Quantensprung für FUCHS LUBRITECH - Fuchs Petrolub AG
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Reisemanagement 15<br />
Asien <strong>für</strong> Anfänger<br />
<strong>FUCHS</strong> ist ein global tätiges Unternehmen mit Kunden in<br />
aller Welt. Doch fachliches Know how allein reicht nicht,<br />
wenn man geschäftlich erfolgreich sein will. Mindestens<br />
ebenso wichtig sind Interesse und Verständnis <strong>für</strong> fremde<br />
Kulturen. Heute besuchen wir Singapur, die Metropole an<br />
der Südspitze Malaysias: Wirtschafts- und Finanz zentrum,<br />
kultureller Schmelztiegel und Drehscheibe <strong>für</strong> das Geschäft<br />
in den ASEAN-Staaten. Auch <strong>FUCHS</strong> zeigt hier Flagge.<br />
Bei Fragen rund um die Etikette bei geschäftlichen Treffen in<br />
Singapur ist Trevor Gawne, Geschäftsführer <strong>FUCHS</strong> LUBRICANTS<br />
immer ein guter Ansprechpartner: „Die erste Regel bei einem<br />
Business Meeting in Singapur: Visitenkarten müssen mit Respekt<br />
behandelt werden“, so sein Tipp. Sie werden nicht achtlos<br />
verteilt, sondern dem Gesprächspartner mit beiden Händen<br />
überreicht. Auch ist es eher unhöflich, Visitenkarten seinerseits<br />
einfach einzustecken. Vielmehr bezeugt man seine Hochachtung,<br />
indem sie auf dem Besprechungstisch noch eine Weile<br />
offen hingelegt werden. „Die Visitenkarte ist wie das Gesicht<br />
des Geschäftspartners“, so Gawne, und dieses darf man auf<br />
keinen Fall verlieren. Das ist eine eiserne Regel des konfuzianischen<br />
Gedankenguts, das auch das Geschäftsleben in Singapur<br />
nach wie vor prägt.<br />
Eigentlich, so Gawne, ist in Singapur <strong>für</strong> europäische und amerikanische<br />
Geschäftsleute der Einstieg relativ einfach. Die<br />
Verhandlungsführung orientiert sich<br />
am westlichen Vorbild: Geschäfts sprache<br />
ist in der Regel Englisch, in der zeitgetriebenen<br />
Metropole wird Pünktlichkeit<br />
geschätzt, Bespre chun gen sind eng getaktet – entsprechend<br />
schnell sollte man zur Sache kommen. Doch bei aller<br />
angelsächsischen Lässigkeit: Konser vative Geschäfts kleidung<br />
ist unerlässlich, ausgesuchte Höflich keit ein Muss und gewisse<br />
Einflüsse der traditionellen chinesischen Geschäftsethik nicht<br />
zu übersehen. So wird kaum ein neues Geschäft eröffnet, ohne<br />
einen FengShuiMeister zu konsultieren, der ein gutes Umfeld<br />
<strong>für</strong> Wohlstand und Har monie schafft. Und in vielen Büros<br />
gewährleisten kleine Altäre mit Opfergaben das Wohlwollen<br />
von Göttern und Ahnen.<br />
„Nin che guo le ma?“ – „Haben Sie schon gegessen?“ – ist in<br />
der chinesischen Sprache die allgemeine Grußformel, vergleichbar<br />
mit unserem „Wie geht es Ihnen?“ – und keinesfalls<br />
eine Einladung in ein Restaurant. Eine Formulierung, die auf<br />
die Bedeutung dieses Themas im chinesischen Alltag hinweist.<br />
Denn trotz aller Hektik: Für eine gute Mahlzeit haben Chinesen<br />
immer Zeit – und in Singapur sowieso. Kaum etwas ist den<br />
Singapurern so wichtig wie essen und kaum in einem Land ist<br />
die Auswahl so reichlich. Das geht schon bei den sehr unterschiedlichen<br />
Küchen aus den verschiedenen chinesischen<br />
Provinzen los und wird ergänzt durch kulinarische Spezialitäten<br />
aus Malaysia und Indien, der Heimat der bedeutendsten<br />
Minderheiten in Singapur. Besonders beliebt ist die Küche der<br />
Provinz Hokkien, aus der die meisten SingapurChinesen stam<br />
„Nin che guo le ma?“ –<br />
„Haben Sie schon gegessen?“<br />
men. Aus dieser Region stammt auch das Nationalgericht:<br />
Hokkien Fried Mee, gebratene Nudeln mit Gemüse, Schweinefleisch<br />
oder Krabben sowie Knoblauch und Sojasprossen. Dabei<br />
ist den Singapurern weniger das Ambiente des Restaurants als<br />
die Qualität des Essens wichtig – und da sind sie sehr kritisch,<br />
worauf man bei einer Einladung von Geschäftsfreunden unbedingt<br />
achten sollte.<br />
Teuer ist ein Restaurantbesuch nicht. Und in den rege frequentierten<br />
Food Courts mit zahlreichen aneinander gereihten<br />
Essensständen in den Untergeschossen der noblen Einkaufs<br />
Malls in der Orchard Street bekommt man schon <strong>für</strong> umgerechnet<br />
ein bis zwei Euro eine schmackhafte Mahlzeit frisch<br />
zubereitet. Und selbst ein Drink in der berühmten Long Bar<br />
des eleganten RafflesHotel, in dem schon Königin Elizabeth II<br />
und Michael Jackson übernachteten, ist erschwinglich. Für<br />
Geschäftsessen besonders beliebt: Das bei Ausländern sehr<br />
populäre Holland Village oder der East Coast Park, wo man<br />
direkt am Meer Meeresfrüchte aller Art genießen kann.<br />
Preiswert ist auch der öffentliche Nahverkehr – Singapur verfügt<br />
über eine der modernsten und effizientesten UBahnen<br />
der Welt – und die Taxen. Die Fahrt vom Flughafen Changi, der<br />
bereits mehrmals als bester Flughafen der Welt ausgezeichnet<br />
wurde, in die Innenstadt dauert ungefähr 20 Minuten und kostet<br />
rund zehn Euro, <strong>für</strong> die 45 Minuten von der City zum Tuas<br />
Techpark, dem Sitz von <strong>FUCHS</strong> in der asiatischen Metropole,<br />
muss man un gefähr 13 Euro investieren.<br />
Im Übri gen: Englisch ist zwar<br />
Amtssprache, aber nicht alle Singapurer<br />
beherrschen diese Sprache wirklich –<br />
auch nicht die Taxifahrer. „Singlish“ wird in der Stadt die einheimische<br />
EnglischVariante mit Anleihen aus dem Chinesischen,<br />
Ma laiischen und Indischen genannt. Verzichten sollte man<br />
eher auf Mietwagen. Sie sind relativ kostspielig. Außerdem fallen<br />
<strong>für</strong> bestimmte Innen stadtbereiche zusätzliche Mautgebühren<br />
an. Ein weiteres Problem: In der ehemaligen englischen<br />
Kolonie Singapur wird links gefahren – und die Polizei ist mit<br />
Strafmandaten schnell zur Hand. Außerdem: Trinkgelder sind<br />
in Singapur verpönt und weder beim Taxifahren, noch in<br />
Restaurants üblich. Der Hintergrund: die sehr strengen Anti<br />
Korruptionsgesetze. Ent sprechend zurückhaltend sollte man<br />
auch mit Geschenken <strong>für</strong> Geschäftspartner sein.<br />
Kein Problem ist es hingegen, geeignete Themen <strong>für</strong> einen<br />
Small Talk bei geschäftlichen Treffen zu finden. Über die deutschen<br />
Wagen der Premiumklasse, die trotz der extrem hohen<br />
Autopreise in Singapur häufig anzutreffen sind, wird ebenso<br />
gerne diskutiert wie über Sport. Über die wichtigsten europäischen<br />
Fußballmannschaften sind die Singapurer bestens informiert,<br />
Oliver Kahn und Michael Ballack keine Unbekannten.<br />
Und dass Michael Schumachers Comeback doch nur ein<br />
Wunschtraum blieb, bedauern die Singapurer sehr. Sie hätten<br />
ihm gerne beim Großen Preis von Singapur im September<br />
zugejubelt, das einzige NachtRennen in der Formel 1, das quer<br />
durch das Zentrum von Singapur führt.