KAPITEL 5: MANAGEMENT DER STRUKTUREN ...
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5 UNTERNEHMENSORGANISATION<br />
mit droht ständig die Gefahr einer Überlastung und unnötigen Länge der Informationswege.<br />
Fayol stellte aber klar, dass dieser Aufwand durch das Ziel klarer Verantwortungsbeziehungen<br />
gerechtfertigt wird. Dennoch hat er auch Überlegungen angestellt,<br />
dieses Defizit zu überwinden. Daher schlug er seine berühmte Fayolsche<br />
Brücke vor. Das sind direkte Kontakte zwischen mit einem Problem konfrontierten<br />
Stellen ohne Einschaltung der Hierarchie, jedoch nur in wenigen, genau spezifizierten<br />
Fällen.<br />
Schlüsselwörter: Einliniensystem, Fayolsche Brücke<br />
5.3.3 Mehrliniensystem<br />
Die Idee des Mehrliniensystems geht auf Taylors Vorschlag der Schaffung eines<br />
sog. Funktionsmeistersystems zurück (vgl. zum Taylorismus Abschnitt 1.2.2). In<br />
den USA gab es zu Taylors Zeiten (um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert)<br />
im Gegensatz zu Europa keine Meister, die in der Lage sind, alle in der Fertigung<br />
anfallenden Probleme zu lösen, weil sie entsprechend breit qualifiziert sind und<br />
über detaillierte Kenntnisse der Werkzeuge, Maschinen, Verfahren usw. verfügen.<br />
Vor diesem Hintergrund schlug Taylor in Weiterführung der Spezialisierungsidee<br />
vor, die Gesamtfunktion des Produktionsmeisters aufzugliedern und<br />
auf mehrere Vorgesetzte zu verteilen. Dadurch ist eine qualitativ bessere Entscheidungsfindung<br />
gegeben. Außerdem ist eine geringere Qualifikation erforderlich<br />
und ein relativ kurzfristiges Anlernen möglich.<br />
Abb. 5-5: Mehrliniensystem in Anlehnung an Taylor<br />
Taylor schlug im einzelnen acht verschiedene Funktionsmeisterstellen vor, und<br />
zwar jeweils einen Arbeitsverteiler (route clerk), Unterweisungsbeamten (instruction<br />
card clerk), Kosten- und Zeitbeamten (cost and time clerk), Verrichtungsmeister<br />
<strong>MANAGEMENT</strong> 110<br />
5.3 KONFIGURATION<br />
UND ENTSCHEI-<br />
DUNGSDELEGATION