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Herzlich Willkommen - HSsK

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Podiumsdiskussion des <strong>HSsK</strong> Saarland e. V.<br />

Wie menschlich ist die Psychiatrie?<br />

Immer mehr Besucher strömten am 19.5.2010 in den Veranstaltungsraum<br />

der Stadtbibliothek Saarbrücken. Eilig wurden immer wieder<br />

zusätzliche Stühle in den Raum gebracht. Die Stühle reichten jedoch<br />

für die fast 100 BesucherInnen nicht aus. Einige der Gäste mussten<br />

die Veranstaltung, die über 2 Stunden andauerte, im Stehen<br />

verfolgen. Der <strong>HSsK</strong> hatte zu einer Podiumsdiskussion<br />

eingeladen, in der auch die Betroffenen zu Wort kamen. Im<br />

Podium saßen Thomas Ehrler als Psychiatrie-Erfahrener, Dr.<br />

Wolfgang Hofmann, Leiter der Sonnenberg-Kliniken in<br />

Saarbrücken, Michael Möller-Krächan, Fachkrankenpfleger für<br />

Psychiatrie, Thomas Lamberty vom Saarländischen Ministerium<br />

für Gesundheit und Gisela Krisam vom Arbeitskreis Betreutes<br />

Wohnen e.V. als Moderatorin. Die Presse war durch einen<br />

Reporter der Saarbrücker Zeitung vertreten. Zusätzliche Brisanz<br />

erhielt die ohnehin emotionale Diskussion durch den aktuellen<br />

Fall einer Psychiatrie-Patientin, die Anfang Mai versucht hatte,<br />

sich in ihrem Bett zu verbrennen. Diese Patientin war fixiert<br />

worden und anschließend alleine gelassen. Hier erhoben sich<br />

Stimmen aus dem Publikum, die forderten: Patienten, die<br />

fixiert werden, dürften niemals alleine gelassen werden. Viele<br />

kritische Stimmen äußerten sich generell zum Thema Fixierung.<br />

Wann ist eine Fixierung rechtens bzw. liegt, wenn diese<br />

vorgenommen wird, ein Gerichtsbeschluss vor? Wer ordnet eine<br />

Fixierung an, und darf das Pflegepersonal eigenmächtig<br />

handeln? Vor allem wurden die Umstände kritisiert, unter<br />

denen PatientInnen mit Lederriemen zwangsfixiert werden. Dr.<br />

Hofmann erklärte, eine Zwangsfixierung in der Psychiatrie<br />

würde nur bei 3% der Fälle vollzogen. Was jedoch eine<br />

Zwangsfixierung im Einzelfall auslösen kann, sieht man am Fall<br />

der bereits oben erwähnten Psychiatrie-Patientin.<br />

Anwesende ehemalige Psychiatrie-PatientInnen klagten das<br />

teilweise eigenmächtige Handeln von Pflegekräften an.<br />

Möller-Krächan räumte ein: „Man kann gegen Ende einer harten<br />

Schicht nicht mehr so reagieren wie zu Beginn bei voller<br />

Konzentration“. Oft hätten diese Fehler mit zu hoher Belastung<br />

oder auch mit Angst zu tun. Ehrler schlug eine Supervision für<br />

Pflegekräfte vor, um solchen Eskalationen entgegenzuwirken.<br />

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