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Die Wiener Indie-Szene - Wirtschaftsuniversität Wien

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<strong>Die</strong> Finanzierung eines Musikmagazins erfolgt meist aus dem Verkauf von Anzeigen,<br />

durch Unterstützung der öffentlichen Hand (hierbei vor allem das BKA Kunst durch<br />

dessen Verbreitungsförderung für Tonträger und Publikationen 14 ) und durch den<br />

Verkauf von den Musikmagazinen selbst (falls es keine Gratis-Zeitschriften sind).<br />

Alleine von Verkaufszahlen lässt sich in Österreich kein alternatives Musikblatt<br />

finanzieren. Es existiert zwar meistens ein stabiler, relativ großer Grundstock an<br />

Käufern, dieser ist jedoch schwer auszuweiten. Anzeigen hingegen lassen sich sowohl<br />

an AkteurInnen der Wertschöpfungskette als auch an andere AkteurInnen des breiten<br />

Feldes Creative Industries (z.B. <strong><strong>Wien</strong>er</strong> Festwochen, Ö1) verkaufen.<br />

Labels stehen vor großen finanziellen Schwierigkeiten. Unserer Ansicht nach lässt sich<br />

ein Label, das auf Qualität und übersichtliche Strukturen Wert legt, nicht<br />

gewinnbringend betreiben, weil sich, wie ja bereits erwähnt, die Produkte nur<br />

schwerlich verkaufen. Hier muss querfinanziert werden (DJing, Veranstaltungen, etc.)<br />

oder eine Taktik gewählt werden, die eindeutig auf ein Nullsummenspiel ausgerichtet<br />

ist. Das Problem ist: die MusikerInnen können live auftreten und sich so ihre Produkte<br />

finanzieren, in den besten Fällen auch genug verdienen, um davon bescheiden leben zu<br />

können. Labels haben nicht diese Möglichkeit und sind daher auf das Engagement der<br />

einzelnen Label-Mitglieder angewiesen, die oft auch eigenes Geld in das Label<br />

pumpen. Oder sie greifen auf Förderungen zurück. (siehe Kapitel 6.5)<br />

Abschließend lässt sich anführen: allgemein lassen sich drei verschiedene Modelle<br />

beobachten, wie Akteure im Feld ihre Tätigkeit finanzieren: Der, aus Sicht der Akteure<br />

eindeutige Optimalfall wäre eine Finanzierung über persönliche Finanzreserven (Erbe,<br />

etc.) mit sich daraus ergebenden Möglichkeit zur intensiven und hauptsächlichen<br />

Beschäftigung mit der Tätigkeit. <strong>Die</strong> zweite Möglichkeit wäre eine Ausübung der<br />

Tätigkeit als Ergänzung zu einer normalen, regelmäßig bezahlten, Beschäftigung,<br />

welche auch großteils die Tätigkeit im Musikbusiness finanziert – das ist am<br />

häufigsten anzutreffen. <strong>Die</strong> dritte Möglichkeit ist nun jene, die wir im anschließenden<br />

Kapitel näher beleuchten: der Versuch, ausschließlich von der Musik zu leben.<br />

14 siehe http://www.bundeskanzleramt.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3614&Alias=kunst#11<br />

(05.06.2005)<br />

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