Schuleingangsbereich

3 Formen der Leistungsbeurteilung
3.1 Verbale Beurteilung
Die Diskussion um die optimale Beurteilungsform ist nicht neu. Bestimmt
sollte sie auch nicht „missionarisch“ geführt werden. Tatsache ist, dass es
eine Vielzahl berechtigter Kritiken an der traditionellen Form der
Leistungsbeurteilung, der Beurteilung mittels Ziffernnoten, gibt. Insbesonders
die Tatsache, dass in den letzten Jahrzehnten verstärktes Augenmerk auf die
Individualisierung des Unterrichts gelegt wurde, ließ die
Ziffernnotenbeurteilung zunehmend anachronistisch erscheinen.
Bereits 1966/67 begann man in Wien verbale Beurteilungsformen zu
erproben.
Der Schulversuch verfolgt das Ziel, die Mängel der bestehenden
Notenbeurteilung durch eine verbale Beschreibung der allgemeinen
Leistungsfortschritte des Kindes zu überwinden und Eltern und SchülerInnen
zu einer sachbezogenen Einschätzung der schulischen Leistungen des
Kindes zu verhelfen.
Die verbale Beurteilung soll eine der individuellen Lern- und
Leistungssituation der einzelnen SchülerIn gerechtere Form der
Elternbenachrichtigung bzw. der Schülerbeurteilung ermöglichen.
Die in ihrer Aussage reduzierte, kategorisierende, numerische Festlegung der
Ziffernnote mit ihrer diskriminierenden und entmutigenden Auswirkung auf das
Kind soll einer individualisierten, beschreibenden und Hilfestellungen
bietenden Form der Leistungsdarstellung weichen.
Die verbale Beurteilung soll ein den Eltern verständlicheres Informationsforum
darstellen als es die Ziffernnotengebung vermag. In diesem Sinne soll die
verbale Beurteilung Formulierungen finden, die allgemein verständlich, jedoch
inhaltlich wertvoll sind.
Die Verbale Beurteilung ist derzeit die am meisten verbreitete Form unter den
alternativen Formen der Leistungsbeurteilung im Bereich der Volksschulen.
Dies belegt nachstehend abgebildete Graphik eindrucksvoll:
Von den 2840 öffentlichen und privaten Volksschulklassen (1.-4.Schulstufe)
wird im Schuljahr 1997/98 in 478 verbal beurteilt.
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