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3.2 Hybridsorte „Zzoom“

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Wichtig hierfür ist die Kastration des männlichen Teils der Blüte bei der Mutterlinie. Da die<br />

Mutterlinie die Pflanze ist, die geerntet wird, um das Saatgut zur Verfügung zu stellen, wird<br />

bei ihr die Fahne abgeschnitten. So kann sie keine Pollen mehr produzieren und sich selbst<br />

befruchten.<br />

Die Befruchtung der Mutterlinie hingegen soll gezielt durch die Vaterlinie stattfinden.<br />

Daher werden Mutter- und Vaterlinie im Streifenanbau nebeneinander gepflanzt.<br />

Dieses Verfahren der mechanischen Kastration der Mutterlinie wird nur beim Mais<br />

angewandt, weil dieser zum einen ein Fremdbefruchter ist und zum anderen die räumliche<br />

Trennung der beiden Geschlechter an der Pflanze auftritt.<br />

Bei Selbstbefruchtern wie der Wintergerste und Winterweizen stellt sich diese Problematik<br />

der Kastration und damit gezielten Kreuzung etwas anders dar. Hier muss der Pollen in der<br />

Blüte, die sich selbst befruchten würde, unschädlich gemacht werden.<br />

Hierfür gibt es verschiedene Methoden. Zum einen ist das der Einsatz eines Gametozides.<br />

Dieses Gametozid dient der Unfruchtbarmachung der Pollen bei der Mutterlinie.<br />

Auf diese Weise wird auch Hybridweizen hergestellt. Allerdings ist das einzige, in Europa<br />

zugelassene Gametozid das Präparat „Croisor“ der Firma DuPont. Die Zulassung gilt nur für<br />

Frankreich, weshalb das Hybridweizensaatgut für Europa in Frankreich vermehrt wird. Durch<br />

den Anbau in Streifen und dadurch, dass nur die Mutterlinie beerntet wird, ist der<br />

Saatgutertrag je ha relativ gering. Er liegt im guten Falle bei etwa 40 – 50 dt/ha, in der Regel<br />

aber bei 20 – 30 dt/ha (Wulff).<br />

Die Vermehrung der Hybridwintergerste findet nach einem anderen Prinzip statt.<br />

Hier hat sich wie beim Hybridroggen ein „CMS-System“ etabliert. CMS bedeutet hierbei<br />

cytoplasmische männliche Sterilität, was eine zellbürtige Erbinformation ist, die besagt, dass<br />

die Pollen der Getreidepflanze steril sind. Dieses Merkmal wird rezessiv vererbt und auch als<br />

„Maintainer“ bezeichnet.<br />

Eine Pflanze, die ein solches CMS-Gen trägt, wird zufällig als Mutation selektiert. Das<br />

bedeutet, es ist mehr oder weniger Zufall, eine Pflanze mit einer solchen Eigenschaft zu<br />

finden.<br />

Dieses Gen wird durch Kreuzung in die Mutterlinie eingeschleust.<br />

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