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Die Suche nach Utopia
Als wir damals zusammen am Abgrund standen,
unsere Leiber sich in Schwerelosigkeit befanden,
jede Stimme verstummte, jede Miene erblich,
und trotz aller Mühen nur noch mehr Zeit verstrich,
blickten wir noch einmal zurück –
nur einen Moment, dann wagten wir den Schritt.
Wir trennten Geist und Körper, liessen ab
von der Last des Fleisches, schwebten hinab;
schwebten zeitlos, grenzenlos, furchtlos;
erblickten alsbald ein Reich, unsagbar gross;
und was die Grösse überstieg war nur
der elysische Anblick der fremden Natur.
Sanft glitten wir heran, still, voller Neugier;
inmitten der prächtigen Vegetation sahen wir
eine wohlgemute Fauna, glänzende Täler und mehr:
funkelnde, summende Geschöpfe pendelten umher,
alle Wässer reflektierten ein mildes Farbenspiel;
so viel zu sehen – eine grosse Eibe war unser Ziel.
Im warmen Schatten liessen wir uns nieder,
sahen wundersame Wesen: sie sangen Lieder
mit zarten Stimmen, und in behaglichem Gang
wanderten sie an einem Blumenmeer entlang,
in dem zierliche Drachenfliegen gütig schwärmten,
welche die winterlichen Landschaften erwärmten.
Wir schlenderten umher, blickten in einen Teich,
ich sah in mein Gesicht und wusste: ganz gleich
wie lange wir träumen, wohin wir gehen, wer wir sind,
wie schnell oder langsam auch die Zeit verrinnt –
die Suche nach Utopia endet nun,
gefunden hab ich’s: all mein Denken, all mein Tun.
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2oo7 • Liam Dûcray