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Ein Symbol des
Wohlstands der Stadt:
Im alten Rathaus tagte
1496 der Reichstag.
Mit Blick auf Leuchtturm und Löwe:
Sonnenterrassen am Hafen
Die Reize der Stadt Lindau erschließen sich dem
Besucher am besten bei einem ausgedehnten
Spaziergang durch die weitgehend verkehrsberuhigte
Altstadt. Highlights sind zum Beispiel das
reich mit historischen Szenen bemalte alte Rathaus,
in dem im Jahr 1496 der Reichstag stattfand.
Die äußerlich unscheinbare romanische
Peterskirche birgt im Inneren wiederentdeckte
Renaissancefresken von Hans Holbein dem Älteren.
Sehenswert sind auch der Diebsturm, welcher
– der Name legt es nahe – als Gefängnis
diente und das Hafenareal, wo der Mangturm als
einziges altes Gebäude noch über den Hafen
wacht. Er bildete einst das Ende der Stadtmauer
und sicherte den Hafen. Am Kai sind nach dem
Neubau des Hafens größere Hotels entstanden,
die mit ihren sonnenbeschirmten Terrassen mediterranes
Flair verbreiten. Hier lässt es sich mit
einem Kaffee oder einem Eis und dem Blick auf
See und Berge gut verweilen. Wer mag, besorgt
sich ein Ticket für eine Schiffsfahrt über die Bregenzer
Bucht und wem im Hochsommer der Trubel
in den Straßen und Gassen zu viel wird, dem
bietet die beliebte Nachtwächterführung durch
Lindau eine stillere Alternative, die Stadt kennenzulernen.
In der Gegenwart hat sich auch die Lindauer
Marionettenoper einen überregionalen Ruf erworben.
Mit großem Erfolg inszeniert sie „Puppentheater“
für ein erwachsenes Publikum. Das Ensemble
von 12 Puppenspielern hat mit inzwischen
400 handgeschnitzten Puppen eine Vielzahl von
Opern wie die Zauberflöte, Cosi fan tutte, Entführung
aus dem Serail oder auch Carmen mit großem
Erfolg inszeniert.
In der Nachkriegszeit von 1945 bis 1956 bildete
der bayerische Kreis Lindau ein völkerrechtliches
Kuriosum. Er zählte, der Rest Bayerns
war amerikanisch, zur französischen Zone. Den
Franzosen ging es um eine Landbrücke zwischen
ihrer deutschen Besatzungszone und
ihrer österreichischen Zone, zu der Vorarlberg
und Tirol zählten. Der Kreis wurde zwar nicht
Württemberg-Hohenzollern zugeschlagen, aber
auch Bayern besaß keinerlei Amtsbefugnisse.
Erst 1956 schließlich wurde der
Kreis wieder offiziell dem Freistaat
Bayern angegliedert. Die
Rivalität zwischen Bayern und
Baden-Württemberg ist auch
heute noch spürbar. Etwa als
vor wenigen Jahren die Deutsche
Bahn ihre Schiffe und
Hafengrundstücke an die Konstanzer
Stadtwerke verkaufte,
welche heute den Linienverkehr
auf dem See betreiben.
Mittlerweile hat Lindau den
Hafen zurückgekauft. Trotz aller
Rivalitäten sind die Weine aus
Lindau und den Nachbarorten
Wasserburg und Nonnenhorn
offiziell Württemberger. Exakt
heißt das nur 44 Hektar umfassende
Weinbaugebiet, das von
den warmen Föhnwinden, welche über die Alpenkämme
blasen, verwöhnt wird, auf den Etiketten
„Württemberg. Bayerischer Bodensee“.
Rainer Hill
Lindau im Internet
Informationen über Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmög-
lichkeiten und Stadtführungen sind auf der Website der Lindau
Tourismus und Kongress GmbH zu finden:
www.lindau-tourismus.de
Informationen über die Lindauer Marionettenoper und den ak-
tuellen Spielplan finden sich unter:
www.marionettenoper.de
Der Mangturm
wurde im 13.
Jahrhundert
erbaut und diente
lange Zeit als
Leuchtturm.
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