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Merseburger Rentner holt Weihnachtsglanz in seinen Garten

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| Unterwegs <strong>in</strong> Merseburg<br />

Der Dachboden des ehemaligen<br />

Benedikt<strong>in</strong>erklosters Peter und Paul, das<br />

im Laufe der Jahrhunderte auch als<br />

Gestüt, Kaserne und Museum diente,<br />

wurde zu Zeiten der <strong>Merseburger</strong><br />

Herzöge als Kornspeicher und zur<br />

Futterbeschaffung für den Schlossraben<br />

genutzt. Täglich hatten die Soldaten<br />

hier Mäuse zu fangen. Fotos: A. Beyler<br />

Die Rückseite der Klostergebäude vom<br />

Friedhof aus gesehen. Die Umrisse der<br />

ehemaligen Arkadenbögen <strong>in</strong> den<br />

Außenmauern vermitteln e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>druck von der ursprünglichen<br />

Größe der Kirche (kl. Bild).<br />

10 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2008<br />

Mönch das Ohr abzuschneiden. Daraufh<strong>in</strong><br />

wurde er beim Heiligen Vater<br />

<strong>in</strong> Rom verklagt.<br />

Mit der ersten evangelischen Predigt<br />

im Jahre 1543 <strong>in</strong> der Stadtkirche<br />

Sankt Maximi beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> Merseburg<br />

die Reformation. Nach dem Tode des<br />

Bischofs Sigismund von L<strong>in</strong>denau<br />

(1535 bis 1544) löste Herzog August<br />

von Sachsen (1544 bis 1549) das Kloster<br />

auf. Dessen Geschicke hatten seit<br />

der Gründung siebenunddreißig Äbte<br />

gelenkt. Der letzte Abt erhielt e<strong>in</strong>e lebenslange<br />

Pension. Die letzten vier<br />

verbliebenen Mönche konnten gehen,<br />

woh<strong>in</strong> sie wollten.<br />

Soldaten auf Mäusejagd<br />

Nach dem Schmalkaldischen Krieg<br />

(1546/47) wurden Bistum und Kloster<br />

nochmals bis 1561 e<strong>in</strong>gerichtet. Danach<br />

kam es zur Säkularisation. Die<br />

Kirche und e<strong>in</strong>ige Klostergebäude<br />

wurden abgerissen und die Überreste<br />

mit der Zeit <strong>in</strong> der ganzen Umgebung<br />

verteilt, denn allenthalben galt im<br />

Land: „Wer <strong>in</strong> der Gegend bauet, der<br />

nimmt zu se<strong>in</strong>em Haus von der zerfallnen<br />

Mauer sich e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong> heraus.“<br />

Das Ende der Klostergeschichte, so<br />

Witte, sei schnell erzählt: „In der Herzogszeit<br />

(1657 bis 1738) wurde <strong>in</strong> dem<br />

ehemaligen Kloster e<strong>in</strong> Gestüt e<strong>in</strong>ge-<br />

richtet. Das vierte Preußische Armeekorps<br />

und das zwölfte Husarenregiment<br />

nutzten das Gebäude bis zum<br />

Jahre 1901 als Kaserne. Im Dachgeschoss,<br />

wo die Kornböden untergebracht<br />

waren, hatten die Husaren auf<br />

allerhöchsten Befehl des Landesvaters<br />

regelmäßig Mäuse zur Fütterung des<br />

Schlossraben zu fangen – ’um die<br />

preußische Staatskasse zu entlasten’.<br />

1913 eröffnete der <strong>Merseburger</strong><br />

Heimatvere<strong>in</strong> erstmals e<strong>in</strong> Museum <strong>in</strong><br />

den restaurierten Klosterräumen.<br />

Später, von 1951 bis 1960, dienten sie<br />

als Naturkundemuseum ’Natur und<br />

Mensch’. Viele <strong>Merseburger</strong>, denen die<br />

Museumsanlagen noch <strong>in</strong> bester Er<strong>in</strong>nerung<br />

s<strong>in</strong>d, wissen, dass dort auch<br />

das Denkmal von König Friedrich Wilhelm<br />

III. bis zu se<strong>in</strong>er Umsiedlung <strong>in</strong> die<br />

Sixti-Ru<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gemauert war“, sagt Lilo<br />

Witte und verabschiedet sich von<br />

ihren Gästen mit e<strong>in</strong>em Wunsch:<br />

„Hoffen wir, dass der Dornröschenschlaf<br />

dieser wunderbaren historischen<br />

Gemäuer bald beendet se<strong>in</strong><br />

wird.“<br />

Selbst mal mitgehen<br />

Wer selber Interesse hat, an e<strong>in</strong>er<br />

Stadtführung teilzunehmen, kann<br />

sich bei den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen der <strong>Merseburger</strong><br />

Tourist-Information Frau Jä-<br />

ger, Frau Ebert oder Frau Hoppe <strong>in</strong> der<br />

Burgstraße 5 während der Öffnungszeiten<br />

(montags bis freitags von 10 bis<br />

18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr)<br />

sowie telefonisch unter 03461/ 21 41<br />

70 oder 03461/ 19 43 3 oder per Fax<br />

03461/ 21 41 77 sowie via E-Mail an <strong>in</strong>fo@merseburg-tourist.de<br />

melden.<br />

Neben der Organisation von Stadtführungen<br />

zu verschiedenen Themen<br />

bietet der Tourist- und Tagungsservice<br />

der Stadt Merseburg Auskünfte zur<br />

Stadt, Stadtgeschichte und zur Region,<br />

vermittelt Quartiere, bietet E<strong>in</strong>trittskarten<br />

zu diversen Veranstaltungen<br />

sowie Souvenirs und Gastgeschenke.<br />

Außerdem können Räumlichkeiten<br />

für Tagungen und andere<br />

Veranstaltungen gebucht werden.

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