Mitarbeiter<br />

das Wichtigste ist. Wenn<br />

das Management nicht stimmt,<br />

lässt sich dies leicht ersetzen.“<br />

Darüber hinaus zählen der äußere<br />

Eindruck, die Ladeneinrichtung,<br />

die Marktpositionierung und die<br />

Konkurrenzfähigkeit. „Dabei suche<br />

ich die Herausforderung, dass<br />

DAS MANDEMAKERS-IMPERIUM<br />

■ HANDELSKETTEN KÜCHE & BAD (Benelux)<br />

> Mandemakers Keukens: 7<br />

> Keukenkampioen: 26<br />

> Keukenconcurrent: 42 (+ Webshop)<br />

> Keukenmaxx: 5<br />

> Brugman Keukens & Badkamers: 34 in NL,<br />

1 Curaçao,1 Bonaire<br />

> Wooning Keukens, Badkamers en Tegels: 6<br />

> Keukenhuys De Tweede Kamer: 4<br />

> Nieuwenhuis Keukens: 6<br />

> Sanders Keukenstad: 7<br />

> Barletti Keukens: 4<br />

> Grando Keukens: 44 in NL, 6 in Belgien<br />

> Siematic Exklusivstudios: 7 in Belgien<br />

> Svea Keukens: 7<br />

> Tinello Keukens: 1<br />

> Piet Klerkx Keukens & Badkamers: 2<br />

> Sanidirect: 2 (+ Webshop)<br />

■ CULINOMA (Deutschland)<br />

> Marquardt: 27<br />

> Plana Küche<strong>nl</strong>and: 37<br />

> Asmo Group: 10<br />

> Vesta: 9<br />

> Küchen Pohl: 3<br />

■ WEITERE AUSLANDSPRÄSENZ<br />

> Tschechien – Maxx Kuchnynĕ: 3<br />

> Polen – Maxx Kuchnie: 1<br />

■ WOHNMÖBEL (DMG MEUBELEN)<br />

> Sanders Meubelstad: 14<br />

> Montèl: 26<br />

> Riant – Stoutenbeek: 7<br />

> Piet Klerkx: 2<br />

> Woonexpress: 5<br />

> Natuzzi Stores: 10<br />

> Morres Wonen: 1<br />

> Depot Seven: 2<br />

ich auch etwas verbessern kann“,<br />

gibt Mandemakers zu.<br />

VISIONEN FÜR DEUTSCHLAND<br />

Auch das deutsche Projekt<br />

Culinoma ist noch lange nicht<br />

abgeschlossen. Dabei war die<br />

Lösung des Joint-Ventures mit<br />

Nobia eine wichtige Voraussetzung.<br />

„Um nicht missverstanden<br />

zu werden: Das Nobia-Team besteht<br />

aus phantastischen Leuten“,<br />

erklärt Mandemakers. „Aber wir<br />

steckten viel mehr Energie in das<br />

Joint-Venture als nur die veranschlagten<br />

50 Prozent. Und wir<br />

hatten unterschiedliche Visionen,<br />

vor allem eine andere Betriebskultur.<br />

Nobia ist ein börsennotierter<br />

Großkonzern, DMG bleibt ein Familienunternehmen,<br />

wir handeln<br />

sofort, wenn es nötig ist. Ohne<br />

lange Entscheidungsprozesse.“<br />

Bestandteil von Mandemakers<br />

Vision ist auch der Erhalt von Pronorm.<br />

Das Produktionswerk soll<br />

weitgehend autonom bleiben, mit<br />

eigenverantwortlichem Management.<br />

Der Umsatz soll wachsen<br />

■ WEITERE AKTIVITÄTEN<br />

MONTAGEBETRIEBE:<br />

> De Keukenman<br />

> De Badenman<br />

> De Meubelman<br />

PRODUKTIONSWERKE:<br />

> Uniblad (Arbeitsplatten)<br />

> Multifront Boekel (Fronten)<br />

> Pronorm Küchen<br />

> Keukenfabriek Brabant


MORRES: NEUSTART ALS MEGA-WOHNKAUFHAUS<br />

B eispielhaft<br />

für Ben Mandemakers’<br />

Unternehmungslust<br />

steht der Neustart von Morres<br />

Wonen. 9,3 Mio. Euro hat<br />

DMG für die Übernahme im vergangenen<br />

Jahr investiert, 7,7 Mio.<br />

Euro allein für die Immobilie.<br />

Jetzt kommen noch 5 Mio. Euro<br />

in die Umwandlung zu einem<br />

Full-Service-Wohnkaufhaus hinzu.<br />

Die Eröffnung (auf zunächst<br />

40.000 qm) ist für September geplant,<br />

der Ausbau zum 80.000 qm<br />

großen Themenpark soll etwa bis<br />

2015 folgen.<br />

Phase 1 der Mega-Metamorphose<br />

startete schon zu Ostern<br />

mit der neugestalteten Abteilung<br />

Schlafen – mit 4.500 qm „der<br />

größten in den Benelux“ – sowie<br />

der 2.500 qm großen Abteilung<br />

„Morres Kidzz“. Das Ziel: Das<br />

Wohnkaufhaus soll einmal alles<br />

rund ums Einrichten und „Homing“<br />

bieten. Auch ganz spezielle<br />

Randsortimente gehören dazu,<br />

wie das Kinderbad, Wellnessartikel<br />

oder dekorative Kunst. Die<br />

Zielgruppe reicht von Jung bis<br />

Alt. Laut Mandemakers’ Strategie<br />

werden dafür unter anderem exklusive<br />

Hausmarken entwickelt.<br />

Rund 35 Prozent des Sortiments<br />

ist Lagerware. Dazu ergänzt Direktor<br />

Walter van de Griendt:<br />

„Der Möbelhandel braucht sich<br />

nur die Fashionbranche zum Vorbild<br />

zu nehmen. Hier spielt die<br />

Kooperation mit strategischen<br />

Partnern, die für eine kontinuierliche<br />

Zufuhr der Waren und<br />

kürzere Lieferzeiten sorgen, eine<br />

zentrale Rolle.“<br />

INSPIRATION MIT ULTIMATIVEM<br />

ERLEBNISFAKTOR<br />

Die Präsentation ist inspiriert<br />

von Hochglanz-Magazinen und<br />

Lifestyle-Zeitschriften sowie von<br />

trendigen Wohnboutiquen. Denn<br />

Morres will mehr sein als ein Möbelhaus,<br />

sucht das ganzheitliche<br />

Kauferlebnis. Wie in einem Kaufhaus<br />

gibt es deshalb Markenshops<br />

wie „Rituals home“ und sogar<br />

„Body cosmetics“. Auch Ruhezonen<br />

wurde viel Raum gegeben.<br />

Darunter fallen mehrere 250-qm-<br />

Ganz oben: Schon an der<br />

Fassade kündigt sich<br />

derzeit an, dass bei Morres<br />

Wonen „große Dinge“<br />

passieren. Einer der ersten<br />

Schritt zum geplanten<br />

Erlebnis-Wohnkaufhaus<br />

ist die Abteilung „Morres<br />

Kidzz“ (oben), die auf 2.500<br />

qm alles rund ums Kind<br />

bietet – inklusive 34 durchgestylten<br />

Kinderzimmern.<br />

Links: Die Abteilung Schlafsysteme<br />

mit Matratzen,<br />

Lattenrosten usw. zum<br />

Probeliegen wurde von der<br />

Kosmetikmarke Clinique<br />

inspiriert. In sechs Stilgruppen<br />

präsentieren sich dazu<br />

komplett eingerichtete<br />

Schlafzimmer – „Traum-Bilder“,<br />

wie man sie sonst aus<br />

Hochglanzmagazinen kennt.<br />

Areale mit Sitzplätzen, Pflanzen<br />

und einem Klavier ebenso wie<br />

eine 600 qm große Kunstgalerie.<br />

Inspiration in entspannter Atmosphäre<br />

und wohldosiertes Infotainment<br />

bilden zusammen die<br />

wichtigen Komponenten für das<br />

Morres-Konzept. Beispiel dafür<br />

sind nicht zuletzt die Kochvorführungen.<br />

So werden zur Spargelsaison<br />

nicht nur Rezepte am Dampfgarer<br />

demonstriert, sondern es gibt<br />

passend dazu den Spargeltopf und<br />

-Schäler im Sonderan-gebot. Jedes<br />

Wochenende lädt außerdem eine<br />

„Happy Hour“ Besucher zu einem<br />

Gratis-Getränk ein.<br />

„Unser großangelegtes Erlebniskonzept<br />

rund ums Wohnen<br />

wird ganz sicher Zeichen setzen<br />

und die Besucherfrequenz weitaus<br />

mehr mobilisieren als konventionelle<br />

Möbelhäuser oder Möbelboulevards“,<br />

ist Walter van de<br />

Griendt überzeugt.<br />

5/2010 möbel kultur 21


TOP-THEMA I DMG Groep<br />

WIR WOLLEN DIE<br />

LEADER IM EINZEL-<br />

HANDEL SEIN –<br />

AUCH IM INTERNET.<br />

unter der Bedingung, dass das<br />

Abnehmer-Verhältnis 50 Prozent<br />

DMG und 50 Prozent andere,<br />

internationale Kunden erhalten<br />

bleibt. Vorteil sei, dass Pronorm,<br />

im Gegensatz zu vielen deutschen<br />

Küchenherstellern, klein<br />

und nicht überall zu finden ist.<br />

So hat Pronorm eine Daseinsberechtigung<br />

als exklusiver Nischenanbieter<br />

– mit entsprechenden<br />

Chancen auf Umsatz und<br />

Marge.<br />

Die Zahl der Küchenhäuser<br />

unter dem Dach von Culinoma<br />

soll von derzeit 86 auf 220 bis<br />

250 Geschäfte in etwa verdreifacht<br />

werden.<br />

AUTONOMIE & SYNERGIE<br />

Im Heimatland stellt das permanente<br />

Wachstum für Mandemakers<br />

ebenfalls eine immer<br />

größere Herausforderung dar. Als<br />

Marktleader macht die Gruppe<br />

sich mittlerweile in manchen<br />

Wohnboulevards quasi selbst<br />

Konkurrenz. Aber auch dies hat<br />

System. Dazu erklärt Ben Mandemakers:<br />

„Alle Firmen handeln<br />

autonom, unter der Leitung ihres<br />

kaufmännischen Geschäftsfüh-<br />

22 möbel kultur 5/2010<br />

rers, der am Unternehmen beteiligt<br />

ist. Sie stehen zueinander im<br />

Wettbewerb, kämpfen um Umsatz<br />

und Marktanteile.“<br />

Gleichzeitig proftieren alle<br />

Töchter der Gruppe von Synergie-<br />

Effekten im Bereich des Einkaufs<br />

und der Logistik. Für letzteren ist<br />

„der Küchenmann“ zuständig: ein<br />

eigenes Tochterunternehmen, das<br />

liefert und montiert. Regional organisiert,<br />

bedienen sie alle Schienen<br />

vom billigen „Svea“ bis zum<br />

exklusiven „Barletti“. Das ist kosteneffizient<br />

und garantiert eine<br />

optimale Qualität und folglich zufriedene<br />

Kunden. In derselben Art<br />

und Weise gibt es den „Bädermann“<br />

und den „Möbelmann“.<br />

Beim Einkauf heißt das Ziel<br />

Lieferantenkonzentration. „Das ist<br />

unsere Stärke“, betont Mandemakers.<br />

Ein Beispiel: Die anfangs<br />

120 Badlieferanten wurden reduziert<br />

auf 40 Partner. Konzeptentwicklung<br />

und Vermarktung<br />

werden jeweils zentral vom<br />

Hauptsitz Waalwijk gesteuert. Nur<br />

so lassen sich die verschiedenen<br />

Geschäftstypen und -profile exakt<br />

aufeinander abstimmen.<br />

Was bei den Küchenhäusern<br />

so gut funktioniert hat, soll künftig<br />

auch bei den Einrichtungshäusern<br />

realisiert werden. Auch<br />

hier kann es Mandemakers nicht<br />

schnell genug gehen: „Wir müssen<br />

Abwicklungsprozesse verbessern<br />

und eine Lieferantenkon-<br />

zentration durchführen, Exklusivitäten<br />

entwickeln. Obwohl wir<br />

derzeit noch analysieren, wie die<br />

Sparte Wohnmöbel eigentlich<br />

tickt, heißt es auch hier, schnell<br />

aktiv und besser zu werden.“ So<br />

macht es wenig Sinn, wenn sich<br />

Möbelhäuser zu sehr gleichen.<br />

Deshalb wurden kürzlich die<br />

beiden Designschienen „Stoutenbeek“<br />

und „Riant“ zu „Riant-<br />

Stoutenbeek“ mit der neuen Exklusivmarke<br />

„Quadra“ vereinigt.<br />

Die Flächendichte im Möbelhandel<br />

ist auch in den Niederlanden<br />

ein Riesenproblem. Daher<br />

erwartet Mandemakers, dass der<br />

Markt mit dem zunehmenden<br />

Wettbewerb in den nächsten fünf<br />

Jahren um 15 bis 20 Prozent<br />

schrumpft. Innerhalb von zwei<br />

Jahren schon werde es wohl auch<br />

150 bis 200 weniger Küchengeschäfte<br />

geben.<br />

Keine Frage, dass sich Mandemakers<br />

überall die größten Stücke<br />

vom Kuchen sichern will. Auch<br />

im Möbelhandel. Auf 500 Mio.<br />

Euro Umsatz zielt DMG Meubelen<br />

in den kommenden fünf bis<br />

sechs Jahren ab, um zu den Top-<br />

Playern zu gehören. „Deswegen<br />

investieren wir momentan viel in<br />

die Entwicklung und Expansion<br />

unserer Möbelkonzepte und werden<br />

bestimmt auch Firmen übernehmen“,<br />

ergänzt Mandemakers.<br />

DER NÄCHSTE STEP:<br />

EXPANSION ONLINE<br />

Ein Thema, das in Zukunft sicher<br />

weitere Kreise ziehen wird, ist<br />

der E-Commerce. Momentan hat<br />

DMG für Küchen und Bad schon<br />

drei Webshops installiert, kombiniert<br />

mit stationären Geschäften.<br />

Für Mandemakers ist dies eine<br />

Multichannel-Strategie mit Chancen,<br />

aber auch Grenzen: „Das<br />

Internet wird immer wichtiger für<br />

den Verkauf. Aber Geschäfte<br />

werden nie von der Bildfläche<br />

verschwinden, denn 80 Prozent<br />

der Leute wollen die Produkte<br />

sehen, berühren, ausprobieren.“<br />

Während andere in der O<strong>nl</strong>ine-<br />

Vermarktung eher noch mehr<br />

Preiswettbewerb befüchten, ist<br />

Mandemakers zugleich überzeugt:<br />

„Ein Webshop bietet Transparenz<br />

und verhindert die unsäglichen<br />

Rabattgespräche.“<br />

Auch wenn das Preisargument<br />

sehr wohl im Wettbewerb eine<br />

große Rolle spielt: Mit dem neuesten<br />

Webshop de Apparatenkam-<br />

pioen werden beispielsweise die<br />

niedrigsten Internetpreise garantiert<br />

– sie liegen aber auf dem<br />

gleichen Niveau wie in den Geschäften.<br />

Ebenso wird in beiden<br />

Fällen eine Lieferzeit von maximal<br />

48 Stunden inklusive Montage<br />

zugesagt. Die Einheitlichkeit<br />

von Preisgestaltung und Service<br />

soll bewirken, dass Kunden, die<br />

heute ein Gerät beim Apparatenkampioen<br />

kaufen, aus guter Erfahrung<br />

in Zukunft auch eine<br />

ganze Küche bei DMG kaufen.<br />

In der Division DMG Meubelen<br />

verkauft auch Morres schon<br />

o<strong>nl</strong>ine, weitere Webshops sollen<br />

folgen. Denn: „Wir wollen die<br />

Leader im Einzelhandel sein,<br />

auch im Internet.“ Bleibt die<br />

Frage, wohin die Expansionslust<br />

in Zukunft noch führt, ob nach<br />

den Küchen, Badezimmern und<br />

Wohnmöbeln noch andere Branchen<br />

zum Mandemakers-Imperium<br />

hinzukommen? Auch dazu<br />

lächelt Ben Mandemakers geheimnisvoll<br />

und meint: „Wir vertrauen<br />

auf unseren strategischen<br />

Weitblick. Wir sind ein Familienunternehmen,<br />

investieren in unsere<br />

Leute, Geschäfte, Ideen. Und<br />

was heute top ist, kann morgen<br />

noch besser werden.“<br />

frances van der Steen<br />

(Co-Autorin: Heike Lorenz)<br />

FACTS<br />

& Figures<br />

■ Karrierestart Ben Mandemakers:<br />

1978 mit Mandemakers Keukens in<br />

Kaatsheuvel<br />

■ Headquarter: Waalwijk bei<br />

‘s-Hertogenbosch<br />

■ Umsatz De Mandemakers Groep<br />

(DMG): 1,3 Mrd. Euro<br />

■ Geschäfte: etwa 400 Küchen-,<br />

Bad- und Möbelhäuser<br />

■ Mitarbeiter: 5.000 im Handel,<br />

850 in der Logistik<br />

■ DMG in Deutschland: Culinoma<br />

– Plana (seit Februar 2007)<br />

– Marquardt (seit Juli 2007)<br />

– Asmo (seit Oktober 2007)<br />

– Vesta (Mai 2008)<br />

– Küchenpohl (August 2008)<br />

Gesamtumsatz (Mai 2008):<br />

220 Mio. Euro bei 86 Häusern<br />

www.dmg.eu


Benelux-Aussteller: Konzeptstarker Auftritt<br />

Raffiniert & ökologisch<br />

Groß in Sachen Innovation: Zwar waren einige Firmen nicht nach Köln gekommen, dafür profilierten<br />

sich prominente Unternehmen noch stärker. Zudem überraschten gleich mehrere Newcomer mit pfiffigen<br />

Ideen. Einig zeigten sich alle Benelux-Aussteller in der Terminfrage: Eine „imm cologne” ohne Montag<br />

benachteiligt die Fachbesucher aus den Niederlanden.<br />

Ethnicraft<br />

Gelungene<br />

Schattenspiele<br />

it dem puristischen Eichenholz-Pro-<br />

Mgramm „Shadow“ (unten) sorgte<br />

Ethnicraft für Aufmerksamkeit. Seinen Namen<br />

verdankt die Serie dem Schattenspiel, das zwischen<br />

dem Rahmen und den großflächigen Türen entsteht. Weiterer<br />

Pluspunkt: „Shadow“ trägt das „FSC“-Label. Dies<br />

garantiert eine nachhaltige Forstverwaltung. Zudem beinhaltet<br />

es das „FSC 100% Recycled Wood“-Label für<br />

recyceltes Holz, das Ethnicraft inzwischen bei mehreren<br />

Kollektionen führen darf. Darunter bei der neuen „Teak<br />

Pure“-Linie, die mit einer sehr modernen Formensprache<br />

punktet. www.ethnicraft.com<br />

00 möbel kultur 2/2010<br />

<strong>Franpress</strong><br />

Trends und Neuheiten<br />

in Filmreportagen<br />

O<strong>nl</strong>ine-Trendspotting aus den Niederlanden: Die Website www.franpress.<strong>nl</strong><br />

von frances van der Steen (l.), freie Mitarbeiterin der „möbel kultur“, zeigt<br />

die auf Möbelmessen aufgespürten Einrichtungstrends und Neuheiten (sortiert<br />

nach Produktgruppen) – gebündelt in erläuternden Dia-Präsentationen.<br />

Dabei versteht sich die Internetseite als ein schnelles Orientierungsmedium,<br />

Nachschlagewerk und Gedächtnishilfe für alle Möbelprofis. Gleichzeitig ist sie<br />

eine Kommunikationsplattform für Hersteller und Designer. Abonnenten können<br />

sich – ganz einfach mit einigen Mouseclicks – einen Überblick über die<br />

Messen verschaffen (sortiert zum Beispiel nach den Rubriken „Öko-Trend“<br />

oder „Tische“). Die Filme sind zwischen drei und sechs Minuten lang und<br />

haben englische Untertitel. Eine Demo-Version erklärt das Trendspotting-<br />

Konzept. www.franpress.<strong>nl</strong><br />

Unseen Products<br />

Alles dreht sich<br />

um Fair Trade<br />

Engagiert sich für Fair Trade-Design und<br />

-Unternehmen: Unseen Products. Der Name<br />

„Unseen“ verweist dabei auf bisher unentdeckte<br />

oder nur schwer aufzuspürende<br />

Produkte, die von kleinen Firmen in Entwicklungsländern<br />

hergestellt werden. Die<br />

Zusammenarbeit ist langfristig und bilateral<br />

angelegt. So sind die Unternehmen dazu<br />

verpflichtet, ihre Umwelt- und Arbeitsbedingungen<br />

kontinuierlich zu verbessern.<br />

Das Sortiment umfasst die Bereiche „Living“,<br />

Küche, Kids, Fashion und „Giving“.<br />

Aktuelle Innovation ist die Bank „Totora“<br />

(oben). Ihre Sitz- und Liegefläche besteht<br />

aus aufrecht stehenden Totora-Rohren aus<br />

Ecuador, die sich beim Hinsetzen oder Hi<strong>nl</strong>egen<br />

zu einer bequemen Fläche auseinander<br />

teilen. www.unseenproducts.com<br />

Gealux<br />

Hoher Komfort<br />

dank Warnsignal<br />

ie erste Kreation von Martin Bal-<br />

Dlendat für Gealux heißt „Torro“.<br />

Die Serie umfasst einen Relaxsessel<br />

mit markanten, organisch stilisierten<br />

Armlehnen (oben) sowie einen<br />

Esszimmer- oder Konferenzstuhl. Weitere<br />

News: Ein in verschiedene motorisch<br />

verstellbare Relaxsessel integriertes<br />

Warnsignal. Grünes bzw. rotes<br />

Licht zeigt an, wann der Akku aufgeladen<br />

werden muss (kleines Bild). Für<br />

diese Innovation besitzt Gealux das<br />

Patent. www.gealux.<strong>nl</strong>


emiere in Köln feierte das „Simply Solid“-Lifestylekonzept von<br />

PDekoninck Collections. Hier dreht sich alles ums Heimatgefühl –<br />

von Möbeln bis zu Accessoires. Bei den Materialien finden vor allem<br />

helle Massiveiche, Leinen, Wolle, Wildleder und Ton Anwendung. Der<br />

Vorteil des Konzepts: Aufgrund der Multifunktionalität lässt sich jedes<br />

Möbel an die Person, die Wohnsituation und den Moment anpassen.<br />

Zu den Highlights gehören der Chill-out-Lehnsessel, der „Multi-<br />

Cake“-Hocker oder der „Multi“-Cube. www.simplysolid.be<br />

Arco<br />

Drei Mal<br />

moderne<br />

Ökologie<br />

Bert Plantagie<br />

Uraltes Unikat<br />

Bei dem Tisch „Surprise Wood“ (rechts) von Bert Plantagie handelt es<br />

sich um ein auf Bali handgefertigtes Modell. Es wird aus indonesischen<br />

Hartholzbäumen hergestellt, die über 100 Jahre alt sind. Ein<br />

Materialeinsatz, der nicht ganz leicht ist: So wiegt ein Tisch ca. 400<br />

kg. Dieses Urholz macht jeden Tisch zu einem Unikat, denn der Look<br />

unterscheidet sich immer. Die jüngeren Jahresringe besitzen eine<br />

hellere Farbe und befinden sich am Rand der Tischplatte. In der Mitte<br />

ist das ausgereifte, dunklere „Suar“-Holz. www.bertplantagie.<strong>nl</strong><br />

Dekoninck<br />

Attraktives Lifestyle-Konzept<br />

Im ersten Moment erinnert „Tre“ (= Drei), ein Entwurf<br />

des jungen dänischen Designers Jonas Trampeda,<br />

an alte Bauernschemel (unten). Doch hinter der<br />

Tisch-Kollektion von Arco steckt viel mehr – und zwar<br />

raffiniertes Öko-Design. Die Modelle – jeweils kleine,<br />

funktionale Dreifußtische – werden aus Restholz<br />

gefertigt und zerlegt verpackt. Sie sind in den drei<br />

Höhen 40, 45 und 50 cm erhältlich. Zudem kann der<br />

Kunde zwischen drei Formaten (quadratisch und zwei<br />

runde Versionen) sowie den Materialien Eiche massiv,<br />

Lack und Corian wählen. www.arco.<strong>nl</strong><br />

Extremis<br />

A<strong>nl</strong>ehnen erlaubt<br />

in neues „Tool for Togetherness“<br />

Estellt Extremis mit dem Tisch<br />

„Abachus“ vor. Dabei handelt es sich<br />

um ein kompaktes Konzept für drinnen<br />

und draußen: „Abachus“ (oben) ist ein Tisch mit drei integrierten Stangen<br />

zum A<strong>nl</strong>ehnen. So sind Barhocker überflüssig. Bis zu sechs Personen<br />

können sich an eine der Stangen lehnen. Darüber hinaus gehört<br />

optional ein Aschenbecher zum Modell (oben rechts). Zusammen mit<br />

der optionalen Bodenverankerung avanciert der Tisch so zu perfektem<br />

Outdoor-Mobiliar. „Er eignet sich ideal, um gemeinsam Bacchus zu<br />

ehren“, unterstreicht Designer Dirk Wynants. www.extremis.be<br />

2/2010 möbel kultur 00


ZKZ 4937 1 2010<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

STANDORT-MARKETING<br />

32 küche<br />

EXTRASEITEN<br />

GERÄTE + MEHR<br />

ÖKO-BOOM 2.0<br />

IMM COLOGNE: VEREINT DESIGN+BUSINESS<br />

HEIMATLIEBE: JETZT ROLLT DIE REGIO-WELLE<br />

PROGNOSE: GEDÄMPFTE KONSUMLUST<br />

KÜCHEN-QUELLE: RETTER IM QUARTETT<br />

FINKE: WESTFÄLISCHER KONTER AUF IKEA<br />

UMWELTTHEMEN –<br />

DER TOP-TREND 2010<br />

LifeSTYLE<br />

NEUE MARKENSTORES IN COOLEM OUTFIT<br />

WIE MAN SICH FREUNDE MACHT:<br />

WENN MÖBELHÄNDLER BAUEN WOLLEN<br />

POLSTER IN KÖLN: DIE GANZ GROSSE SHOW<br />

ERPO: ZUKÜNFTIG MIT PRIVATE EQUITY<br />

VORBILDLICH: BLAUER ENGEL FÜR BRÜHL<br />

WÖSTMANN: WILL IMMER WEITER<br />

ADO: EXPORT PER „HEIMTEXBOARD“


Habufa: Bereit für das Jahr 2010<br />

Umfassende<br />

Konzept-News<br />

A ttraktive<br />

Präsentation: Auf<br />

der diesjährigen „imm cologne“<br />

stehen bei Habufa<br />

– das am gewohnten Standplatz<br />

zu finden ist – Woh<strong>nl</strong>andschaften<br />

im Mittelpunkt. Neben Neuheiten<br />

für den internationalen<br />

Markt zeigt das Unternehmen<br />

zwei Kollektionen, die speziell<br />

für den deutschen Markt entwickelt<br />

wurden.<br />

Einen gelungenen Vorgeschmack<br />

auf die Saison 2010 gab<br />

Habufa bereits während seiner<br />

Herbstmesse mit neuen Holzfarbtönen<br />

wie Trüffel und Eiche Claywash,<br />

einer erhöhten Variantenvielfalt<br />

und mehr Komfort (u.a.<br />

Banken mit Funktionen). Die Innovationen<br />

sind Ausdruck des<br />

Ziels, verstärkt auf individuelle<br />

Lösungen und Variantenvielfalt<br />

zu setzen, die ein abgestimmtes<br />

Wohnraum-Styling ermöglichen.<br />

Deshalb erweiterte das Unternehmen<br />

bereits im Herbst sein<br />

„Chairs & Choices“-Konzept um<br />

Armlehnstühle. Dies wird auch<br />

auf der „imm cologne“ ein Highlight<br />

sein – ebenso wie das ergänzende<br />

Konzept „Couches & Choices“.<br />

Dabei kann der Verbraucher<br />

bei den Sofa- und Woh<strong>nl</strong>andschaften<br />

zwischen zwei Sitz-<br />

Härtegraden, Füßen aus Holz oder<br />

52 möbel kultur 1/2010<br />

Zu den Messe-Schwerpunkten<br />

bei Habufa<br />

zählen Woh<strong>nl</strong>andschaften<br />

(rechts oben). Bei dem<br />

Programm „Cicero“ (oben)<br />

kann der Kunde beim<br />

Akazienholz zwischen<br />

„Trüffel“ oder „Lava“<br />

wählen. Rechts: Das neue<br />

Programm „Molise“ im<br />

Farbton „Old Java Grey“.<br />

Edelstahl sowie mehreren Armlehnen<br />

wählen. Weiterer Vorteil:<br />

Jedes Modell lässt sich mit allen<br />

Habufa-Stoffen und -Leder polstern,<br />

sodass sich der Kunde vom<br />

Essbereich bis zur Sitzecke eine<br />

harmonische Lifestyle-Welt kreieren<br />

kann.<br />

Das Thema „Entscheidungsfreiheit“<br />

ist ebenfalls ein wichtiger<br />

Aspekt beim „Cicero“-<br />

Programm. So ist nicht nur das<br />

hochwertige Akazienholz in den<br />

Farben „Trüffel“ und „Lava“ erhältlich.<br />

Variantenvielfalt kommt<br />

auch beim TV-Möbel zum Tragen.<br />

Das gibt es in vier Größen<br />

und wird sowohl mit einem Holzals<br />

auch mit einem Glasbord geliefert.<br />

Außerdem umfassen der<br />

Couch- und der Ecktisch immer<br />

ein Set mit Beinen und eins mit<br />

Rädern.<br />

Bei „Cicero“ handelt es sich<br />

um eine von insgesamt vier Innovationen,<br />

die auf der Messe im<br />

„Happy@home“-Lifestylekonzept<br />

für Junges Wohnen ausgestellt<br />

werden. Das kompakte, preiswerte<br />

Mitnahmeprogramm führte<br />

Habufa vor einem Jahr ein – mit<br />

großem Erfolg in Deutschland<br />

und den Benelux-Ländern. Monatlich<br />

kommen neue Shops<br />

hinzu. Die anfänglichen vier Lifestyle-Themen<br />

erweiterte das Unternehmen<br />

mittlerweile auf acht.<br />

Auf der jetzigen „imm cologne“<br />

dreht sich alles um die Welten<br />

„Reisen“, „Natur“, „Sport“ und<br />

„Familien“. In den Fokus rücken<br />

dabei vor allem aktuelle Trendfarben<br />

sowie Stoff- und Lederqualitäten.<br />

Den Erfolg des „Navajo“-<br />

Leders beispielsweise führt Habufa<br />

mit dem neuen Anili<strong>nl</strong>eder<br />

„Andes“ fort, das es unter anderem<br />

in „Off-Black“ zeigt.<br />

Da es trotz der Globalisierung<br />

immer noch deutliche regionale<br />

Unterschiede in den Kaufgewohnheiten<br />

gibt, wendet sich das Unternehmen<br />

mit zwei neuen Programmen<br />

speziell an die deutschen<br />

Verbraucher. „Annecy“, Teil des<br />

„Happy@home“-Konzepts, konzentriert<br />

sich auf helle Töne (z.B.<br />

in geölter Optik). Die Serie „Berlin“<br />

hingegen besteht aus Elmholz<br />

in Naturfarben. Moderne Griffe<br />

und Halogenbeleuchtung in den<br />

Vitrinen wirken sehr stimmig.<br />

Dazu eignen sich hervorragend<br />

Stühle, die unter anderem Leder<br />

mit Afrikaloom kombinieren.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.habufa.com


Ethnicraft: Jetzt mit „FSC-CoC”-Label<br />

Zertifizierte ökologische<br />

Kompetenz<br />

D esign<br />

mit Gefühl und Verstand:<br />

Ethnicrafts Konzept<br />

des „emorationalen Holzmöbels“<br />

hat sich zu einer Erfolgsstory<br />

entwickelt. Die Vorsilbe<br />

„Emo“ verweist auf die<br />

Emotionalität der vom Unternehmen<br />

verwendeten Massivhölzer<br />

Teak, Eiche und Nussbaum.<br />

54 möbel kultur 1/2010<br />

„Rational“ wiederum steht für<br />

die funktionale Formgestaltung.<br />

Nun erweitert Ethnicraft dieses<br />

geschützte Prädikat um eine neue<br />

Dimension: die ökologische. Der<br />

Hersteller wurde mit dem „FSC-<br />

CoC“-Label zertifiziert und stellt<br />

dies ausführlich auf der „imm cologne“<br />

vor. „FSC“ steht für eine<br />

Oben: Das Programm<br />

„Teak Pure“ von Ethnicraft<br />

besitzt das<br />

„FSC 100% Recycled<br />

Wood“-Zertifikat.<br />

Das „FSC“-Label tragen<br />

die Linien „Walnut<br />

Ligna“ (unten)<br />

und „Shadow“ (r.).<br />

nachhaltige Forstverwaltung und<br />

beinhaltet zusätzlich das „FSC<br />

100% Recycled Wood“-Label für<br />

recyceltes Holz. Dieses darf Ethnicraft<br />

inzwischen bei mehreren<br />

Kollektionen führen, unter anderem<br />

beim neuen „Teak Pure“-<br />

Programm. Bei „CoC“ („Chain<br />

of Custody“) geht es um den gesamten<br />

Warenkreislauf. Das Zertifikat<br />

garantiert die Eignung des<br />

Unternehmens, FSC-Waren zu<br />

kaufen, zu lagern und zu verkaufen.<br />

Schließlich legt Ethnicraft<br />

ein besonderes Augenmerk auf<br />

die Herkunft des Holzes, den<br />

Energieverbrauch während der<br />

Produktion und Distribution sowie<br />

die Abfallvermeidung.<br />

In dem Zusammenhang zeigt<br />

das Unternehmen jede Menge<br />

News in Köln. Das puristische<br />

Eichenprogramm „Shadow“ hat<br />

seinen Namen von dem Schattenspiel,<br />

das zwischen dem Rahmen<br />

und den großflächigen Türen<br />

entsteht. Neben vier weiteren<br />

„Living&Dining“-Linien gibt es<br />

neue Polsterstühle zu sehen. Und<br />

als eines der Top-Highlights erstmals<br />

ein gepolstertes Schlafzimmer:<br />

die „Teak Lodge“. Darüber<br />

hinaus runden verschiedene<br />

Beimöbel die Kollektion für<br />

2010 ab – darunter so spannende<br />

Modelle wie „Pop“, „Diabolo“<br />

und „Butcher Stools“.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.ethnicraft.com


Kreamat: Erfolgreicher Markteintritt<br />

„Schlafen à la<br />

Carte” wird<br />

immer beliebter<br />

E rfolgreiche<br />

Entwicklung: Ein<br />

Jahr nach dem ersten Auftritt<br />

auf der „imm cologne“ und<br />

dem Eintritt in den deutschen<br />

Markt hat sich Kreamat auch hierzulande<br />

erfolgreich etabliert. Das<br />

Konzept „Schlafen à la Carte“ erfreut<br />

sich wachsender Beliebtheit.<br />

Ein Grund mehr für den Hersteller,<br />

der stetig höhere Ansprüche<br />

an Ergonomie und Design stellt,<br />

sein Schlafsystem weiter zu optimieren<br />

– getreu seines Mottos:<br />

„The Sky is the Limit“.<br />

Die Besonderheit des „Schlafen<br />

à la Carte“-Konzepts ist die<br />

individuell abgestimmte, modulare<br />

Zusammensetzung des Boxsprings<br />

aus einzelnen Federmodulen<br />

in fünf verschiedenen<br />

Härtegraden – abgestimmt auf<br />

die Bereiche Schulter, Lenden<br />

und Hüften. Durch die Module<br />

lassen sich 50 unterschiedliche<br />

Boxspringkonfigurationen realisieren,<br />

immer in Kombination<br />

mit den passenden Kopfkissen<br />

und den entsprechenden Matratzen,<br />

die in sechs Typvarianten<br />

und drei Härtegraden zur Auswahl<br />

stehen.<br />

60 möbel kultur 1/2010<br />

Als Basis für die Berechnung<br />

der Matratzen dienen Körperlänge,<br />

Gewicht und Gewichtsverteilung,<br />

Körperbau und die Wirbelsäulenform<br />

des Schläfers. Die<br />

Daten werden mithilfe eines optischen<br />

Bodyscan-Systems ermittelt.<br />

Für die komfortable Handhabung<br />

hat Kreamat als weitere<br />

Neuerung für seine verstellbaren<br />

Boxspring-Betten zudem eine<br />

praktische Funk-Fernbedienung<br />

entwickelt. Per Knopfdruck und<br />

ohne lästige Kabel lässt sich so<br />

die gewünschte Position optimal<br />

einstellen. Ein Reißverschluss-<br />

Verfahren sorgt dafür, dass Boxspring,<br />

Matratze und Topper nicht<br />

verrutschen. Auch zwei nebeneinanderliegende<br />

Matratzen können<br />

auf diese Weise fixiert werden.<br />

Die Boxspring-Betten von Kreamat<br />

punkten mit Ergonomie und Design.<br />

Ein Highlight der Produktpalette ist<br />

„Quattro“ (oben), das mit seinem<br />

zeitlosen Look zum Hingucker wird.<br />

Kreamat-Studios für das „Schlafen<br />

à la Carte“-Konzept (unten) können<br />

ab einer Größe von 40 qm eingerichtet<br />

werden. Ihre Ausstattung umfasst<br />

eine Mess- und Beratungsapparatur<br />

(l.), die einzelnen Federmodule sowie<br />

sechs Musterbetten. Für den Bodyscan,<br />

zieht sich der Konsument eine<br />

enga<strong>nl</strong>iegende Stretchjacke an. Anhand<br />

seiner Körperdaten kann eine<br />

Beratung nach Maß erfolgen.<br />

Abgerundet wird die Neuheiten-Liste<br />

des belgischen Unternehmens<br />

mit frischen Stoffen<br />

in der Trend-Farbe Violett sowie<br />

einer computergesteuerten Verarbeitungstechnik,<br />

mit der beispielsweise<br />

Nähte noch präziser gesetzt<br />

werden. frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.kreamat.be


Magnitude Luxury Bedding: Deutschland im Fokus<br />

Traumwelten kreieren<br />

und individuell stylen<br />

I n<br />

den Benelux-Ländern gilt<br />

Magnitude Luxury Bedding<br />

als das „Nonplusultra“ im Boxspring-Segment.<br />

Der Ruf wird<br />

mit dem umfassenden, besonders<br />

hochwertigen Design- und Gestaltungskonzept<br />

begründet. Ziel<br />

ist es, das „Luxus-Traumbett“ zu<br />

kreieren. Im Mittelpunkt steht die<br />

individuelle Kundenbetreuung.<br />

Dabei will Magnitude dem Verbraucher<br />

jeden Wunsch erfüllen.<br />

Das Unternehmen setzt dafür<br />

auf seine handwerkliche Tradition<br />

verbunden mit einer einzigartigen<br />

Raumgestaltung. Ein Konzept,<br />

das Magnitude in seinem<br />

Slogan anschaulich zusammenfasst:<br />

„Schlafen wird zur Kunst<br />

erhoben.“<br />

Um das zu erreichen, wird der<br />

ergonomische Schlafkomfort in<br />

unterschiedlichen Lifestylewelten<br />

präsentiert. Die Auswahl für alle<br />

Komponenten im und um das Bett<br />

ist dabei fast grenze<strong>nl</strong>os. Sonderanfertigungen<br />

sind Standard. Das<br />

beschränkt sich nicht nur auf<br />

die Gestaltung des Boxspring-<br />

Modells mit Bezügen, Kopfteil<br />

64 möbel kultur 1/2010<br />

und Bettbank. Auch bei der<br />

Kombination mit Volants, Überdecken,<br />

Plaids, Kissen, Nackenrollen,<br />

Bettwäsche etc. hat der<br />

Kunde die Qual der Wahl. Und<br />

sogar beim Stil des Bettes gibt es<br />

sehr viele Varianten – von klassisch<br />

und barock über modern bis<br />

hin zu schlicht oder romantisch.<br />

Als Leitfaden für die Gestaltung<br />

der Schlafwelten dient das<br />

„Magnitude-Inspirationsbuch“. Es<br />

erscheint alle zwei Jahre und visualisiert<br />

auf insgesamt 94 Seiten<br />

eindrucksvoll jeweils vier Lifestyle-Themen.<br />

Die aktuelle Ausgabe<br />

ist koste<strong>nl</strong>os bei den Händlern<br />

vor Ort erhältlich. Darüber hinaus<br />

gibt es auf der Website nützliche<br />

„Sie polstern, Sie wählen den Stil, Sie<br />

kombinieren, Magnitude inspiriert“ –<br />

nach dieser Philosophie entsteht das<br />

individuelle Traumbett jedes Kunden –<br />

in jedem denkbaren Stil. Als Leitfaden<br />

gibt das Unternehmen aktuell vier<br />

Lifestyle-Themen vor: Fusion, Modern,<br />

Contenporary und Classic. Die Stile<br />

reichen dabei von einem Shabby-Chic-<br />

Look (links) bis zu einer „goldenen<br />

Welt“ (großes Bild links), von einem<br />

schlichten Design in Schwarz (ganz<br />

oben) bis zu einer barocken Anmutung<br />

(oben) oder einer traditionellen Optik<br />

mit Chesterfield-Polsterung (unten).<br />

Sie alle sind Ausdruck des anschaulichen<br />

Magnitude-Slogans „Schlafen<br />

wird zur Kunst erhoben“.<br />

Tipps, wie sich saisonale Fashiontrends<br />

auf die Produktwelt des<br />

Unternehmens übertragen lassen.<br />

So ausgestattet, plant Magnitude<br />

jetzt mit dem dritten Messeauftritt<br />

in Köln, sich endgültig<br />

in Deutschland zu etablieren und<br />

hierzulande einen neuen Standard<br />

im Bereich „Luxury Bedding“ zu<br />

setzen. Im ersten Schritt konzentriert<br />

sich das Unternehmen auf<br />

Nordrhein-Westfalen, später soll<br />

das gesamte Bundesgebiet folgen.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.magnitude.be


POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER PO<br />

Natuzzi: Neue Linie „Editions” für den B2B-Bereich<br />

Aller guten Dinge sind drei<br />

G eballte<br />

Power an drei<br />

Standorten: Die Natuzzi<br />

Gruppe wird ihre Polster-<br />

Kompetenz während der „imm<br />

cologne 2010“ gleich an mehreren<br />

Standorten unter Beweis stellen.<br />

Mit neuen Produkten und Erweiterungen<br />

präsentiert sich der<br />

Hersteller nicht nur im Natuzzi<br />

Store in Köln, sondern auch in<br />

den Messehallen direkt. So werden<br />

auf einer Ausstellungsfläche<br />

von 600 Quadratmetern moderne<br />

Polster des Labels Italsofa gezeigt<br />

und direkt nebenan, auf<br />

800 Quadratmetern, Produkte des<br />

neuen Natuzzi-Tochterunternehmens<br />

Editions – einer internationalen<br />

B2B-Kollektion, mit der<br />

künftig das Segment des konsumigen<br />

Mengengeschäfts bedient<br />

werden soll. Dabei deckt die<br />

Kollektion von Editions sämtliche<br />

Preislagen und unterschiedliche<br />

Stilrichtungen ab – jedoch ohne<br />

Markenambitionen.<br />

Mit der Einführung des dritten<br />

Labels trägt der italienische Her-<br />

78 möbel kultur 1/2010<br />

steller der Entwicklung von Natuzzi<br />

und Italsofa Rechnung, die<br />

sich unabhängig voneinander zu<br />

eigenständigen Marken mit einer<br />

festen Klientel entwickelt haben.<br />

„Natuzzi und Italsofa haben sich<br />

eindeutig voneinander distanziert<br />

– sowohl im Bereich der Zielgruppe,<br />

als auch in der Vermarktung“,<br />

erklärt Jan Mentens, Vorsitzender<br />

der Regionen Nord-, Zentralund<br />

Ost-Europa sowie Russland.<br />

„Natuzzi erfüllt die Wünsche<br />

eines hochwertigen Lifestyle. Sofas,<br />

Möbel und Wohnaccessoires<br />

werden deshalb in exklusiven<br />

Flagship- und Marken-Stores sowie<br />

Galerien präsentiert.“<br />

Italsofa dagegen, ursprünglich<br />

darauf ausgerichtet, mit günstigeren<br />

Preisen das konsumigere<br />

Mengengeschäft zu bedienen, hat<br />

sich mittlerweile zu einem jungen,<br />

modernen Lifestyle-Label<br />

entwickelt. Die Zielgruppe: Designorientierte<br />

Einrichter zwischen<br />

20 und 40 Jahren, die den<br />

italienischen Stil mögen, sich<br />

aber noch kein Natuzzi-Polster<br />

leisten können.<br />

Das neue Profil von Italsofa<br />

wird auf der „imm cologne“ gekonnt<br />

in Szene gesetzt. Die Besucher<br />

können sich schon jetzt<br />

auf ein pfiffiges, junges Design,<br />

frische Trend-Farben und einen<br />

noch besseren Sitzkomfort zu bezahlbaren<br />

Preisen freuen. Für die<br />

Zukunft ist zudem geplant, auch<br />

für Italsofa auf eine Markenstrategie<br />

für die Endverbraucher umzusteigen.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Natuzzi für das „iPod“-Zeitalter:<br />

Das „Sound Sofa“ verfügt im<br />

Eckelement über eine eingebaute<br />

Dockingstation sowie zwei<br />

zusätzliche Desig<strong>nl</strong>autsprecher.<br />

Mehr Infos:<br />

www.natuzzi.com


FOTO: JAB ANSTOETZ<br />

ZKZ 4937 12 2009<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

24 schlafen<br />

EXTRA-<br />

SEITEN<br />

DAS MARKEN-<br />

PORTFOLIO VON<br />

JAB ANSTOETZ<br />

EINKAUFSVERBÄNDE<br />

SKLOIB: INTERAKTIV IN DER NISCHE<br />

RKW KÜCHEN:„JETTE“SICHERT EXISTENZ<br />

HÜLSTA: OSCAR FÜR PETER SEGMÜLLER<br />

NOBILIA: DIE NULL-FEHLER-STRATEGIE<br />

DAS ORIGINAL<br />

SEIT 60 JAHREN<br />

STOFF<br />

OHNE LIMIT<br />

DR. GÜNTHER SCHULTE, ZGV: „DIESER CLUB<br />

VERTRÄGT SICH GROSSARTIG!“<br />

VME: STARTET EIGENEN ONLINE-SHOP<br />

LATTOFLEX: EINE MARKE MUSS ZICKIG SEIN<br />

WK + DESIGNO: PREMIERE IN OFFENBACH<br />

STUMPP: RENDITE-PLUS MIT ACCESSOIRES


INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNA<br />

Repräsentative Premiere von Musterring: Wolfgang<br />

Bredenmöller (Musterring Gesamtvertrieb) und Gurdrun<br />

Puls (Verkaufsleiterin für Niederlande und Belgien) brachten<br />

eine eigens für Belgien konzipierte Kollektion mit.<br />

Denken, probieren, machen: Das hatten sich die diesjährigen Aussteller der Brüsseler Meubelbeurs auf<br />

die Fahnen geschrieben. Kreative Lösungsansätze für die kleinen und großen Tücken des Alltags standen<br />

dabei im Mittelpunkt der Möbel-Show. Insbesondere das Schlafzimmer-Segment auf der Sonderfläche<br />

„Brussels by Night” zeigte sich überraschend innovativ und untermauerte den Anspruch der Messe, sich<br />

als Spezialist auf diesem Gebiet für Einkäufer aus dem In- und Ausland zu etablieren.<br />

90 möbel kultur 12/2009<br />

AUS BRÜSSEL<br />

REPORT<br />

MÖBEL KULTUR<br />

INTERNATIONAL<br />

Möbelmesse in Brüssel<br />

Die große Problemlöser-Show<br />

B rüssel<br />

zeigte es ganz deutlich<br />

– Krisen fordern die<br />

Kreativität heraus. Dementsprechend<br />

lautete das Schlüsselwort<br />

auf dem Heysel-Expogelände<br />

vom 1. bis zum 4. November<br />

„Problemlösung“. Die Aussteller<br />

präsentierten in diesem Jahr jede<br />

Menge Produkte, die im Zeichen<br />

von steigendem Umweltbewusstsein,<br />

wachsenden Gesundheitsansprüchen<br />

oder der demografischen<br />

Entwicklung standen.<br />

Insbesondere die Hersteller von<br />

Schlafzimmermöbeln haben die<br />

Öko-Thematik konsequent aufgegriffen.<br />

Die belgische Diamond<br />

Spring Company stellte eine Federkernmatratze<br />

ohne Metall vor –<br />

auf Basis von „Octaspring“, einer<br />

zylindrischen Feder, die vollständig<br />

aus HD-Polyurethan besteht,<br />

Material spart und das Recycling<br />

erheblich erleichtert.<br />

Der Messe-Preis „Balthazar“<br />

für das innovativste Produkt ging<br />

an „iSleep“ von Revor (B), das<br />

Oben links: Heim-Aufforstung mit Eichen<br />

bei Probilex. Rechts daneben: Das<br />

„iSleep“-Konzept von Revor wehrt<br />

Elektrosmog ab. Links unten: „Simple<br />

Collection“ von Design Timoore (PL).<br />

Elektrosmog – dank der Verwendung<br />

intelligenter Materialien in<br />

Matratze, Deckbett und Kissen –<br />

verhindert. Die Schlafutensilien<br />

bestehen aus ökologischer Baumwolle,<br />

die mit den Textilfasern<br />

„Polysilver“ und „Cosmotival“<br />

verwoben sind. Sie funktionieren<br />

wie Schutzschilder, die sowohl<br />

niedrige als auch hohe Frequenzstrahlungen<br />

abwehren.<br />

Der Schlafzimmerhersteller<br />

Van Houdt (B) vermarktet dampfgetrocknete<br />

Eichenholzmöbel.<br />

Dabei handelt es sich um eine<br />

umweltfreundliche, sparsame Behandlung<br />

– mit nachhaltiger<br />

Wirkung. Das Holz ist nicht<br />

nur an der Oberfläche, sondern<br />

durchgängig gefärbt, sodass Gebrauchsspuren<br />

keine Farbunterschiede<br />

nach sich ziehen und sich<br />

mit ein wenig Sandpapier beheben<br />

lassen.<br />

Probilex (NL) propagiert die<br />

Aufforstung der eigenen vier<br />

Wände. Beim Kauf eines Eichenholzmöbels<br />

bekommt der Kunde<br />

eine kleine Eiche dazu – für den<br />

eigenen Garten oder Balkon.<br />

Andere Hersteller entdeckten<br />

die demografische Entwicklung<br />

als Antriebsfeder für ihre Pro-


TIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONA<br />

Rechts: Das erste, frei stehende<br />

Schrankbett „Loft“ mit integriertem<br />

Sofa lässt sich auch als Raumteiler benutzen<br />

(Boone). Unten: Luxusambiente<br />

im Velda Fünf-Sterne-Hotel.<br />

duktkreationen. Die Verstädterung,<br />

die Bevölkerungsdichte und<br />

die pause<strong>nl</strong>ose 24/7-Verfügbarkeit<br />

brachten Veldeman Bedding (B),<br />

zur Entwicklung der „Silent Sleep<br />

Technology“. Ein akustisches<br />

Kopfende, das Lärm und Geräusche<br />

absorbiert, sorgt für ruhigen<br />

Schlaf im Großstadtdschungel.<br />

Auf den Single-Zuwachs, die<br />

steigende Anzahl von Umzügen<br />

und Platzproblemen in kleinen<br />

Mietwohnungen reagierten die<br />

Firmen Boone und Mecam gemeinsam<br />

mit Designerin Valerie<br />

Dhaeze. Gemeinsam entwickelten<br />

sie das weltweit erste unverankerte,<br />

frei stehende Schrankbett<br />

mit integriertem Sofa. Das ideale<br />

Möbel für Wohn-Nomaden!<br />

So überzeugte Brüssel in diesem<br />

Jahr insbesondere als Möbelschau<br />

der guten Ideen – mit viel<br />

Hightech und großem Umweltbewusstsein.<br />

Und brachte damit<br />

in Erinnerung, worum es bei Design<br />

und Materialauswahl eigentlich<br />

geht: Das Leben angenehmer<br />

und schöner zu machen.<br />

So verließen die Besucher das<br />

Messegelände am Belgieplein mit<br />

einem positiven Gefühl.<br />

frances van der Steen<br />

FACTS & FIGURES<br />

■ Aussteller: 271, davon<br />

Belgien (135), Niederlande<br />

(49), Deutschland (31),<br />

Italien (21), Frankreich (12),<br />

Sonstige (23)<br />

■ Bruttofläche: 70.000 qm<br />

(-3 %) in sieben Hallen<br />

(2 weniger als 2008)<br />

■ Fachbesucher: 20.374 (+2%),<br />

davon BE/LUX (9.935), NL,<br />

(4.462), FR (1.999), D/CH (1.104)<br />

■ Special Segment: „Brussels<br />

by Night“ (Schlafkomfort)<br />

■ Sonderschau: „Holland à<br />

la Carte“<br />

■ Auszeichnungen: „Balthazars“<br />

in vier Kategorien –<br />

Innovation: Revor „iSleep“;<br />

Trend: Oormerk „Replex“,<br />

Bestes belgisches Produkt:<br />

Sicame „S2“, Schlafkomfort:<br />

Diamond Spring „Octaspring“<br />

■ Messepremiere: Musterring<br />

auf 250 qm Fläche<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.meubelbeurs.be<br />

5%<br />

0%<br />

-5%<br />

-10%<br />

-15%<br />

-20%<br />

UMSATZENTWICKLUNGEN DER<br />

BELGISCHEN MÖBELINDUSTRIE<br />

2,1<br />

2000<br />

0<br />

-2,4<br />

-9,6<br />

0,3<br />

ei fast drei Milliarden Euro pendelte sich der Umsatz der belgi-<br />

Bschen Möbelindustrie im vergangenen Jahr ein – 4,9 Prozent<br />

weniger als 2007. Dabei schlug insbesondere der Herbst negativ<br />

zu Buche, der bereits im Zeichen der Wirtschaftskrise stand. In<br />

diesem Jahr setzte sich der Negativtrend fort. Die Umsätze der<br />

Industrie lagen in den ersten sechs Monaten 2009 16,7 Prozent unter<br />

dem Vorjahr. Auch hier herrschte das europaweit bekannte Szenario,<br />

dass der Auslandsmarkt stärker einbrach (-19,5%) als das<br />

I<strong>nl</strong>and (-15,4%). Der Negativeindruck schmälert sich allerdings,<br />

wenn die Produktion von Autositzen aus der Bilanz abgezogen<br />

wird. Ein Minus von zehn Prozent kommt der tatsächlichen Lage<br />

näher.<br />

Je nach Produktgruppe ergeben sich große Unterschiede. Sitzmöbel<br />

– inklusive Autositze – generierten 26,9 Prozent weniger<br />

Umsatz. Die Büromöbelsparte litt unter verzögerten oder gar<br />

geplatzten Bauprojekten und brach um 23,4 Prozent ein. Ess-,<br />

Schlaf- und Wohnzimmermöbel lagen mit einem Minus von rund<br />

zehn Prozent im Branchentrend. Am besten schnitten die Küchenmöbler<br />

ab, die von einer Senkung der Mehrwertsteuer im Bausektor<br />

profitierten. Mit -1,2 Prozent konnten sie sich fast auf<br />

Vorjahresniveau halten.<br />

Die schwache Konjunktur wirkte sich auch negativ auf die Investitionsbereitschaft<br />

aus. Die Möbelindustrie investierte im ersten<br />

Halbjahr 2009 4,2% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres<br />

und schlug sich damit noch ganz beachtlich.<br />

Bisher konnten die Möbelhersteller im Nachbarland Entlassungen<br />

oder gar Betriebsschließungen weitgehend vermeiden. In Belgien<br />

hat die Möbelindustrie eine Reihe starker Jahre (2004 bis<br />

2007) hinter sich und konnte somit aus einer Position der Stärke<br />

heraus auf den Abwärtstrend reagieren. Einige Produzenten nutzen<br />

Kurzarbeit als probates Mittel gegen die Auftragsrückgänge.<br />

Für das schwerste Rezessionsjahr seit dem Zweiten Weltkrieg<br />

(-3,1 Prozent) ist nun endlich ein Ende in Sicht. In Zukunft soll es<br />

wieder bergauf gehen. Als Stellschrauben setzen die Belgier auf<br />

den Binnenkonsum sowie auf gewerbliche und staatliche Investitionen,<br />

die die Wirtschaft insgesamt wieder anheizen sollen.<br />

Für 2010 rechnet das staatliche Wirtschaftsinstitut „Federaal<br />

Planbureau“ mit einem Wachstum von 0,4 Prozent, 2011 könnten<br />

es sogar 1,9 Prozent werden.<br />

Auch das Verbrauchervertrauen spricht dafür, dass die Lage<br />

sich stabilisiert. Seit dem Tiefpunkt im Februar 2009 mit einem<br />

Index-Wert von -27 pendelte sich die Marke im August und<br />

September bei -10 ein. Das entspricht den Werten vor der Krise.<br />

Ob die Talsohle aber tatsächlich durchschritten ist, wird stark von<br />

der Entwicklung der Arbeitslosigkeit abhängen. www.fedustria.be<br />

2,3<br />

0,2<br />

3,8<br />

-4,9<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

-16,7<br />

1. Halbj.<br />

2009<br />

12/2009 möbel kultur 91


INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNA<br />

MESSE-TICKER<br />

Januar<br />

9.-11.1. TRENDSET, München<br />

Fachmesse für Wohnambiente,<br />

Tischkultur, Lebensart<br />

www.trendset.de<br />

13.-16.1. HEIMTEXTIL, Frankfurt a.M.<br />

Internationale Fachmesse für Wohnund<br />

Objekttextilien<br />

www.heimtextil.messefrankfurt.com<br />

15.-18.1. MACEF PRIMAVERA,<br />

Mailand, Italien<br />

International Home Show<br />

www.fmi.it<br />

16.-19.1. DOMOTEX, Hannover<br />

Weltmesse für Teppiche und<br />

Bodenbeläge<br />

www.domotex.de<br />

19.-24.1. IMM COLOGNE, Köln<br />

Die weltweit führende Möbelmesse<br />

www.koelnmesse.de<br />

22.-26.1. MAISON & OBJET UND NOW!<br />

DESIGN Á VIVRE, Paris, Frankreich<br />

Internationale Ausstellung für<br />

Inneneinrichtung und Dekoration<br />

www.maison-objet.com<br />

24.-27.1. INTERIORS BIRMINGHAM,<br />

Birmingham, Großbritannien<br />

Fachausstellung für Inneneinrichtung<br />

und Innenarchitektur<br />

www.interiorsbirmingham.com<br />

Februar<br />

1.-20.2. LAS VEGAS MARKT WINTER,<br />

Las Vegas/NV,USA<br />

Internationale Fachmesse für die<br />

Wohn- und Einrichtungsbranche<br />

www.lasvegasmarket.com<br />

2.-6.2. IMOB, Istanbul, Türkei<br />

Internationale türkische Möbelmesse<br />

für Einrichtung<br />

www.itf-imob.com<br />

8.-11.2. ZOW DEUTSCHLAND,<br />

Bad Salzuflen<br />

Zuliefermesse Ost-Westfalen für die<br />

Möbelindustrie<br />

www.zow.de<br />

9.-13.2. STOCKHOLM FURNITURE<br />

FAIR, Stockholm, Schweden<br />

Internationale schwedische<br />

Möbelmesse<br />

www.stockholmsmassan.se<br />

Alle Messetermine 2010:<br />

www.moebelkultur.de<br />

92 möbel kultur 12/2009<br />

Habufa: Gelungene Hausmesse<br />

Neues Styling-<br />

Konzept eingeführt<br />

D ie<br />

Hausmesse von Habufa,<br />

die im November in Hapert<br />

stattfand, bot den Besuchern<br />

einen überraschenden<br />

Schwerpunkt: Alles rund ums Sitzen<br />

– vom Tisch bis hin zur Sitzecke.<br />

Zu den Innovationen gehörte,<br />

dass sich die Stühle (mit Armlehne<br />

oder ohne) und Sofas jetzt<br />

harmonisch aufeinander abstimmen<br />

lassen. Darüber hinaus erweiterte<br />

Habufa sein erfolgreiches<br />

modulares „Co-Design“-Konzept<br />

„Chairs & Choices“ um Armlehnstühle.<br />

Der Kunde hat dabei die<br />

Wahl zwischen diversen Farben,<br />

drei Armlehnen, einer hohen,<br />

niedrigen, festen oder verstellbaren<br />

Rücke<strong>nl</strong>ehne sowie der Polsterung<br />

in Stoff oder Leder.<br />

Für Aufmerksamkeit sorgten<br />

außerdem die Polstergarnituren in<br />

diversen Stilen – vom klassischen<br />

Chesterfield im Kompaktformat<br />

bis zur modernen Elementgruppe<br />

mit Funktionen in Rücken und<br />

Lehnen. Im Mittelpunkt bei den<br />

präsentierten Holzmöbeln standen<br />

die Farben „Lava“ und „Trüffelgrau“<br />

für Eiche und Akazie.<br />

Sie wurden sowohl in vier Linien<br />

der Habufa-Kollektion als auch<br />

beim „Happy@Home“-Lifestylekonzept<br />

sehr gut angenommen.<br />

IMOB<br />

MÖBELDREHSCHEIBE<br />

Vom 2. bis 6. Februar 2010 geht die „Imob“, die internationale<br />

Istanbuler Möbelmesse, über die Bühne.<br />

Sie bündelt auf ca. 120.000 qm Fläche im CNR-<br />

Gelände nahe des Atatürk-Flughafens mehr als 400<br />

Aussteller. Erwartet werden rund 50.000 Besucher.<br />

Damit wird die Messe wieder zu einer bedeutsamen<br />

Möbeldrehscheibe. Die Türkei profitiert dabei von<br />

ihrer Mittlerfunktion zwischen Ost und West. Inzwischen<br />

beliefert sie mehr als 180 Länder mit Einrichtungsgegenständen.<br />

Dazu gehören die Hauptabnehmer<br />

Deutschland, die Niederlande, Frankreich, Iran,<br />

Irak, Grieche<strong>nl</strong>and, Großbritannien und Rumänien.<br />

www.itf-imob.com<br />

Oben: Das Sortiment „Dekowaren“ vom<br />

„Happy@Home“-Lifestyle-Konzept ist jetzt<br />

verfügbar für alle Habufa-Präsentationen.<br />

Die Henders & Hazel-Dekowaren sind aber<br />

H&H exklusiv. Links: Neu bei Henders &<br />

Hazel ist das Programm „Savona“ in „Clay-<br />

Wash“-Eichefurnier – hier dargestellt nach<br />

dem abgestimmten Styling-Konzept.<br />

Daneben gab es News rund<br />

um Henders & Hazel. Die Marke<br />

profiliert sich immer stärker<br />

als Möbelmodehaus, dieses Mal<br />

umgesetzt durch ein spezielles<br />

Styling-Konzept: Die Dessins<br />

und Farben der Teppiche und<br />

Kissen sind dabei genau aufeinander<br />

abgestimmt. Des Weiteren<br />

wurde der Trend zur gerauchten<br />

Eiche im „Clay-Wash“-Eichefurnier<br />

umgesetzt (zum Beispiel im<br />

Programm „Savona“). Henders &<br />

Hazel verfügt insgesamt über<br />

125 Verkaufsstellen in Europa –<br />

davon 32 in Deutschland.<br />

frances van der Steen<br />

UNTERNEHMENSBERATUNG TITZE<br />

EXPORTMARKT INDIEN<br />

Da sich der deutsche Möbelmarkt in einer langfristigen<br />

Phase der Stagnation befindet, sind<br />

zielgerichtete Exportaktivitäten für Hersteller<br />

unerlässlich. Potenzial bieten dabei aufsteigende<br />

Wirtschaftsnationen wie Indien. Die Unternehmensberatung<br />

Titze hat deshalb diesen<br />

Zukunftsmarkt analysiert und die Ergebnisse in<br />

der Studie „Der Möbelmarkt in Indien“ zusammengefasst.<br />

Sie nimmt die Rahmendaten zu<br />

Wirtschaftskraft, politischer Situation, Baukonjunktur,<br />

Infrastruktur und Bevölkerungsentwicklung<br />

unter die Lupe und geht speziell auf<br />

die Möbelindustrie und ihre Absatzstruktur ein.<br />

Fallbeispiele ausländischer Marktteilnehmer<br />

runden die Studie ab. www.titze-o<strong>nl</strong>ine.de


ZKZ 4937 8 2009<br />

KREDITKLEMME<br />

IM MÖBELHANDEL<br />

WENN BANKEN<br />

STREIKEN<br />

24 EXTRA-<br />

SEITEN<br />

Das Special zur SPOGA<br />

CROSS-MARKETING KAHLA: HIGHTECH AUS THÜRINGEN<br />

BEGROS: STÄRKT KÖLN DEN RÜCKEN<br />

NATUZZI: NEUE STRATEGIE GEHT AUF<br />

HAUSMESSE SÜD: ALLE MACHEN MIT!<br />

DAS ORIGINAL<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S DAS ORIGINAL<br />

SEIT SEIT 60 JAHREN JAHREN<br />

SET ONE & BEBE: HAUTNAH<br />

AN DIE JUNGE ZIELGRUPPE<br />

MIELE: JETZT HAT QUALITÄT KONJUNKTUR<br />

IFA: DIE MEGA-SHOW DER STROMSPARER<br />

FEDERKERN: AUF DEM SPRUNG NACH OBEN<br />

MITTELSTAND: SCHNELL, SCHNELLER... HOMANN


Gartenmarkt MESSE<br />

„Garden Trend Event“: Premiere in Holland<br />

Hochwertiger<br />

Charakter<br />

Ihre Neuheiten abseits großer Messen zu präsentieren,<br />

ohne jeweils einzelne Hausmessen zu organisieren<br />

– das war die Idee von Apple Bee, Esschert Design,<br />

Grandhall, Techmar Garden Lights und Ten Cate. Deshalb<br />

haben sie sich zusammengeschlossen und das<br />

„Garden Trend Event“ realisiert, das erstmals Ende<br />

Juni im niederländischen Hengelo stattfand.<br />

Welcher Einkäufer kann es<br />

sich heute leisten, jede<br />

einzelne der vielen Outdoor-Veranstaltungen<br />

und -Hausmessen<br />

zu besuchen? Und welcher<br />

Hersteller darf sich seiner<br />

Besucher noch sicher sein? Das<br />

waren die zentralen Fragen, die<br />

sich die fünf Unternehmen stellten.<br />

Deshalb riefen sie eine gemeinsame<br />

Initiative ins Leben,<br />

das „Garden Trend Event“.<br />

Schauplatz der ersten Ausgabe<br />

war die „Kreative Fabrik“, ein<br />

charmanter Industrie-Komplex in<br />

Hengelo nahe der deutschen<br />

Grenze. Statt einer klassischen<br />

Messe-Atmosphäre sollte die<br />

Veranstaltung eine Kombination<br />

aus Geschäft und Vergnügen<br />

sein. Aus diesem Grund war bis<br />

Mitternacht geöffnet und gab es<br />

Speisen und Getränke sowie<br />

musikalische Unterhaltung.<br />

Das Produkt-Sortiment reichte<br />

von Gartenmöbeln und -beleuchtung<br />

über Outdoor-Küchen und<br />

-Textilien bis hin zur Terrassenbeheizung<br />

– alles im gehobenen<br />

12 möbel kultur<br />

Segment. Zu den Highlights gehörten<br />

die Neuheiten von Apple<br />

Bee. Darunter ein Kunststoffgeflecht<br />

in einer natürlichen „Sisal“-Seiloptik<br />

(Savannah) und<br />

die Farbe „Old White“ bei dem<br />

Programm „Palm Bay“. Besonderer<br />

Hingucker: „Play Dot“, ein<br />

Modell in luftig geflochtenem<br />

Retro-Design. Premiere feierten<br />

Möbel mit Textilene – außergewöh<strong>nl</strong>ich<br />

verarbeitet beim<br />

Lounge-Set „New Hampshire“.<br />

Darüber hinaus gab es neue<br />

Warenpräsentationen zu entdecken,<br />

zum Beispiel von Esschert<br />

Design für die Vogelhäuschen<br />

und von Grandhall für<br />

das „Heat Strip“-Sortiment. Ten<br />

Cate zeigte konsumige Heizgeräte<br />

mit Fernbedienung sowie<br />

ein Bistro-Set, bestehend aus<br />

einem Metalltisch und -stühlen.<br />

Das Nachfolgemodell der erfolgreichen<br />

„X-Series“-Outdoorküche<br />

von Porsche Design präsentierte<br />

Grandhall ebenso wie unter<br />

dem Namen „Concept in<br />

Flames“ Bio-Ethanol-Herde. Um<br />

Modularität drehte es sich bei<br />

Techmar: Das „Tuli à la carte“-<br />

Konzept ist eine Outdoor-Stehlampe,<br />

die sich beliebig zusammensetzen<br />

lässt.<br />

Aufgrund des großen Premieren-Erfolgs<br />

planen die Unternehmen<br />

nun ein jährliches „Trend<br />

Event“ – mit wachsender Ausstellerzahl.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.gardentrendevent.eu<br />

Das „Garden Trend Event“ ging in der „Kreativen<br />

Fabrik“, einem Industrie-Komplex in Hengelo,<br />

über die Bühne (oben). Für das richtige<br />

Sommer-Ambiente sorgte unter anderem der<br />

„Boulevard“ im Außenbereich (ganz links).<br />

Dem Trend zur Individualität widmet<br />

sich Techmar mit seinem „Tuli à la<br />

carte“-Stehlampenkonzept (oben<br />

Mitte). Der Kunde kann sich aus drei<br />

Gestellen und sieben Schirmen seine<br />

Wunschlampe zusammensetzen. Des<br />

Weiteren punktet das Modell mit einem<br />

geringen Energieverbrauch (nur 12 Volt<br />

Sparlampe). Apple Bee zeigte einen<br />

Materialmix aus Alu-Strips und Geflecht<br />

in der Farbe „Black Wash“ (oben).


R POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER<br />

Zu den Highlights in 2009 gehört das<br />

„Surround“-Modell mit integrierter MP3-<br />

Dockingstation, jetzt erhältlich mit Sitzeck-Modul<br />

(rechts). Unten: Stoffdetails<br />

des Modells „Ciak“ in trendigen Farben.<br />

Oben Rechts: Jan Mentens, Senior Vice<br />

President North and Central Europe, hat<br />

allen Grund zur Freude: Natuzzi verzeichnet<br />

hierzulande ein deutliches<br />

Umsatzplus. Oben: Das Modell „Relevé“<br />

ist mit seinem ausgeprägten Metallgestell<br />

beispielhaft für die moderne,<br />

nordeuropäische Formgebung im<br />

mittleren Preissegment.<br />

D ie<br />

Ausgangslage hierzulande<br />

war für Natuzzi<br />

nicht einfach. Nur 27 Prozent<br />

der Verkaufsstellen entsprachen<br />

dem gewünschten Image.<br />

Um das zu optimieren, trennte<br />

sich das Unternehmen von einigen<br />

Handelspartnern und wechselte<br />

bei anderen von Natuzzi zu<br />

Italsofa. Aufgrund dieser Veränderungen<br />

rechnete Jan Mentens,<br />

als Senior Vice President unter<br />

anderem zuständig für den deutschen<br />

Markt, mit einem Umsatzrückgang<br />

von 15 bis 20 Prozent –<br />

und das unabhängig von der<br />

Wirtschaftskrise.<br />

Doch die neue Vermarktungsstrategie<br />

griff schneller als erwartet:<br />

Die „Natuzzi Galleries“ sind<br />

laut Jan Mentens so gefragt, dass<br />

das Unternehmen einen um sieben<br />

Prozent erhöhten Ordereingang<br />

bis Juli realisieren konnte<br />

und bis Ende des Jahres mit einem<br />

Umsatzplus zwischen zehn<br />

und 15 Prozent rechnet. „Partner,<br />

die jetzt Natuzzi in bester Studiogestaltung<br />

präsentieren, vermel-<br />

Natuzzi: Neue Strategie geht auf<br />

10 bis 15 Prozent<br />

Umsatzplus<br />

Anfang 2009 präsentierte Natuzzi seine neue Vermarktungsstrategie<br />

für Deutschland. Und knapp<br />

sieben Monate später – während der ersten Hausmesse<br />

in Köln – gab Jan Mentens die Halbjahresbilanz<br />

bekannt. Sie fiel überraschend positiv aus:<br />

Das Unternehmen erreichte in einem halben Jahr<br />

die Ziele, die eigentlich für die nächsten zwei bis<br />

drei Jahre avisiert waren.<br />

den ein Umsatzplus von bis zu 40<br />

Prozent“, betont Jan Mentens.<br />

„Wichtig dabei sind aber auch ein<br />

gutes Verkaufsgespräch, die zum<br />

Markt passenden Preise und weitere<br />

Elemente. Es ist ein Prozess<br />

der Mentalitätsveränderung.“<br />

Zusätzlich gibt es seit März<br />

eine neue Preispolitik bezüglich<br />

Margen und VK-Preisen. Dabei<br />

sollen die empfohlenen VK-Preise<br />

gelten – ohne die bisherigen<br />

Markenrabatte von 25 bis 30 Prozent.<br />

„Der Verbraucher kauft kein<br />

Natuzzi-Produkt wegen des Preises,<br />

sondern aufgrund des ,Italian<br />

Lifestyle’“, ist Mentens überzeugt.<br />

„Ein kleines Präsent dazu<br />

wirkt deutlich besser als eine<br />

Preisermäßigung.“<br />

Wie die neue Vermarktungsstrategie<br />

umgesetzt wird, nahm<br />

Natuzzi im März und April mit<br />

einer „Mystery Shopper“-Untersuchung<br />

unter die Lupe. Im<br />

Blickpunkt standen dabei der<br />

Look des Konzepts, die Preisgestaltung<br />

sowie die Qualität des<br />

Personals und des Verkaufsge-<br />

sprächs. Das Ergebnis war sehr<br />

positiv: Der empfohlene VK-<br />

Preis wurde gut angenommen<br />

und vom Verbraucher sogar als<br />

günstig wahrgenommen.<br />

Und damit nicht genug der<br />

Neuerungen: Natuzzi veranstaltete<br />

außerdem erstmals eine Hausmesse<br />

in Köln. „Das war für die<br />

Händler in Deutschland und Benelux<br />

eine zeitsparende Alternative<br />

zum Kongress im süditalienischen<br />

Santeramo“, so Jan Mentens.<br />

Schwerpunkt der Innovationen:<br />

eine eher nordeuropäische<br />

Formgebung und Modelle im<br />

mittleren Preissegment, „damit<br />

die Kollektion wieder rund ist.<br />

Denn in den letzten drei Jahren<br />

haben wir zur Imagepflege vor allem<br />

in hochwertige Modelle<br />

investiert.“ Im Herbst startet die<br />

zweite Werbekampagne. 6,5 Mio.<br />

Prospekte sollen dann „die Marke<br />

ins rechte Licht“ setzen.<br />

Frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.natuzzi.com<br />

8/2009 möbel kultur 49


ZKZ 4937 6 2009<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S DAS ORIGINAL<br />

DEPOT: KONZEPT SCHLÄGT KRISE<br />

W. SCHILLIG: FORCIERT NEUE MÄRKTE<br />

ALLIANCE-REKORD: KNAPP 1 MILLIARDE<br />

TREND: WOHNZIMMER GOES OUTDOOR<br />

TEMPO<br />

SEIT 60 JAHREN<br />

OHNE LIMIT<br />

DIE KÜCHEN-FLÜSTERER<br />

DIE VISION VON HETTICH:<br />

ZULIEFERER ALS VOR-DENKER<br />

32 EXTRA-<br />

SEITEN<br />

LifeSTYLE<br />

+ inklusive PERSONAL<br />

SHOPPER<br />

FILIALISTEN<br />

EXPANDIEREN<br />

STRATEGISCH:<br />

DISNEY & CO: LIZENZ-KICK FÜR KINDERMÖBEL<br />

EMV: JETZT 18 PAKETE FÜR LOCAL HEROES<br />

WOHNDESIGN: GARANT BEIM FOTOSHOOTING<br />

HERMES: 2-MANN-HANDLING ALS STRATEGIE


A usgehend<br />

von ihrem Standbau-Unternehmen<br />

gründeten Barend Bras und Jeroen<br />

Boom 2002 eine Großhandlung<br />

für Wohndekoration und -Accessoires. Dabei<br />

hatten sie von Anfang an ein Ziel vor Augen: die<br />

Gestaltung einer exklusiven, emotionalen Kollektion.Wichtig<br />

war ihnen, dass die Produkte<br />

weder Durchschnitts- noch Massenware sind.<br />

Sie sollten vielmehr die Leidenschaft für natürliche<br />

Materialien und Farben, für eine handwerkliche<br />

Fertigung oder Verarbeitung sowie eine<br />

zeitlose Formensprache ausstrahlen. Mit diesen<br />

Eigenschaften hat sich das Label Brass & Boom<br />

mittlerweile als Trendsetter etabliert, unter anderem<br />

dank seiner polierten Aluminiumobjekte<br />

und der jetzt aktuellen Alu-Glas-Kombinationen.<br />

Doch trotz des Erfolgs blieb den Inhabern<br />

eine Herausforderung: Wie kann dem Kunden<br />

die Passion hinter den Produkten vermittelt<br />

werden? Wie ist es möglich, Begehrlichkeiten<br />

zu wecken? Schließlich vermarktet Brass &<br />

Boom keine industriellen Konsumgüter, sondern<br />

Eyecatcher für die Inneneinrichtung.<br />

FLAGSHIP-STORE<br />

UNTERNEHMEN Brass & Boom GRÜNDUNG 2002 von Barend<br />

Bras und Jeroen Boom als Großhandlung für Wohndekorationen<br />

LEITSPRUCH „New Image Accessories“ NEU originelle Ottomane-Kissen<br />

(80 x 80 cm), Glas-Alu-Kombinationen<br />

AUSZEICHNUNG „Beste Messe-Präsentation“ in der Kategorie<br />

„Trends & Trade“ von der Garant-Möbel-Gruppe: „Die Krönung<br />

unserer Arbeit für diesen Verband.“ 2009 Eröffnung des ersten<br />

Flagship-Stores in Rotterdam VERMARKTUNGSANSATZ Boutique-Shop<br />

Lifestyle-Konzept INVESTITION 2,8 qm Fläche und<br />

3.500 Euro ( für Warenträger, POS-Material und Handelsware).<br />

Davon erhält der Händler 950 Euro zurück, wenn er innerhalb<br />

von drei Jahren einen Umsatz von 15.000 Euro realisiert<br />

ZIELGRUPPE Menschen, die das Leben optimal genießen<br />

möchten INTERNET www.brassenboom.<strong>nl</strong><br />

ACCESSOIRES<br />

DEKORATION<br />

SHOP-KONZEPT<br />

Brass & Boom: Shopkonzept und Flagship-Store<br />

Lifestyle jetzt<br />

zum Anfassen<br />

Zwei wichtige Meilensteine in der Firmengeschichte hat Brass<br />

& Boom jetzt realisiert: die Eröffnung des ersten Flagship-Stores<br />

in Rotterdam und die Einführung eines kompakten Shopkonzepts.<br />

Deshalb entwickelte das Unternehmen jetzt<br />

ein kompaktes, Boutique-artiges Shopkonzept<br />

für Möbelhäuser und eröffnete seinen ersten<br />

Flagship-Store.<br />

Das Shopkonzept entspricht dem Ambiente<br />

einer Luxus-Boutique. Auf 2,8 qm gibt es als<br />

Warenträger drei Kuben (250 x 120 x 50 cm).<br />

Darauf ausgestellt: rund 60 Artikelreferenzen.<br />

Die Auspreisung läuft über kleine Schilder an<br />

den Artikeln – eine deutlich hochwertigere Variante<br />

als aufgeklebte Etiketten. Von jedem ausgestellten<br />

Produkt findet der Kunde zwei verpackte<br />

in Griffnähe. „Eine psychologische Vorratsbeschränkung“,<br />

erklärt Werner Busschers,<br />

International Sales Manager, „denn zwei Stück<br />

sind schneller ausverkauft. So wird das Interesse<br />

an dem Produkt klipp und klar veranschaulicht.<br />

Außerdem muss der Artikel ständig überwacht<br />

und häufiger nachbestellt werden.“ Im<br />

Idealfall findet sich zur Wiedererkennung das<br />

Produkt zusätzlich an anderer Stelle im Möbelhaus.<br />

Das Styling wird abgerundet durch Banner<br />

und Grün-Dekomaterial. Die Investition für<br />

den Shop: 3.500 Euro. Erzielt der Händler innerhalb<br />

von drei Jahren einen Umsatz von<br />

mind. 15.000 Euro, zahlt Brass & Boom 950<br />

Euro der Investitionskosten zurück.<br />

Als Visitenkarte des Unternehmens und<br />

Inspirationsquelle für Einrichter dient der<br />

neue Flagship-Store. Er befindet sich in einem<br />

restaurierten Gebäude in einer eleganten<br />

Geschäftsstraße am Stadtrand von Rotterdam.<br />

Auf 250 qm präsentiert sich dort der Brass &<br />

Boom-„Way of Life“. Die Kollektion wird<br />

ergänzt durch luxuriöse Lifestyle-Produkte, die<br />

das Wohnen und Leben „vergolden“: von Möbeln<br />

über Bücher bis hin zu Spiegeln – sogar<br />

Prosecco vom Weinhaus Astoria Vini und Mineralwasser<br />

des Premium-Anbieters Voss gehören<br />

zum Portfolio. Und wer weiß, vielleicht<br />

ist der Store Sprungbrett für weitere Brass &<br />

Boom-Franchise-Häuser. frances van der Steen<br />

LIFESTYLE 6/2009 möbel kultur 13


ZKZ 4937<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S DAS ORIGINAL<br />

45<br />

DAS ERSTE<br />

INTERVIEW:<br />

DIE MÖBEL-<br />

HIGHLIGHTS<br />

EXTRA-<br />

SEITEN<br />

09<br />

BEGROS<br />

EXKLUSIV<br />

GROSSFLÄCHEN<br />

IMM: EIGENTLICH WOLLEN ALLE KÖLN...<br />

ADO: WER SICH NICHT BEWEGT, VERLIERT<br />

HABITAT+IKEA: DIE SOMMER-NEWS<br />

VOGLAUER: MASSIV MODERNISIERT<br />

2009<br />

DER DEUTSCHE MÖBELHANDEL<br />

BAUT WEITER – ÜBER 140 ADRESSEN<br />

HÄCKER: GEWINNT MIT ALLROUND-POTENZIAL<br />

NABER: WIR HABEN NOCH JEDE MENGE IDEEN<br />

NATUZZI: 80 MIO. FÜR DEUTSCHLAND<br />

OUTDOOR: NATUR-LOOK TRIFFT LUXUS<br />

2<br />

SEIT 60 JAHREN


Aus einiger Entfernung fällt beim<br />

Esstisch „Klaas“ zunächst das<br />

asymmetrisch angeordnete Metallgestell<br />

auf. Bei näherer Betrachtung<br />

kommt seine eigentliche<br />

Einzigartigkeit zum Vorschein:<br />

Die üblicherweise offen liegenden<br />

Rillen der gemaserten Holzoberfläche<br />

sind mit Gummi gefüllt.<br />

Das akzentuiert den natürlichen<br />

Charakter des Holzes subtil und<br />

sorgt darüber hinaus für eine<br />

glatte Oberfläche. „Klaas“ gehört<br />

zu der „Famylje Kollektion“ von<br />

Pilat & Pilat, bei der alle Modelle<br />

authentische, urholländische<br />

Vornamen haben. www.pilat.<strong>nl</strong><br />

96 möbel kultur 2/2009<br />

Chris Ruhe<br />

Federnder<br />

Hocker<br />

aus Holz<br />

Habufa<br />

Lifestyle-Konzept heißt<br />

„Happy@Home”<br />

M it Spannung wurde Habufas neues Flächen-<br />

Konzept für den mittleren bis niedrigen<br />

Preisbereich erwartet. „Happy@Home“ zielt in<br />

Sachen Geschmack und Mentalität auf eine junge<br />

und dynamische Klientel. Möbel und Accessoires<br />

werden in Loft-artigen Studios, nach Lifestyle-Themen<br />

wie Musik, Gastronomie, Kultur<br />

etc. geordnet, präsentiert. Der POS-Kniff: Modulare<br />

H-Profile können als freistehende Trennwände<br />

und Ausstellungsregale zugleich genutzt<br />

werden. www.habufa.com<br />

Bereits als Kind entwickelte der<br />

Designer Chris Ruhe eine Faszination<br />

für Holz – besonders<br />

gern spielte er in Baumhäusern.<br />

Die Flexibilität der Äste übertrug<br />

er auf den „Woodring“-<br />

Hocker. Beim Hinsetzen bewegt<br />

er sich federnd auf und ab. Die<br />

elastische Kraft ist den gestapelten<br />

und gebogenen Ringen aus<br />

Buchenholz zu verdanken. Da<br />

sie vertikal angeordnet sind,<br />

lässt sich die Federkraft allein<br />

auf das Holz und nicht auf das<br />

Leimverfahren zurückführen.<br />

Ohne Rücklehne ist der Hocker<br />

sehr ergonomisch: Die Rückenmuskeln<br />

werden beim Sitzen<br />

trainiert. www.chrisruhe.<strong>nl</strong><br />

Pilat & Pilat<br />

Werkstoff<br />

Gummi<br />

neu<br />

entdeckt<br />

Oormerk<br />

Recycelte<br />

Liebhaberstücke<br />

erkörpert geradezu den Begriff<br />

VNachhaltigkeit: der „Replex“-<br />

Tisch. Er wird aus alten Möbelstücken<br />

gefertigt, die für ihre Besitzer<br />

über einen langen Zeitraum<br />

hinweg eine besondere Bedeutung<br />

hatten. Damit die Liebhaberstücke<br />

nach Umzügen oder Trauerfällen<br />

nicht achtlos im Sperrmüll landen,<br />

werden die Altmöbel als neues<br />

Fertigungsmaterial genutzt, bei<br />

dem die Erinnerungen, die handwerkliche<br />

Facharbeit und die<br />

Formschönheit bewahrt werden.<br />

Somit liefert „Replex“ den Beleg<br />

dafür, dass zumindest Möbel<br />

wiedergeboren werden können.<br />

www.oormerk.com


Niederlande: Phantasievoller Auftritt<br />

Einfallsreichtum ist Trumpf<br />

Krisen bieten die Chance, sich neu zu (er)finden: Diese Devise hatten sich die<br />

niederländischen Aussteller zu Herzen genommen. Aspekte wie Authentizität,<br />

Geschichte und Identität wurden in Sachen Möbeldesign neu hinterfragt, bewertet<br />

und interpretiert. Leider war der Standort für die sehenswerte Sonderausstellung<br />

„World of Dutch Design” in Halle 4.1 nicht ganz glücklich gewählt.<br />

Van Bennekom Design<br />

Kugelförmige Fronten<br />

Eine hochschwangere Frau ziert die Werbekampagne des „Big B“-<br />

Programms. Die kugelförmigen Fronten der Serie finden so eine<br />

treffende Versinnbildlichung, denn Möbel verbergen oder beinhalten<br />

ebenfalls „Lebensschätze“. Das „große B“ spielt auf Bauch,<br />

„Bulk“ (Menge) und Van Bennekom an. Aufgrund eines 30-Zentimeter-Rasters<br />

bieten sich vielfältige Planungsmöglichkeiten. Das<br />

Design stammt von Studio Schrofer. www.bennekom.<strong>nl</strong><br />

Leolux<br />

Authentisch<br />

Vom eiförmigen Sitzobjekt<br />

„Tumbly“ über Polstermöbel,<br />

Tische, Stühle bis hin<br />

zu Schränken: De Vorm bietet<br />

inzwischen ein umfangreiches<br />

Sortiment mit ausgeprägten<br />

Designs, vielen<br />

Funktionen und expressiven<br />

Farben – dafür stehen beispielhaft<br />

der kräftige<br />

„Daddy’s Chair“ in Orange,<br />

die „Upside Down“-Couch<br />

mit umkehrbarer Armlehne,<br />

der Beistelltisch<br />

„Mrs. Bubbles“ oder der<br />

neue Tisch „Ex-truse Me“.<br />

www.devorm.<strong>nl</strong><br />

In diesem Jahr feiert Leolux sein 75-jähriges Jubiläum und setzt<br />

aus diesem A<strong>nl</strong>ass das Thema Authentizität auf die Agenda. Für<br />

die Limburger liegt „im Echtsein die Zukunft“, weshalb sie sich<br />

insbesondere in Sachen Design- und Fertigungskompetenz gut<br />

aufgestellt haben. In diesem Zusammenhang steht auch die bunte<br />

Offensive „Leolux View on Colours“ – dabei handelt es sich um<br />

eine aktuelle Farbpalette, die von Trendspezialistin Christiane<br />

Müller für Lacke, Teppiche, Stoffe und Leder entwickelt wurde.<br />

Individuelle Kombinationen sind mit der neuen Farbplanung ohne<br />

Weiteres möglich. Dies gilt auch für den Drahtsessel „Flotar“ mit<br />

Hocker, der von Jan Armgardt mit kuscheligen, visko-elastischen<br />

Schaumkissen neu interpretiert wurde und bei dem der Metallrahmen<br />

in allen Leolux-Farben erhältlich ist. www.leolux.com<br />

2/2009 möbel kultur 97


ZKZ 4937<br />

’09LUST LUST AUF<br />

CHANCEN<br />

WERTE<br />

48<br />

küche<br />

SEITEN<br />

GERÄTE + MEHR<br />

TOP-THEMA ZUR IMM: GLAMOUR PUNK<br />

EICHE PLUS NUSS: DIE TREND-HÖLZER<br />

IMS: GLOBAL PLAYER AUS LIECHTENSTEIN<br />

THOMAS STOLLETZ: DISCOUNT GEWINNT<br />

WERTEWECKEN<br />

2009<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

KOELNMESSE-CHEFGERALD BÖSE<br />

KOELNMESSE-CHEF<br />

„WIR SIND TEIL DER OPTIMISMUS-INDUSTRIE“<br />

RADIO-WERBUNG: MÖBLER ON AIR<br />

MARKENPOWER: DIE NEUE DE SEDE GROUP<br />

LEICHT: 1 MILLIARDE HANDBALL-KONTAKTE<br />

PROGNOSEN: WAS DAS NEUE JAHR BRINGT<br />

1


Das Ethnicraft-Sortiment<br />

umfasst Wohn-, Speise- und<br />

Schlafzimmermöbel. Oben<br />

rechts: Der „Stonecut“-<br />

Schrank in Eiche mit Relief-<br />

Effekt. Links: Das „Teak<br />

Rough“-Ensemble aus quer<br />

gesetzten Hölzern. Darunter:<br />

Die solide „Walnut Double“-<br />

Kollektion. Unten: Bett aus der<br />

„Teak Light Frame“-Reihe.<br />

74 möbel kultur 1/2009<br />

Ethnicraft: Design mit Gefühl und Verstand<br />

Massivholzmöbel<br />

mit „Emorationalität”<br />

E in<br />

junger und dynamischer<br />

Global Player – das verbirgt<br />

sich hinter dem Massivholzmöbler<br />

Ethnicraft. Aus diesem<br />

Grund nimmt sein Bekanntheitsgrad<br />

auch in Deutschland immer<br />

mehr zu. Das 1996 gegründete<br />

Unternehmen generiert mittlerweile<br />

über 90 Prozent seines Umsatzes<br />

über den Export in mehr als<br />

50 Länder. Der Hauptsitz befindet<br />

sich in Belgien (mit 10.000 qm<br />

Lager und 1.600 qm Showroom),<br />

die Vertriebsbüros liegen in Südfrankreich<br />

(mit 16.000 qm Lager),<br />

Singapur, Hongkong und Indonesien.<br />

Produziert wird in vier Werken<br />

in Indonesien (2), Vietnam<br />

und Serbien. An der Spitze des<br />

global agierenden Unternehmens<br />

stehen nach wie vor die Gründer<br />

Benoit Loos und Philippe<br />

Delaisse.<br />

Den Beginn der Unternehmensaktivitäten<br />

markierte ein Experiment:<br />

Die Belgier verpassten asiatischem<br />

Teakholz ein europäisches<br />

Design – zu jener Zeit eine gewagte<br />

Kombination. Inzwischen<br />

können sie auf eine Reihe trendiger<br />

Möbelkreationen in Teak, Eiche<br />

und Nussbaum zurückblicken.<br />

Grundlage für die Produkte<br />

bildet das Konzept des „emorationalen<br />

Holzmöbels“, entwickelt<br />

von Loos und Delaisse. Die<br />

Vorsilbe „Emo“ verweist auf die<br />

Emotionalität des Naturprodukts<br />

Massivholz, mit dem Wärme<br />

und Zeitlosigkeit verbunden wird.<br />

„Rational“ hingegen steht für die<br />

funktionale Formgestaltung, die<br />

schlicht, reduziert und praktisch<br />

ist. Dieses „Minimal Design“ verdankt<br />

seine Anziehungskraft vor<br />

allem der produktionstechnisch<br />

optimierten Holzverarbeitung, die<br />

die Möbel für ein breites und internationales<br />

Publikum bezahlbar<br />

macht.<br />

Die Vielfalt des aktuellen Sortiments<br />

kann sich sehen lassen.<br />

Wie „minimal“ Massivholz wirken<br />

kann, zeigen die Kollektionen<br />

„Frame“ und „Thin“. Kunstvoll<br />

gestaltet wurde das Regal „M-<br />

Rack“ – eine Hommage an den<br />

Maler Piet Mondriaan.<br />

Das neueste Highlight: die<br />

„Stonecut“-Eiche-Kollektion, deren<br />

unregelmäßig und horizontal<br />

geschliffene Oberfläche dem Holz<br />

einen handwerklichen Touch verleiht.<br />

Als Inspirationsquelle dienten<br />

traditionelle Steinsäge-Techniken,<br />

die attraktive Relief- und<br />

Schatteneffekte hervorbringen.<br />

Zur „imm cologne“ wird Ethnicraft<br />

eine weitere „emorationale“<br />

Überraschung parat haben.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.ethnicraft.com


ZKZ 4937<br />

ÜBER32EXTRA- schlafen<br />

SEITEN<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

ITALIENER<br />

WIE DIE<br />

IHRE KRÄFTE BÜNDELN<br />

KÜCHEN-MESSE: JETZT EINE ZWEITE CHANCE<br />

LOGISTIK: MITTELSTAND MACHT SICH FIT<br />

GRUBER: FIGHTET IN UMKÄMPFTER REGION<br />

ALLIANCE: SCHLAGKRÄFTIGE SORTIMENTE<br />

VOLLER ELAN<br />

12<br />

2008<br />

MEISTERSTÜCKE: EMV-ERFOLG GEHT WEITER<br />

KÖLN: IMM IST AB SOFORT CHEFSACHE<br />

GFM-TREND: KONZENTRIERTE KONZEPTE<br />

IT-SPECIAL: 16 SEITEN VOLLER EDV-NEWS


SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLAFEN SCHLA<br />

Kreamat: „Schlafen à la Carte”<br />

Bodyscan-Beratung<br />

Die Boxspringmodule: Schulter-,<br />

Lenden- und Hüftelemente lassen<br />

sich individuell und einzeln zusammensetzen.<br />

Die fünf Härtegrade<br />

variieren von „Soft“ bis<br />

„XX-Firm“. Damit ist für jeden<br />

der richtige Schlafkomfort<br />

garantiert.<br />

90 möbel kultur 12/2008<br />

Ein umfangreiches Stoffsortiment bietet vielfältige<br />

Möglichkeiten, um dem Boxspring eine individuelle<br />

Note zu geben. Klassisch-elegant ist der Eindruck<br />

z. B. in der Ausführung „Allure“ (links). „Schlafen<br />

D as<br />

belgische Unternehmen<br />

Kreamat ist zwar erst sechs<br />

Jahre auf dem Markt, hat<br />

sich aber hinsichtlich ergonomischer<br />

und ästhetischer Weiterentwicklungen<br />

von Boxspring bereits<br />

einen Namen gemacht.<br />

Auch weil nichts dem Zufall<br />

überlassen wird: Von Beginn an<br />

wurde das Thema Schlafkomfort<br />

in Kooperation mit internationalen<br />

Universitäten und medizinischen<br />

Instituten wissenschaftlich erforscht.<br />

Daraus ging beispielsweise<br />

die „Bioceramic“-Matratze hervor,<br />

die aus biomedizinischen Fa-<br />

sern (einer japanischen Erfindung)<br />

hergestellt wird und den<br />

Stoffwechsel sowie die Blutzirkulation<br />

stimuliert.<br />

Bekannt geworden ist Kreamat<br />

mit seinem modularen Boxspringkonzept,<br />

bei dem sich Einzelteile<br />

für die Schulter-, Lendenund<br />

Hüftzone nach idealen Härten<br />

zusammensetzen lassen. Darüber<br />

hinaus sind die Elemente jederzeit<br />

austauschbar, was beispielsweise<br />

während einer Schwangerschaft<br />

erhebliche Vorteile bietet.<br />

Der Ergonomiestandard des<br />

Konzepts „Schlafen à la Carte by<br />

Kreamat“ soll durch seine objektive<br />

Nachprüfbarkeit bestechen.<br />

Denn es wird viel über Schlafsysteme<br />

gesprochen, aber erstau<strong>nl</strong>ich<br />

wenige Behauptungen<br />

beruhen auf Fakten. Im Fall von<br />

Kreamat wurden optische Messungen<br />

nach einer Bodyscan-Methode<br />

mit wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

aus der Schlaffor-<br />

à la Carte by Kreamat“ wird exklusiv vermarktet –<br />

mit Teststudio und Bodyscanner (Mitte). Die Messmethodik<br />

sorgt für optimalen Schlafkomfort von<br />

„Soft“ bis „XX-Firm“ (rechts).<br />

schung der Universität KU-Leuven<br />

in Belgien untermauert.<br />

Das Procedere des Bodyscannens<br />

ist einfach: Zur Vermessung<br />

zieht sich der Konsument ein enges<br />

Stretchhemd an und stellt sich<br />

vor das Gerät. Dann werden Gewicht,<br />

Körperlänge, Hüftbreite,<br />

Taillen- und Schulterumfang vermessen.<br />

Anhand der erhaltenen<br />

Daten wird anschließend ein individuelles<br />

Boxspring-Profil erstellt.<br />

Bei dem Bodyscanner, der ursprünglich<br />

für die Vermessung von<br />

Brustprothesen entwickelt wurde,<br />

handelt es sich um eine exklusive<br />

Weiterentwicklung für Kreamat.<br />

Soviel Know-how braucht eine<br />

Bühne. Die wissenschaftliche<br />

Schlafberatung ruft geradezu nach<br />

einer Vorstellung auf der „imm<br />

cologne“. frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.slapenalacarte.be


ZKZ 4937 11 2008<br />

MÖBELKONJUNKTUR:<br />

WAS NACH DEM<br />

CRASHKOMMT<br />

international<br />

AKTUELLE MESSE-BERICHTE<br />

AUS BRÜSSEL + SHANGHAI +<br />

PARIS + VALENCIA + ZAGREB<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

GO WEST!<br />

WÄSCHEREI: FRANCHISE MIT KULT-STATUS<br />

INDUSTRIE: MEHR RENDITE TROTZ KRISE<br />

ESPRIT HOME: EHRGEIZIGE PLÄNE<br />

SCHMIDT-KÜCHEN: POWER-KONZEPT<br />

„MOEBEL.DE“ STARTET USA-LAUNCH:<br />

DEUTSCHER HÄNDLER GEHT ONLINE<br />

RALPH DODENHOF: „EIN GROSSER WURF“<br />

KURT KRIEGER: MACHT DRUCK IN HAMBURG<br />

IMM COLOGNE: NEUE IDEEN FÜR HALLE 10.1<br />

STIL-IKONEN: MIT DER PREMIERE ZUFRIEDEN


INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNA<br />

„Meubelbeurs”: Mehr Besucher aus Deutschland<br />

Brüsseler Spitzen<br />

D ie<br />

AUS BRÜSSEL<br />

REPORT<br />

MÖBEL KULTUR<br />

INTERNATIONAL<br />

Besucherfrequenz hielt<br />

sich mit einem minimalen<br />

Rückgang von nur 2,5 Prozent<br />

auf einem stabilen Niveau.<br />

Nach dem Rekord des letzten Jahres<br />

(20.465 Besucher) strömten<br />

dieses Mal 19.971 Gäste durch die<br />

Tore des Messegeländes am Belgiëplein.<br />

Bemerkenswert war das<br />

Interesse aus Deutschland mit einem<br />

Besucheranstieg von 15 Prozent.<br />

Vielleicht ahnten die Anreisenden<br />

aber, dass sich in Brüssel<br />

etwas tun würde. Die Strategie der<br />

Aussteller trug eine deutliche<br />

Handschrift: Sich nur nicht von nationalem<br />

noch internationalem Ungemach<br />

verunsichern lassen. In<br />

diesem Sinne setzten die Aussteller<br />

auf Innovationen, ein konsequentes<br />

Trading-up sowie ansprechende<br />

Präsentationsformen und machten<br />

beste Werbung fürs Möbel.<br />

Wie man Einrichtung gezielt in<br />

Szene setzt, zeigte beispielsweise<br />

die zum zweiten Mal organisierte<br />

84 möbel kultur 11/2008<br />

Messe vor schwierigem Hintergrund: Mit Spannung<br />

wurde erwartet, wie sich die Stimmung auf der<br />

„Meubelbeurs” entwickeln würde. Einerseits stand<br />

die Finanzkrise im Raum, andererseits fiel die belgische<br />

Politik in letzter Zeit höchstens durch Instabilität<br />

auf. So galt es für die Aussteller, den Besuchern zunächst<br />

einmal Orientierung und Inspirationen zu<br />

bieten. Ein Anspruch, der mit Bravour erfüllt wurde.<br />

Gr. Bild: Bienvenue und hartelijk<br />

welkom! Der CI-Farbton<br />

der „Meubelbeurs“ ist in diesem<br />

Jahr Grün – die Farbe der<br />

Hoffnung. Oben l.: Für mehr<br />

Lifestyle-Ambiente in den<br />

Möbelhäusern ist Passe-Partout<br />

eine Partnerschaft mit Eurofashion<br />

eingegangen. O.: „Nuit<br />

Blanche“ von Magnitude.<br />

R.: „Paradox“-Tisch vonV&F.


TIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONAL INTERNATIONA<br />

Ausstellung „Brussels by Night“,<br />

die die ganze Welt des Schlafkomforts<br />

unter einem Dach vereinte.<br />

Highlights auf der Sonderfläche<br />

waren „Boxygen“, ein Boxspring-<br />

Konzept ohne Metallfeder, das<br />

Elektrosmog abweist und waschbar<br />

ist sowie eine neue Bodyscan-<br />

Messmethode von Kreamat zur<br />

optimalen Bestimmung eines individuell<br />

auf den Kunden zugeschnittenen<br />

Schlafsystems. Darüber<br />

hinaus gab es eine Vielzahl<br />

an Lifestylekonzepten wie zum<br />

Beispiel „Nuit Blanche“ von Magni-tude,<br />

einer wollweißen Schlafwelt<br />

mit Accessoires wie gestrickten<br />

Plaids.<br />

Auch in den anderen Segmenten<br />

gab es viel zu sehen. Zwei nennenswerte<br />

Produkte gab es im<br />

Nischenbereich Glastische. Das<br />

„Matelux“-Glas von Joli Collection<br />

ist transparent (nur ein Prozent<br />

Grün-Schimmer), damit die weiße<br />

Lackierung an der Glasflächen-<br />

„BALTHAZAR”: CHAMPAGNER & CO.<br />

ine 12 Liter-Flasche Cham-<br />

Epagner – die Flaschengröße<br />

heißt „Balthazar“ – den gleichnamigen<br />

Preis, und einen tüchtigen<br />

Schub fürs Renommee<br />

gab es in fünf Kategorien: Das<br />

beste belgische Produkt war<br />

„MW“ von Juventa, in Sachen<br />

Mode konnten die Schlafwelten<br />

von Magnitude abräumen,<br />

die stärkste Innovation zeigte<br />

Boone mit „Lotus“ und der „Brussels by Night“-Preis ging an<br />

„Boxygen“ von The Sleeping Society. Spezielle Erwähnung fanden<br />

Fabiaan van Severen („Y-Stuhl“) und die Firma D & D.<br />

Unterseite blütenweiß durchscheint.<br />

Mit seinen praktischen<br />

Vorteilen eignet sich „Matelux“<br />

auch für draußen. Das Sonne<strong>nl</strong>icht<br />

wird nicht reflektiert und Regentropfen<br />

oder Fingerabdrücke hinterlassen<br />

keine sichtbaren Flecken.<br />

Mirodan stellte ein leuchtendes<br />

Glas vor – ganz ohne LED oder<br />

Strom. Nach dem „Glow in the<br />

Dark“-Prinzip speichert die Glasfläche<br />

tagsüber Licht und fängt bei<br />

Dunkelheit zu leuchten an.<br />

Angesagt war auch das Thema<br />

Recycling. Alte Materialien bekommen<br />

als Möbel neues Leben<br />

eingehaucht. So kombiniert die<br />

Firma V & F Eisenbahnschwellen<br />

mit einem Hochglanz-Chromgestell<br />

(„Paradox“-Tisch), während<br />

Idéel aus Frankreich antiquarische<br />

Versatzstücke (z. B. Tür-Intarsien)<br />

mit modern-puristischem Design<br />

kreuzt. Insgesamt wurde großen<br />

Wert auf Individualität gelegt. Serienprodukte<br />

nach Maß und eige-<br />

Rechts: Das „MW“-Konzept<br />

von Juventa. Unten: Einen<br />

stylishen Massivholzmix aus<br />

Eiche und lackierter Buche<br />

zeigte Dekoninck.<br />

Unten: Stilisierter Klassiker,<br />

vergrößert und auf Hochglanz<br />

lackiert (in 34 Farben) bei Novio<br />

Forum. Daneben: Shabby-chic<br />

Lederhussen von Machalke.<br />

nem Gusto gab es unter anderem<br />

bei Karel Mintjens („Zodiac“), bei<br />

Neyt (Kinderzimmer „Coco“) und<br />

Juventa (Konzept „MW“).<br />

Fazit: Die Brüsseler „Meubelbeurs“<br />

zeigte in diesem Jahr erstau<strong>nl</strong>iche<br />

Inspirationskraft und<br />

großes Innovationspotenzial und<br />

untermauerte damit ihren Status<br />

als die Möbelmesse in den Benelux-Staaten.<br />

frances van der Steen<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.salondumeuble.be<br />

11/2008 möbel kultur 85


POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTER POLSTE<br />

Natuzzi: Benelux als Vorbild für andere Länder<br />

Das Ansehen der<br />

Marke optimieren<br />

Ende September hat Natuzzi seine Geschäftspläne für Europa vorgestellt.<br />

Sie sehen unter anderem vor, die Vermarktungsstrategie auf Konzepten aufzubauen,<br />

die sich in einigen europäischen Ländern bereits als erfolgreich erwiesen,<br />

nämlich Natuzzi-Studios oder von Händler betriebene Stores. Außerdem<br />

soll die Marke „Italsofa” im jungen Lifestyle-Bereich etabliert werden.<br />

Jan Mentens (o.) wurde im<br />

August zumVorsitzenden für<br />

die Bereiche Nord- und<br />

Mitteleuropa befördert. Er<br />

will das Erfolgskonzept aus<br />

den Beneluxstaaten auch auf<br />

andere Länder übertragen.<br />

66 möbel kultur 11/2008<br />

F ür<br />

die Märkte in Nord- und<br />

Mitteleuropa ist der Belgier<br />

Jan Mentens (41) verantwortlich.<br />

Er wurde Anfang August<br />

zum Vorsitzenden für diese<br />

Regionen befördert. Seine Herausforderung<br />

sieht er darin, die<br />

Erfolgsgeschichte Natuzzis aus<br />

den Benelux-Staaten auf andere<br />

Länder zu übertragen. Als er<br />

2003 als Country-Manager Benelux<br />

antrat, gab es in seinem Verantwortungsgebiet<br />

rund 300 Natuzzi-Verkaufsstellen.<br />

Fünf Jahre<br />

später sieht das ganz anders aus:<br />

Nun werden die Möbel in 60 Natuzzi-Marken-Studios<br />

und Stores<br />

vertrieben. Trotz des Rückgangs<br />

der Verkaufsstellen stieg der Umsatz<br />

um 44 Prozent, was nicht zuletzt<br />

auf die Qualität der Handelspartner<br />

zurückzuführen ist.<br />

Belgien wurde damals als Test-<br />

Markt angesehen. Mittlerweile ist<br />

der italienische Polstermöbelhersteller<br />

dort zum Marktführer<br />

avanciert. Den Grund für seinen<br />

Das in den Medien inszenierte<br />

Image der<br />

Marke Natuzzi und die<br />

Realität in den Möbelhäusern<br />

sollen künftig<br />

auf allen Ebenen der<br />

Vermarktung harmonieren.<br />

Um das Ziel zu<br />

erreichen, wurde ein<br />

entsprechendes Konzept<br />

ausgearbeitet.<br />

Erfolg sieht Natuzzi zum einen<br />

darin, dass in Belgien 27 Studios<br />

errichtet wurden, deren Größe<br />

sich von einst 350 qm auf mittlerweile<br />

700 bis 900 qm mehr<br />

als verdoppelt hat. Zum anderen<br />

konnten Natuzzi-Kunden für<br />

die Marke „Italsofa“ gewonnen<br />

werden.<br />

Um auch die Märkte in Nordund<br />

Mitteleuropa zu erobern, will<br />

Natuzzi das Profil der Marke optimieren,<br />

erklärt Mentens. Dafür<br />

soll zunächst geprüft werden, ob<br />

das in der Werbung inszenierte<br />

Image mit der Realität in den Geschäften<br />

übereinstimmt und die<br />

Möbelhäuser die Zielgruppe des<br />

Unternehmens überhaupt erreichen.<br />

Anschließend sollen passende<br />

Partner ausgewählt werden.<br />

Sie müssen die Kollektionen<br />

auf einer Ausstellungsfläche von<br />

mindestens 200 qm attraktiv präsentieren<br />

können, damit der Endverbraucher<br />

den Lifestyle, den<br />

Natuzzi vermitteln möchte, auch<br />

wirklich erleben kann. Die reine<br />

Präsentation von Garnituren ist<br />

dabei passé. Beim Verkaufsgespräch<br />

sollen sich die Händler<br />

zudem auf die Möbel konzentrieren<br />

und die Sofas, die Marke an<br />

sich sowie den Lifestyle-Gedanken<br />

in den Vordergrund stellen.<br />

Über den Preis wird erst am Ende<br />

gesprochen.<br />

Als dritten Schritt will Natuzzi<br />

in eine passende Werbe-Strategie<br />

investieren. Diese sieht vor, dass<br />

die Marke zunächst nur regional<br />

um den Händler herum aufgebaut<br />

wird, damit sich der Erfolg auch<br />

gleich im Umsatz niederschlagen<br />

kann. Ein landesweiter Werbefeldzug<br />

soll erst dann gestartet<br />

werden, wenn Natuzzi überregional<br />

präsent ist. Darüber hinaus<br />

sollen die Partner vor Ort geschult<br />

werden.<br />

Um künftig verstärkt auch<br />

eine jüngere Zielgruppe anzusprechen,<br />

will Natuzzi „Italsofa“<br />

systematisch als mittelpreisige<br />

Marke aufbauen. An einer entsprechenden<br />

Strategie wird derzeit<br />

mit Hochdruck in Italien gearbeitet.<br />

Bis Mai soll das Konzept<br />

fertig sein.<br />

frances van der Steen<br />

FACTS & FIGURES<br />

■ Konzernumsatz 2008: 670 Mio.<br />

Euro; 2/3 Natuzzi, 1/3 Italsofa,<br />

– Umsatzziel 2011: 1 Mrd. Euro<br />

■ Zielgruppe Natuzzi: gut situierte<br />

Menschen im Alter von 30<br />

bis 55 Jahren,<br />

– Zielgruppe Italsofa: Ersteinrichter<br />

und Singles zwischen 25<br />

und 40 Jahren<br />

■ Deutschland: 78 Möbelhäuser,<br />

38 Studios und zwei Stores<br />

– Benelux: 44 Studios und 10<br />

Stores<br />

@<br />

Mehr Infos:<br />

www.natuzzi.com


ZKZ 4937<br />

DAS SPECIAL<br />

ZUR SPOGA<br />

34 SEITEN EXTRA<br />

BERLIN LIVE<br />

MASTERCLASS/VME: POWER AUS NL<br />

OTTO-KATALOG: TRENDFARBE? BUNT!<br />

KARE: ERSTER FRANCHISE-STORE<br />

MATRATZENMARKT: DIE KNACKPUNKTE<br />

2008<br />

M A G A Z I N F Ü R D A S M Ö B E L - B U S I N E S S<br />

WEISSE WARE<br />

STARKE LEISTUNG<br />

AUF DER TV-BÜHNE<br />

PORTA INVESTIERT 80 MIO.<br />

IN NEU- UND UMBAUTEN<br />

DEDON: SHOPS IN BARCELONA, MAILAND &HH<br />

SCHLAFKONZEPTE: LUXURIÖS + GERADLINIG<br />

NACHGEFRAGT: JETZT STEIGEN DIE PREISE<br />

HAUSMESSE SÜD: AUF 24 SONDER-SEITEN<br />

8


TOP-THEMA I Kooperation<br />

POWER AUS<br />

MASTERCLASS & VME<br />

24 möbel kultur 8/2008<br />

Auf Expansionskurs: Nils<br />

Beverwijk (l.), Vorsitzender<br />

des niederländischen<br />

VME-Kooperationspartners<br />

MasterClass, und<br />

Vorstandssekretär Huib<br />

van Vliet erobern neues<br />

Terrain in Belgien und<br />

gewinnt die fünf größten<br />

holländischen Baumärkte<br />

dazu.


NL<br />

In kürzester Zeit hat sich der holländische VME-Partner MasterClass Holding zum dynamischen Spieler<br />

auf dem Einrichtungsmarkt etabliert. Gegründet in März 2005, wird der Verbund in diesem Jahr voraussichtlich<br />

60 Mio. Euro EK-Umsatz bilanzieren. Tendenz steigend. So gehören inzwischen ein belgisches<br />

Möbelhaus sowie die fünf größten Baumärkte der Niederlande zu MasterClass.<br />

V or<br />

MASTERCLASS<br />

Marken Anzahl<br />

der Häuser<br />

Thuis<br />

www.thuismeubelen.<strong>nl</strong><br />

Budget Wonen<br />

www.budgetwonen.<strong>nl</strong><br />

Narke<br />

www.narke.<strong>nl</strong><br />

Budget Schlafen<br />

www.budgetwonen.<strong>nl</strong><br />

Kex<br />

www.kexkeukens.<strong>nl</strong><br />

Atrium<br />

21<br />

15,<br />

davon 1 in B<br />

18<br />

15<br />

10<br />

3<br />

gut zwei Jahren traten sie<br />

zur Unterschrift für eine<br />

fruchtbare Kooperation an:<br />

Günther Böhme, damaliger VME-<br />

Geschäftsführer, und Nils Beverwijk,<br />

Vorsitzender der niederländischen<br />

MasterClass Holding –<br />

kurz MCH. Der Zusammenschluss<br />

mittelständischer holländischer<br />

Möbelhäuser wird von<br />

engagierten, überwiegend jungen<br />

Unternehmern geführt, deren besondere<br />

Stärke in den eigenen<br />

Kollektionen liegen. Und rasantem<br />

Wachstumspotenzial. Gestartet<br />

mit 21 Standorten steht das<br />

MCH-Sortiment heute mit den<br />

vier Schienen „Thuis“, „Budget<br />

Wonen“, „Narke“, „Budget Schlafen“<br />

sowie den zwei Küchen-Konzepten<br />

„Kex“ und „Atrium“ in 82<br />

Häusern. „Die Arbeit mit dem<br />

VME ermöglicht uns neben verbesserten<br />

Konditionen vor allem<br />

exklusive Modelle und ein deutlich<br />

besseres Standing im Einkauf,<br />

gerade bei deutschen Lieferanten“,<br />

freut sich Nils Beverwijk. Und<br />

profitiert auch von den klaren<br />

Strukturen des VME. Um von<br />

vornherein eine ausgewogene Mitbestimmung<br />

zu gewährleisten,<br />

sind die Mitglieder zu gleichen<br />

Anteilen an MasterClass beteiligt.<br />

„Jede Konzeptschiene verfügt außerdem<br />

über einen eigenen Ein-<br />

kaufs- und Werbungsausschuss,<br />

mit separaten Werbungsbüros. Der<br />

Hauptsitz wird von Geschäftsführer<br />

Henk Voortmann und<br />

Vorstandssekretär Huib van Vliet<br />

geleitet und in der VME-Zentrale<br />

in Bielefeld sitzt sogar eine niederländischsprachige<br />

Mitarbeiterin.“<br />

Die Zusammenarbeit mit dem<br />

VME bringt den Holländern auch<br />

finanzielle Vorteile, denn: die Masterclass<br />

Anschlusshäuser lassen<br />

alle Zahlungen ihrer Geschäfte<br />

über Bielefeld laufen. „So kommen<br />

wir in den Genuss erheblich<br />

höherer Zahlungsrabatte, geringerer<br />

Kosten für Zentralregulierungen<br />

usw. als in den Niederlanden<br />

Sortiment Stil Preisbereich VK-Fläche<br />

Polster, Wohnmöbel,<br />

Esszimmer<br />

Polster, Wohn- und<br />

Beimöbel, Esszimmer,<br />

Leuchten, Gartenmöbel<br />

Schlafzimmermöbel<br />

Schlafzimmermöbel<br />

Küchenmöbel und<br />

-geräte<br />

Küchenmöbel und<br />

-geräte<br />

von zeitgemäß bis<br />

gemütlich-romantisch<br />

trendy und preisgünstig<br />

zeitgemäß<br />

trendy<br />

modern<br />

modern<br />

mittel<br />

unten,<br />

Niedrigpreis-Garantie<br />

mittel<br />

unten,<br />

Niedrigpreis-Garantie<br />

3 Kollektionen:<br />

KexBasic: < 5.000 Euro<br />

Kextra: 5.000 - 10.000 Euro<br />

KexClusiv: > 10.000 Euro<br />

oben<br />

1.300 qm + (fakultiv):<br />

300 qm Lifestyle,<br />

300 qm Leder<br />

Standard: 800 qm<br />

XL: 1.200 qm<br />

XXL: 3.500 qm<br />

700 qm<br />

Module Boxspring<br />

500 qm<br />

max. 500 qm<br />

durchschnittlich 1.500 qm<br />

8/2008 möbel kultur 25


TOP-THEMA I Kooperation<br />

üblich“, rechnet Beverwijk vor.<br />

Und geht ins Detail: „Bei meinem<br />

Möbelhaus Casba Wonen laufen<br />

95 Prozent aller Lieferantenabwicklungen<br />

über den VME. Das<br />

bringt erheblich bessere Margen.<br />

Denn in unserem kleinen, dichtbevölkerten<br />

Land ist die Konkurrenz<br />

sehr stark. Hier wird eine viel niedrigere<br />

Brutto-Preisempfehlung angesetzt<br />

als in Deutschland und der<br />

Preis auf dem Schild gibt weniger<br />

Spielraum für Rabatte. Dank VME<br />

können wir z.B. unsere „Thuis“-<br />

Kollektion mit einer 230er Kalkulation<br />

auspreisen – das bringt eine<br />

41- bis 43-prozentige Marge.“<br />

Bei der Auswahl der Kollektion<br />

wirkt sich die Partnerschaft – je<br />

26 möbel kultur 8/2008<br />

nach Konzept – unterschiedlich<br />

aus. Nicht immer passen die Wünsche<br />

der niederländischen Verbraucher<br />

1:1 zu den Anforderungen<br />

und Wünschen der deutschen<br />

Käufer. Circa „20 Prozent der<br />

VME-Kollektion sind für die Niederlande<br />

geeignet. Daher verfährt<br />

MasterClass je nach Baustein,<br />

mehr oder weniger eigenständig.“<br />

Erklärt Beverwijk. Entsprechend<br />

unterschiedlich ist die Einflussnahme<br />

von MCH. Trotzdem lohnt<br />

sich die Zusammenarbeit. „Wir<br />

profitieren von der professionellen<br />

Vorgehensweise unserer VME-<br />

Partner. Zum Beispiel hatten wir<br />

uns bisher primär auf Modelle fokussiert<br />

– während die Bielefelder<br />

zuerst die Hersteller und deren<br />

Qualitäten unter die Lupe nehmen<br />

und auf Lieferantenkonzentration<br />

setzen. Außerdem sind sie Meister<br />

in Kontraktabschlüssen.“<br />

Für die Zukunft rechnet MasterClass<br />

mit maximal 30 bis 40<br />

Anschlusshäusern pro Schiene, arbeitet<br />

an einem Internet-Auftritt<br />

und denkt sogar über einen Web-<br />

Ganz oben: Die „Thuis“-Kollektion woh<strong>nl</strong>ich und trendy<br />

dekoriert. Oben links: Das „Narke“ Schlafstudio bietet<br />

alles für das Schlafzimmer und setzt stark auf Boxspring.<br />

Oben: Der Plan für 3.500 qm „Budget Wonen XXL“‚<br />

im Baumarkt/Kaufhaus Boer Staphorts.<br />

Jährlich verteilen die 5 MasterClass-Konzept-Schienen 125<br />

Mio. Prospekte – jeden Monat gehen allein 4,5 Mio. „Thuis“-<br />

Faltblätter an gut 7 Mio. niederländische Haushalte.<br />

shop nach. Aktivitäten, die sich<br />

herumsprechen. Seit Kurzem gehört<br />

das erste belgische Möbelhaus<br />

zur Masterclass-Family: Die<br />

Meubelcentrale Heylen, mit drei<br />

Niederlassungen in Belgien, führt<br />

jetzt das „Thuis“- und „Narke“-<br />

Label. Zudem betreibt Heylen<br />

auch das Mitnahmegeschäft<br />

„Meevita“, was wiederum Chancen<br />

für „Budget Wonen“‚ das<br />

Franchisekonzept von MasterClass<br />

birgt. „In Belgien schweben mir<br />

10 bis 12 „Budget Wonen“-Geschäfte<br />

vor, wobei Heylen Priorität<br />

hat“, betont Nils Beverwijk. Aber<br />

damit nicht genug. Die strategische<br />

Expansion von MasterClass<br />

geht weiter: Im Mai haben sich die<br />

fünf größten Baumärkte der Niederlande<br />

– vereinigt im IBW Verband<br />

– der MCH angeschlossen.<br />

„Sie verstehen sich als Bau &<br />

Wohnwarenhaus, als Trendsetter<br />

mit Luxus-Küchen und Badezimmern,<br />

Beleuchtung, Fachsortimenten<br />

und wollen weg vom Billig-<br />

Image. Deshalb haben sie Master-<br />

Class gewählt. Nijhof Baarn hat<br />

sich bereits für „Thuis“ entschieden.<br />

Boer Staphorst wird im September<br />

sogar in seinem Geschäft<br />

ein „Budget Wonen“ in XXL Format<br />

eröffnen! Aber diese fünf bieten<br />

auch für den VME neue Perspektiven:<br />

So wird die VME-<br />

Leuchtenkollektion künftig im<br />

IBW-Verband integriert werden.“<br />

Nils Beverwijk denkt aber<br />

schon weiter: „Wir werden zusammen<br />

mit dem VME ein Design-<br />

und ein Lifestyle-Konzept<br />

mit europäischer Reichweite entwickeln.<br />

Die Gestaltung kommt<br />

aus der Schweiz und den Niederlanden.<br />

Das wird eine weitere<br />

Herausforderung sein.“<br />

frances van der Steen<br />

FACTS<br />

& Figures<br />

■ MasterClass Formules<br />

Hoge Rijndijk 317 a,<br />

2382 AP Zoeterwoude-Rijndijk<br />

■ Geschäftsführer: Henk Voortmann<br />

Vorsitzender: Nils Beverwijk<br />

■ Gegründet: Mai 2005, seit Juni 2006<br />

Kooperation mit VME, Bielefeld<br />

■ Umsatzentwicklung (EK):<br />

2008 (geplant): 60 Mio. Euro<br />

(2007: 43, 2006: 28)<br />

Plan für 2010: 100 Mio. in 2010<br />

■ Prospekte: 125 Mio. pro Jahr.<br />

■ Prospektkampagnen pro Jahr:<br />

„Thuis“: 13, „Narke“: 8, „Kex“: 13,<br />

„Budget Wonen“: 12,<br />

„Atrium“: 6 Zeitungen<br />

■ IBW-Verband: Einkaufkooperation<br />

Bau- und Wohnwaren, 5 Mitglieder<br />

www.masterclass<br />

formules.<strong>nl</strong>

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