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Das Auge ist<br />
nicht objektiv<br />
Von Dr. Heiner Wolfes<br />
Etwa 80 Prozent der Sinneseindrücke,<br />
die ein Mensch aufnimmt,<br />
entstehen durch das Sehen.<br />
Der Mensch vertraut dem Auge<br />
mehr als allen anderen Wahrnehmungen.<br />
Das menschliche Auge<br />
wird oft mit einer Kamera verglichen,<br />
dies ist, was die optischen<br />
Funktionen angeht, korrekt. Die Fokussierung<br />
der Linse wird von<br />
Muskeln ausgeführt, sie verformen<br />
die Linse und ermöglichen dadurch<br />
ein scharfes Bild. Die Pupille dient<br />
als Blende, sie regelt die Lichtmenge.<br />
Ähnlich wie auf dem Film<br />
der Kamera wird das erzeugte Bild<br />
auf der Retina (Netzhaut) abgebildet.<br />
In der Retina befinden sich Stäbchen<br />
und Zapfen. Die Stäbchen<br />
ermöglichen das Sehen bei geringer<br />
Lichtintensität, vermitteln aber<br />
keine Farbinformationen, deshalb<br />
ist nachts nur Schwarz-Weiß-Sehen<br />
möglich.<br />
Die Zapfen sind Rezeptoren, die nur<br />
bei hoher Lichtintensität aktiv sind<br />
und das Farbsehen ermöglichen<br />
(siehe auch <strong>explore</strong>: 4/2005 „Nachts<br />
sind alle Katzen grau“ und in dieser<br />
Ausgabe „Unterscheiden wie Tag<br />
und Nacht“). Sie können aber<br />
jeweils nur einen schmalen Wellenlängenbereich<br />
der elektromagnetischen<br />
Strahlung registrieren.<br />
12 - <strong>explore</strong>: 4/2006<br />
WISSEN Das Auge ist nicht objektiv<br />
Diese Rose wurde mit Neonlicht (links) Tageslicht (Mitte) und Glühlampenlicht (rechts) fotografiert.<br />
Das Foto zeigt jeweils die objektive Farbumgebung, bei der Betrachtung unter diesen<br />
Lichtverhältnissen wird die Beleuchtungsfarbe vom menschlichen Gehirn gefiltert, der Eindruck ist<br />
jeweils eine rote Rose vor weißem Hintergrund.