SwissGuide Tessin (5018 KB) - Deka (Swiss)

Come?
Oder weshalb man mit Italienisch
nicht immer weiter kommt.
Sie haben gerade fleißig ein paar
Brocken radebrechendes Italienisch gelernt
und schon stellen Sie fest, dass Sie
nicht verstanden werden. Vergessen Sie’s
einfach.
Im Tessin wird in jedem Tal, in jedem
Tälchen ein eigener Dialekt gepflegt,
den die Einheimischen untereinander
oft selbst nicht verstehen. Und wenn Sie
an der Piazza von Ascona einen „Cappuccino,
per favore“ bestellen, schaut
man Sie vielleicht genauso ungläubig
an und fragt in fließendem Bayrisch
nach: „Was hätten’s denn gern?“
Zwischen den einsamen Tälern, „Petit
St. Tropez“ Ascona und der Metropole
Lugano liegen Welten. Vielleicht gar
mentale und sprachliche Universen.
Come? Wie bitte? Oder ganz einfach:
Ich will dich nicht verstehen, auch wenn
du noch so italienisch redest. Das ist
unser Tessin, so einfach kommst du hier
nicht rein, das will erst verdient sein!
Das Tessin hat seit jeher Menschen aus
allen Kontinenten fast magnetisch angezogen.
Künstler, Dichter, Denker,
Suchende, Aussteiger, Sonnenhungrige.
Warum?
„Setze Dich nieder, wo Du willst, auf
Mauer, Fels oder Baumstumpf, auf Gras
oder Erde: überall umgibt dich ein Bild
und Gedicht.“
erklärt Hermann Hesse in seiner
„Wanderung im Tessin“. Auf den Punkt
gebracht.