Exakte Überprüfung

Exakte Überprüfung
DIWISA setzt auf Etiketten-
und Füllstandskontrolle von BBull
DIWISA heißt der Marktführer im Schweizer Spirituosenmarkt. Abgefüllt
und vertrieben werden hochprozentige wie alkoholfreie Getränke im Wert von 160 Mio.
Franken (rund 100 Mio. Euro). Zu den eigenen Brands, welche auch international vertrieben werden,
gehören der vielfach ausgezeichnete, erste Schweizer Wodka „Xellent“, die Likör-Marke „Trojka“
oder die exquisiten Fruchtspirituosen „Original Willisauer“. Zur Füllstandsüberwachung,
und vor allem zur Etiketten-Kontrolle, setzt DIWISA kamerabasierte
Kontrollsysteme „STRATEC IMAGE“ von BBull ein.
Das Schweizer Familienunternehmen
„DIWISA“ (Distillerie Willisau
S.A.) wurde 1918 in Willisau bei Luzern
von Hans Affentranger gegründet.
Zunächst noch als reines Handelsunternehmen
zum Vertrieb einiger
importierter Spirituosen tätig; doch bietet
die Region rund um Luzern enorm
große Mengen an Kernobst, und so
begann man auch selbst Fruchtspirituosen
herzustellen.
Großes Sortiment
Heute werden aus dem Früchtelager
mit einer Kapazität von 3,7 Mio. kg
in einer der modernsten Destillerien
nach traditioneller Art im Kupferhafen
(„Häfeli-Brand“) verschiedene Spezialitäten
für die Brands „Original Willisauer“
und „La Valadière“ sowie für Eigenmarken
gebrannt. Hinzu kommt der
erste Schweizer Wodka „Xellent“ (von
zahlreichen internationalen Experten
und Veranstaltungen mit Höchstauszeichnungen
und Gold prämiert) der
aus Roggen der Napfregion hergestellt
wird.
Weitere Produkte im Sortiment sind die
Vodka-Likör-Linie „Trojka“, vorgemischte
Convenience-Produkte wie Jägertee,
„Holdrio“ (Hagenbutte mit Zwetschgen-
wasser), Glühwein, Pfefferminztee mit
Zwetschgenwasser oder Rum-Punsch
sowie seit Kurzem auch alkoholfreie
Getränke im Lifestyle- und Wellness-
Segment. Für Handelsmarken wie
Jägermeister, Glenfarclas, Absinth
(Kübler), Sierra Tequila oder Bündner
Röteli hat man die Exklusivrechte in der
Schweiz.
Über 10 Millionen Flaschen hochwertiger
Spirituosen jährlich werden von DIWISA,
der Nummer eins auf dem Schweizer
Markt, abgefüllt und aus der Nähe
von Luzern in alle Welt verschickt.
Alle Fotos: broesele

„Trojka“ heißt die erfolgreiche Wodka-Likör-Linie von DIWISA,
die Glasflaschen von 200 ml bis zu 1 l werden vom System „Stratec Image“
mit vier Fire-Wire-Kameras kontrolliert.
Beliefert werden vom strategisch sehr
gut gelegenen Standort Willisau aus
mit fünf eigenen Lastzügen Supermärkte,
Getränkefachhandel und Großhandel
in der gesamten Schweiz.
Speziell der Wodka „Xellent“ sowie die
Vodka-Likör-Linie „Trojka“ werden nun
aber auch intensiv nach Europa und
Übersee exportiert. Rund 10 Mio.
Flaschen werden jährlich mit eigenen
und importierten Erzeugnissen befüllt.
Zusätzlich umfasst das Sortiment eine
Vielzahl von Flaschenimporten als
Handels- und Eigenmarken.
Drei Abfülllinien
Abgefüllt wird in Willisau auf drei Linien
in Glas, PET sowie Kanister und Gallonen.
Auf der einen Linie laufen Flaschen
bis 20 ml, auf der zweiten bis
zu 1,75-l-Inhalt. Beide Linien werden
manuell mit Flaschen bestückt und
Auf der 10 000er-Linie werden 20 unterschiedliche Glasflaschen
mit über 20 verschiedenen Etiketten abgefüllt – dass keines falsch klebt,
dafür sorgt „Stratec Image“ in einer sehr kompakten Bauweise direkt am Band.
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auch von Hand 800 bis 1 000 Flaschen
stündlich eingepackt. Auf diesen beiden
kleinen Linien wird der exakte Füllstand
mit Systemen von BBull überprüft.
Die dritte Linie ist die schnellste (Leistung
10 000 Fl./h). Hier laufen Flaschen
von 200 ml bis zu 1 l Volumen. Diese
werden dann vollautomatisch von der
Neuglaspalette abgehoben und befüllt
wieder in Kartons eingepackt. Dazwischen
liegen Rinser, Füller, Verschließer
und Etikettierer – und die Kontrollstation.
„Wir setzen auf dieser Linie 20 ganz
unterschiedliche Glasflaschen und auf
jeder bis zu zwanzig Etiketten ein. Das
ist also eine enorm große Variationsbreite.
Zudem ähneln sich die Etiketten
zum Teil sehr stark. Dennoch darf auf
keinen Fall ein falsches Etikett aufgebracht
werden. Bereits einige wenige
falsche Etiketten würden eine ganze
Charge unverkäuflich machen.
Früher haben wir das manuell überprüft,
doch wir suchten ein flexibles, vollautomatisches
Kontrollsystem“, berichtet
Adrian Affentranger, Direktor Betrieb
und Mitglied der Geschäftsleitung.
Universelle Bildverarbeitung
Entschieden hat man sich bei DIWISA
für die universelle Bildverarbeitung
„Stratec Image“ von BBull. Diese
besteht aus vier, um 90° versetzt in
einer Messbrücke installierten, Fire-Wire-
Farbkameras mit LED-Beleuchtungsmodul
mit hoher Lichtausbeute in einer
sehr kompakten Bauweise. Sie sind
direkt am Band, nach den Etikettierern
und vor dem Einpacker, installiert.
Das System ermöglicht so bei voller
Geschwindigkeit eine komplette Kontrolle
der befüllten und etikettierten
Behälter, unabhängig von ihrer Drehlage
und Form. Überprüft werden alle
applizierten Etiketten. Kontrolliert wird,
ob überhaupt ein Etikett vorhanden ist,
ob es das richtige ist, ob es perfekt
gerade sitzt, ob es Falten, Knicks oder
Eselsohren hat – aber auch die Strichcode-
und Klarschrift-Aufdrucke: Abfülldatum,
MHD, Los-/Chargen-Nummer/Aufdruckkontrolle.
Aufdruck lesen,
nicht vergleichen!
Für Michael Knodel, Vertriebsleiter bei
BBull Technology in Königsbach-Stein,
ist das Etikett „die“ Visitenkarte eines
jeden Unternehmens. „Die gesamte
Verpackung eines Getränks, vor allem
aber das Etikett, muss zum Kauf animieren
und damit zum Produkt passen.
Das Etikett muss den Konsumenten
umfassend informieren und damit
inhaltlich absolut korrekt sein. Ein
schlecht sitzendes, schräges oder
geknicktes Etikett ist ein schlechtes
Image für den Hersteller. Der Super-
GAU wäre natürlich ein fehlendes oder
gar falsches Etikett – das verhindern
wir mit unserem System! Stratec Image
ist das einzige System auf dem Markt,
das den Aufdruck inhaltlich tatsächlich
liest und nicht nur das Vorhandensein
von Zeichen vergleicht – das erhöht die
Qualität sehr deutlich!“
Buchstabe für Buchstabe und Zahl für
Zahl werden also gelesen, ob diese
korrekt sind, und nicht, wie bei anderen
Systemen, nur mit einer Vorlage verglichen.
„Wird da mal aus Versehen
eine fehlerhafte Vorlage verwendet,
dann werden alle Aufdrucke mit diesem
Fehler verglichen!“ Ebenso fatal
wäre ein falscher Aufdruck bei den
immer häufigeren Promotion-Aktionen
auf den Etiketten. Meist werden dazu
für mehrere gleichsprachige Länder
die gleichen Etiketten verwendet. Die
zugehörigen Telefon-Nummern oder

Internet-Adressen müssen aber genau
zum richtigen Land passen. Auch hier
sorgt das neue System für einen korrekten
Aufdruck.
Neuronale Netze und
unempfindliche Kameras
Bei der Software werden von BBull
neuronale Netze verwendet, das
bedeutet es besteht eine enorme Lernfähigkeit
der Systeme bei Änderungen.
Nach kurzem Teach-In ist das Kontrollsystem
in der Lage, auf neue oder
veränderte Druckbilder, Aufdruck-Anbringungen
oder Geschwindigkeiten zu
reagieren, exakt einzulesen und diese
Informationen jederzeit wieder abzurufen.
Die eingesetzten Fire Wire-Digitalkameras
sind im Gegensatz etwa zu
den oft gebräuchlichen CCD-Kameras
völlig unanfällig für Umgebungsstörungen
(lange Leitungen, Motoren,
Magnetfelder oder Vibrationen anderer
Maschinen). Verarbeitet werden die
digitalen Bildsignale in einem leistungsstarken
Industrie-PC. Dies erhöht
die Qualität der Bilder ebenso wie die
eingesetzten LED-Beleuchtungen, die
von BBull selbst entwickelt und absolut
verschleißfrei sind (im Gegensatz zu
Halogenlampen, die nicht nur Wärme
erzeugen, sondern auch teure Verschließteile
sind).
Je nach zu überprüfendem Produkt
können diese LED-Beleuchtungen auch
als Blitz oder in den unterschiedlichsten
Farben und Wellenlängen eingesetzt
werden. Zudem wird eine
An den anderen, langsameren Linien, auf denen Glas- und PET-Flaschen
von 20 ml bis zu 1,75 l befüllt werden, kontrollieren Füllstands-Kontrollsysteme
von BBull die exakte Füllmenge.
telezentrische Optik eingesetzt. Dabei
handelt es sich um eine spezielle Richtfolie
die dafür sorgt, dass jeder einzelne
Behälter immer perfekt zur Linse steht,
auch wenn er versetzt an der Kamera
vorbeifährt.
System außerhalb
der Maschine
Sämtliche bei DIWISA eingesetzten
Flaschen und Etiketten sind im
„Image“-System eingespeichert. Bei
einem Gebinde- oder Etikettenwechsel
genügt daher ein Knopfdruck. Es sind
keinerlei Formatteile oder Umbauten
notwendig. „Das geht nur, weil sich
unser System außerhalb der Etikettiermaschine
am Transportband befindet.
Keine Umstellungen bedeutet auch
eine große Fehlerquelle weniger“, betont
Knodel.
Aufgrund der nicht erforderlichen
Umstellarbeiten bei „Stratec Image“
konnte DIWISA trotz zwei Etikettiermaschinen
auf ein Kontrollsystem sowie
eine Ausleittechnik verzichten (eine
deutliche Kosteneinsparung). Alle Flaschen
werden nun nach dem Etikettieren
auf eine Transportbahn zusammengeführt
und vom neuen System perfekt
kontrolliert. (BeBr) �
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