Die Wiener Indie-Szene - Wirtschaftsuniversität Wien
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Wieso erblicken dann immer wieder wertvolle Veröffentlichungen in der <strong><strong>Wien</strong>er</strong><br />
<strong>Indie</strong>-<strong>Szene</strong> das Licht der Welt? Das ist eine Grundsatzfrage: es ist eine Mischung aus<br />
Idealismus, der Freude an eigenständiger Musik und, etwas abgeschwächt, dem Trotz<br />
gegen den common sense des Mainstreams, was die AkteurInnen unseres<br />
Untersuchungsfeldes zum Tätigwerden in diesem Feld, in welcher bzw. besser: in<br />
welchen Funktionen auch immer, motiviert.<br />
<strong>Die</strong>se Grundeinstellungen und der chronische Mangel an Finanziellem schweißt die<br />
AkteurInnen zusammen. Man hilft einander, denn man hat ähnliche Ziele und insofern<br />
hegt man auch großteils zumindest Respekt, wenn nicht gar Sympathie füreinander.<br />
Man tauscht sich aus und bringt sich so gegenseitig voran. Ein Konzertveranstalter<br />
lässt die Musikgruppe eines befreundeten Labels auftreten. Dafür wird die Band, in der<br />
dieser Veranstalter selbst spielt, von diesem Label herausgebracht. Tit for tat – eine<br />
Hand wäscht die andere. Informelles Handeln abseits von den üblichen<br />
Geldleistungen, die der Weg über den Markt, ein Weg, der, wo immer es geht, von<br />
unseren AkteurInnen gemieden wird, mit sich bringt.<br />
Das „kleine“ <strong><strong>Wien</strong>er</strong> <strong>Indie</strong>-Feld: viel Kreativität für wenig Geld. Hochgradige<br />
Kulturschmiede abseits eines allgemeinen Interesses. Professionell und organisiert<br />
agierende Amateure (im wahrsten, also positivsten Sinne des Wortes!) als letzte<br />
Bastion des Altruismus in einer hochmodernen und rationalen Welt der<br />
Wirtschaftstreibenden...?<br />
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